USS BEATTY ( DD-640 )

USS BEATTY ( DD-640 )

Biografie

Frank Edmund Beatty
* 26. November 1853 in Aztalan, Wisconsin
† 16. März 1926 in Charleston, South Carolina
war ein Offizier in der US Navy

Beatty beendete 1875 sein Studium an der United States Naval Academy in Annapolis, Maryland. Noch im selben Jahr versetzte man ihn auf die Korvette USS TUSCATORA ( 1861 ). Im folgenden Jahr beförderte man ihn zum Ensign. Nach dem Dienst auf See auf einer Reihe von Schiffen wie der Dampffregatte USS MINNESOTA ( 1855 ), der Dampfschaluppe USS RICHMOND ( 1860 ), dem Dampfer USS DESPATCH ( 1873 ) und dem Seitenraddampfer USS TALLAPOOSA ( 1863 ) zwischen 1878 und 1889, absolvierte Beatty zwei Pflichtlandgänge. Zum einen in der Bibliothek des Kriegsarchivs im War Records Office und zum anderen nahm er an der Beratung der Internationalen Marinekonferenz die vom 16. Oktober bis zum 31. Dezember 1889 in Washington DC tagte, als Beobachter teil. Im Frühjahr 1891 versetzte man Beatty an Bord des Dampfschiffes USS RANGER ( 1876 ). Dort blieb er bis zum 14. September 1891 wo es in Mare Island außer Dienst gestellt wurde. Nach der Außerdienststellung versetzte man Beatty auf die New York Navy Yard in Brooklyn, New York wo das Panzerschiff USS MIANTONOMOH ( BM-5 ) unter dem Kommando von Captain Montgomery Sicard ( 30. September 1836 – 14. September 1900 ) am 27. Oktober 1891 wieder in den Dienst der US Navy gestellt wurde. Nach einem Unterricht mit dem Umgang von Torpedos, Beatty ist mittlerweile zum Lieutenant befördert worden, wechselte er an Bord des Kreuzers USS VESUVIUS ( 1888 ) dessen drei gusseisernen Druckluft Kanonen Projektile mit „Desensibilisierter Sprenggelatine“, das heißt aus Nitrocellulose und Nitroglycerin bestehendes Dynamit, verschoss. Nach einer kurzen Zeit an Bord dieses Schiffes, versetzte man Beatty an die Marineakademie wo er seinen Dienst an Land als auch an Bord des Vollschiffes USS MONONGAHELA ( 1862 ) versah. Er war dort beteiligt an der Ausbildung von Kadetten. Danach versetzte man ihn im Sommer 1897 an Bord des Kanonenbootes USS ADAMS ( 1874 ) wo er ab Oktober des gleichen Jahres die Funktion des Exekutive Officers übernahm. Im März 1898 musste Beatty an Bord des Panzerschiffes USS MONTEREY ( BM-6 ). Nachdem am 25. April 1898 der Spanisch-Amerikanische Krieg ausgebrochen war und am 1. Mai Commodore George Dewey ( 26. Dezember 1837 – 16. Januar 1917 ) einen großen Sieg über eine spanische Flotte in der Bucht von Manila errang, verlegte man die USS MONTEREY nach den Philippinen und gliederte es in das asiatische Geschwader ein. Mit seinen großen Kanonen und deren großer Reichweite sollte das Panzerschiff gegen einen möglichen Angriff des spanischen Panzerschiffes PELAYO ( 1887 ) helfen. Im Frühjahr 1899 versetzte man Beatty an Bord des Kanonenbootes Nummer 14, die USS WHEELING. Das Schiff sollte die amerikanische Flotte bei den Philippinen verstärken nachdem der Philippinisch-Amerikanische Krieg ausgebrochen war. Auf dem Kanonenboot war Beatty der Exekutive Officer. Zwei Jahre später, vom 13. Februar 1901 bis zu 21. Januar 1902, versah Beatty seinen Dienst an der Washington Navy Yard. Danach versetzte man Beatty auf das Seefahrtsschulschiff USS SARATOGA ( 1842 ) das früher eine Kriegskorvette war und ab 1890 vom Staat Pennsylvania als Schulschiff in Philadelphia vorgehalten wurde. Sein Dienst dort endete Anfang Februar 1904. Man übergab Frank Edmund Beatty das Kommando über das Kanonenboot USS GLOUCESTER ( 1891 ) und das Kommando über die Naval Base in Culebra auf Puerto Rico. Nach wenigen Wochen Dienst als Stellvertretender Inspektor und später als Inspektor des 9. Light House District mit Sitz in Chicago, Illinois verbrachte Commander Beatty die folgenden zehn Jahre auf See und an Land. So übertrug man ihm 1906 das Kommando über