USS BAILEY ( DD-269 )

USS BAILEY ( DD-269 )

Biografie

Theodorus Bailey
* 12. April 1805 in Chateaugay, New York im äußersten Nordosten von Franklin County nahe der Grenze zu Quebec
† 14. Februar 1877 in Washington DC
war ein Offizier in der US Navy und diente während des Amerikanischen Bürgerkrieges

Theodorus Bailey erhielt seine frühe Ausbildung in Plattsburgh. Im Alter von zwölf Jahren meldete er sich Anfang 1818 bei der US Navy. Man ernannte Bailey zum Midshipman. Seinen ersten Dienst auf See versah er zwischen 1819 und 1821 auf der Fregatte USS CYANE ( 1806 ). In dieser Zeit kreuzte die Fregatte vor der afrikanischen Westküste zum Schutz der liberianischen Kolonie ehemaliger Sklaven die erst kurz zuvor von den Vereinigten Staaten hergestellt worden war. Auf der Rückfahrt an die amerikanische Küste wurden in der Karibik Piratenschiffe gejagt. Gleich nach der Ankunft im Hafen von New York City, versetzte man Bailey auf das dort liegende Linienschiff USS FRANKLIN ( 1815 ). Dieses Schiff war bis 1824 das Flaggschiff der Pacific Station. Danach wechselte Midshipman Bailey auf den Schoner USS SHARK ( 1821 ) auf dem er bis 1826 blieb und zum Schutz vor Piraten in der Karibik kreuzte. Gleich nach dem Jahrswechsel zum Jahre 1827 wechselte Bailey auf ein Wohnschiff der US Navy das im Hafen von New York lag und versah dort seine Pflichten. Am 3. März 1827 ernannte man ihn zum Lieutenant. Anschließend versetzte man ihn zuerst auf die in der Norfolk Naval Shipyard neugebauten Schaluppe USS NATCHEZ ( 1827 ). Das Schiff verließ am 26. Juli 1827 unter dem Kommando von Commander George Budd Hampton Roads, Virginia, Die Aufgabe des Schiffes war die Wiederauflebung der Piraterie in der Karibik zu unterbinden. Nach einem Ausbruch von Gelbfieber unter der Mannschaft musste das Schiff am 24. November 1828 nach New York City zurück kehren. Das Kommando über die Schaluppe übernahm nun Commander William Branford Shubrick ( 31. Oktober 1790 – 27. Mai 1874 ). Am 9. Juli 1829 verließ das Schiff wieder New York und lief die Karibik an. Dort patrouillierte die Schaluppe von den Inseln bis zum Anfang der Atlantikküste von Nord- und Südamerika. In der Norfolk Navy Yard machte man die USS NANTCHEZ am 24. August 1831 fest und stellte sie außer Dienst. Man versetzte nun Lieutenant Bailey auf den Schoner USS GRAMPUS ( 1821 ). Zwei Jahre später, im Juni 1833, begab er sich an Bord der Korvette USS VINCENNES ( 1826 ). Mit diesem Schiff wurde eine dreijährige Kreuzfahrt rund um die Welt durchgeführt auf de Suche nach Schiffbrüchigen und gestrandeten amerikanischen Seeleuten. Fast auf den Tag genau erreichte im Juni 1836 die USS VINCENNES wieder die Ostküste. Im Hafen von New York legte die Korvette an und Bailey ging von Bord. Man hatte ihn an Bord des Linienschiffes USS OHIO ( 1820 ) versetzt. Lieutenant Theodorus Bailey an Bord des Schiffes bis man es 1838 in der New York Navy Yard für seine kommenden Kreuzfahrten umbaute. Er blieb gleich dort in der Werft an Land für die kommenden zwei Jahre. Man versetzte ihn danach an Bord der Fregatte USS CONSTELLATION ( 1797 ) wo er bis 1844 blieb. In dieser Zeit