USS KENNETH M WILLETT ( DE-354 )

USS KENNETH M WILLETT ( DE-354 )

Biografie

Kenneth Martin Willett
* 9. April 1919 in Overland, Missouri
† 27. September 1942 auf See im Südatlantik
war ein Reserveoffizier

Kenneth Martin Willett trat am 9. juli 1940 als seemann in die Naval Reserve ein. Man versetzte ihn wegen seiner schnellen Auffassungsgabe an die Midshipman School der Naval Reserve. Nach Abschluss dieser Ausbildung beförderte man ihn zum Ensign und versetzte ihn an Bord des Schlachtschiffes USS CALIFORNIA ( BB-44 ). Hier diente er bis November 1941. Im Januar 1942 meldete sich Willett im 12. Naval District zum Einsatz im Armed Guard Center in San Francisco, Kalifornien. Hier ernannte man ihn am 15. Juni zum Lieutenant ( jg ) und zum Kommandeur der Naval Armed Guard, das waren Armeeangehörige auf Handelsschiffen, die die Sicherheit des Schiffes übernahmen, an Bord des Liberty Frachters SS STEPHEN HOPKINS. Dieses Schiff war erst nach Kapstadt, Südafrika und von dort aus nach Paramaribo, Niederländisch Guayana unterwegs. Am 27. September 1942 traf der Liberty Frachter auf zwei deutsche Schiffe. Das waren zum einen der schwer bewaffnete Hilfskreuzer STIER und das Blockadebrecherschiff TANNENFELS. Alle drei Schiffe lagen nur 3,2 km voneinander entfernt und konnten sich erst wahrnehmen nachdem sich der auf dem Wasser liegende Nebel verflüchtigt hatte. Der Hilfskreuzer ging sofort ohne Vorwarnung zum Angriff über. Lieutenant ( jg ) Kenneth Martin Willett besetzte die 4-Zoll Kanone und erwiderte das Feuer. Eine der ersten feindlichen Granaten schlug bei ihm ein und verwundete ihn schwer. Willett feuerte trotzdem Granate um Granate auf den Hilfskreuzer ab. Dieser war wie auch die SS STEPHEN HOPKINS bald darauf ein Wrack und wurde von der eigenen Besatzung, zwei Stunden nach dem Untergang des Liberty Frachters, versenkt. Eine der letzten von der STIER abgefeuerten Granate schlug unmittelbar in das Magazin der Kanone auf dem Liberty Frachter ein. Das Magazin explodierte und brachte die Kanone zum Schweigen. Lieutenant ( jg ) Kenneth Martin Willett weigerte sich vehement seinen Kampf für Schiff und Crew aufzugeben. Der Kapitän der SS STEPHEN HOPKINS, Master Paul Buck, gab kurz darauf den Befehl das brennende Schiff zu verlassen. Da half Willett noch, obwohl er schon sehr geschwächt war und leiden musste, Rettungsflöße zu Wasser zu lassen. Um 10:00 Uhr sank die SS STEPHEN HOPKINS. Da war er nicht mehr zu sehen.
Für seinen persönlichen Mut und seine Selbstaufopferung verlieh man Lieutenant ( jg ) posthum das Navy Cross.
Die Überlebenden der SS STEPHEN HOPKINS trieben einen Monat lang auf ihren Rettungsflößen, bevor sie die Küste von Brasilien erreichten.


USS KENNETH M WILLETT ( DE-354 )

