USS LITTLE ( DD-803 )

USS LITTLE ( DD-803 )

Biografie

George Little
* 10. April 1754 in Marshfield, Plymouth County, Massachusetts
† 22. Juli 1809 in Weymouth, Massachusetts
war ein US Navy Offizier und diente in der Massachusetts Navy während des Unabhängigkeitskrieges und in der US Navy während des Quasi Krieges gegen Frankreich

Im Alter von 25 Jahren ernannte man George Little zum First Lieutenant und erhielt vom Staat Massachusetts im Jahre 1779 das Kommando über das Schiff PROTECTOR und betätigte sich als Freibeuter. An Bord dieses Schiffes diente er bis 1781 und befand sich im ständigen Kampf mit der britischen Fregatte HMS THAMES ( 1758 ). Während einer solchen Kampfhandlung wurde die PROTECTUR als Prise aufgebracht und Little gefangen genommen. Während seiner Inhaftierungszeit hatte aber George Little die Gelegenheit zur Flucht und nutzte diese auch.
Vom Staat Massachusetts erhielt er nun das Schiff WINTHROP. Nach dem Ende des Unabhängigkeitskrieges operierte Little gegen britische Freibeuter. So konnte er unter anderen zwei britische Freibeuterschiffe, eines davon war die bewaffnete Brigg MERIAM, als Prisen aufbringen und mehrere britische Schiffe gefangen nehmen. Am 4. März 1799 ernannte man ihn in Massachusetts zum Captain und übergab ihm das Kommando über die Dreimast Fregatte USS BOSTON die in einer Werft bei Boston, Massachusetts gebaut wurde. Am 20. Mai taufte man die Fregatte und Captain Little stellte kurz darauf das Schiff in den Dienst der US Navy. An Bord befanden sich 220 Offiziere und Mannschaftsdienstgrade. Bewaffnet war das Schiff mit 24 9-Pfünder und acht 6-Pfünder. Noch bevor die USS BOSTON in See stechen konnte, ernannte man Captain Little zum Mitglied des ersten US Navy Kriegsgerichts. Mit anwesend war John Blake Cordis, Second Lieutenant von der USS CONSTITUTION und dessen Schwager First Lieutenant Robert Haswell ( 24. November 1768 – 1801 ? ). Die USS BOSTON legte am 24. Juli zur ihrer ersten Kreuzfahrt ab und segelte entlang der nordamerikanischen Küste bis zu den Westindischen Inseln zum Schutz des amerikanischen Handels gegen französische Freibeuter. Am 25. Juni 1800 legte die Fregatte in Boston wieder an. Danach kreuzte die USS BOSTON bis September vor der amerikanischen Küste und erreichte dann die Guadeloupe Station in der Karibik. Dort traf die Fregatte unter dem Kommando von Captain Little am 12. Oktober 1800 auf die französische Korvette LE BERCEAU ( 1794 ). Zu dieser Zeit wusste Little nicht, dass der Quasi Krieg gegen Frankreich schon durch einen unterzeichneten Vertrag beendet war. Little ließ auf das französische Schiff schießen, wobei auf der LE BERCEAU 34 Besatzungsmitglieder getötet, 28 verwundet und das Schiff selber stark beschädigt wurde. Die Franzosen streckten daraufhin die Waffen. Auf der USS BOSTON wurden während des Kampfes sieben Besatzungsmitgliedergetötet und acht verletzt. Captain Little ließ das französische Schiff als Prise abschleppen und erreichte im November mit beiden Schiffen und den sieben weiteren in der Karibik aufgebrachten Prisen Boston.
Nach dem Anlegen der Schiffe brach in Boston ein politischer Feuersturm los. Captain Little stellte man samt der Mannschaft von der USS BOSTON vor ein Kriegsgericht und bezichtigte sie der Plünderung des persönlichen Besitzes französischer Offiziere. Man sprach Little aber von allen Vorwürfen frei, da er die Nachricht von dem geschlossenen Friedensvertrag nicht erhalten hatte. Allerdings war die Konsequenz aus dem Verfahren, dass man Little im Jahre 1801 aus der US Navy entließ. Das war aber auch nicht sein einziger juristischer Kampf. So musste er 1804 die Legitimität der Aufbringung des dänischen Kaufmannsschiffes FLYING FISH beweisen während er Kommandant der USS BOSTON war. Der dänische Kaufmann Barreme verklagte ihn auf Schadensersatz. Little konnte aber beweisen, dass US Präsident John Adams, Jr. 30. Oktober 1735 – 4. Juli 1826 ) über den Marineminister anweisen ließ genau dieses Schiff aufzubringen bevor es in einem französischen Hafen Schutz finden konnte. Damit hatte der amerikanische Präsident aber seine Befugnisse überschritten. Der Oberste Gerichtshof gab wenig später seine Entscheidung zu Gunsten von George Little bekannt.
Captain Silas Talbot ( 11. Januar 1751 – 30. Juni 1813 ), Kommandant der USS CONSTITUTION von 1799 bis 1801, prozessierte gegen Little während dieser die USS BOSTON kommandierte. Beide Schiffe befanden sich im Jahre 1800 in der Karibik um französische Schiffe aufzubringen. Little hatte im Januar 1800 das französische Schiff LES DEUX ANGES als Prise genommen während die Mannschaft der USS CONSTITUTION unbeteiligt zusah. Silas Talbot wollte aber von dem Prisengeld ebenfalls seinen Anteil haben. Das Oberste Gericht wies allerdings seine Klage ab und gab damit Little und dessen Crew Recht.


