USS RICHEY ( DE-385 )

USS RICHEY ( DE-385 )

Biografie

Joseph Lee Richey
* 8. Juni 1920 in Barnard, Nodaway County, Missouri
†7. Dezember 1941 in Pearl Harbor, Territorium Hawaii an Bord des Schlachtschiffes USS CALIFORNIA ( BB-41 )
war ein Offizier in der US Navy

Joseph Lee Richey trat am 28. oktober 1940 in die US Naval Reserve ein. Man beförderte ihn am 26. August 1941 zum Ensign. Nach einer Ausbildung an der Naval Air Station in Pensacola, Florida ernannte man ihn zum Marineflieger und versetzte ihn an Bord des Schlachtschiffes USS CALIFORNIA ( BB-41 ) zum Observation Squadron 2 ( VO2 ). Joseph Lee Richey wurde während des japanischen Luftangriffes am 7. Dezember 1941 auf den amerikanischen Marinestützpunkt Pearl Harbor in Aktion getötet.


USS RICHEY ( DE-385 )

Schiffsbiografie

 Die USS RICHEY ( DE-385 ) ist das erste Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Ensign Joseph Lee Richey benannt worden ist.
Der Geleitzerstörer ist das neunundsechzigste Schiff aus der EDSALL – Klasse.
Auf der Brown Shipbuilding Company in Hoston, Texas wurde am 19.
April 1943 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Vesta Richey, Mutter von Ensign Joseph Lee Richey, taufte am 30. Juni 1943 den Geleitzerstörer vor dessen Stapellauf. Commander Peter D. Mills ( USCG ) stellte am 30. Oktober 1943 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Die Erprobungs- und Ausbildungsfahrt führte die USS RICHEY bis zu der amerikanischen Marinebasis auf den Bermudas. Anschließend fuhr der Geleitzerstörer nach Norfolk, Virginia. Hier versetzte man das Kriegsschiff in die CortDiv 23 in der sich die Schwesterschiffe USS RAMSDEN ( DE-382 ), USS MILLS ( DE-383 ), USS SAVAGE ( DE-386 ), USS RHODES ( DE-384 ) und USS SELLSTROM ( DE-255 ) befanden. In den Gewässern der Chesapeake Bay trainierten diese Schiffe für die Konvoifahrt. Danach fuhren sie nach New York City. Hier lagen mehrere Frachtschiffe die für einen Schiffskonvoi nach Norfolk eskortiert werden sollten. Am 2. Januar 1944 trafen die Schiffe dort wieder ein. Bis zum 13. Januar 1944 war die USS RICHEY ein Schulschiff. An Bord des Kriegsschiffes trainierten mehrere Mannschaften, die für andere Geleitzerstörer und Fregatten vorgesehen waren. Ab dem 13. Januar begann man auf der USS RICHEY mit den Vorbereitungen auf die erste Eskortierfahrt. Der Schiffskonvois UGS 30, bestehend aus 70 Handelsschiffen, verließ am 14. Januar Norfolk und fuhr über Casablanca, Marokko bis nach Algier, Algerien. Mit dabei waren die Geleitzerstörer der CortDiv 23 und die Geleitzerstörer USS TOMICH ( DE-242 ) und USS SLOAT ( DE-245 ) aus der Cort Div 7, die allerdings bei Gibraltar von britischen Sicherungsschiffen abgelöst wurden. Am 1. Februar befindet sich der Schiffskonvoi, jetzt befinden sich nur noch 55 Handelsschiffe darin, nördlich von Tenes, da griffen gegen 19:00 Uhr vierzig deutsche Torpedoflugzeuge den Verband an. Durch den Luftangriff wird der amerikanische Frachter SS RICHMOND P HOBSON ( 7.176 BRT ), Kapitän George Henry Snyder,  beschädigt, kann aber seine Fahrt nach Kalkutta, Indien fortsetzen und erreicht für die Reparaturarbeiten am 10. Februar Port Said, Ägypten. Durch den Torpedoangriff wurde keiner der Crew oder der Sicherungssoldaten auf dem Liberty – Schiff verletzt.  