USS CORBESIER ( DE-106 )

USS CORBESIER ( DE-106 )

Biografie

Antoine Joseph Corbesier
* 22. Januar 1837 in Brüssel, Belgien
† 26. März 1915 im Naval Hospital in Annapolis, Maryland

Antoine Joseph Corbesier diente in der belgischen Armee. In der Zweit des amerikanischen Bürgerkrieges kam er in die USA. Hier wird er im Oktober 1865 zum Schwertmeister der United States Naval Academy in Annapois, Maryland ernannt. Für über vierzig Jahre war er der geliebte Schwertmeister der Midshipman in der Academy. Corbesier trat am 5. Juni 1897 seine Pensionierung an und erhielt den Rang eines Lieutenants des US Marine Corps. Durch einen besonderen Act of Congress beförderte man ihn am 4. März 1913 in den Rang eines First Lieutenant des US Marine Corps. Antoine Joseph Corbesier verstarb am 26. März 1915 im Naval Hospital der United States Naval Academy. Man begrub ihn mit allen militärischen Ehren auf dem Friedhof der US Naval Academy.


FFL SENEGALAIS ( T-22 )

Schiffsbiografie

Der Geleitzerstörer FFL SENEGALAIS trug anfangs den Namen USS CORBESIER ( DE-106 ) und war das erste Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Antoine Joseph Corbesier benannt worden ist.
Der Geleitzerstörer war ein Schiff aus der CANNON – Klasse.
Auf der Dravo Corporation in Wilmington, Delaware wurde am 24. April 1943 der Kiel des Schiffes USS CORBESIER ( DE-106 ) gelegt. Wegen der während des Krieges geschlossenen Verträge mit den Freien Französischen Seestreitkräften wurde am 24. September 1943 der amerikanische Name des Schiffes annulliert. Den Namen erhielt der Geleitzerstörer USS CORBESIER ( DE-438 ). Am 11. November 1943 erfolgte die Taufe und der Stapellauf des Schiffes. Am 2. Januar 1944 übergab man den Geleitzerstörer unter dem Leihvertrag an die Freien Französischen Seestreitkräften, welche es in FFL SENEGALAIS benannten.
Nach der Komplettausrüstung verließ die FFL SENEGALAIS die US Ostküste und fuhr ins Mittelmeer. Dort sollte der Geleitzerstörer Schiffskonvois sichern und die Suche nach feindlichen U-Booten aufnehmen. Im Hafen von Norfolk, Virginia wartete ein Schiffskonvoi mit der Bezeichnung UGS 38, in dem sich insgesamt 87 Handelsschiffe befanden, auf seine Eskorte. Am 3. April legten die Handelsschiffe in Norfolk ab und wurden von den Kriegsschiffen der Task Force 66 eskortiert. In der TF befanden sich die Küstenwachkutter USCGC TANEY ( WPG-37 ) und USCGC DUANE ( WPG-33 ), die Geleitzerstörer USS LANING ( DE-159 ), USS FALGOUT ( DE-324 ), USS NEWELL ( DE-322 ) USS LOWE ( DE-325 ), USS PRIDE ( DE-323 ), USS MENGES ( DE-320 ), USS MOSLEY ( DE-321 ), USS FESSENDEN ( DE-142 ), USS JOSEPH E. CAMPBELL ( DE-70 ), USS FECHTELER ( DE-157 ), USS FISKE ( DE-143 ) und USS CHASE ( DE-158 ), dem niederländischen Flakkreuzer HEEMSKERCK, dem amerikanischen Zerstörer USS LANSDALE ( DD-426 ) und den amerikanischen Minensuchern USS SPEED ( AM-116 ) und USS SUSTAIN ( AM-119 ). Ziel dieses Konvois war Bizerte, Tunesien. Die Felsen von Gibraltar passieren die Schiffe am 19. April. Am folgenden Tag wird der Schiffskonvoi in einen schweren Luftangriff von deutschen Maschinen verwickelt. Mehrere Schiffe werden getroffen und gehen unter. Der Schiffskonvoi UGS 38 erreicht Bizerte und wird entladen. Anschließend legten die Schiffe am 1. Mai wieder ab und der Schiffskonvoi GUS 38 machte sich auf die Heimfahrt nach New York. 107 Handelsschiffe wurden nun von den Kriegsschiffen der TG 66 eskortiert. In der TF befanden sich die Küstenwachkutter USCGC TANEY und USCGC DUANE, die Geleitzerstörer USS LANING, USS FALGOUT, USS PRIDE, USS MENGES, USS FESSENDEN, USS JOSEPH E. CAMPBELL, USS FECHTELER, USS FISKE, USS MOSLEY, USS LOWE, USS NEWELL und USS CHASE und der britische Flakkreuzer HMS DELHI ( D47 ). Am 3. Mai ortete die USS MENGES mit ihrem Radar vor Gibraltar das deutsche U-Boot U-371, Kommandant Oberleutnant zur See Horst-Arno Fenski ( 