USS LITTLE ( DD-803 )

Schiffsbiografie

Die USS LITTLE ( DD-803 ) ist das zweite Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Captain George Little benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das einhundertvierundsiebzigste Schiff aus der FLETCHER – Klasse.
Auf der Todd Pacific Shipyards in Seattle, Washington wurde am 13. September 1943 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Russell F. O´Hara taufte am 22. Mai 1944 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Commander Madison Hall, Jr. stellte am 19. August das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Nach der Erprobungs- und Ausbildungsfahrt der USS LITTLE entlang der Westküste der USA sowie der Endausrüstung und Schiffsrumpfkontrolle, legte der Zerstörer am 11. November 1944 in Seattle ab und eskortierte einen Schiffskonvoi nach Pearl Harbor, Territorium Hawaii. Dort legte das Schiff am 23. November an. Bis zum 22. Januar 1945 beteiligte sich der Zerstörer an mehreren Manövern und die Schiffsbesatzung musste ein umfangreiches Schießtraining absolvieren. Für die Operation „Detachment“ versetzte man die USS LITTLE in die Attack Task Force 53 die Rear Admiral Harry Wilbur Hill ( 7. April 1890 – 19. Juli 1971 ). Innerhalb dieser TF 53 war die USS LITTLE in der Task Group 53.3.1, der Tractor Group Able, die von Commander Philip Dister Niekum, Jr. befehligt wurde. Die USS LITTLE war in dieser TG das Flaggschiff und eskortierte das große Infanterielandungsboot LCIL-995. Am 22. Januar 1945 legte diese Task Group in Pearl Harbor ab und fuhr zum Atoll Eniwetok, Marshall Inseln, wo für die Invasion von Iwo Jima geprobt wurde. Die letzten Vorbereitungen bis zum Beginn der Invasion wurden noch auf Saipan, Nördliche Marianen getroffen. Am 19. Februar begann die Invasion. Die Geschützmannschaften der USS LITTLE deckten mit ihrem Bombardement den Angriff der Truppen vom Infanterielandungsboot. Nachdem dann alle Truppen und sämtliches Kriegsgerät an Land gebracht worden war, verließ der Zerstörer am 24. Februar die Strände von Iwo Jima. Das Schiff kehrte nach Saipan zurück. Dort bereitete man es für die kommende Operation vor Okinawa vor. Dazu erhielt der Zerstörer eine bessere Radarausrüstung. Das Schiff kehrte am 4. März nach Iwo Jima zurück, wo es als Radarvorposten agierte und feindliche Stellungen sowie Artilleriestellungen bombardierte. Allerdings hatte die Mannschaft kein Training mit dem Radar absolviert und konnte dies auch während der Kämpfe nicht gebrauchen. Deshalb kehrte der Zerstörer am 14. März nach Saipan zurück. Dort gab es eine Einweisung und weitere Vorbereitungen auf die Kämpfe um Okinawa. Vom 16. bis zum 21. März waren dann mehrere Manöver mit der Nutzung des Radars vor Saipan angesetzt