USS SELLSTROM ( DE-255 )

USS SELLSTROM ( DE-255 )

Biografie

Edward Robert Sellstrom, Jr.
* 19. Juli 1916 in Gowrie, Webster County, Iowa
† 21. Juni 1942 bei einem Flugzeugabsturz
war ein Offizier und Pilot bei der US Navy

Edward Robert Sellstrom, Jr. war der Sohn von Edward Robert Sellstrom, Sr. ( 1882 – 6. Juni 1970 ) und Lydia Marie Sellstrom ( 1885 – 23. Dezember 1948 ). Er absolvierte 1939 sein Studium am Gustavus Adolphus College in St. Peter in Minnesota. Am 14. Januar 1941 trat er als Seemann in die US Naval Reserve in Minneapolis ein und wurde am 20. März 1941 zum Aviation Cadet auf der Air Station in Pensacola, Florida ernannt. Man beförderte ihn am 15. September 1941 zum Ensign in der USNR. Nach seinem Einsatz in der advanced Carrier Trainings Group der Pazifikflotte, versetzte man ihn an Bord des Flugzeugträgers USS LEXINGTON ( CV-2 ) zum Fighter Squadron 3 ( VF3 ). Am 20. Februar 1942 befand sich der Flugzeugträger nordöstlich von Rabaul, Neuguinea. Da griffen vier japanische Bombenflugzeuge den Träger an. Ensign Sellstrom, Jr. stieg mit seinen Kameraden auf, um diese feindlichen Flugzeuge abzufangen. Nachdem die Japaner die herannahenden amerikanischen Jagdflugzeuge entdeckten, wendeten sie ihre Maschinen und flohen. Sellstrom aber verfolgte sie trotz dichter Wolken und Regen und schoss einen von ihnen ab. Noch am selben Tag griffen neun japanische Bomber die USS LEXINGTON an. Ensign Sellstrom, Jr. konnte einen davon abschießen. Dafür verlieh man ihm das Navy Cross.
Ensign Edward Robert Sellstrom, Jr. kam bei einem Flugzeugabsturz am 21. Juni 1942 ums Leben.


USS SELLSTROM ( DE-255 )

Schiffsbiografie

 

