USS BANCROFT ( DD-256 )

USS BANCROFT ( DD-256 )

Biografie

George Bancroft
* 3. Oktober 1800 in Worcester, Massachusetts
† 17. Januar 1891 in Washington DC
war ein amerikanischer Historiker und Staatsmann

Die Familie von George Bancroft lebte schon seit 1632 in der Massachusetts Bay. Sein Vater, Aaron Bancroft ( 10. November 1755 – 19. August 1839 ), war ein amerikanischer Geistlicher und diente als Minuteman in den Schlachten von Lexington und Bunker Hill während des Unabhängigkeitskrieges. Er war ein führender unitarischer Geistlicher und ein Biograph von George Washington. Seine Mutter hieß Lucretia Chandler Bancroft ( 1765 – 1839 ).
George Bancroft begann seine schulische Ausbildung an der Philips Exeter Academy. Im Alter von dreizehn Jahre trat er in das Harvard College ein. Mit siebzehn schloss er dort sein Studium ab. 1817 bekam er das Angebot in Deutschland weiter zu studieren. An den Universitäten von Heidelberg, Göttingen und Berlin nahm George Bancroft seine Studien auf. So studierte er in Göttingen den Philosophen und Mathematiker Plato ( 428/427 oder 424/423 – 348/347 vor Christus ) bei Professor Arnold Hermann Ludwig Heeren ( 25. Oktober 1760 – 6. März 1842 ); Geschichte bei Professor Gottlieb Jakob Planck ( 15. November 1751 – 31. August 1833 ) und bei Professor Heeren; Arabisch, Hebräisch, das Neue Testament sowie griechische Sprache, Schrift und Interpretation bei Professor Albert Eichhorn, Naturwissenschaften bei Professor Johann Friedrich Blumenbach (11. Mai 1752 – 22. Januar 1840; deutsche Literatur bei dem deutschen Philologen Professor Georg Friedrich Benecke ( 10. Juni 1762 – 21. August 1844 ); Klassische Literatur bei dem deutschen Philologen Georg Ludolf Dissen ( 17. Dezember 1784 – 21. September 1837 ). Seinen Unterricht in französischer und italienischer Literatur erhielt George Bancroft bei Christian Karl Josias Bunsen ( 25. August 1791 – 28. November 1860 ) und Artaud, beide Studenten an der Universität in Göttingen die sich mit dem Unterricht ihr Studium finanzierten. Im Jahre 1820 promovierte George Bancroft an der Universität Göttingen. Nach den Ende des Studiums in Deutschland, suchte er jeden großen Denker der Buchstaben, Wissenschaften und Kunst auf. Er bereiste innerhalb von zwei Jahren so Deutschland, Frankreich, die Schweiz und Italien. Dort stattete George Bancroft unter anderen dem Dichter Johann Wolfgang von Goethe ( 28. August 1749 – 22. März 1832 ), dem preußischen Philosophen Friedrich Wilhelm Christian Karl Ferdinand von Humboldt ( 22. Juni 1767 – 8. April 1835 ), dem Theologen Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher ( 21. November 1768 – 12. Februar 1834 ), dem Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel 27. August 1770 – 14. November 1831 ), dem englischen Dichter George Gordon Noel, 6. Lord Byron ( 22. Januar 1788 – 19. April 1824 ), dem deutsch-dänischen Staatsmann und Historiker Barthold Georg Niebuhr ( 27. August 176 – 2. Januar 1831 ), dem deutschen Diplomaten und Gelehrten Christian Karl Josias Freiherr von Bunsen ( 25. August 1791 – 28. November 1860 ), dem Jurist und Historiker Friedrich Carl von Savigny ( 21. Februar 1779 – 25. Oktober 1861 ), dem deutschen Biografen Karl August Varnhagen von Ense ( 21. Februar 1785 – 10. Oktober 1858 ), dem französischen Philosophen Victor Cousin ( 28. November 1792 – 14. Januar 1867 ), dem schweizerisch-französischen Schriftsteller Henri-Benjamin Constant de Rebeque ( 25. Oktober 1767 – 8. Dezember 1830 ) und dem italienischen Dichter Alessandro Franc Tommaso Manzoni ( 7. März 1785 – 22. Mai 1873 ) einen Besuch ab.