den Geschützten Kreuzer USS COLUMBIA ( C-12 ) welcher ein Teil des Atlantik Trainingsgeschwaders war und zur Ausbildung für Artilleristen diente. Das Kommando über den Geschützten Kreuzer gab Beatty am 3. Mai 1907 ab und das Schiff stellte man außer Dienst. Im Juni 1907 erhielt Commander Beatty das Kommando über den Geschützten Kreuzer USS CHARLESTON ( C-22 ) der in Portland, Oregon zum Portland Rose Festival lag und das erste US Navy Schiff war das an dieser Veranstaltung teilgenommen hat. Die USS CHARLESTON gehörte zum Pazifikgeschwader und Commander Beatty kreuzte mit dem Schiff die Westküste von der Magdalena Bay, Mexiko bis nach Esquimalt, Britisch Columbia entlang. Dabei wurden bis zum 10. Juni 1908 Übungen und Flottenmanöver durchgeführt. Ende Juni legte der Geschützte Kreuzer dann in der Puget Sound Navy Yard an wo er für das Asiatische Geschwader vorbereitet wurde. Beatty übergab am 3. August 1908 das Kommando über den Geschützten Kreuzer an Captain Harry Shepard Knapp ( 27. Juni 1856 – 6. April 1928 ). Danach folgte eine Zeit wo er der Stellvertreter des Superintendenten der Naval Gun Factory auf der Washignton Navy Yard war die zum Bureau of Ordnance gehörte. Beatty beförderte man zum Captain und übertrug ihm das Kommando über das Schlachtschiff USS WISCONSIN ( BB-9 ). Nachdem er das Kommando über das Schlachtschiff wieder übergeben hatte, übernahm Beatty dasKommando über die Washington Navy Yard und wurde gleichzeitig der Superintendent für die Kanonenfabrik der Marine. Innerhalb dieser zehn Jahre war Beatty maßgeblich an der Entwicklung eines Elektoentfernungsmessers beteiligt. Im Frühjahr 1912 beförderte man ihn zum Flag Offizier und übertrug ihm das Kommando über mehrere Divisionen der Atlantikflotte. So hielt er von 1913 bis 1914 das Kommando über die Divisionen 4, 1 und 3d. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Sommer 1914 hielt er gerade den Befehl über die 3. Division. Sein Flaggschiff dafür war das Schlachtschiff USS VIRGINIA ( BB-13 ). Im Dezember 1914 übergab Beatty das Kommando und man übertrug ihm am 4. Januar 1915 das Kommando über die Norfolk Navy Yard und die Norfolk Naval Station. Zwischenzeitlich nahm er kurz an einem Flottenmanöver teil, behielt aber das Kommando bis Juni 1916. Danach war Beatty Berichterstatter für den Chief of Naval Operations, Admiral William Shepard Benon ( 25. September 1855 – 20. Mai 1932 ) wo er über die Naval Districte berichtete. Im Oktober 1916 diente er nur für eine kurze Zeit als Kommandant des 5. Naval Districts bevor dieser in den 6. Naval District von Charleston, South Carolina im Februar 1917 integriert wurde und übernahm bis 1919 das Kommando über diesen. Vom aktiven Dienst bei der US Navy zog sich Beatty im September 1919 zurück. Am 6. Oktober 1919 beförderte man ihn zum Rear Admiral. Frank Edmund Beatty verstarb am 16. März 1926 in Charleston. Man begrub seinen Leichnam auf dem Arlington Nationalfriedhof.
Rear Admiral Beatty war mit Anne Beatty verheiratet. Beide hatten einen Sohn. Frank Edmund Beatty, Jr. geboren am 17. Juni 1894 in Washington DC diente wie sein Vater in der US Navy und erreichte den Rang eines Vizeadmirals. Er verstarb am 12. November 1976 in Santa Monica, Kalifornien und wurde neben seinem Vater beerdigt.

Zwei Schiffe sind zu Ehren von Rear Admiral Frank Edmund Beatty bei der US Navy benannt worden.
Das erste Schiff war der Zerstörer USS BEATTY ( DD-640 ) aus der GLEAVES – Klasse.
Das zweite Schiff war der Zerstörer USS BEATTY ( DD-756 ) aus der ALLEN M SUMNER – Klasse.


USS BEATTY ( DD-640 )

Schiffsbiografie

Die USS BEATTY ( DD-640 ) ist das erste Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Rear Admiral Frank Edmund Beatty benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das einundsechzigste Schiff aus der GLEAVES – Klasse.
Auf der Charleston Navy Yard in Charleston, South Carolina wurde am 1. Mai 1941 der Kiel des Schiffes gelegt. Zu diesem Zeitpunkt sollte der Zerstörer noch zu Ehren von Rear Admiral James Robert Madison Mullany ( 26. Oktober 1818 – 17. September 1887 ) als USS MULLANY benannt werden. Der Zerstörer der planmäßig den Namen zu Ehren von Rear Admiral Frank Edmund Beatty tragen sollte, gehörte zur FLETCHER – Klasse, trug die Kennnummer DD-528 und sollte auf der Bethlehem Shipbuilding Corporation in San Francisco, Kalifornien gebaut werden. Die Tochter von Rear Admiral Beatty, Mrs. Charles H. Drayton, aber bat Marineminister William Frank Knox ( 1. Januar 1874 – 28. April 1944 ), dass das Schiff zu Ehren ihres verstorbenen Vaters in Charleston gebaut werden sollte. Mrs. Charles H. Drayton taufte am 20. Dezember 1941 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Commander Frederick Carl Stelter, Jr. ( 19. November 1902 – 27. November 1990 ) stellte am 7. Mai 1942 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Nach der Erprobungs- und Ausbildungsfahrt und der anschließenden Rumpfkontrolle eskortierte die USS BEATTY am 8. August die norwegischen Öltanker BRITAINSEA und BARSTOWE von den Isles of Shoals nach Portland, Maine. Danach sollte der Zerstörer Patrouillenaufgaben übernehmen und an einem Anti-U-Boot Training teilnehmen. Am 12. August legte das Schiff aber im Hafen von Boston, Massachusetts an, wo sich Admiral Royal Eason Ingersoll ( 20. Juni 1883 – 20. Mai 1976 ), Oberbefehlshaber der Atlantikflotte, einschiffte. In Begleitung des Schwesterschiffes USS QUICK ( DD-490 ) transportierte die USS BEATTY den hochrangigen Passagier nach Halifax, Nova Scotia und Argentia, Neufundland. Am 22. August ging Admiral Ingersoll in Portland wieder von Bord des Zerstörers und wechselte an Bord des Kanonenbootes USS VIXEN ( PG-53 ). Der Zerstörer begleitete dann die USS VIXEN von Portland bis nach New London, Connecticut wo sie am 23. August anlegten. An den beiden folgenden Tagen beteiligte sich die USS BEATTY vor New London an einer Übung mit amerikanischen U-Booten. Danach fuhr der Zerstörer in die Charleston Navy Yard für einige Reparaturen sowie einer Auffüllung von Proviant und Treibstoff. Das Ziel des Schiffes war nun die Karibik und der Golf von Mexiko. Am 10. September erreichte der Zerstörer den Hafen von Christobal in der Panamakanalzone und wartete auf den Konvoi NC-5, bestehend aus vier Armeetransportschiffen, der am folgenden Tag eintraf. Diesen Konvoi sollte der Zerstörer zuerst zu den britischen Karibikinseln eskortieren. Am 15. September lief der Verband in den schützenden Hafen von Trinidad ein. Kurz vor Mittag des folgenden Tages trafen die Zerstörer USS DAVIS ( DD-395 ) und USS EBERLE ( DD-430 ) dort ein. Alle drei Zerstörer patrouillierten in der Nähe von Tobago Island auf der Suche nach feindlichen U-Booten. Um 18:58 Uhr hatte die USS EBERLE einen U-Boot Kontakt und begann sofort mit einem Wasserbombenangriff der aber keine endgültigen Ergebnisse brachte. Die USS BEATTY kehrte am 17. September zum Konvoi zurück und eskortierte ihn zuerst nach Georgetown, Guyana um mit ihm dann nach Trinidad wieder zurück zu kehrte. Von dort aus ging die Fahrt nach Puerto Rico wo der Konvoi NC-5 am 23. September im Hafen von San Juan anlegte. Die weitere Fahrt führte die Schiffe über Kingston, Jamaika, Belize und Honduras bis in den Hafen von New Orleans, Louisiana. Nach der Übergabe des Konvois legte die USS BEATTY am 6. Oktober in New Orleans wieder ab und fuhr an der Küste der Vereinigten Staaten weiter entlang. Der Zerstörer erreichte zwei Tage später die Charleston Navy Yard wo das Schiff für die