USS EUROPA ( AP-177 )

USS EUROPA ( AP-177 )

Biografie

Der Mond Europa ist der zweitinnerste Mond des Planeten Jupiter. Er bewegt sich in einer Entfernung von 670.900 Kilometern entgegen des Uhrzeigersinns um den großen Himmelsplaneten. Dazu benötigt er 3 Tage, 13 Stunden und 14,6 Minuten. Europa ist ein Eismond und hat einen Durchmesser von 3.121 Kilometern. Damit ist er der kleinste der vier großen Jupitermonde. Obwohl die Temperatur auf dem Mond maximal – 150° Celsius erreicht, lässt sich durch des äußeren Gravitationsfeldes und einem induzierten Magnetfeld mit Hilfe der Galileo Sonde der Nachweis erbringen, dass sich unter der mehrere Kilometer dicken Eishülle ein rund 100 Kilometer tiefer Ozean aus flüssigem Wasser befindet. Europa ist der sechstgrößte Mond in unserem Sonnensystem.


USS EUROPA ( AP-177 )

Schiffsbiografie

Das deutsche Passagierschiff SS EUROPA wurde 1927 mit einem Gesamtgewicht von rund 50.000 BRT vom Norddeutschen Lloyd bei der Werft Blohm & Voss in Hamburg bestellt und nach dem Jupitermond Europa benannt. Später kam das Schwesterschiff SS BREMEN hinzu. Beide Passagierdampfer waren die beiden fortschrittlichsten Hochgeschwindigkeits-Dampfturbinenschiffe mit vier Schrauben und sollten die transatlantische Seeroute zwischen New York und Europa befahren. Mit ihrem Taylorschen Bugwulst, den schon amerikanische Kriegsschiffe in dieser Zeit besaßen, und dem niedrigen stromlinienförmigen Profil waren sie am besten ausgestattet um das Blue Riband zu gewinnen. Die SS EUROPA hatte eine Reisegeschwindigkeit von 27,5 Knoten, was eine Atlantiküberquerungszeit von 5 Tagen ermöglichte. Dadurch konnte der Norddeutsche Lloyd regelmäßig mit zwei Schiffen die Strecke New York – Bremen befahren, so dass sie sich auf See kreuzten. Durch diese hohe Reisegeschwindigkeit konnte auf der Strecke ein weiteres Passagierschiff eingespart werden.
Noch im Jahr der Bestellung bei Blohm & Voss begann die Kiellegung der SS EUROPA. Der Schiffsrumpf entstand aus hochfestem Stahl, aus dem noch kein anderes deutsches Passagierschiff gebaut worden war, mit dem man bis zu 800 Tonnen Masse einsparen konnte. Die Taufe und der Stapellauf erfolgten am 15. August 1928. Im Frühjahr 1929 sollten die Erprobungsfahrten beginnen. Doch am Morgen des 26. März brach während der Ausrüstungsarbeiten im Dock ein Feuer aus. Den gesamten Tag über tobte dieses und konnte erst am Abend unter Kontrolle gebracht werden. Durch das Feuer wurden die Schiffsturbinen stark beschädigt und auch der Rest des Schiffes erlitt einen hohen Schaden. Nach langen Diskussionen zwischen dem Bauunternehmen und der Reederei wurde beschlossen, dass das Schiff repariert wird. Innerhalb von elf Monaten erfolgten diese Reparaturen, so dass am 22. Februar 1930 das Passagierschiff fertig gestellt war.    Die Brandursache konnte nie eindeutig identifiziert werden. Die SS EUROPA begann am 19. März 1930 mit der Jungfernfahrt nach New York beginnen. Das Passagierschiff erreichte nach 4 Tagen, 17 Stunden und 6 Minuten New York. Damit war es mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 27,91 Knoten unterwegs gewesen und übernahm das westliche Blue Riband von der SS BREMEN. Während dieser Reise wurden allerdings viele Passagiere durch den aus den Schornsteinen austretenden Ruß gestört, da die Schornsteintrichter sehr niedrig waren. Das Problem wurde sehr schnell behoben indem man die Trichter um über 4,5 Meter erhöhte. Die SS EUROPA hielt bis Juni 1933 das Blue Riband bis das Schwesterschiff es sich zurückeroberte.
Gleichzeitig neben dem Transport von Passagieren war die SS EUROPA sowie die SS BREMEN für die Deutsche Kriegsmarine Versuchsschiffe. Beide Passagierschiffe besaßen ein Katapult auf dem Oberdeck zwischen den Schornsteintrichtern. Mit diesem Katapult konnte ein kleines Wasserflugzeug in deutschen Hoheitsgewässern auf See gestartet werden. Der Pilot steuerte dieses bis zu dessen Landung in den Hafen von Blexen, gegenüber von Bremerhaven. Damit konnten die Piloten und die Techniker Erfahrungen sammeln, die sie später an Bord von deutschen Kriegsschiffen mit ihren Flugzeugen anwandten. Die Norddeutsche Lloyd ließ die Katapulte auf beiden Passagierschiffen nach einigen Jahren des Trainings wieder entfernen, da sie die Kosten dafür selber tragen mussten.
Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges am 1. September 1939 kam die Überfahrt nach New York zum erliegen. Innerhalb der Deutschen Kriegsmarine gab es 1941 Pläne die SS EUROPA als Truppentransportmittel bei der Operation Sea Lion, der beabsichtigten Invasion Großbritanniens, einzusetzen. Später gab es Überlegungen das Passagierschiff als Flugzeugträger umzurüsten. Doch keines der beiden Pläne konnte realisiert werden. Die SS EUROPA blieb in den folgenden Jahren inaktiv im Hafen von Bremen liegen. Mit der Eroberung von Bremen und Bremerhaven im April 1945 durch amerikanische Truppen wurde das Passagierschiff am 8. Mai im Kaiserhafen III in Bremerhaven als Prise ebenfalls gefangen genommen und der US Navy übergeben. Eine Prisencrew begab sich am 3. Juni an Bord des Schiffes und baute es als Truppentransportschiff um. Captain Benjamin Franklin Perry stellte am 25. August 1945 das Schiff als USS EUROPA ( AP-177 ) in den Dienst der US Navy. Das Schiff war das einzige seiner Klasse und das zweite bei der US Navy das nach dem Jupitermond Europa benannt worden ist. Am 11. September verließ das Truppentransportschiff Bremerhaven und fuhr an die englische Küste. Im Hafen von Southampton schifften sich 4.500 amerikanische Soldaten an Bord ein und sollten nach Hause gebracht werden. Das Schiff lief am 24. September im Hafen von New York City ein. Hier baute man das ehemalige Passagierschiff nochmals um, damit noch mehr Truppen befördert werden konnten. Erneut fuhr die USS EUROPA nach Southampton und brachte auf zwei weiteren Fahrten zwischen Europa und Amerika weitere US Soldaten nach Hause. Am 15. März 1946 verließ das Schiff wieder New York und fuhr über Kirkwall auf den Orkney Islands nach Bremerhaven. Hier legte das Truppentransportschiff am 24. März an. Die USS EUROPA litt während dieser Überfahrten und der hohen Anzahl an Menschen an Bord. Man hatte seit der Übernahme durch die US Navy damit begonnen die hochwertigen Beschläge des Schiffes zu entfernen und diese durch minderwertige Ersatzteile zu ersetzen, um Materialmangel nach den Kriegsanstrengungen auszugleichen. Außerdem entdeckte man an der Schiffshülle oberhalb der Wasserlinie mehrere verschlissene Bauteile. Daher stellte man am 2. Mai 1946 die USS EUROPA außer Dienst und strich am 5. Juni den Namen von der US Navy – Liste. Drei Tage später wurde es an die War Shipping Administration übergeben. Noch am selben Tag übergaben die Amerikaner den Franzosen das Schiff als erste deutsche Reparationszahlung. Es sollte der Ersatz für das französische Schiff SS NORMANDIE sein, das am 12. Dezember 1941 als amerikanische Prise im Hafen von New York aufgebracht, zu dem Truppentransportschiff USS LAFAYETTE ( AP-53 ) umgebaut und durch ein Feuer an Pier 88 kenterte. Die SS EUROPA wurde im Juli 1946 der französischen Reederei Compagnie General Transatlantique übergeben. Mit Hilfe von Schleppern brachte man das Passagierschiff von Bremerhaven nach Le Havre, Frankreich, wo es wieder zu einem Passagierschiff umgebaut werden sollte. Allerdings erwies sich diese Umrüstung als sehr schwierig. Am 8. Dezember raste ein Sturm von Land her durch den französischen Hafen. Dabei lösten sich die Haltetaue der SS EUROPA am Liegplatz. Das Schiff nahm durch den Sog der Ebbe Fahrt auf und kollidierte in der zweiten Stund des 9. Dezember in der Hafenausfahrt mit dem Wrack des ehemaligen Passagierschiffes SS PARIS und sank mit erheblichen Schäden am Schiffsrumpf. Dieses geschah wenige Stunden bevor das Passagierschiff als SS LIBERTE in den Dienst der Compagnie General Transatlantique gestellt werden konnte. Erst am 15. April 1947 konnte man mit den Bergungsarbeiten beginnen. Anschließend schleppte man das Schiff zur Schiffswerft von Chantiers de L’Atlantique in Sainte-Nazaire. Hier wurden die Umrüstarbeiten abgeschlossen. Über dem Passagierschiff hing wahrscheinlich ein Fluch, denn im Oktober 1949 brach an Bord wieder ein Feuer aus. Die SS LIBERTE erlitt dabei erhebliche Schäden. So war der Bereich der Passagierkabinen stark beschädigt. Erneut musste die Jungfernfahrt verschoben werden. Am 2. August 1950 waren die Brandschäden behoben und am 17. August 1950 stellte die CGT das Passagierschiff in ihren Dienst. Die Jungfernfahrt nach New York unter dem neuen Namen SS LIBERTE ab dem 19. März 1951. In den dann folgenden fünf Jahren schrammte das Passagierschiff zwei Mal an Katastrophen vorbei. Ansonsten waren die Überfahrten über den Atlantik ereignislos. Im Jahre 1961 löste die 66.000 Tonnen schwere SS FRANCE die SS LIBERTE ab. Man verkaufte daraufhin das ehemalige deutsche Schiff zur Verschrottung nach Italien. Am 30. Januar 1962 erreichte das ehemalige Passagierschiff den Hafen von La Spezia, wo es durch die Firma Terrestre Marittima S. p. A abgewrackt wurde.


USS EUROPA ( AP-177 )
Commanding Officer

CAPT Benjamin Franklin Perry         25. August 1945 – 9. Februar 1946
CAPT Adolph Wilhelm Madox          9. Februar 1946 – 2. Mai 1946

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