Nachdem George Bancroft 1822 nach Amerika zurück gekehrt war, wollte sein Vater das er eine Arbeit als Prediger aufnahm. Während der junge Mann mehrere Predigten geschrieben hatte schien es so das er die Liebe zur Literatur gefunden hätte. Allerdings mit dem Beruf eines Predigers war er nicht zufrieden. So nahm Bancroft eine Anstellung als Lehrer an der Universität in Harvard an wo er die griechische Sprache lehrte. Doch auch damit war er nicht zufrieden. Seinen Antrag einen Teil des deutschen Bildungssystems einzuführen hatte man schlichtweg abgelehnt. Bancroft hatte wenig Geduld mit dem schmalen Lehrplan in Harvard und er konnte es nicht verwinden, dass seine Erfahrungen die er in Europa gemacht hatte, ins lächerlich gezogen wurden. Auch sein kleiner Gedichtband mit Übersetzungen von Originalstücken den er 1823 veröffentlichte brachte ihm keinen Ruhm ein. Noch im selben Jahr gründete Bancroft daher mit Joseph Green Cogswell ( 27. September 1786 – 26. November1871 ) die Round Hill School für Knaben in Northampton,Massachusetts. Dies war die erste ernsthafte Anstrengung in den Vereinigten Staaten der Elite des Landes eine anspruchsvolle Ausbildungsstätte zu bieten. In dieser Schule wurden bevorzugt deutsche Lehrer eingestellt die eine Studienordnung nach deutschem Vorbild vertraten. Darunter waren auch der radikale Demokrat und Schriftsteller Karl Theodor Christian Friedrich Follen ( 4. September 1796 – 13. Januar 1840 ) der Deutsch lehrte und Karl Beck ( 19. August 1798 – 19. März 1866 ) der Latein lehrte und den ersten Fitnessraum innerhalb einer Schule etablierte. Trotz der anspruchsvollen und strengen Ordnung in der Round Hill School konnte Bancroft häufig in der Literaturzeitschrift „North American Review“ und der „American Quarterly“ seine Beiträge veröffentlicht werden. Er schaffte es in seiner knapp bemessenen Zeit eine Übersetzung von Heerens Werk „Die Politik des antiken Griechenlands“ zu schreiben. 1826 veröffentlichte Bancroft eine Rede in der er sich für ein allgemeines Wahlrecht und der Gründung eines Staates der zum Wohle des Volkes und mit ganzer Kraft des Volkes getragen wird. Am 21. März 1827 heiratete er Sarah Hopkins Dwight ( 22. Januar 1803 – 26. Juni 1837 ). Sie entstammte aus einer reichen Familie in Springfield, Massachusetts. Ihre Eltern waren Jonathan Dwight, Jr. ( 28. Dezember 1772 – 29. März 1840 ) und Sarah Hopkins Shepherd ( 23. Juni 1774 – 24. Dezember 1848 ). George und Sarah hatten zusammen vier Kinder. Das waren Sarah Dwight Bancroft ( 18. August 1831 – 11. Januar 1832 ), Louisa Bancroft ( 20. Januar 1833 – 9. August 1850 ), John Chandler Bancroft ( 24. April 1835 – 1901 ) und George Dwight Bancroft ( 16. Februar – ? ). Ohne sein Wissen wählte man George Bancroft 1830 in den Senat von Massachusetts. Er weigerte sich vehement seinen dortigen Platz einzunehmen. Auch im folgenden Jahr wollte man ihn für die Wahl in den Senat aufstellen, aber auch diesmal war er dagegen. Mittlerweile hatte sich Bancroft aus dem Vorstand der Round Hill School zurück gezogen und überließ Joseph Green Cogswell den alleinigen Vorsitz. George Bancroft arbeitete mit großer Leidenschaft an der „Geschichte der Vereinigten Staaten“. Er war an den führenden deutschen Universitäten ausgebildet und ein vollendeter Historiker und Gelehrter