kommende Operation ausgerüstet und vorbereitet wurde. In Charleston legte der Zerstörer am 16. Oktober ab und fuhr nach Hampton Roads, Virginia wo man das Schiff in die Task Group 34.10 eingliederte. Diese Task Group war die südliche Angriffsgruppe während der Operation „Torch“. Die Operation „Torch“ war die Invasion von Nordafrika. Während dieser Operation sollte die Task Group 34.10 den Angriff auf Safi, Französisch – Marokko, das von französischen Verbänden der Vichy Regierung gehaltenen wurde, erobern. In dieser Task Group 34.10, die Rear Admiral Lyal Ament Davidson ( 12. Dezember 1886 – 29. Dezember 1950 ) befehligte, befanden sich das Schlachtschiff USS NEW YORK ( BB-34 ) und der Leichte Kreuzer USS PHILADELPHIA ( CL-41 ), die von den Zerstörern USS BEATTY, USS MERVINE ( DD-489 ) und USS KNIGHT ( DD-633 ) gedeckt wurden. Fünf Transportschiffe und ein Frachter innerhalb der TF bildeten den Schiffskonvoi UGF 1 und wurden von den Zerstörern USS QUICK, USS COWIE ( DD-632 ), USS DORAN ( DD-634 ), USS COLE ( DD-155 ) und USS BERNADOU ( DD-153 ) begleitet. Außerdem waren noch ein Minenleger, zwei Schnelle Minensucher, zwei Tanker, das U-Boot USS BARB ( SS-220 ), ein Schlepper und der Geleitträger USS SANTEE ( CVE-29 ) in dieser TF, der von den Zerstörern USS RODMAN ( DD-456 ) und USS EMMONS ( DD-457 ) gedeckt wurde. Am Abend des 7. November erreichten die Schiffe der TF ihre Ausgangspositionen vor der nordafrikanischen Küste und begannen mit den Vorbereitungen für die Anlandungen am folgenden Morgen. Die USS BEATTY beteiligte sich ab Mitternacht um die Überwachung des Areals, das die Transportschiffe während des Angriffs benutzen werden, um feindliche U-Boote aufzuspüren. Südlich davon patrouillierten die USS BERNADOU und die USS COLE. Sie warteten auf die Transportschiffe die die Truppen bei Safi anlanden sollten. Die USS BEATTY nutzte das Element der Überraschung und hielt sich von der USS BERNADOU aus gesehen auf deren Steuerbordseite während die USS COLE in Richtung Küste fuhr. Um 04:15 Uhr erreichte die USS BEATTY, zusammen mit all den anderen Feuerunterstützungsschiffen ihrer Task Group, ihr Einsatzgebiet. Die verabredeten Codewörter „Play Ball“ zum Beginn des Angriffs fielen 04:30 Uhr. Lieutenant Commander Frederick Carl Stelter, Jr. und seine Offiziere hatten Zweifel an der Position der Sturmtruppen und überprüften nochmals deren Positionen. Nach dem Abfangen eines Funkspruches wo die Ankunft der Sturmtruppen angekündigt wurden, waren sie sicher das keine eigenen Truppen in diesem Sektor gelandet waren oder aufhielten. LCDR Stelter, Jr. gab dann um 04:31 Uhr den Befehl zur Eröffnung des Feuers auf feindliche Stellungen. Für zehn Minuten wurde aus allen Geschützen des Zerstörers geschossen. Danach stellte man das Feuer ein und erwartete weitere Anweisungen zur Feuerunterstützung der Sturmtruppen. Doch die Kommunikation brach mit den Sturmtruppen zusammen und die USS BEATTY manövrierte ab 05:20 Uhr Seewärts in den Bereich wo sich die Transportschiffe aufhalten sollten. LCDR Stelter, Jr. wollte diesen Bereich noch vor dem Sonnenaufgang erreichen. Um 06:40 Uhr wurde feindliches Feuer von den französischen Batterien bei Point de la Tour bemerkt. Diese schossen auf die Sturmtruppen in dem Bereich der „Roten“ und „Blauen“ Stränden. Eine Minute später erwiderte der Zerstörer das Geschützfeuer und brachte nach zwanzig Minuten diese französischen Batterien zum Schweigen. In den restlichen Tagen der Operation „Torch“ nahm die USS BEATTY an der Suche nach feindlichen U-Booten teil. Ende November kehrte der Zerstörer in die New York Navy Yard zurück wo er sich einigen Reparaturen und Änderungen unterzog.
