USS ROBERT F KELLER ( DE-419 )

USS ROBERT F KELLER ( DE-419 )

Biografie

Robert Franklin Keller
* 16. Januar 1918 in Denver, Colorado
† 14. Juni 1942 Kiska Island, Aleuten, Alaska
war ein Offizier in der United States Naval Rerserve

Robert Franklin Keller meldete sich am 14. Februar 1941 als Seemann zweiter Klasse in Kansas City, Kansas bei der US Naval Reserve freiwillig. Man ernannte ihn am 15. Mai 1941, nach seiner Grundausbildung, zum Aviation Cadet der USNR. Sein Pilotenabzeichen innerhalb der Naval Reserve erhielt er am 10. Oktober 1941 verliehen. Nach dem weiteren Pilotentraining in Kansas, Florida, Texas und Kalifornien versetzte man ihn am 15. Februar 1942 zum Patrol Squadron 43. Ensign Robert Franklin Keller war an der Aleuten Kampagne der US Navy ab dem 10. Juni 1942 beteiligt. Er war der zweite Pilot eines Patrouillenflugzeuges innerhalb der US Navy, der eine Air Medal während des Krieges verliehen bekam. Ab dem 10. Juni flogen die amerikanischen Piloten mit ihren PBY-5 Catalinas Angriffsmissionen gegen japanische Schiffe im Hafen von Kiska Island und gegen feindliche Truppen auf der Insel, die diese ab dem 6. Juni 1942 eingenommen hatten. Trotz des strengen Alaska Wetters und den niedrig liegenden Wolkendecke flogen die Piloten ihre Angriffsmission auch am 14. Juni. Ensign Robert Franklin Keller hielt sein Flugzeug über der Wolkendecke. Bei einem gezielten Sturzbombenangriff aus sehr geringer Höhe visierte er eines der im Hafen liegenden Schiffe an. Doch noch bevor er seine mitgeführten Bomben ausklinken konnte, wurde sein Flugzeug von feindlichen Schiffen und mehreren an Land befindlichen Luftabwehrbatterien abgeschossen. Mehrere Granatsplitter durchschlugen die PBY-5 Catalina, zerrissen die Treibstoffleitung, so dass das Flugzeug in Luft explodierte.


USS ROBERT F KELLER ( DE-419 )

Schiffsbiografie

Die USS ROBERT F KELLER ( DE-419 ) ist das erste Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Ensign Robert Franklin Keller benannt worden ist.
Der Geleitzerstörer ist das zweiundfünfzigste Schiff aus der JOHN C BUTLER – Klasse.
Auf der Brown Shipbuilding Company in Houston, Texas wurde am 12. Januar 1944 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Peter S. Keller, Mutter von Ensign Robert Franklin Keller, taufte am 1. Februar 1944 den Geleitzerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Commander R. J. Toner ( USNR ) stellte am 17. Juni 1944 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Die Erprobungs- und Ausbildungsfahrt führte die USS ROBERT F KELLER bis zu der amerikanischen Marinebasis auf den Bermudas. Anschließend fuhr der Geleitzerstörer in die New York Naval shipyard in Brooklyn, New York. Hier kontrollierte man von dem Kriegsschiff die Schiffshaut, nahm einige Verbesserungen vor und begann mit der Endausrüstung. Am Morgen des 31. August stach die USS ROBERT F KELLER in See und übernahm ab der Delaware Bay die Eskorte von dem Wasserflugzeugtender USS CURRITUCK ( AV-7 ) bis nach Balboa, Panama. Hier schifften sich an Bord des Wasserflugzeugtenders mehrere Personen ein. Beide