geworden. Der erste Band von der „Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika“ begann mit der Entdeckung des amerikanischen Kontinents, der Entstehung der Neuen Nation bis zum Jahre 1789. Dieser erste Band wurde 1834 veröffentlicht. In ihm zeigt sich, dass George Bancroft diesen im Geiste der romantischen Epoche geschrieben hat. Er stellte sich mit seinen Schlussfolgerungen auf die Seite des aufkommenden Nationalismus, der republikanischen Werte und der Patrioten. In den folgenden vier Jahrzehnten ( 1834 – 1874 ) erschienen weitere Bände die seinen guten Ruf als Geschichtswissenschaftler weiter festigen sollten. Dabei überarbeitete er ständig in zahlreichen weiteren Ausgaben diese Geschichtsbände. Noch vor der Geburt ihres dritten Kindes, zog George mit seiner Familie im darauffolgenden Jahr zu seinen Schwiegereltern nach Springfield. Dort beendete er auch seinen zweiten Geschichtsband. Zusammen mit dem amerikanischen Geistlichen und Historiker John Gorham Palfrey ( 2. Mai 1796 – 26. April 1881 ) schrieb Bancroft die umfassende Geschichte des kolonialen Amerikas. Vom 20. bis zum 22 Mai 1835 nahm George Bancroft in der Fourth Presbyterian Church in Baltimore am Democratic National Convention der Demokratischen Partei teil. Dort ließ er sich zum Kandidaten für das Amt des Gouverneurs von Massachusetts aufstellen. Seine Chancen die Nominierung für die Wahl zu gewinnen waren dafür aber gleich Null. Etwas Gutes hatte es aber dennoch. Er lernte dort den Präsidentschaftskandidaten der Demokratischen Partei, Martin Van Buren ( 5. Dezember 1782 – 24. Juli 1862 ), kennen. Beide freundeten sich an. Zwei Jahre später, am 4. März 1937, übertrug Van Buren seinem Freund George Bancroft den Posten des Oberzolldirektors im Hafen von Boston. Noch im gleichen Jahr erlitt George Bancroft einen schweren Schicksalsschlag. Seine Frau Sarah verstarb am 26. Juni 1937. Ein Jahr später heiratete Bancroft die Witwe Elizabeth Davis Bliss ( 1803 – 15. März 1886 ). Mit in die Ehe brachte sie einen Sohn, Alexander Bliss ( 19. Dezember 1827 – 30. April 1896 ). George und Elizabeth hatten eine gemeinsame Tochter. Sie hieß Susan Jackson Bancroft ( 30. Mai 1839 – 27. Oktober 1845 ). Um zum einen den Tod von Sarah zu verkraften, stellte Bancroft im Boston Custom House Orestes Augustus Brownson ( 16. September 1803 – 17. April 1876 ) und später am 17. Januar 1839 wegen der Schwangerschaft von Elizabeth Nathaniel Hawthorne ( 4. Juli 1804 – 19. Mai 1864 ) ein. Die beiden Männer erhielten ein Jahresgehalt von 1.500 Dollar und ihre Aufgabe bestand darin das Gewicht und die Maße der eingeführten Produkte zu kontrollieren. Im Jahre 1844 kandidierte Bancroft bei den Demokraten wieder für das Amt des Gouverneurs von Massachusetts. In seinen Wahlreden forderte er die Annexion von Texas als Erweiterung des Raumes und der Freiheit für die USA. Außerdem war er einer der wenigen Demokraten der für die Sklaverei eintrat. Seine Parteianhänger stellten ihn trotzdem für die Wahl auf. Doch auch diesmal sollte Bancroft sein Ziel verfehlen. George Nixon Briggs ( 12. April 1796 – 1. September 1861 ) von der Whigs Partei wurde am 13. November 1843 zum neuen Gouverneur des Staates gewählt. Der Demokrat James Knox Polk ( 2. November 1795 – 15. Juni 1849 ) wurde am 4. März 1845 in sein