worden. Nach der Komplettausrüstung legte die USS LITTLE am 27. März im Verband der Task Group 51.2 in Saipan ab. Diese TG kommandierte Rear Admiral Jerauld Wright ( 4. Juni 1898 – 27. April 1995 ) und wurde als Demonstration Group „Charlie“ bezeichnet. In der TG befanden neben der USS LITTLE die Zerstörer USS VAN VALKENBURGH ( DD-656 ), USS COWELL ( DD-547 ), USS BROWN ( DD- 546 ) sowie die USS AMMEN ( DD-527 ) und USS HUGH W HADLEY ( DD-774 ) die am 10. April dazu stießen, die Schnellen Truppentransporter USS CHASE ( APD-54 ) und USS RINGNESS ( APD-100 ) und das Kommunikationskommandoschiff USS ANCON ( AGC-4 ). Aufgabe dieser Demonstration Group war es eine Landung bei Sikabaru Saki vorzutäuschen um von den eigentlichen Angriffsstränden abzulenken. Nach dem Erreichen dieses Ziels begann am 1. April die Invasion auf Okinawa. Die USS LITTLE benötigte man nun für Eskortierfahrten von LST´s von Saipan aus bis zu den Stränden des Brückenkopfes auf Okinawa. Ab dem 19. April befand sich dann der Zerstörer auf Radarvorposten. Trotz massiver Angriffe japanischer Kamikazepiloten blieb das Schiff bis zum 24. April unversehrt. Dann versetzte man den Zerstörer ab dem 30. April zum Radarvorposten Nummer 10 der westlich von Kumejima lag. Zu diesem Radarvorposten gehörten noch der Zerstörer und Minenleger USS AARON WARD ( DM-34 ) sowie das Mittlere Landungsschiff mit Raketen LSM(R)-195 und das Unterstützungs- Infanterielandungsfahrzeug LCSL-25. Bis zum 3. Mai war das Flugwetter nicht sehr ideal, so dass es sehr wenige Angriffe japanischer Kamikaze Piloten gab. Aber am Nachmittag des 3. Mai klarte das Wetter auf. Sofort waren mehrere feindliche Flugzeuge am Himmel. Während der beginnenden Abenddämmerung um 18:13 Uhr nahm man auf dem Radar in einer Entfernung von 27 Meilen mehrere anfliegende Punkt wahr. 18 bis 24 Flugzeuge stürzten sich aus den Wolken kommend auf die vier Schiffe. Es gab sofort Gefechtsalarm und die Mannschaften besetzten ihre Geschütze. Die USS AARON WARD konnte die ersten beiden Flugzeuge abschießen, aber ein drittes stürzte dann um 18:41 Uhr auf den Zerstörer und Minenleger. Einen Augenblick später schlug auf der USS LITTLE auf der Backbordseite ein japanisches Flugzeug ein. Innerhalb von vier Minuten stürzten sich weitere drei auf den Zerstörer. Dabei wurde die Schiffshaut aufgerissen und die Maschinenräume überflutet. Außerdem brach der Kiel. Um 19:55 Uhr brach der Zerstörer langsam in zwei Teile auseinander. Von den 329 Besatzungsmitgliedern fanden während der Kämpfe dreißig den Tod und siebenundzwanzig wurden zum Teil schwer verletzt.


USS LITTLE ( DD-803 )
Commanding Officer

CDR Madison Hall Jr.          19. August 1944 – 3. Mai 1945

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