In den folgenden vier Monaten deckte das Schiff mehrere Schiffskonvois die die Überfahrt des Atlantiks bis an die nordafrikanische Küste bewältigen mussten. In dieser Zeit begleitete der Zerstörer drei Konvois nach Nordafrika und die gleiche Anzahl wieder an die Ostküste der USA. Zusammen mit den Schiffen des dritten Konvois legte die USS BEATTY am 28. April 1943 im Hafen von New York an. Dort unterzog sich der Zerstörer den üblichen Reisereparaturen. Außerdem wurde auf dem Schiff ein Musterungslehrgang durchgeführt, bevor es am 13. Mai ablegte und nach Hampton Roads fuhr. Den Hafen von Norfolk erreichte der Zerstörer am folgenden Tag. Von dort aus begleitete die USS BEATTY wieder das Kanonenboot USS VIXEN, an dessen Bord sich Admiral Ingersoll befand, nach New York wo beide Schiffe am 15. Mai eintrafen. In der Chesapeake Bay nahm der Zerstörer dann an weiteren Übungen teil und verließ am 8. Juni das Areal um nun doch noch nach Hampton Roads zu fahren wo der Verband für den Schiffskonvoi UGF 9 zusammengestellt wurde. Dazu verlegte man die USS BEATTY in die Task Force 85 die von Rear Admiral Alan Goodrich Kirk ( 30. Oktober 1888 – 15. Oktober 1963 ) befehligt wurde. Zur Vorbereitung der Operation „Husky“, der Landung auf Sizilien, legte der Schiffskonvoi UGF 9, bestehend aus 25 Transportschiffen und 21 Kriegsschiffen, am 11. Juni in Hampton Roads ab. Auf den Transportschiffen befanden sich die Männer der 45. Infanteriedivision die unter dem Befehl von Generalmajor Troy Houston Middleton ( 12. Oktober 1889 – 9. Oktober 1976 ) stand. Ziel des Verbandes war der Hafen von Mers-el-Kebir, Algerien, der vor den Toren von Algier liegt. In diesem Verband befanden sich neben der USS BEATTY die Leichten Kreuzer USS PHILADELPHIA, USS BOISE ( CL- ) und USS BIRMINGHAM ( CL- ) sowie die Zerstörer USS MERVINE, USS QUICK, USS COWIE, USS KNIGHT, USS DORAN, USS DAVISON ( DD-618 ), USS TILLMAN ( DD-641 ), USS EARLE ( DD-635 ), USS NELSON ( DD-623 ), USS MURPHY ( DD-603 ), USS GLENNON ( DD-621 ), USS JEFFERS ( DD-621 ), USS MADDOX ( DD-622 ), USS BUTLER ( DD-636 ), USS GHERARDI ( DD-637 ), USS SHUBRICK ( DD-639 ) und USS HERNDON ( DD-638 ). Am 25. Juni 1943 erreichten die Schiffe der TF 85 ihren Zielhafen. Bis zum 5. Juli führte die USS BEATTY vor der algerischen Küste U-Boot Patrouillenfahrten durch, gefolgt von Eskortierpflichten und Schulungen.
Am selben Tag bildete der Zerstörer mit den anderen Kriegsschiffen der Task Force 85, die wieder Rear Admiral Kirk befehligte und sich an Bord des Amphibischen Flaggschiffes USS ANCON ( AGC-4 ) befand, die Eskorte von Teilen der US Konvois NCF-1, TJF 1, TJM 1 und dem britischen Konvoi KMF-18 zu übernehmen. An der Sicherung der Transportschiffe beteiligten sich außerdem der Leichte Kreuzer USS PHILADELPHIA, der britische Monitor HMS ABERCROMBIE ( F109 ) und die Zerstörer USS EARLE, USS COWIE, USS DORAN, USS DAVISON, USS MERVINE, USS QUICK, USS TILLMAN, USS PARKER ( DD-604 ), USS LAUB ( DD-613 ), USS MacKENZIE ( DD-614 ), USS KENDRICK ( DD-612 ), USS BOYLE ( DD-600 ), USS CHAMPLIN ( DD-601 ) und USS NIELDS ( DD-616 ). An Bord der US Transportschiffe befanden sich 25.800 Soldaten der 45. US Infanterie Division. Am 9. Juli lag die Invasionsflotte der TF 85 vor Scoglitti, Sizilien im Sektor „Cent“. Auf dem Zerstörer bemerkte man gegen 22:40 Uhr Flakfeuer über dem Himmel von feindlichen Stellungen. Dieses Abwehrfeuer lag intensiv in den Bereichen um Gela, Biscari, Vittoria und Santa Croce Camerina und dauerte bis 23:25 Uhr. Mehrere alliierte Flugzeuge wurden durch das Flakfeuer südlich von Biscari abgeschossen. Die USS BEATTY schirmte mit ihren Geschützen die südöstliche Flanke der Transportschiffe ab bis der Zerstörer eine Offshore – Zone zugewiesen bekam. Dort verankerte man das Schiff und bereitete es auf seine Feuerunterstützung während der Invasion von Sizilien vor.