Amt als 11. US Präsident eingeführt. Er holte George Bancroft in sein Kabinett und übergab ihm am 11. März 1845 das Ressource des Marineministers. Sofort legte Bancroft im Kongress einen Entschluss vor um eine Marineakademie zu etablieren. Darüber debattiert man im Kongress und die Mitglieder einigten sich darüber diesen Entschluss abzulehnen und auch keine Gelder für ähnliche Anliegen frei zu geben. George Bancroft studierte daraufhin die amerikanische Gesetzgebung um die Befugnisse des Marineministers in Bezug auf die Gründung einer Akademie zu ermitteln. Das Ergebnis war für ihn elementar. Laut Gesetz hatte er das Recht eine Akademie für die US Navy zu gründen, konnte selbständig festlegen wie die Ausbildung der Seekadetten von statten ging, den Lehrplan der Lehrkräfte selbst festlegen, die Zeit die die Seekadetten auf See zu verbringen hatten bis zum Ablegen der Prüfung durfte er bestimmen und auch per Gesetz festlegen das Seekadetten und Lehrkräfte unter einem Dach an Land zu leben hatten. Das einzige was George Bancroft nicht bestimmen konnte, waren zusätzliche finanzielle Mittel vom Kongress. Der amerikanische Kriegsminister William Learned Marcy ( 12. Dezember 1786 – 4. Juli 1857 ) willigte in den Vorschlag von George Bancroft ein und überließ ihm einen ehemaligen Militärposten. Am 10. Oktober 1845 gründete Bancroft auf dem ehemaligen Gelände des Fort Severn der US Army das am Severn River in der Nähe von Annapolis, Maryland lag, die neue United States Naval Academy. 56 Kadetten und sieben Professoren waren bei der Eröffnung der Akademie anwesend. Die Mitglieder des Kongresses kamen einige Wochen später in Annapolis zur Begutachtung des neuen Militärgeländes zusammen. Dort fanden sie bequeme Räumlichkeiten vor, in denen die Seekadetten die nicht auf See waren, nicht den Gefahren des Müßiggang und des Stadtlebens ausgesetzt waren und sich voll und ganz dem regulären Studiums widmen konnten. Nach dieser Besichtigung des Schulbetriebes gewährte der Kongress genügend finanzielle Mittel um die Gebäude zu sanieren. Auch für das United States Naval Observatory in Washington DC konnte George Bancroft neue Mittel beschaffen um in diesem Depot Seekarten erarbeiten zu lassen. Die Hauptfunktion bestand aber darin Navigationsinstrumente zu restaurieren, reparieren und neu kalibrieren. Am 9. September 1846 ernannte US Präsident James Knox Polk seinen Marineminister George Bancroft zum amerikanischen Botschafter in Großbritannien. Vom Amt des Marineministers löste ihn John Young Mason ( 18. April 1799 – 3. Oktober 1859 ) noch am selben Tag ab. In London angekommen löste George Bancroft den am 18. August schon abgereisten Louis McLane ( 28. Mai 1786 – 7. Oktober 1857 ) ab. Seine Akkreditierung in London erhielt Bancroft am 12. November 1846. Hauptgrund dieses Wechsels in der amerikanischen Botschaft in London war der Oregon Grenzstreit zwischen Großbritannien und den USA den man per Vertrag am 15. Juni 1846 beigelegt hatte. Nachdem Zachary Taylor ( 24. November 1784 – 9. Juli 1850 ) am 4. März 1849 sein Amt als 12. US Präsidenten antrat, wurde das Amt des Botschafters in Großbritannien für Bancroft nicht verlängert. Man hatte am 20. August Abbott Lawrence ( 16. Dezember 1792 – 18. August 1855 ) zum neuen Botschafter ernannt. Bancroft verließ am 31. August 1849 London. Er kehrte in die Vereinigten Staaten zurück und wohnte in New York City. Er zog sich aus dem politischen Leben zurück und schrieb weiter an seiner „Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika“ und beendete dieses Werk. Dieses Geschichtsbuch ist in den USA zu einem Standartwerk der amerikanischen Geschichtsschreibung geworden. In New York City war Bancroft 1851 ein Gründungsmitglied der American Geographical Society. Mit ihm zusammen waren bei dieser Gründung 31 New Yorker anwesend. Es waren wohlhabende Philanthropen, Historiker, Verleger und Redakteure wie George Folsom ( 23. Mai 1802 – 27. März 1869 ), Henry Grinnell ( 18. Februar 1799 – 30. Juni 1874 ), Henry Varnum Poor ( 8. Dezember 1812 – 4. Januar 1905 ), Hiram Barney ( 30. Mai 1811 – 18. Mai 1895 ), Alexander Isaac Cotheal ( 5. November 1804 – 25. Februar 1894 ), Henry Evelyn Pierrepont ( 8. August 1808 – 28. März 1888 ), Simeon De Witt Bloodgood ( 1799 – 1866 ), John Romeyn Brodhead ( 2. Januar 1814 – 6. Mai 1873 ), Reverend Joshua Leavitt ( 8. September 1794 – 16. Januar 1873 ) und Archibald Russell. George Bancroft war vom 21. Februar 1852 bis zum 7. Dezember 1854 der erste Präsident der American Geographical Society und 1863 nahm man ihn als volles Mitglied in die Amerikanische Akademie der Künste und Wissenschaften auf. Im Namen dieser Akademie war Bancroft seit 1845 ein korrespondierendes Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften in Berlin.
In Anlehnung an seinem Geschichtsbuch schrieb er die „History of the formation of the constitution of the United States“. Dieses Werk erschien 1882. Dadurch wurde George Bancroft der bedeutendste Interpret der amerikanischen Geschichte im neunzehnten Jahrhundert. Durch ihn wurde die Kontroverse über die Interpretation der Amerikanischen Revolution und der Loslösung vom Mutterland beendet. Man sah nun die Revolution als unaufhaltsamen Triumphzug der Demokratie. Dazu beigetragen hatte auch eine Rede.
Im April1864 bat Bancroft den US Präsidenten Abraham Lincoln ( 12. Februar 1809 – 15. April 1865 ) für sein Geschichtswerk um die Handschriftlichen Aufzeichnungen von dessen Gettysburg Rede die er am 19. November 1863 anlässlich der Einweihung des Soldatenfriedhofes auf dem Schlachtfeld von Gettysburg gehalten hatte. Abraham Lincoln selbst fertigte fünf Kopien seiner Rede an. Bekommen haben diese neben George Bancroft die beiden Privatsekretäre von Abraham Lincoln, John Milton Hay ( 8. Oktober 1838 – 1. Juli 1905 ) und John George Nicolay ( 26. Februar 1832 – 26. September 1901 ), Lincolns Vorredner Edward Everett ( 11. April 1794 – 15. Januar 1965 ) und Colonel Alexander Bliss. Die Rede lautete:
„Vor 87 Jahren gründeten unsere Väter auf diesem Kontinent eine neue Nation, in Freiheit gezeugt und dem Grundsatz geweiht, dass alle Menschen gleich geschaffen sind.
Nun stehen wir in einem großen Bürgerkrieg, der eine Probe dafür ist, ob diese oder jede andere so gezeugte und solchen Grundsätzen geweihte Nation dauerhaft Bestand haben kann. Wir haben uns auf einem großen Schlachtfeld dieses Krieges versammelt. Wir sind gekommen, um einen Teil dieses Feldes jenen als letzte Ruhestätte zu weihen, die hier ihr Leben gaben, damit diese Nation leben möge. Es ist nur recht und billig, dass wir dies tun.