In demselben Schiffskonvoi befand sich auch das Liberty Schiff SS EDWARD BATES ( 7.891 BRT ), Kapitän Leo H. Lucksichl, das nach Neapel, Italien fahren sollte. Während des Luftangriffs wird das Schiff schwer beschädigt. Acht Offiziere, 38 Mannschaftsmitglieder, 38 Sicherungssoldaten und 7 Passagiere verlassen das Schiff in Rettungsbooten und werden von einem britischen Zerstörer aufgenommen. Sie erreichten am 2. Februar wohlbehalten Algier. Die SS EDWARD BATES sollte ins Schlepptau genommen werden, doch am 2. Februar gegen 8:00 Uhr gibt es an Bord eine heftige Explosion und das Liberty Schiff sinkt. Durch die intensive Abwehr der alliierten Kriegsschiffe können die deutschen Torpedoflugzeuge keine weiteren Erfolge verzeichnen. Die USS RICHEY übernahm bei Gibraltar zusammen mit den anderen amerikanischen Kriegsschiffen wenige Tage später wieder die geleerten Handelsschiffe. Die Geleitzerstörer eskortieren die Schiffe des Konvois GUS 30 bis an die US Ostküste, die sie am 23. Februar erreichten. Hier bereitete man das Kriegsschiff auf seine zweite Fahrt ins Mittelmeer vor. Dazu integrierte man die USS RICHEY in die Task Force 64, die Captain Harold S. Berdine ( USCG ) kommandierte, deren Kriegsschiffe den Schiffskonvoi UGS 36, bestehend aus 72 Handelsschiffen und 18 Panzerlandungsschiffen, eskortieren sollen. In der TF 64 befanden sich die amerikanischen Zerstörer USS DECATUR ( DD-341 ), USS WHIPPLE ( DD-217 ), USS ALDEN ( DD-211 ) und USS JOHN D EDWARDS ( DD-216 ), die amerikanischen Geleitzerstörer USS RICHEY, USS RHODES, USS MILLS, USS RAMSDEN, USS SAVAGE, USS SELLSTROM, USS TOMICH und USS SLOAT, die 37. britische Escort Group mit dem Flakkreuzer HMS COLOMBO ( D89 ), der niederländischen Fregatte HNMS JOHAN MAZRITS van NASSAU ( K251 ), den britischen Schaluppen HMS BLACK SWAN ( L57 ), HMS AMETHYST ( F116 ) und HMS DEPTFORD ( L53 ), die niederländische Schaluppe HNMS FRISO ( K00 ), die britische Korvette HMS CAMPION ( K108 ) und ein britischer Minensucher mit JIG Störsender für Lenkbomben. Am 1. April kurz vor der Morgendämmerung, zwischen 4:05 Uhr und 4:20 Uhr, liegt der Schiffskonvoi und die Sicherungsschiffe westlich von Algier. Da werden die Schiffe von 20 deutschen Torpedobombern angegriffen. Nur das US Liberty – Schiff SS JARED INGERSOLL ( 7.191 BRT ) wird beschädigt, auf Grund gesetzt und später geborgen. Außerdem wird bei diesem feindlichen Luftangriff das amerikanische Panzerlandungsschiff USS LST-526 leicht beschädigt. Am 11. April verlässt der Schiffskonvoi GUS 36 wieder das Mittelmeer und erreichte am 2. Mai den Hafen von New York. Von hier aus wechselte der Geleitzerstörer in die Casco Bay, Maine. Nach einem Auffrischungstraining begleitete das Kriegsschiff zusammen mit den Geleitzerstörern der CortDiv 23 und weiteren Kriegsschiffen die Handelsschiffe des Schiffskonvois UGS-43 bis nach Bizerte. Vor Gibraltar warteten schon mehrere britische Kriegsschiffe und beteiligten sich an der Eskorte der Handelsschiffe. Am 12. Juni laufen sie in den Hafen von Bizerte ein, den sie am 20. Juni wieder verlassen. Am 9. Juli erreichte den Schiffsverband ohne Verluste in den Hafen von New York City. Bis zum 8. Mai 1945, dem Tag an dem der Zweite Weltkrieg in Europa und im Atlantik beendet wurde, beteiligte sich die USS RICHEY an sieben weiteren Eskortierfahrten ins Mittelmeer, nach Belfast und Londonderry, Nordirland, nach Großbritannien und nach Frankreich. Am 10. April rammte der Tanker SS ST. MIHIEL mittschiffs den Tanker und SS NASBULK vor der Küste von New York. Die SS ST. MIHIEL hatte über acht Millionen Gallonen Flugbenzin an Bord. Sofort brach auf der SS NASBULK Feuer aus und schwappte auf die SS ST. MIHIEL über. In der Nähe befand sich der Geleitzerstörer USS STEWART ( DE-238 ) und dessen Feuerlöschteams begannen umgehend mit der Löschaktion. Die USS RICHEY  rettete 32 Mannschaftsmitglieder  aus dem Wasser. Am 8. Mai machte man den Geleitzerstörer in der Brooklyn Navy Yard in New York fest und man begann mit einer Überholung. Das Kriegsschiff verließ am 30. Mai New York City und fuhr nach Norfolk. Hier trafen sich die Geleitzerstörer der CortDiv 23. Nach dem Abschluss der Vorbereitungen auf die Fahrt in den Pazifik, verlassen