Die USS SELLSTROM ( DE-255 ) ist das erste Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Ensign Edward Robert Sellstrom benannt worden ist.
Der Geleitzerstörer ist das zweiundvierzigste Schiff aus der EDSALL – Klasse.
Auf der Brown Shipbuilding Company in Hoston, Texas wurde am 16.
März 1943 der Kiel des Schiffes gelegt. Miss Genevieve Dahl, Verlobte von Ensign Edward Robert Sellstrom, taufte am 12. Mai 1943 den Geleitzerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Commander William L. Maloney ( USCG ) stellte am 12. Oktober 1943 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Für die Erprobungs- und Ausbildungsfahrt verließ die USS SELLSTROM die Werft in Texas und fuhr zu der amerikanischen Marinebasis auf den Bermudas. Hier begann die Mannschaft des Geleitzerstörers mit einem strengen Trainingsprogramm. Dazu gehörten Schießübungen, Anti-U-Boot Taktiken, Manövrieren und viele weitere Aufgaben. Am 3. Dezember verließ das Kriegsschiff wieder die Marinebasis und fuhr in die Charleston Navy Yard in Charleston, South Carolina. Hier musste sich das Schiff einer umfassenden Kontrolle und den daraus resultierenden Reparaturen unterziehen. Am 13. Dezember verließ der Geleitzerstörer wieder die Werft und fuhr nach Norfolk, Virginia. In die dortige Marinebasis lief er zwei Tage später ein. Hier versetzte man das Kriegsschiff in die CortDiv 23 in der sich die Schwesterschiffe USS RAMSDEN ( DE-382 ), USS MILLS ( DE-383 ), USS RICHEY ( DE-385 ), USS RHODES ( DE-384 ) und USS SAVAGE ( DE-386 ) befanden. In den Gewässern der Chesapeake Bay trainierten diese Schiffe für die Konvoifahrt. Danach fuhren sie nach New York City. Hier lagen mehrere Frachtschiffe, die hauptsächlich lebenswichtiges Kriegsmaterial für die Alliierten im nordafrikanischen Raum mitführten, die für einen Schiffskonvoi nach Norfolk eskortiert werden sollten. Am 2. Januar 1944 trafen die Schiffe dort wieder ein. Ab dem 13. Januar begann man auf der USS SELLSTROM mit den Vorbereitungen auf die erste Eskortierfahrt. Dazu integrierte man den Geleitzerstörer in die Task Force 63. Der Schiffskonvois UGS 30, bestehend aus 70 Handelsschiffen, verließ am 14. Januar Norfolk und fuhr über Casablanca, Marokko bis nach Algier, Algerien. Mit dabei waren die Geleitzerstörer der CortDiv 23 und die Geleitzerstörer USS TOMICH ( DE- 242 ) und USS SLOAT ( DE-245 ) aus der CortDiv 7, die die schwer beladenen Schiffe im Atlantik sicher bis nach Gibraltar an den feindlichen U-Booten vorbeiführten. Dort vor der Einfahrt in das Mittelmeer warteten am 31. Januar schon britische Sicherungsschiffe und lösten die amerikanischen Kriegsschiffe auf der Fahrt zu den Zielhäfen ab. Am 1. Februar befindet sich der Schiffskonvoi, jetzt sind nur noch 55 Handelsschiffe darin, nördlich von Tenes, da griffen gegen 19:00 Uhr vierzig deutsche Torpedoflugzeuge den Verband an. Durch den Luftangriff wird der amerikanische Frachter SS RICHMOND P HOBSON ( 7.176 BRT ), Kapitän George Henry Snyder,  beschädigt, kann aber seine Fahrt nach Kalkutta, Indien fortsetzen und erreicht für die Reparaturarbeiten am 10. Februar Port Said, Ägypten. Durch den Torpedoangriff wurde keiner der Crew oder der Sicherungssoldaten auf dem Liberty – Schiff verletzt.  In demselben Schiffskonvoi befand sich auch das Liberty Schiff SS EDWARD BATES ( 7.891 BRT ), Kapitän Leo H. Lucksichl, das nach Neapel, Italien fahren sollte. Während des Luftangriffs wird das Schiff schwer beschädigt. Acht Offiziere, 38 Mannschaftsmitglieder, 38 Sicherungssoldaten und 7 Passagiere verlassen das Schiff in Rettungsbooten und werden von einem britischen Zerstörer aufgenommen. Sie erreichten am 2. Februar wohlbehalten Algier. Die SS EDWARD BATES sollte ins Schlepptau genommen werden, doch am 2. Februar gegen 8:00 Uhr gibt es an Bord eine heftige Explosion und das Liberty Schiff sinkt. Durch die intensive Abwehr der alliierten Kriegsschiffe können die deutschen Torpedoflugzeuge keine weiteren Erfolge verzeichnen. Die USS SELLSTROM fuhr nach der Übergabe der Handelsschiffe bei Gibraltar nach Casablanca, Marokko. Bis zum 4. Februar patrouillierte das Kriegsschiff hier und fuhr dann wieder nach Gibraltar