Kriegsschiffe durchquerten am 7. September den Panamakanal und fuhren über die amerikanische Marinebasis San Diego, Kalifornien nach San Francisco, Kalifornien. Hier warteten vier Handelsschiffe auf ihre Eskorte zur amerikanischen Marinebasis Pearl Harbor, Territorium Hawaii. Alle sechs Schiffe verließen zusammen mit dem Zerstörer und Minensucher USS DORSEY ( DMS-1 ) am 19. September San Francisco und erreichten am 1. Oktober Pearl Harbor. Hier integrierte man die USS ROBERT F KELLER in die CortDiv 72 und gleichzeitig in die Task Group 30.7, der Hunter Killer Group. Bis zum 16. Oktober beteiligte sich der Geleitzerstörer an Anti-U-Boot Übungen. In der TG 30.7 befand sich der Geleitflugzeugträger USS ANZIO ( CVE-57 ) und die Geleitzerstörer USS ROBERT F KELLER, USS LAWRENCE C TAYLOR ( DE-415 ), USS MELVIN R. NAWMAN ( DE-416 ), USS OLIVER MITCHELL ( DE-417 ), USS TABBERER ( DE-418 ) und USS BEBAS ( DE-10 ). Diese Schiffe verließen am 16. Oktober die Marinebasis Pearl Harbor. Sie fuhren in Richtung Westen und waren dabei auf der Suche nach feindlichen U-Booten. Am 23. Oktober erreichten sie das Atoll Eniwetok, Marshall Islands. Hier blieben die Schiffe für vier Tage liegen und begannen mit dem bunkern von Treibstoff und Proviant. Am 27. Oktober stachen sie wieder in See und fuhren zum Atoll Ulithi, Karolinen. In die dortige Lagune fuhren die Schiffe am 1. November ein. Das Atoll verließen sie am 4. November wieder und am folgenden Tag trifft man auf den Leichten Kreuzer USS RENO ( CL-96 ), aus der TG 38.3, der von dem Hochseeflottenschlepper USS ZUNI ( ATF-95 ) ins Schlepptau genommen worden war. Auf der Backbordseite des Leichten Kreuzers waren zwei Torpedos, abgefeuert vom japanischen U-Boot IJN I-41, Kommandant LCDR Kondo, eingedrungen. Aber nur ein Torpedo war explodiert. Die Schiffe der TG 30.7 erhielten nun die Aufgabe nach dem U-Boot zu suchen. Am 8. November erreichten die Schiffe die Position der Schiffe aus der Task Group 30.8, welche für den Nachschub für die Kriegsschiffe der TF 38 zu sorgen hatte. Ständig waren nun Flugzeuge der USS ANZIO in der Luft und suchten das Wasser nach dem U-Boot ab. Am 17. November werden alle Besatzungsmitglieder auf ihre Kampfpositionen befohlen. Da befanden sich die Schiffe östlich der philippinischen Insel Samar. Man hatte das japanische U-Boot IJN I-26, mit einer Tonnage von 51.500 Tonnen, aufgespürt und durch die USS LAWRENCE C TAYLOR versenkt. Alle 105 Besatzungsmitglieder des U-Bootes kommen dabei ums Leben. Auch am folgenden Tag war der Geleitzerstörer in demselben Seegebiet erfolgreich. Diesmal traf es das U-Boot IJN I-41. Es explodierte nach mehreren Hedgehogs Angriffen und nahm alle 111 Besatzungsmitglieder mit in den Tod. Wenige Tage später kehrten die Schiffe der TG 30.7 zum Atoll Ulithi zurück. Hier bereitete man die Kriegsschiffe auf ihren nächsten Einsatz vor. Dazu versetzte man die USS ROBERT F KELLER wieder in die ASW Task Group 30.7, die Captain G. C. Montgomery während der Operation „Love III“ kommandierte. In der TG befand sich der Geleitflugzeugträger USS ANZIO und