die Geleitzerstörer am 11. Juni Norfolk und durchquerten am 18. Juni den Panamakanal. Die Fahrt ging von dort aus weiter über San Diego, Kalifornien nach Adak, Aleuten, Alaska. Die fünf Geleitzerstörer liefen am 8. Juli in den dortigen Hafen ein. Hier meldete man sich beim Commander der Alaskan Sea Frontier zum Einsatz als Begleit-, Luft- und Rettungsschiff. Am 15. August erfuhr man auf der USS RICHEY von dem Ende des Zweiten Weltkrieges im Pazifik durch die bedingungslose Kapitulation Japans. Ab dem 15. August sammelten sich die Schiffe der Task Force 44 vor Adak. In diese TF integrierte man auch die USS RICHEY. Diese TF befehligte Vizeadmiral Frank Jack Fletcher ( 29. April 1885 in Marshalltown, Iowa – 23. April 1973 in Bethesda, Maryland ). In der Task Force befanden sich die Geleitflugzeugträger USS KITKUN BAY ( CVE-71 ), USS MANILA BAY ( CVE-61 ), USS FANSHAW BAY ( CVE-70 ), USS NEHENTA BAY ( CVE-74 ), USS SAVO ISLAND ( CVE-78 ) und USS HOGGATT BAY ( CVE-75 ), die Schweren Kreuzer USS PENSACOLA ( CA-24 ), USS SALT LAKE CITY ( CA-25 ) und USS CHESTER ( CA-27 ), der Leichte Kreuzer USS CONCORD ( CL-10 ), die Zerstörer USS ALBERT W GRANT ( DD-649 ), USS RICHARD P LEARY ( DD-664 ), USS KILLEN ( DD-593 ), USS GUEST ( DD-472 ), USS HALFORD ( DD-480 ) und USS IZARD ( DD-589 ) und die Geleitzerstörer USS RICHEY, USS RHODES, USS MILLS, USS SELLSTROM, USS RAMSDEN, und USS SALVAGE. Am 31. August legten die Schiffe im Hafen von Adak ab und nahmen Kurs auf Ominato, Japan. Die Schiffe der TF erreichten am 8. September Honshu und zwei Tage später den japanischen Marinestützpunkt Ominato. Die USS RICHEY kehrte am 25. September zu den Aleuten zurück und führte dort bis zum 17. November Aufgaben einer Wetterstation durch. An diesem 17. November verließ der Geleitzerstörer zusammen mit der USS MILLS wieder die Aleuten und fuhr westwärts. Ziel war die chinesische Küste bei Taku und Tuington. In diesen Gewässern operierte das Kriegsschiff bis zum 11. Februar 1946. In dieser Zeit versuchte die US Navy mit ihren Schiffen in den chinesischen Bürgerkrieg zu Gunsten von General Chiang Kai shek ( 31. Oktober 1887 in Xihou, Provinz Zhejiang – 5. April 1975 in Taipeh, Taiwan ) der Kuomintang zu beeinflussen. Am 11. Februar verließ die USS RICHEY zusammen mit der USS RHODES, USS SAVAGE, USS RAMSDEN, USS SELLSTROM und USS MILLS die chinesischen Gewässer und fuhr ostwärts. Nach einem Zwischenstopp in der amerikanischen Marinebasis Pearl Harbor, Territorium Hawaii durchquerte der Geleitzerstörer den Panamakanal und erreichte den Hafen von Charleston, South Carolina. Von hier aus wechselte das Kriegsschiff nach Green Cove Springs, Florida, wo man es im Januar 1947 außer Dienst gestellt und im März 1950 in die Atlantikreserveflotte versetzte wurde. Am 1. April 1952 lieh man das Kriegsschiff an die US Küstenwache aus. Hier erhielt der Geleitzerstörer den Namen USCGC RICHEY ( WDE-485 ) und sollte wegen des Koreakrieges zur Überwachung für die Vereinten Nationen eine LORAN – Station übernehmen. Diese LORAN – Stationen waren Navigationsstationen für Langstreckenhilfen für Flugzeuge, die die Versorgung der Truppen der Vereinten Nationen auf der südkoreanischen Halbinsel übernehmen mussten. Nach dem Abschluss dieser Operation übergab die Küstenwache im Juni 1954 das Schiff wieder an die US Navy. Noch im selben Monat stellte man den Geleitzerstörer außer Dienst und versetzte ihn in die Pazifikreserveflotte. Den Namen USS RICHEY ( DE-385 ) strich man am 30. Juni 1968 von der US Navy – Liste. Nach dem Abbau sämtlicher kriegstechnischer Einrichtungen versenkte man den Schiffskörper im Juli 1969 vor der kalifornischen Küste während einer Zielübung.  

 

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