war das Schiff auf einer Kreuzfahrt mit dem Ostindischen Geschwader. Zum zweiten Male nahm Bailey an einer Weltumsegelung teil. Nach der Rückkehr ging er von Bord und verbrachte bis 1846 in New York mit der Rekrutierung von neuen Seeleuten für die US Navy zu. Kurz nachdem am 25. April 1846 der Amerikanisch-Mexikanischen Krieg offen ausgebrochen war, erhielt Bailey sein erstes Kommando. Es war die Schaluppe USS LEXINGTON ( 1825 ). In New York ließ er das Schiff mit weiteren Kanonen ausstatten und ließ danach Segel setzen. Die Fahrt des Schiffes ging in Richtung Süden entlang der amerikanischen Ostküste. Bailey umsegelte das Kap Horn und erreichte an der amerikanischen Pazifikküste zuerst La Paz, Chile. Gegen Ende des Jahres 1846 erreichte er die Kalifornische Küste. Während des Konfliktes transportierte Bailey mit der USS LEXINGTON amerikanische Truppen und übernahm das Kommando über die Blockade vor dem Hafen San Blas, Nayarit in Niederkalifornien. Am 12. Januar 1847 landete Bailey mit seinem Schiff dort und eroberte mehrere feindliche Kanonen. Der Amerikanisch-Mexikanische Krieg endete am 2. Februar 1848 und Bailey blieb mit der USS LEXINGTON an der Westküste zum Schutz Kaliforniens. Im Oktober des gleichen Jahres ging er von Bord des Schiffes und bat um Beurlaubung vom Dienst. Ihn hatte der Goldrausch erfasst. Fünf Jahre erhielt er kein neues Kommando zugesprochen. Allerdings beförderte man ihn am 6. März 1849 zum Commander. Schließlich übertrug man ihm 1853 das Kommando über die Korvette ST. MARIEN ( 1844 ). Das Schiff lag zur Überholung in der Philadelphia Navy Yard. Nach dem Abschluss segelte Bailey mit dem Schiff wieder in den Pazifik und kreuzte im östlichen und südlichen Pazifik. Am 15. Dezember 1855 legte die USS ST. MARIEN im Hafen von Panama City an. Dort ernannte man Bailey zum Captain. Ein Jahr später, am 16. Dezember 1856 an der gleichen Stelle, übernahm Commander Charles Henry Davis ( 16. Januar 1807 – 18. Februar 1877 ) das Kommando über die Korvette. Captain Bailey verbrachte die vier kommenden Jahre bis zum Amerikanischen Bürgerkrieg an Land wobei er gegenüber der US Navy keine besonderen Pflichten hatte und auch kein Kommando führte. Mit dem Ausbruch des Amerikanischen Bürgerkrieges am 12. April 1961 bemühte sich Bailey bei der US Navy um ein Kommando. Dies erhielt er. Es war die Dampffregatte USS COLORADO ( 1856 ) die in der Boston Navy Yard lag. Bailey stellte er das Schiff am 3. Juni wieder in den Dienst der US Navy und benötigte zwei Wochen um das Schiff wieder Seetüchtig zu machen und es für den bevorstehenden Kampf zu rüsten. Am 18. Juni legte die Dampffregatte ab. Am 9. Juli errechte das Schiff Key West und Fort Pickens auf Santa Rosa Island am 15. Juli. Am folgenden Tag wurde das Schiff zum Flaggschiff von Commodore William Mervine ( 14. März 1791 – 15. September 1868 ) ernannt der das Golfblockadegeschwader seit dem 6. Mai 1861 befehligte. Bailey patrouillierte mit der USS COLORADO in den Gewässern von Florida Panhandle, dem nordwestlichen Teil dieses Konföderierten Bundesstaates bis Mitte November. In dieser Zeit wurde durch Lieutenant J. H. Russell