die Geleitzerstörer USS ROBERT F KELLER, USS MELVIN R NAWMAN, USS OLIVER MITCHELL, USS LAWRENCE C TAYLOR und USS TABBERER. Am 9. Dezember verließen diese Schiffe das Atoll und fuhren zur Sicherung der Kriegsschiffe aus der Task Force 38 in Richtung der philippinischen Insel Mindoro. Dort sollten sie wieder die Suche nach feindlichen U-Booten aufnehmen. Am 17. Dezember liefen die Schiffe der TG 30.7 in das Operationsgebiet der Task Group 30.8 ein, wo die Betankung der Kriegsschiffe der Task Force 38 erfolgen sollte, und begannen umgehend mit ihrer Suche. Dieses Operationsgebiet der TG 30.8 lag in der Philippinsee, etwa 200 Seemeilen vor der Küste von Luzon, damit die Schiffe der TF außerhalb der Reichweite japanischer Flugzeuge Betankt werden konnten. Zu diesem Zeitpunkt herrschte aber schon Windstärke 8 und der Taifun Cobra kündigte sich an, der durch die Philippinsee zog. Einige Schiffe konnten erfolgreich betankt werden, aber man musste noch vor dem Mittag alle Aktionen einstellen. Es wurde von Admiral William Frederick Halsey, Jr. ( 30. Oktober 1882 in Elizabeth, New Jersey – 20. August 1959 auf Fishers Island, New York ), der Kommandeur der 3. US Flotte, an alle Schiffe Befehl gegeben sich aus dem Gefahrenbereich in Richtung Nordwest zu begeben, wo dann am folgenden Morgen die Betankung erneut gestartet werden sollte. Doch der Taifun Cobra zog genau in dieses Gebiet. Nun versuchten alle Schiffsbesatzungen am 18. Dezember ihre Schiffe durch den Taifun zu bringen. Nach dem Abflauen des Sturmes begannen mehrere Schiffe nach den Überlebenden der drei gesunkenen Zerstörer USS HULL, USS MONAGHAN und USS SPENCE ( DD-512 ) zu suchen. Innerhalb der TG 30.7 erlitten USS MELVIN R NAWMAN und USS TABBERER nennenswerte Schäden durch den Taifun. Beide Kriegsschiffe hatten ihren Mast verloren. Die USS ROBERT F KELLER beteiligte sich mit an der Suche nach überlebende Besatzungsmitglieder der drei gesunkenen Zerstörer, brach dann aber auch die Suche ab. Alle Schiffe der TG 30.7 fuhren zum Atoll Ulithi. Der Geleitzerstörer fuhr den Schiffen der TG 30.7 hinterher. In der Nacht vom 21. zum 22. Dezember konnte die Besatzung des Kriegsschiffes dann doch noch vier Überlebende der USS HULL aus dem Wasser bergen. Die anderen Schiffe der TG erreichten das Atoll am 21. Dezember. Lange blieben die Schiffe der TG nicht vor dem Atoll liegen und man nahm an den Schiffen nur die notwendigsten Reparaturen vor. Die USS ROBERT F KELLER beließ man in der Task Group 30.7, die Capitain G. C. Montgomery befehligte. In der TG befand sich wieder der Geleitflugzeugträger USS ANZIO und die Geleitzerstörer USS ROBERT F KELLER, USS OLIVER MITCHELL und USS LAWRENCE C TAYLOR. Am 3. Januar 1945 verließen diese Schiffe das Atoll Ulithi und fuhren zur philippinischen Insel Luzon. Dort waren die Kämpfe gegen die japanischen Verteidiger im vollen Gange. Auf der Fahrt dorthin kollidierte die USS ROBERT F KELLER mit dem Geleitflugzeugträger USS SARGENT BAY ( CVE-83 ) während der Postübergabe. In dem Operationsgebiet der Task Force übernahmen die Schiffe der TG 30.7 wieder die