und übernahm zusammen mit den anderen amerikanischen Kriegsschiffen der TF 63 wieder die geleerten Handelsschiffe. Die Geleitzerstörer eskortieren die Schiffe des Konvois GUS 30 bis an die US Ostküste, die sie am 23. Februar erreichten. Hier liefen sie in die Chesapeake Bay ein. Die USS SELLSTROM fuhr noch am selben Tag von dieser Bucht aus nach New York City. Hier legte das Kriegsschiff am folgenden Tag in der Brooklyn Navy Yard an. In der Werft musste sich der Geleitzerstörer einigen Reparaturen und Änderungen unterziehen sowie das bunkern von frischer Munition. Nach Abschluss dieser Arbeiten fuhr das Kriegsschiff bis in die Gewässer vor Montauk, Long Island und beteiligte sich dort an einem Auffrischungstraining. Am 10. März verließ der Geleitzerstörer wieder Long Island und fuhr nach Norfolk, wo er am folgenden Tag ankam. Hier bereitete man das Kriegsschiff auf seine zweite Fahrt ins Mittelmeer vor. Dazu integrierte man die USS SELLSTROM in die Task Force 64, die Captain Harold S. Berdine ( USCG ) kommandierte, deren Kriegsschiffe den Schiffskonvoi UGS 36, bestehend aus 72 Handelsschiffen und 18 Panzerlandungsschiffen, eskortieren sollten. In der TF 64 befanden sich die amerikanischen Zerstörer USS DECATUR ( DD-341 ), USS WHIPPLE ( DD-217 ), USS ALDEN ( DD-211 ) und USS JOHN D EDWARDS ( DD-216 ), die amerikanischen Geleitzerstörer USS SELLSTROM, USS SAVAGE, USS RICHEY, USS RHODES, USS MILLS, USS RAMSDEN, USS TOMICH und USS SLOAT, die 37. britische Escort Group mit dem Flakkreuzer HMS COLOMBO ( D89 ), der niederländischen Fregatte HNMS JOHAN MAZRITS van NASSAU ( K251 ), den britischen Schaluppen HMS BLACK SWAN ( L57 ), HMS AMETHYST ( F116 ) und HMS DEPTFORD ( L53 ), die niederländische Schaluppe HNMS FRISO ( K00 ), die britische Korvette HMS CAMPION ( K108 ) und ein britischer Minensucher mit JIG Störsender für Lenkbomben. Am 1. April kurz vor der Morgendämmerung, zwischen 4:05 Uhr und 4:20 Uhr, liegt der Schiffskonvoi und die Sicherungsschiffe westlich von Algier. Da werden die Schiffe von 20 deutschen Torpedobombern angegriffen. Ausweichmanöver und starkes Luftabwehrfeuer bewahrt den Schiffskonvoi vor großen Verlusten. Nur das US Liberty – Schiff SS JARED INGERSOLL ( 7.191 BRT ) wird beschädigt, auf Grund gesetzt und später geborgen. Außerdem wird bei diesem feindlichen Luftangriff das amerikanische Panzerlandungsschiff USS LST-526 leicht beschädigt. Zwei Tage später wird der Hafen von Bizerte, Tunesien erreicht. Am 11. April verlässt der Schiffskonvoi GUS 36 wieder das Mittelmeer und erreichte am 2. Mai den Hafen von New York. Die USS SELLSTROM ist dabei das Flaggschiff der CortDiv 23. Noch am selben Tag der Ankunft vor der Brooklyn Navy Yard entlädt man die Munition und bugsiert den Geleitzerstörer für Reparaturen in die Werft. Das Kriegsschiff verließ am 13. Mai wieder die Werft und machte sich auf den Weg zur Casco Bay, Maine. Nach einem Auffrischungstraining am 17. Mai, fuhr das Kriegsschiff zum Naval Mine Depot in Yorktown, Virginia. Hier bunkerte man wieder Munition. Ab dem 23. Mai übernahm die USS SELLSTROM ihre Patrouillenstation. Wenige Tage später begleitete der Geleitzerstörer zusammen mit den Schwesterschiffen der CortDiv 23 und anderen Kriegsschiffen die Handelsschiffe des Schiffskonvois UGS-43 bis nach Bizerte. Vor Gibraltar warteten schon mehrere britische Kriegsschiffe und beteiligten sich an der Eskorte der Handelsschiffe. Am 12. Juni laufen sie in den Hafen von Bizerte ein, den sie am 20. Juni wieder verlassen. Die USS SELLSTROM war dabei wieder das Flaggschiff und führte am 9. Juli den Schiffsverband in den Hafen von New York City. Zwei Tage später wechselte der Geleitzerstörer in die Boston Naval Shipyard in Boston, Massachusetts. Hier nahm man bis zum 23. Juli eine umfassende Überholung an dem Kriegsschiff vor. Ab dem 24. Juli bis zum 9. August beteiligte sich die USS SELLSTROM vor der Küste von Maine an einem umfangreichen Auffrischungstraining. Anschließend begannen am 10. und 11. August in der Boston Naval Shipyard die Vorbereitungen für die nächste Konvoifahrt. Am 12. August verließ der Schiffskonvoi TCU-35 die US Ostküste und fuhr nach Europa. Am 21. und 