der Schoner JUDA aufgebracht der zu einem Piratenschiff ausgerüstet worden war. Mit einer geladenen Kanone ließ er auf die Geschützbatterie der Pensacola Navy Yard schießen. Ein Geschütz wurde dabei getroffen und die Bedienung getötet. Danach begann Bailey vor dem Mississippi Delta eine Blockadestation aufzubauen. Obwohl er technisch noch das Kommando über die Dampffregatte bis Anfang Mai 1862 führte, zog man ihn dennoch zum Ausführen anderer Aufgaben heran. Seit dem 20. Januar war das Golfblockadegeschwader in das Ost- und das Westblockadegeschwader geteilt worden. Das Westblockadegeschwader befehligte Commodore David Glasgow Farragut ( 5. Juli 1801 – 14. August 1870 ). Farragut beorderte Bailey zu sich und übergab ihm eine Kanonenboot Division. In dieser Division befanden sich die Kanonenboote USS CAYUGA ( 1861 ), USS KATAHDIN ( 1861 ), USS KINEO ( 1861 ) und USS WASSIHICKON ( 1861 ) sowie der Schraubendampfer USS PENSACOLA ( 1859 ), die Seitenradfregatte USS MISSISSIPPI ( 1841 ), die Korvette USS ONEIDA ( 1861 ) und der Dampfer USS VARUNA ( 1861 ). Die Schlacht um New Orleans begann am 18. April 1862 vor Fort Jackson und Fort St. Philip auf dem Mississippi River. Am 24. April konnten die Schiffe der Union an den beiden Forts vorbeifahren und erreichten am folgenden Nachmittag New Orleans. Commodore Farragut verlangte die Übergabe der Stadt, aber der Bürgermeister und die Stadtverwaltung wollten diese unangenehme Pflicht dem konföderierten General Mansfield Lovell ( 20. Oktober 1822 – 1. Juni 1884 ) übertragen. Doch dieser hatte seine Truppen schon aus der Stadt evakuiert und konnte und wollte nicht eingreifen. Nach drei Tagen ergebnisloser Verhandlungen schickte Commodore Farragut Captain Bailey mit einer Abteilung Seeleuten und Marinesoldaten. Diese Abteilung lief zum Custom House, riss die konföderierte Flagge herab und setzte die Unionsflagge. Damit war die Stadt offiziell wieder der Union zugehörig. Am 1. Mai 1862 übergab Captain Bailey offiziell das Kommando über die USS COLORADO ab und kehrte mit Depeschen in den Norden zurück. Dort beförderte man ihn am 16. Juli 1862 zum Commodore und übergab ihm den Sommer über das Kommando über die Navy Station in Sackets Harbor, Jefferson County, New York. Im November 1862 übertrug man dann Bailey das Kommando über das Östliche Golfblockadegeschwader. Am 9. Dezember 1862 löste er Commodore James Lawrence Lardner ( 20. November 1802 – 12. April 1881 ) ab. Bis zum 6. August 1864 behielt Bailey dieses Kommando. Durch einen Anfall von Gelbfieber musste er es an Captain Theodore Phinney Greene ( 4. Juli 1809 – 30. August 1887 ) abgeben. Nach seiner Genesung übertrug man Bailey das Kommando über die Portsmouth Naval Yard. In dieser Zeit beförderte man ihn am 25. Juli 1866 zum Rear Admiral. Obwohl er sich am 10. Oktober 1866 in seinen wohlverdienten Ruhestand zurück ziehen konnte, blieb Bailey bis zum Sommer 1867 weiterhin der Kommandant der Marinewerft.
Rear Admiral Theodorus Bailey war ein Mitglied der New Yorker Komturei der Military Order of the Loyal Legion of the United States.
Er verstarb am 10. Februar 1877 in Washington DC.