Unter dem Begleitschutz von dem Patrouillenboot PC-557 und dem Minensucher USS SPEED ( AM-116 ) fuhr das Angriffs – Transportschiff USS NEVILLE ( APA-9 ) ab 03:42 Uhr in Richtung Küste. Rund fünfhundert Meter von der USS BEATTY entfernt lag die USS COWIE ebenfalls verankert. Um 04:07 Uhr erhielten die Zerstörer den Befehl das Feuer zu eröffnen. Prompt begannen die Geschützmannschaften des Zerstörers in den ersten Minuten mit einem wahren Trommelfeuer auf die feindlichen Stellungen zu schießen. Dann verlangsamten sie ihr Tempo und schossen nur noch acht Granaten pro Minute ab um dann um 04:16 Uhr das Feuer gänzlich einzustellen. Nach der Neutralisation der Landezone ließ man auf dem Zerstörer den Anker wieder hieven und fuhr zurück zu den Transportschiffen um dort die Luft- und U-Boot – Überwachung zu übernehmen. Außerdem wartete man auf einen Kontakt mit der Feuerleitstelle der Invasionstruppen. Diese meldeten sich 08:30 mit der Nachricht, dass die Landung erfolgreich gewesen sei. Am Vormittag beobachtete man von der USS BEATTY aus feindliche Flugzeuge die tief und schnell aus Richtung Valle Forte kamen. Sie bombardierten bei Lagi di Biviere die alliierten Bodentruppen sowie die Strände der anlandenden Invasionstruppen und waren genauso schnell wieder verschwunden wie sie gekommen waren. Die Kriegsschiffe hatten dabei keine Möglichkeiten diese Flugzeuge anzugreifen, da sie sonst die eigenen Truppen gefährdet hätten. Diese Angriffe waren für die Bodentruppen verheerend. Die Flakgeschützmannschaften der USS BEATTY warteten auf ihre Chance und die bekamen sie. Um 13:15 Uhr konnten sie eine Focke Wulf FW 190 so schwer treffen, dass deren Besatzung vorzeitig aus dem Flugzeug aussteigen musste. Für den Rest des 10. Juli blieb die USS BEATTY vor den Invasionsstränden liegen. Dabei wurde das Hauptdeck und die Backbordseite des Schiffes von Granatsplittern getroffen nachdem ein Tanklandungsboot auf Flugzeuge feuerte. Um all die Tanklandungsboote vor den Blicken feindlicher Flugzeuge zu schützen, legte der Zerstörer eine Nebelwand. Nach dem Sonnenuntergang flogen trotzdem die feindlichen Flugzeugbesatzungen weitere Angriffe. So landete eine schwere Bombe rund fünfhundert Meter vom Heck des Schiffes entfernt im Meer und schüttelte das Schiff gewaltig durch. Auf dem Zerstörer beobachtete die Mannschaft einen in der Nähe geführten Luftkampf. Kaum das der neue Tag angebrochen war, gab es auf der BEATTY schon wieder Luftalarm. Eine Messerschmitt BF 110 hatte um 06:51 Uhr die alliierten Positionen am Strand „Dime“ bombardiert. 07:35 Uhr forderte die Feuerleitstelle den Zerstörer mit ihren Geschützen an und gab die Zielkoordinaten und Zielbezeichnung bekannt. Drei Minuten später begannen die Geschütze auf feindliche Panzer und auf Brücken zu schießen. Innerhalb von drei Stunden wurden von dem Zerstörer 799 Granaten auf die Ziele abgefeuert. Um 11:00 Uhr entlastete die USS LAUB die auf Kampfstation befindliche USS BEATTY. Vierzig Minuten später befand sich die USS BEATTY auf Station zur Sicherung vor feindlichen U-Booten. In der Nähe des Zerstörers lag in südöstlicher Richtung ein Minenfeld. Ein Schiffskonvoi passierte um 19:00 Uhr diese Stelle. Die USS BEATTY nahm danach wieder ihre Patrouillenfahrten auf zwischen Punta de la Camerina und Punta Bracetto. Feindliche Flugzeuge griffen um 22:24 Uhr in der Nähe von Scoglitti die eben anlandenden Truppen und die Schiffe an. Sie warfen neben den Bomben auch Fackeln an um den nachfolgenden Flugzeugen und den Geschützbedienungen anvisierbare Ziele zu bieten. Der Zerstörer befand sich in diesem Augenblick südlich von Punta Bracetto. Die Schiffsbesatzung konnte dabei die Explosionen von mindestens zwei Bomben wahrnehmen. Zweiundzwanzig Minuten später hörten sie das Brummen eines Flugzeuges, konnten es aber nicht sehen. Da schlugen von der Steuerbordseite her Maschinengewehrkugeln von einem Flugzeug ein. Die Männer bemerkten dann plötzlich das Flugzeug. Es flog gerade einmal zwölf Meter über den Bug des Zerstörers hinweg und landete wenige Meter von der Backbordseite des Schiffes entfernt im Wasser. Für die Geschütze des Zerstörers war das Flugzeug nicht erreichbar, aber für die 20mm Kanonen. Die Geschützbedienungen feuerten zwei Granaten ab noch bevor das Flugzeug zum Stillstand kam. Zum Glück trafen sie es aber nicht, denn es war ein United States Army Air Forces C-47 Skytrain Truppentransporter. LCDR William Outerson, Executive Officer auf der USS BEATTY, ließ Fackeln von dem Schiff abwerfen und es langsam längsseits an das sinkende Flugzeug heranmanövrieren. Nachdem die Fackeln ausgebrannt waren sichtete man ein Gummiboot in dem sich alle vier Besatzungsmitglieder der Skytrain befanden. Sie gehörten dem 15. Troop Carrier Squadron an und hatten von Malta aus Fallschirmjäger nach Sizilien transportiert.