Suche nach japanischen U-Booten. Das Südchinesische Meer verlassen die Schiffe der Task Group am 21. Januar. Die Fahrt ging in Richtung Ulithi. Die Kriegsschiffe erreichten am 27. Januar den Hafen von dem Atoll. Hier versetzte man die USS ROBERT F KELLER in die Task Undergroup 50.7.1, der Antisubmarine Group, die Captain G. C. Montgomery während der Operation „Detachment“ befehligte. In der TU befand sich der Geleitflugzeugträger USS ANZIO und die Geleitzerstörer USS ROBERT F KELLER, USS LAWRENCE C TAYLOR, USS OLIVER MITCHELL und USS MELVIN R NAWMAN. Am 2. Februar verließen diese Schiffe das Atoll Ulithi und fuhren zum Atoll Eniwetok, Marshall Islands. Von diesem Atoll aus stachen sie am 10. Februar wieder in See und fuhren zu der Insel Saipan, Nördliche Marianen, die sie noch am selben Tag erreichten. Vor Saipan wurden am 12. Februar die Anker gehievt. Die Schiffe der TU fuhren nun zur Bonin Insel Iwo Jima. Diese Insel wurde für die B-29 Bomber benötigt, von wo man im direkten Flug die japanischen Hauptinseln erreichen konnte. Hier schirmte die USS ROBERT F KELLER den Geleitflugzeugträger vor Luft- und Unterwasserangriffen ab, währenddessen die Trägerflugzeuge selber auf der Suche feindlicher U-Boote waren und sich außerdem an dem Bombardement feindlicher Stellungen auf der Vulkaninsel beteiligten. Dann begann am 19. Februar die Anlandung der amerikanischen Soldaten auf die Insel Iwo Jima. Der Geleitzerstörer übernahm nun Patrouillen- und Sicherungsaufgaben. Zwei Tage später schlugen zwei Kamikazepiloten mit ihren Flugzeugen auf der Steuerbordseite des Geleitflugzeugträgers USS BISMARCK SEA ( CVE-95 ) aus der Task Undergroup 52.2.2 ein. Sofort näherte sich die USS ROBERT F KELLER dem attackiertem Schiff zusammen mit dem Geleitzerstörer USS LAWRENCE C TAYLOR und USS EDMONDS ( DE-406 ) und drei Zerstörer. Man kann den Geleitflugzeugträger nicht mehr retten. Deshalb beginnt man trotz schwerer See und anhaltenden Luftangriffen mit der Suche nach den Überlebenden. Die gesamte Nacht über wird diese Rettungsaktion per Suchscheinwerfer geführt. Man kann von den 923 Besatzungsmitgliedern insgesamt 605 Offiziere und Mannschaften lebend retten, die man zu den Angriffstruppentransportern USS DICKENS ( APA-161 ) und USS HIGHLANDS ( APA-119 ) bringt. Hinter der vor Iwo Jima ankernden 5. US Flotte beginnen sich einige Tage später japanische U-Boote in Position zu bringen. Sie sollen einen Kaitenangriff mit bemannten Torpedos beginnen. Am 25. Februar meldet der Zerstörer USS BENNION ( DD-662 ) aus der TF 54, dass man auf dem Sonar ein Signal von feindlichen U-Booten aufgefangen hätte. Umgehend werden von der USS ANZIO Torpedobomber vom Typ Grumman TBM-1C „Avenger“ gestartet und gehen auf die Suche nach dem U-Boot. Am morgen des 26. Februar entlässt IJN I-368, Kommandant LCDR Mitsuteru Irizawas, drei der fünf mitgeführten Kaiten mit den Piloten LT (jg) Junji Kawasaki, Ensign Toshio Ishida und Ensign Susumi Namba. Um 3:04 Uhr wird IJN I-368 35 Seemeilen westlich von Iwo Jima durch den Torpedobomberpiloten LT (jg) F. M. Fay auf Radar aufgenommen. Das