Doch in einem höheren Sinne können wir diesen Boden nicht weihen, können wir ihn nicht segnen, können wir ihn nicht heiligen. Die tapferen Männer, Lebende wie Tote, die hier kämpften, haben ihn weit mehr geweiht, als dass unsere schwachen Kräfte dem etwas hinzufügen oder etwas davon wegnehmen könnten. Die Welt wird wenig Notiz davon nehmen, noch sich lange an das erinnern, was wir hier sagen, aber sie kann niemals vergessen, was jene hier taten. Es ist vielmehr an uns, den Lebenden, das unvollendete Werk weiterzuführen, das diejenigen, die hier kämpften, so weit und so edelmütig vorangebracht haben. Es ist vielmehr an uns, der großen Aufgabe geweiht zu werden, die noch vor uns liegt – auf dass uns die edlen Toten mit wachsender Hingabe erfüllen für die Sache, der sie das höchste Maß an Hingabe erwiesen haben – auf dass wir hier feierlich beschließen, dass diese Toten nicht vergebens gestorben sein sollen – auf dass diese Nation, unter Gott, eine Wiedergeburt der Freiheit erleben soll – und auf dass die Regierung des Volkes, durch das Volk und für das Volk, nicht von der Erde verschwinden möge.“
Nach dem Tode von Abraham Lincoln wurde George Bancroft vom Kongress gebeten zum Gedenken auf diesen großen Amerikaner eine Rede zu schreiben. Am 12. Februar 1866 wurde diese Gedenkrede unter dem Titel „Das Leben und der Charakter von Abraham Lincoln“ den Abgeordneten des Kongresses durch Solomon Foot ( 19. November 1802 – 28. März 1866 ), Vorsitzender des Senats, und Elihu Benjamin Washburne ( 23. September 1816 – 23. Oktober 1887 ), Vorsitzender der Kongressabgeordneten, vorgelesen. Diese Gedenkrede wurde später in einer abgedruckten Ausgabe veröffentlicht. US Präsident Andrew Johnson ( 29. Dezember 1808 – 31. Juli 1875 ) entsandte Bancroft als amerikanischen Botschafter ins preußische Berlin da der dortige Botschafter, Joseph Ambert Wright ( 17. April 1810 – 11. Mai 1867 ) unerwartet verstorben war. Die Akkreditierung von Bancroft erfolgte am 28. August 1867. Während der Verhandlungen mit dem preußischen König Wilhelm I. ( 22. März 1797 – 9. März 1888 ) um die erste internationale Anerkennung de Ausbürgerung zeigte Bancroft große Vielseitigkeit und Können. Diese Einbürgerungsverträge wurden ihm zu Ehren „Bancroft Verträge“ genannt. In seiner Botschafterzeit in Berlin konnte Bancroft auch die Gründung des Deutschen Reiches 1871 nach dem Deutsch-Französischen Krieg miterleben. Am 30. Juni 1874 enthob der 18. US Präsident Ulysses Simpson Grant ( 27. April 1822 – 23. Juli 1885 ) Bancroft von seinem Amt und entsandte dafür John Chandler Bancroft Davis ( 22. Dezember 1822 – 27. Dezember 1907 ) nach Berlin. George Bancroft kehrte nach Washington DC zurück und lebte in den Sommermonaten bei Rose Cliff in der Nähe von Newport, Rhode Island. Er zog sich endgültig in sein Privatleben zurück. Am 17. Januar 1891 verstarb George Bancroft in Washington DC. Man begrub den Leichnam von George Bancroft in seinem Geburtsort Worcester, Massachusetts.

Vier Schiffe wurden bei der US Navy zu Ehren George Bancroft benannt.
Das erste Schiff war das Kanonenboot USS BANCROFT ( 1892 ).
Das zweite Schiff war der Zerstörer USS BANCROFT ( DD-256 ) aus der CLEMSON – Klasse.
Das dritte Schiff war der Zerstörer USS BANCROFT ( DD-598 ) aus der BENSON – Klasse.
Das vierte Schiff war das U-Boot USS GEORGE BANCROFT ( SSBN-643 ) aus der BENJAMIN FRANKLIN – Klasse.