Schiffsbiografie

Die USS KENNET M WILLETT ( DE-354 ) ist das erste Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Lieutenant ( jg ) Kenneth Martin Willett benannt worden war.
Der Geleitzerstörer ist das sechzehnte Schiff aus der JOHN C BUTLER – Klasse.
Auf der Consolidated Steel Corporation in Orange, Texas wurde am 10. Januar 1944 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. D. C. Willett, Mutter von Lieutenant ( jg ) Kenneth Martin Willett, taufte am 7. März 1944 den Geleitzerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Commander J. M. Stuart stellte am 19. Juli 1944 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Die Erprobungs- und Ausbildungsfahrt führte die USS KENNETH M WILLETT bis zu der amerikanischen Marinebasis bei den Bermudas. Anschließend fuhr der Geleitzerstörer nach Norfolk, Virginia. Hier befand sich das Kriegsschiff vom 1. bis zum 20. Oktober und diente als Trainingsschiff in die Chesapeake Bay. Noch am 20. oktober begann die Endausrüstung für den Wechsel in den Pazifik und man gliederte das Kriegsschiff in die CortDiv 82 ein. In dieser Division befand sich neben der USS KENNETH M WILLETT die Schwesterschiffe USS MACK ( DE-358 ), USS JACCARD ( DE-355 ), USS GEORGE E DAVIS ( DE-357 ) und USS DOYLE C BARNES ( DE-353 ). Diese Schiffe stachen gemeinsam am 21. Oktober in See und fuhren zum Panamakanal. Dieser wurde am 31. Oktober durchquert. Die Fahrt der Geleitzerstörer ging über die Galapagos Islands, hier überquerte man am 31. Oktober den Äquator, und Bora Bora auf den Gesellschaftsinseln in Französisch Polynesien. Die Kriegsschiffe fuhren am 12. November in die Lagune dieser Insel ein. Nach dem bunkern von frischem Treibstoff ging die Fahrt über Espiritu Santo, Neue Hebriden bis nach Hollandia, Neuguinea weiter. In diese Bay fuhren die Schiffe am 28. November ein. Hier blieben die meisten Schiffe der CortDiv 82 bis zum 7. Dezember liegen. Für die USS KENNETH M WILLETT war Hollandia in der Humboldt Bay, Neuguinea die Ausgangsbasis für sieben Konvoifahrten, die bis zum 25. Februar 1945 den Geleitzerstörer bis zum Leyte Golf, Philippinen hin und her führten. So befand sich das Kriegsschiff am 1. Januar 1945 in den Gewässern vor Hollandia und sicherte einen dorthin fahrenden Schiffskonvoi, da sah man von dem Geleitzerstörer aus wie ein feindliches Torpedoflugzeug ein amerikanisches Versorgungsschiff aus diesem Konvoi attackierte. Die Geschützmannschaften des Kriegsschiffes beschossen das japanische Flugzeug bis der Pilot seinen Angriff abbrach und verschwand. Am 25. Februar erreichte die USS KENNETH M WILLETT mit einem Schiffskonvoi wieder den Leyte Golf. Man gliederte den Geleitzerstörer aus dem Eskortierdienst aus und wies ihm Patrouillenfahrten und den Anti-U-Boot Dienst zu. Das Kriegsschiff lag am 6. März in der Mindoro Bay. Vor den philippinischen Inseln Mindoro und Luzon führte das Kriegsschiff Hunter Killer Patrouillen durch. Der Geleitzerstörer kehrte am 4. Juni in den Leyte Golf zurück. Von hier aus eskortierte die USS KENNETH M WLLETT mehrere Versorgungsschiffe bis zum Atoll Ulithi, Westkarolinen und zurück. Nach zwei solchen Eskortierfahrten nahm der Geleitzerstörer ab dem 2. Juli wieder vor Mindoro seinen Patrouillendienst auf. Doch das Kriegsschiff dehnte seine Patrouillenfahrt weiter aus und erreichte am 10. Juli die San Pedro Bay, Leyte. Hier wartete ein Schiffskonvoi, bestehend aus Infanterielandungsfahrzeugen und Panzerlandungsschiffen. Bis zu dessen Abfahrt übernahm die USS KENNETH M WILLETT die Patrouillenstation vor der San Pedro Bay von der USS METIVIER ( DE-582 ). Der Schiffskonvoi verließ am 17. Juli die San Pedro Bay und fuhr nach Okinawa. Zwischendurch liefen die Schiffe sicherheitshalber in die Casiguran Bay, Luzon ein. Auf offener See tobte vom 30. zum 31. Juli ein Taifun, der den Schiffen und deren Besatzungen hätte gefährlich werden können. In die Buckner Bay von Okinawa liefen die Schiffe dann am 7. August ein. Die USS KENNETH M WILLETT verließ am nächsten Tag wieder Okinawa und fuhr in die San Pedro Bay zurück. Der Geleitzerstörer lief dort am 14. August ein. Am folgenden Tag war der Zweite Weltkrieg durch die bedingungslose Kapitulation Japans im Pazifik beendet. Das Kriegsschiff eskortierte nun in den folgenden sechzehn Wochen mehrere Schiffskonvois zwischen der San Pedro Bayund Manila, Luzon