U-Boot lag auf dem Wasser. Um 3:38 Uhr taucht dann IJN I-368 schnell ab. Ein Mark 24 „Fido“ Torpedo erreicht trotzdem das japanische U-Boot und versenkt es mit allen 86 Besatzungsmitgliedern. Am selben Tag, um 2:20 Uhr, entdeckte der Torpedobomberpilot LT (jg) W. J. Wilson aus der selben Staffel das japanische U-Boot IJN RO-43, Kommandant LT Tsukigata Masaki, rund 50 Seemeilen Westnordwestlich von Iwo Jima und warf einen Mark 24 „Fido“ akustischen Zieltorpedo ab. Mit allen 79 Besatzungsmitgliedern wurde es versenkt. Die Kriegsschiffe der TU 50.7.1 verließen am 7. März das Seegebiet vor Iwo Jima und fuhren in die San Pedro Bay, philippinische Insel Leyte. Hier nahm man an der USS ROBERT F KELLER einige Reparaturen vor und ließ die Besatzung sich etwas ausruhen. Doch dann versetzte man den Geleitzerstörer in die Task Group 52.1, der Support Carrier Group, die von Rear Admiral Calvin Thornton Durgin ( 7. Januar 1893 in Palmyra, New Jersey – 25. März 1965 in New York City ) kommandiert wurde. Innerhalb dieser TG befand sich der Geleitzerstörer in der Task Undergroup 52.1.1, die Rear Admiral Clifton Albert Frederick Spargue ( 8. Januar 1896 in Dorchester, Massachusetts – 11. April 1955 in San Diego, Kalifornien ) bis zum 7. April kommandierte. In dieser befanden sich die Geleitflugzeugträger USS ANZIO, USS MAKIN ISLAND ( CVE-93 ), USS FANSHAW BAY ( CVE-70 ), USS LUNGA POINT ( CVE-94 ), USS NATOMA BAY ( CVE-62 ), USS SAVO ISLAND ( CVE-78 ), USS STEAMER BAY ( CVE-87 ), USS SHAMROCK BAY ( CVE-84 ) und USS HOGGATT BAY ( CVE-75 ), die Zerstörer USS WILKES ( DD-441 ), USS BAGLEY ( DD-386 ), USS HART ( DD-594 ), USS INGRAHAM ( DD-694 ), USS PATTERSON ( DD-392 ), USS LOWRY ( DD-770 ) und USS WOODWORTH ( DD-460 ) und die Geleitzerstörer USS ROBERT F KELLER, USS LAWRENCE C TAYLOR, USS OLIVER MITCHELL, USS MELVIN R NAWMAN, USS TABBERER, USS RICHARD M ROWELL ( DE-403 ), USS RICHARD S BULL ( DE-402 ), USS DENNIS ( DE-405 ) und USS O´FLAHERTY ( DE-340 ). Ziel dieses Verbandes während der Operation „Iceberg“ war Okinawa. Am 21. März verlassen die Geleitzerstörer und die USS ANZIO die San Pedro Bay und fahren nach Norden um sich mit den anderen Kriegsschiffen der TU zu vereinigen. Aufgabe des Geleitflugzeugträgers und der Geleitzerstörer war wieder die Suche nach feindlichen U-Booten und deren Vernichtung. Am 24. März befanden sich die Schiffe der TG 52.1 südlich der Kerama Retto Inseln. An diesem Tag vernichtete die USS ROBERT F KELLER drei Seeminen. Am folgenden Tag mussten sich die Kriegsschiffe der TU 52.1.1 einem massiven feindlichen Luftangriff erwehren. Dann begannen ab dem 26. März die Kämpfe um die Kerama Retto Inseln und ab dem 1. April um Okinawa. Am 2. April gab es erneut einen feindlichen Luftangriff auf die Schiffe der TU. Dann verlagerten die japanischen Piloten ihre Angriffe auf Zerstörer, die als Radarvorpostenschiffe eingesetzt wurden, und auf die anderen an dem Angriff auf Okinawa beteiligten Kriegsschiffe. Unterdessen suchten die Schiffe der TU 52.1.1 im Rückraum der Angriffsflotte nach feindlichen U-Booten. Am 30. April