Drei Schiffe sind zu Ehren von Rear Admiral Theodorus Bailey bei der US Navy benannt worden.
Das erste Schiff war das Torpedoboot USS BAILEY ( TB-21 ).
Das zweite Schiff war der Zerstörer USS BAILEY ( DD-269 ) aus der CLEMSON – Klasse.
Das dritte Schiff war die USS BAILEY ( DD-492 ) aus der BENHAM – Klasse.


USS BAILEY ( DD-269 )

Schiffsbiografie

Die USS BAILEY ( DD-269 ) ist das zweite Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Rear Admiral Theodorus Bailey benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das achtundsiebzigste Schiff der CLEMSON – Klasse.
Auf der Bethlehem Shipbuilding Corporation in Squantum, Massachusetts wurde am 3. Juni 1918 der Kiel des Schiffes gelegt. Miss Rosalie Fellows Bailey ( 7. August 1908 – 6. Juni 1991 ), Urenkelin von Rear Admiral Theodorus Bailey, taufte am 5. Februar 1919 den Zerstörer vor dem Stapellauf. Commander Alexander Sharp, Jr. ( 13. August 1885 – 20. Juni 1975 ) stellte am 27. Juni 1919 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Den Zerstörer versetzte man zur Pazifikflotte und sein Heimathafen war San Diego, Kalifornien. Zwischen Oktober 1919 und Juni 1922 erfolgten Routineübungen entlang der Westküste. Ausgenommen davon war eine kurze Zeit im Jahre 1920. Da gab es zwischen den USA und Mexiko Spannungen. Die USS BAILEY erhielt dazu den Auftrag an der Westküste Mexikos zu patrouillieren. Aus den aktiven Dienst stellte man den Zerstörer am 15. Juni 1922 und versetzte ihn zur Pazifikreserveflotte die in San Diego lag. Die erneute Indienststellung für das Schiff erfolgte am 30. September 1939. Man gliederte den Zerstörer in das Zerstörer Division 72 ein, die im Atlantik Geschwader diente. Die USS BAILEY nahm bis zum November 1940 an Operationen entlang der Ostküste teil. Am 26. November 1940 stellte man das Schiff in Halifax, Nova Scotia außer Dienst und übergab es Großbritannien. Noch am selben Tag wurde das Schiff dort in den Dienst gestellt und erhielt den Namen HMS READING ( G71 ). Von der Navy – Liste strich man den Schiffsnamen USS BAILEY ( DD-269 ) am 8. Januar 1941. Der Zerstörer legte am 17. Dezember 1940 in Plymouth, England an. In der Naval Base in Devonport modifizierte man das Schiff. Zwischen März und Juli 1941 begleitete der Zerstörer Konvois im Atlantik von Liverpool aus. Im Juli 1941 verlegte man das Schiff zur Neufundland Eskortiergruppe. Dort blieb die HMS READING bis zum Mai 1942. In dieser Rolle eskortierte der Zerstörer das Schlachtschiff HMS PRINCE of WALES ( 1902 ) nach Neufundland. An Bord befand sich Premierminister Sir Winston Leonard Spencer Churchill ( 30. November 1874 – 24. Januar 1965 ), der an der Atlantik Konferenz mit US Präsident Franklin Delano Roosevelt ( 30. Januar 1882 – 12. April 1945 ) teilnahm. Die HMS READING patrouillierte mit anderen Schiffen der Royal Navy und der US Navy vor der Placentia Bay. Nach dieser Konferenz nahm die HMS READING zeitweise ihre Konvoipflichten wieder auf. Zwischen Mai und Oktober 1942 unterzog sich der Zerstörer einer Überholung auf einer Londoner Werft. Alle Waffen wurden auf dem Schiff demontiert und als Zielschiff für Flugzeuge der Royal Air Force umgebaut Vor der Air Station in Fern, Schottland blieb das Schiff bis Juli 1945 für diese Aufgabe bereitgestellt. Danach schleppte man den Schiffskörper nach Rosyth zum verschrotten.


USS BAILEY ( DD-269 )
Commanding Officer

CDR Alexander Sharp         27. Juni 1919 – ?
LCDR Benjamin Vaughan McCandlish       Oktober 1919 – Februar 1920 (erreichter Rang COMO)

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