Die USS BEATTY blieb bis zum 12. Juli um 21:00 Uhr weiter auf U-Boot Patrouille. Danach fuhr der Zerstörer nach Scoglitti um von dort aus einen Schiffskonvoi nach Algerien zu begleiten. Den Hafen von Oran erreichte der Konvoi am 15. Juli und legten dann von dort aus am 21. Juli für die Rückfahrt in die Ostküste der Vereinigten Staaten ab. Bei dem Konvoi blieb die USS BEATTY bis dieser am 3. August in dem Hafen von New York ankerte. Den Zerstörer verlegte man nun in die New York Navy Yard wo mehrere Reparaturen ausgeführt und das Schiff für die nächste Überfahrt in das Mittelmeer vorbereitet werden konnte. Dazu legte der Zerstörer am 21. August in New York ab. Nach der Rückkehr folgte ab dem 2. September wieder die U-Boot Patrouille im Abschnitt II den der Schiffskonvoi UGF-10 nach Bizerte, Tunesien passieren musste. Man erhielt auf dem Schiff einen Funkspruch, dass sich feindliche Flugzeuge näherten. Doch diese kamen nicht in die Reichweite der Flakgeschütze von dem Zerstörer. Dafür erhielt um 21:17 Uhr die USS KENDRICK einen Torpedotreffer. Die USS BEATTY war fast sofort an Ort und Stelle um der Besatzung des beschädigten Schiffes zu helfen und vor weiteren feindlichen Angriffen zu schützen. Die USS DAVISON löste dann spät in der Nacht die USS BEATTY ab.
Vier Tage später ankerte der Zerstörer vor dem Hafen von Bizerte. Da erhielt die Mannschaft des Schiffes gegen 20:30 Uhr Gefechtsalarm. Zwanzig Minuten später erfolgte ein intensives Flakfeuer das auf eine Junkers Ju 88 gerichtet war. Am folgenden Tag patrouillierte die USS BEATTY wieder und am 8. September schloss sich der Zerstörer dem schnellen US Konvoi GUF-10 an. Auf der Heimfahrt hatte der Zerstörer einen U-Boot Kontakt und man warf Wasserbomben über Bord. Aber ohne Ergebnis. Ohne weitere Ereignisse erreichte der Konvoi am 21. September wieder New York. Die USS BEATTY unterzog sich erneut einigen Reparaturen.