USS BANCROFT ( DD-256 )

Schiffsbiografie

Die USS BANCROFT ( DD-256 ) ist das zweite Schiff bei der US Navy das zu Ehren von George Bancroft benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das fünfundsechzigste Schiff der CLEMSON – Klasse.
Auf der Bethlehem Shipbuilding Corporation in Quincy, Massachusetts wurde am 4. November 1918 der Kiel des Schiffes gelegt. Miss Mary W. Bancroft, Urenkelin von George Bancroft, taufte am 21. März 1919 das Schiff vor dem Stapellauf. Lieutenant Commander Harvey Shadle Haislip ( 12. Juli 1889 – 3. September 1978 ) stellte am 30. Juni 1919 den unter seinem Kommando stehenden Zerstörer in den Dienst der US Navy.
Bis zum 26. November 1919 beteiligte sich der Zerstörer aktiv innerhalb der Atlantikflotte an Flottenmanövern. Danach wurde es im Hafen von Philadelphia festgemacht und versetzte man das Schiff in die Reserve. Bis zum 11. Juli 1922 lag die USS BANCROFT dort und man stellte das Schiff außer Dienst.
s40004Am 18. Dezember 1939 stellte man den Zerstörer wegen des begonnenen Zweiten Weltkrieges in Europa wieder in den Dienst und versetzte das Schiff zur Atlantikflotte. Nachdem man die USS BANCROFT wieder komplett ausgerüstet hatte, nahm das Schiff am 13. Februar 1940 seinen Dienst in der US Navy wieder auf. Der Zerstörer operierte entlang der Ostküste und wurde am 24. September 1940 in Halifax, Nova Scotia, Kanada wieder außer Dienst gestellt. Man übergab das Schiff im Rahmen des Destroyer-Land Bases Exchange an die Royal Canadian Navy die das Schiff noch am selben Tag in ihren Dienst stellte. Ihm wurde der Name HMCS ST. FRANCIS ( I93 ) verliehen. Die US Navy strich den Namen des Schiffes am 8. Januar 1941 von der Navy – Liste.
Die HMCS ST. FRANCIS legte am 15. Januar 1941 in Halifax ab und fuhr nach Glasgow, Schottland in den River Clyde. Am dortigen Hafen legte der Zerstörer am 26. Januar an. Der Konvoi SL 73 war am 20. Mai 1941 westlich von Irland unterwegs. Da torpedierte gegen 00:13 Uhr das italienische U-Boot OTARIA den Frachter SS STARCROSE. Dies geschah auf der Position 51° 45’N – 20° 45’ W. Die HMCS ST. FRANCIS eilte dem torpedierten Frachter zu Hilfe. Alle fünfzig Besatzungsmitglieder, inklusive der Kapitän, wurden gerettet. Danach versenkte der Zerstörer mit einem Torpedo den Frachter. Ende Juni eskortierte der Zerstörer einen Truppenkonvoi in den Nahen Osten und im Juli 1941 versetzte man das Schiff zu der neugebildeten Neufundland Escort Force. Ab dem 14. Oktober eskortierte der Zerstörer den Konvoi SC 49, die erste Fahrt von Neufundland nach Irland. Insgesamt zwanzig Konvois begleitete das Schiff bis zum 9. Oktober 1943. Im November kehrte die HMCS ST. FRANCIS nach Halifax zurück und wurde dort festgemacht. Ab Januar 1944 verwendete man das Schiff für Ausbildungsaufgaben. Dazu war es in Didby, im Südwesten von Nova Scotia. Am 1. April 1945 stellte man den Zerstörer außer Dienst. Man verkaufte das Schiff an die Boston Iron & Metal Company in Baltimore, Maryland. Während des Abschleppens nach Philadelphia kollidierte der Zerstörer am 14. Juli 1945 mit dem Frachtschiff SS WINDING GULF vor Sargonnet Point, Rhode Island. Infolge des Zusammenstoßes sank der Zerstörer.


USS BANCROFT ( DD-256 )
Commanding Officer

LCDR Harvey Shadle Haislip             30. Juni 1919 – ?

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