22. August begleitete die USS SELLSTROM erfolgreich mehrere Handelsschiffe des Konvois bis in die schottischen Häfen von Clyde und Lough Ewe sowie bis zum nordirischen Hafen Lough Foyle. Vom 23. bis zum 26. August lag der Geleitzerstörer dann im Hafen von Londonderry, Nordirland. Am 27. August verließ der Schiffskonvoi UCT-35 wieder die britischen und nordirischen Gewässer. Die USS SELLSTROM begleitete diese Schiffe bis an die US Ostküste, die sie am 5. September erreichten. Für den Geleitzerstörer folgte nun vor New London, Connecticut ein neuerliches Auffrischungstraining. Danach fuhr das Kriegsschiff an den Pier Nummer 33 in der Brooklyn Naval Shipyard. Hier bunkerte man frischen Proviant und Treibstoff. Am 29. September verließ die USS SELLSTROM wieder den Hafen von New York und nahm den Konvoi Dienst wieder auf. In den folgenden Monaten wurden sechs Schiffskonvois bis in die Häfen von Belfast, Nordirland; Liverpool, Southampton und Birkenhead, England und Le Havre, Frankreich eskortiert. Am 8. Mai 1945 endete in Europa der Zweite Weltkrieg durch die bedingungslose Kapitulation Nazideutschlands. Die USS SELLSTROM machte man in der Brooklyn Navy Yard fest und man begann mit einer Überholung. Das Kriegsschiff verließ am 30. Mai New York City und fuhr nach Norfolk. Hier trafen sich die Geleitzerstörer der CortDiv 23. Nach dem Abschluss der Vorbereitungen auf die Fahrt in den Pazifik, dazu gehörte ein intensives Training vor der karibischen Insel Puerto Rico. Die USS SELLSTROM konnte die weitere Fahrt in den Pazifik nicht mit antreten. Wegen mehrerer aufgetretener Mängel an der Antriebsanlage musste der Geleitzerstörer sich in die Charleston Navy Yard begeben. Dort kam das Kriegsschiff am 17. Juni an. Hier nahm man die Reparaturen vor und bunkerte Vorräte für die Fahrt in den Pazifik. Am 23. Juni verließ das Kriegsschiff die Werft in Charleston und erreichte am 27. Juni den Panamakanal. Das Durchqueren des Isthmus ist am 29. Juni abgeschlossen. Auf der weiteren Fahrt zu den Aleuten wird im Hafen von San Francisco, Kalifornien am 7. Juli ein Zwischenstopp eingelegt. Vier Tage später sticht die USS SELLSTROM wieder in See und fuhr zu den Gewässern Alaskas. Am 19. Juli wird die amerikanische Marinebasis Adak erreicht. Vom 21. bis zum 27. Juli blieb der Geleitzerstörer im Dutch Harbor zur freien Verfügung. Das Kriegsschiff eskortierte dann vom 30. Juli bis zum 1. August seinen ersten Schiffskonvoi, bestehend aus einem Minensucher und acht Infanterielandungsfahrzeugen ( LSI ) von Adak aus bis in die Cold Bay. Die weiteren Operationen der USS SELLSTROM bestanden aus Routinepatrouillen und die Luftüberwachung für die amerikanischen Flugzeuge. Am 15. August erfuhr man auf der USS SELLSTROM von dem Ende des Zweiten Weltkrieges im Pazifik durch die bedingungslose Kapitulation Japans. Ab dem 15. August sammelten sich die Schiffe der Task Force 44 vor Adak. Diese TF befehligte Vizeadmiral Frank Jack Fletcher ( 29. April 1885 in Marshalltown, Iowa – 23. April 1973 in Bethesda, Maryland ). In der Task Force befanden sich die Geleitflugzeugträger USS KITKUN BAY ( CVE-71 ), USS MANILA BAY ( CVE-61 ), USS FANSHAW BAY ( CVE-70 ), USS NEHENTA BAY ( CVE-74 ), USS SAVO ISLAND ( CVE-78 ) und USS HOGGATT BAY ( CVE-75 ), die Schweren Kreuzer USS PENSACOLA ( CA-24 ), USS SALT LAKE CITY ( CA-25 ) und USS CHESTER ( CA-27 ), der Leichte Kreuzer USS CONCORD ( CL-10 ), die Zerstörer USS ALBERT W GRANT ( DD-649 ), USS RICHARD P LEARY ( DD-664 ), USS KILLEN ( DD-593 ), USS GUEST ( DD-472 ), USS HALFORD ( DD-480 ) und USS IZARD ( DD-589 ) und die Geleitzerstörer USS SELLSTROM, USS SAVAGE, USS RICHEY, USS RHODES, USS MILLS und USS RAMSDEN. Am 31. August legten die Schiffe im Hafen von Adak ab und nahmen Kurs auf Ominato, Japan. Die Schiffe der TF erreichten am 8. September Honshu und zwei Tage später den japanischen Marinestützpunkt Ominato. Die USS SELLSTROM kehrte am 25. September zu den Aleuten zurück und führte dort bis zum 14. November Aufgaben einer Wetterstation durch. An diesem Tag verließ der Geleitzerstörer zusammen mit der USS SAVAGE und USS RHODES Adak und fuhr zur japanischen Insel Okinawa. Am 25. November