Weitere Anti-U-Boot Ausbildungen waren vor der Ostküste am 7. Oktober abgeschlossen. Die USS BEATTY hatte nun Befehl den Atlantik zu überqueren und einen Konvoi vom 7. bis zum 17. Oktober 1943 nach Bangor, Nordirland zu begleiten. Von dort aus fuhr der Zerstörer nach Liverpool, Großbritannien wo der Konvoi KMF-25A auf dem Weg in das Mittelmeer wartete. Bis nach Neapel, Italien sollte dieser begeleitet werden. Die Transportschiffe legten endgültig am 27. Oktober 1943 in Liverpool ab. In diesem Konvoi befanden sich 26 Transportschiffe die rund 28.000 Amerikanische-, Britische- und Kanadische Soldaten, Kriegsmaterial und Krankenschwestern an Bord hatten. Begleitet wurden diese Schiffe von 15 Kriegsschiffen aus der Task Group 60.2 die Captain Charles C. Hartman kommandierte. In dieser Task Group befanden sich der britische Leichte Kreuzer HMS COLOMBO ( D89 ), neben der USS BEATTY die amerikanischen Zerstörer USS MERVINE, das Flaggschiff der TG, USS DAVISON, USS TILLMAN, USS LAUB, USS NIELDS und USS McLANAHAN ( DD-615 ), zwei britische Geleitzerstörer aus der HAYDON – Klasse, zwei griechische Geleitzerstörer und die amerikanischen Geleitzerstörer USS FREDERICK C DAVIS ( DE-136 ) und USS HERBERT C JONES ( DE-137 ). Nach dem Passieren der Meerenge von Gibraltar erhielten die Schiffe des Konvois durch Flugzeuge der Royal Air Force Luftunterstützung. Diese Luftunterstützung konnte aber nicht ständig über dem Konvoi bleiben. Am 6. November befanden sich die Schiffe des Konvois östlich von Algier beim Cape Bougaroun das rund 35 Seemeilen von dem algerischen Hafen in Philippeville entfernt lag. Um 18:03 Uhr beobachtete man auf der USS BEATTY Maschinengewehrfeuer auf der Backbordseite des Konvois. Auf dem Radarschirm des Zerstörers erschienen viele kleine Zacken die sich in Richtung der USS TILLMAN bewegten. In der Nähe dieses Zerstörers explodierte gleich darauf eine Segelflugbombe, ein Henschel Hs 293 Flugkörper, die aber ihr Ziel verfehlte. Neun Heinkel He 111 mit F5B Torpedos, mehrere Dornier Do 217 mit Henschel Hs 293 Flugkörpern und sechzehn Junkers Ju 88 Bomber aus dem deutschen Kampfgeschwader 26 unter dem Kommando von Oberstleutnant Werner Klümper ( 19. April 1911 – 21. Oktober 1989 ) griffen den Konvoi nun an. Um 18:05 Uhr identifizierte man auf der USS BEATTY eine Ju 88 die sich dem Schiff immer weiter näherte. Die Hauptbatterien sollten sofort das Feuer auf das Flugzeug eröffnen wenn es in Reichweite befand. Doch eine Nebelwand verdeckte mit einem Male den Angreifer und auf dem Radar verlor man den Kontakt in dem schweren Dunst. Ein deutsches Flugzeug schaffte es sich unbemerkt bis auf 500 Metern der USS BEATTY zu nähern und klinkte ein Torpedo aus. 18:13 Uhr erfolgte eine gewaltige Explosion die das Schiff vollständig durchschüttelte. Die Steuerbord Propellerwelle war dadurch verbogen, der Maschinenraum wurde überflutet, die Stromversorgung wurde vollständig unterbrochen, ein Magazin wurde überflutet und das Schiff neigte sich auf zwölf Grad nach Backbord. Man ließ die Mannschaft abzählen. Es fehlten elf Mannschaftsmitglieder und ein Offizier und sechs Besatzungsmitglieder waren zum Teil schwer verletzt. Ein Seemann von der Steuerbordkanone wurde durch die Explosion über Bord gespült und am folgenden Tag von der USS BOYLE gerettet. Die Matrosen der USS BEATTY versuchten ihr Schiff mit allen Mitteln zu retten. In den folgenden vier Stunden wurden dazu alle verfügbaren Männer von allen Stationen abgezogen. Die Hoffnung schwand aber nachdem man in der Mitte des Schiffes Risse in der Außenhaut bemerkte. Umgehend ließen nun die Männer Rettungsboote und Flöße zu Wasser. Die Besatzungsmitglieder der USS BEATTY wurden von der USS LAUB und USS PARKER gerettet. Um 23:05 Uhr brach die USS BEATTY auseinander und versank in den Fluten.
Die Truppentransporter SANTA ELENA ( 9.135 BRT ) mit 1848 kanadischen Truppen und 101 Krankenschwestern und die MARNIX van ST. ALDEGONDE ( 19.355 BRT ) mit 2900 Soldaten an Bord, gingen nach Bombentreffern an diesem Tag verloren und das holländische Dampfschiff SS RUYZ wurde nur beschädigt. Die USS NIELDS indes lag längsseits bei den beiden Truppentransportern und übernahm mit drei weiteren Zerstörern die Überlebenden.


USS BEATTY ( DD-640 )
Commanding Officer

LCDR Frederick Carl Stelter Jr.         7. Mai 1942 – 12. August 1943 (erreichter Rang RADM)
LCDR William Outerson           12. August 1943 – 6. November 1943

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