3. November 1918 in Königsberg – 10. Februar 1965 in Hamburg-Wandsbek ), das einen G7 –Akustiktorpedo abgeschossen hatte. Da befand sich der Geleitzerstörer rund fünfzehneinhalb Seemeilen hinter dem Geleitzug. Da traf auch schon der Torpedo das amerikanische Kriegsschiff und die Explosion riss einen Teil des Hecks weg. 31 Besatzungsmitglieder kamen gleich ums Leben und 25 wurden zum Teil schwer verwundet. Die USS LANING übernahm nun die Spitze des Schiffskonvois. Vier Stunden nach dem Abschuss des deutschen Torpedos nahm der britische Schlepper HMS ASPIRANT ( W 134 ) die USS MENGES ins Schlepptau und brachte den Geleitzerstörer in den Hafen von Bougie, Algerien. Die USS PRIDE und USS JOSEPH E CAMPBELL nahmen gegen 2:55 Uhr die Jagd nach U-371 auf. So wurden bis 9:33 Uhr Wasserbomben und magnetische Wasserbomben von den beiden Geleitzerstörern abgeworfen. Danach brach der Kontakt ab. Doch die beiden amerikanischen Kriegsschiffe suchten weiter. Noch vor dem Mittag kam der britische Geleitzerstörer HMS BLANKNEY ( L30 ) hinzu und ab 12:55 Uhr der amerikanische Minensucher USS SUSTAIN und die beiden französischen Geleitzerstörer RF SENEGALAIS und RF L’ALCYON hinzu. Den gesamten Abend und auch noch bis in die ersten beiden Stunden des 4. Mai ging die Suche weiter. Doch gegen 2:00 Uhr ging das Versteckspiel zu Ende. Die Batterien von U-371 waren gänzlich aufgebraucht, das das deutsche Boot die gesamte Zeit sich unter Wasser aufgehalten hatte. Man konnte sich nun entscheiden, entweder zu ersticken oder aufzutauchen. Oberleutnant zur See Horst-Arno Fenski entschied sich für die zweite Variante. Gegen 3:15 Uhr erhielt die RF SENEGALAIS einen Radarkontakt von einem aufgetauchten U-Boot. Sofort begannen die Geschütze des Geleitzerstörers ihre Granaten abzufeuern. Die USS PRIDE und die USS JOSEPH E CAMPBELL schnitten dem U-Boot den Weg nach Norden ab und die HMS BLANKNEY und USS SUSTAIN sicherten gegen Westen ab. U-371 fuhr mit 12 Knoten indes nach Südwesten. Um 3:59 Uhr tauchte es und fünf Minuten später traf ein Torpedo die SENEGALAIS ins Achterschiff. Die Explosion riss hier das Heck weg. Um 4:33 Uhr wurde die Mannschaft des Minensuchers USS SUSTAIN auf mehrere Personen im Wasser aufmerksam. Exakt um 4:09 Uhr hatte Oberleutnant zur See Horst-Arno Fenski den Befehl zur Selbstversenkung erteilt. Insgesamt 48 deutsche Besatzungsmitglieder konnten aus dem Wasser gerettet werden. Der Leitende Ingenieur Ferdinand Ritschel und die beiden Zentralemaate Richard Ritter und Kurt Kühne kamen nicht mehr rechtzeitig aus dem U-Boot und kamen ums Leben, da die drei die Flutventile öffneten und das U-Boot danach sehr schnell sank. Die USS PRIDE und die USS JOSEPH E CAMPBELL folgten nun dem Schiffskonvoi GUS 38 und übernahmen wieder Sicherungsaufgaben.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges entsandte man die FFL SENEGALAIS im Oktober 1945 in den Fernen Osten. Am 14. Oktober 1946 übernahm die französische Marine den Geleitzerstörer von der US Navy, strukturierte es in eine Fregatte um und gab ihm den Namen SENEGALAIS ( F-02 ).
Die Fregatte blieb im Fernen Osten und nahm am Ersten Indochinakrieg teil, der am 19. Dezember 1946 in Vietnam ausgebrochen war. Die Franzosen wollten ihre vor dem Zweiten Weltkrieg besessenen Kolonie wieder übernehmen und stießen dabei auf immer größer werdenden Widerstand.
Am 21. April 1952 übergab die US Navy im Rahmen des Mutual Defense Assistance Program vollständig die Fregatte an die französische Marine. Diese reklassifizierte das Kriegsschiff und übertrug ihm die Kennung F-702. Die US Navy strich daraufhin am 14. Mai 1952 den Namen von der US Navy – Liste. Im August 1962 erhielt die Fregatte den Namen YSER, wurde im Mai 1965 außer Dienst gestellt und im selben Jahr zur Verschrottung an die Firma Walter Ritscher in Hamburg verkauft.

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