zum Atoll Ulithi, Tokyo und Shanghai, China. Vom 29. Dezember bis zum 29. Januar 1946 operierte die USS KENNETH M WILLETT von Guiuan Roadstead, Samar, Philippinen aus und war auf Wetterpatrouille. Grund dafür waren die sich ständig neubildenden Taifune in dem Seegebiet östlich des Leyte Golf, denen in den vergangenen Monaten schon mehrere amerikanische Schiffe samt Besatzung zum Opfer gefallen waren. Am 10. Februar verließ der Geleitzerstörer wieder dieses Seegebiet und fuhr nach Manila. In den dortigen Hafen lief das Kriegsschiff wenige Stunden später ein und verließ ihn am 15. Februar nach dem bunkern von Proviant und Treibstoff. Der Geleitzerstörer sollte vor der chinesischen Küste patrouillieren. Am 20. Februar lief das Kriegsschiff zusammen mit weiteren fünf Geleitzerstörern im Hafen von Tsingtao ein. Von hier aus begannen die Schiffe mit Patrouillenfahrten im Gelben Meer bis nach Shanghai. Die Geleitzerstörer sollten die Bemühungen der chinesischen Nationalisten unterstützen, damit diese den chinesischen Kommunisten die Kontrolle über das nordchinesische Festland entreißen konnten. Nach diesen gescheiterten Bemühungen operierte die USS KENNETH M WILLETT vom 1. bis zum 5. April nördlich des Gelben Meeres und beteiligte sich an Anti-U-Boot Übungen. Der Geleitzerstörer verließ am 15. April Tsingtao und fuhr ostwärts. Über die Insel Guam, Nördliche Marianen, dem Atoll Eniwetok, Marshall Islands und der amerikanischen Marinebasis Pearl Harbor ging die Fahrt bis an die US Westküste. Das Kriegsschiff lief am 11. Mai in den Hafen von San Pedro, Kalifornien ein. Nach einer Überholung für die Zeit der Inaktivität, stellte man die USS KENNETH M WILLETT am 24. Oktober 1946 außer Dienst. Wenige Tage später schleppte man den Geleitzerstörer zur Marinebasis San Diego, Kalifornien und versetzte ihn am 10. November in die Pazifikreserveflotte.
Wegen des 1950 ausgebrochenen Koreakrieges mehrten sich die Stimmen in den USA, dass wieder mehr Kriegsschiffe in den Dienst gestellt werden sollten. Auch die USS KENNETH M WILLETT stellte man auf die Verfügungsliste. Lieutenant Commander E. N. Weatherly stellte am 25. Mai 1951 den Geleitzerstörer wieder in den Dienst der US Navy. Nach einer Erprobungs- und Ausbildungsfahrt ewntlang der kalifornischen Küste, verließ der Geleitzerstörer am 4. September San Diego. Nach der Durchquerung des Panamakanals fuhr das Kriegsschiff nach New Orleans, Louisiana. Hier traf die USS KENNETH M WILLETT am 18. September ein und wurde als Ausbildungsschiff für Navy Reservisten herangezogen. Der Geleitzerstörer gehörte nun zum 8. Naval District. Am 5. November verließ der Geleitzerstörer New Orleans und begab sich auf eine Naval Reserve Kreuzfahrt. Ziel war San Juan, Puerto Rico. Bis zum 16. Oktober 1958 unternahm der Geleitzerstörer 63 Kreuzfahrten. Von New Orleans aus fuhr das Kriegsschiff nach Südamerika, Kanada, entlang der US Ostküste und in die Karibik. In diesen Monaten leistete das Kriegsschiff lebenswichtige Dienste und stellte sicher, dass die Männer der Naval Reserve qualifiziert genug waren um kurzzeitig dienen zu können. Außerdem sollten sie jederzeit die Sicherheit der amerikanischen Nation auf hoher See schützen können. Am 16. Oktober 1958 lief die USS KENNETH M WILLETT von Havanna de Cuba kommend im Hafen von New Orleans ein. Damit war die letzte Trainingsreise der USS KENNETH M WILLETT beendet worden. Der Geleitzerstörer verließ am 30. November wieder diesen Hafen und fuhr nach Orange, Texas. Diesen erreichte das Kriegsschiff am folgenden Tag. Hier erhielt der Geleitzerstörer einen neuen Tarnanstrich. Die gesamte kriegstechnische Ausrüstung auf dem Schiff wurde verschlossen und mit einer Petschaft versehen. Das Kriegsschiff stellte man am 26. Februar 1959 außer Dienst du versetzte es in die Atlantikreserveflotte, die in Philadelphia, Pennsylvania lag. Den Namen USS KENNETH M WILLETT ( DE-354 ) strich man am 1. Juli 1972 von der US Navy – Liste. Jetzt erst baute man alle kriegstechnischen Einrichtungen ab und bereitete den Schiffskörper als Zielschiff vor. Am 6. März 1974 versenkte man diesen während einer Übung vor der Küste von Puerto Rico.


USS KENNETH M WILLETT ( DE-354 )
Commanding Officer

LCDR J. M. Stuart        19. Juli 1944 – ?
LCDR E. N. Weatherly         25. Mai 1951 – ?

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