liefen alle drei Kriegsschiffe in die Buckner Bay ein und schlossen sich der 7. US Flotte an. Im Dezember verließen sie wieder Okinawa und fuhren an die chinesische Küste. Hier patrouillierten die Geleitzerstörer vor Tsingtao, China wo sie bis zum 11. Februar 1946 blieben. In dieser Zeit versuchte die US Navy mit ihren Schiffen in den chinesischen Bürgerkrieg zu Gunsten von General Chiang Kai shek ( 31. Oktober 1887 in Xihou, Provinz Zhejiang – 5. April 1975 in Taipeh, Taiwan ) und der Kuomintang zu beeinflussen. An diesem 11. Februar verließ die USS RHODES zusammen mit der USS MILLS, USS SAVAGE, USS RAMSDEN, USS SELLSTROM und USS RICHEY den Fernen Osten und fuhr in Richtung der US Westküste. Nach einem Zwischenstopp in der amerikanischen Marinebasis Pearl Harbor, Territorium Hawaii durchquerte der Geleitzerstörer den Panamakanal und erreichte am 19. März den Hafen von Charleston. Hier bugsierte man den Geleitzerstörer in das Trockendock der Werft und begann mit den Inaktivierungsarbeiten. Am 13. Juni stellte man das Kriegsschiff außer Dienst und versetzte es in die Atlantikreserveflotte, die in Green Cove Springs, Florida lag.
Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg waren fast alle Frühwarnsysteme vor den Küsten der USA demontiert worden. Wegen der Situation, dass der Kalte Krieg zwischen den beiden politischen Blöcken auf der Erde ab 1949 immer heftiger anschwoll, nicht zuletzt durch den Besitz der Atombombe in der Sowjetunion mit der Fähigkeit diese auch über den Luftweg zu transportieren, und dadurch immer bizarrere Formen annahm, nahm auch die Paranoia im amerikanischen Militärstaat immer mehr zu. Die führenden Militärs der USA waren deswegen der Ansicht, sich vor der früheren verbündeten Sowjetunion zu schützen. Zu diesem Zweck benötigte man mehrere Geleitzerstörer die für das nordamerikanische kontinentale Luftverteidigungssystem als Radarvorpostenschiffe eingesetzt werden konnten, um Überraschungsangriffe durch die Sowjetunion abzuwehren. Auf dieser sogenannten DEW – Linie, das Distanz – Frühwarnsystem, besaß 22 Stationen die den Luftraum über eine Strecke von rund 5.993 Kilometern überwachten. Die auf diesen Stationen positionierten Radarbestückten Geleitzerstörer konnten mit dem Stand der damaligen Technik den Weg der sowjetischen Bomber zum nordamerikanischen Kontinent bestimmen. Diese DEW – Linie wurde von den führenden Militärs der USA als Bollwerk gegen den Bolschewismus gepriesen. Daher nahm man die USS SELLSTROM am 21. Oktober 1955 aus der Atlantikreserveflotte. Gleichzeitig klassifizierte man das Kriegsschiff noch am selben Tag als Radarbestückter Geleitzerstörer und gab ihm die Kennung DER-255. Man schleppte das Kriegsschiff ab dem 1. November bis zur Brooklyn Naval Shipyard und baute auf der USS SELLSTROM mehrere zusätzliche elektronische Radargeräte und vergrößerte den Umfang der Aufbauten. Nach Abschluss der Arbeiten und der ersten Erprobungsfahrt durch die leitenden Mitarbeiter der Werft, stellte man am 1. Oktober 1956 den Geleitzerstörer wieder in den Dienst der US Navy. Nach einem Erprobungs- und Ausbildungstraining in der Guantanamo Bay, Kuba erfolgte eine Überprüfung des Schiffsrumpfes. Danach begann die USS SELLSTROM mit der Durchführung ihrer Aufgaben auf der DEW – Linie vor Neufundland. In den weiteren fünfziger Jahren war der Radarbestückte Geleitzerstörer auch eine Meereswetterstation. Die dem Kriegsschiff gestellten weiteren Aufgaben wurden entlang der US Ostküste und in der Karibik abgearbeitet. Im Juni 1960 lief der Radarbestückte Geleitzerstörer in die Philadelphia Naval Shipyard in Philadelphia, Pennsylvania ein. Noch im selben Monat stellte man das Kriegsschiff außer Dienst und versetzte es erneut in die Atlantikreserveflotte. Doch schon am 1. November 1965 strich man den Namen USS SELLSTROM ( DER-255 ) von der US Navy – Liste. Nach dem Abbau sämtlicher kriegstechnischer Einrichtungen verkaufte man den Schiffskörper im April 1967 an die Peck Iron Metal Works in Portsmouth, Virginia zum verschrotten. Noch im April schleppte man das ehemalige Kriegsschiff dorthin.    

 

 

 

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