eskortierte die USS ROBERT F KELLER den Geleitflugzeugträger USS ANZIO zum Atoll Ulithi. An der Ruderanlage des Trägers mussten Reparaturen vorgenommen werden. Beide Kriegsschiffe erreichten fünf Tage später das Atoll. Hier wartete der Schwere Kreuzer USS SAN FRANCISCO ( CA-38 ) auf sein Begleitschiff. Die Bunker der USS ROBERT F KELLER wurden mit Treibstoff, Proviant und Munition wieder aufgefüllt. Am folgenden Tag stach der Geleitzerstörer wieder in See und eskortierte den Schweren Kreuzer nach Okinawa, wo dieser in die Task Force 54 eingegliedert wurde. Am 10. Mai erreichten beide Kriegsschiffe ihre vorgegebene Position vor Okinawa. Ab diesem Tag übernahm die USS ROBERT F KELLER dann die Sicherung der Schifffahrtswege auf denen die Versorgungskonvois zwischen der San Pedro Bay, Leyte und Okinawa unterwegs waren. Bis Anfang Juni blieb der Geleitzerstörer auf ihrem Posten und suchte nach feindlichen U-Booten im Rücken der Angriffsflotte. Dann verließ der Geleitzerstörer die Gewässer und fuhr zur San Pedro Bay. In diese lief das Kriegsschiff am 17. Juni ein und blieb bis zum 6. Juli vor Anker liegen. Man versetzte den Geleitzerstörer nun in die Task Group 30.7, der Antisubmarine Warfare Group. In dieser befand sich der Geleitflugzeugträger USS ANZIO und die Geleitzerstörer USS ROBERT F KELLER, USS LAWRENCE C TAYLOR und USS TABBERER. Am 6. Juli verließen diese Schiffe die San Pedro Bay und fuhren zu den japanischen Hauptinseln. Erneut waren diese Schiffe auf der Suche nach japanischen U-Booten. In der Nacht vom 15. zum 16. Juli befanden sie sich rund 550 Seemeilen östlich von Yokosuka. In einer Grumman TBM-3E „Avenger“ aus der Staffel VC-13 erhält um 7:47 Uhr der Radarkontaktmann LT ( jg ) William McLanes einen Kontakt zu einem feindlichen U-Boot, das sich an der Wasseroberfläche befindet. LT ( jg ) McLane eröffnet daraufhin sofort mit seinem Maschinengewehr das Feuer und lässt zwei 5-Zoll Raketen starten. Das U-Boot taucht und hinterlässt eine Ölspur an der Wasseroberfläche. McLane klinkt nun Sonoboys und einen akustischen Zieltorpedo Mark 24 „Fido“ aus. Aber nichts passiert. Bis zum Mittag entlasten zwei weitere „Avengers“ das Flugzeug von McLane. Das zweite über dem Seegebiet kreisende Flugzeug warf weitere Sonoboys und einen akustischen Zieltorpedo auf das untergetauchte U-Boot ab. Nichts passierte. Daraufhin führte der Kommandant der Avenger, LCDR J. R. Greys, die USS LAWRENCE C TAYLOR und die USS ROBERT F KELLER in dieses Seegebiet. Schwerölschlick kennzeichnet die Position des japanischen Schiffes. Um 11:40 Uhr werden von der USS LAWRENCE C TAYLOR vierundzwanzig 7,2 Zoll Mark 10 Hedgehog Projektile abgefeuert. Diese lassen das U-Boot IJN I-13 auf der Position 34° 28’ Nord, 150° 55’ Ost bersten und alle Besatzungsmitglieder mit in den Tod nehmen. Die USS ROBERT F KELLER setzte in den folgenden Tagen ihre Suche nach feindlichen U-Booten in den japanischen Gewässern fort. Am 15. August endete durch die bedingungslose Kapitulation Japans der Zweite Weltkrieg im Pazifik. Die Schiffe der TG 30.7 kehrten daraufhin nach Okinawa zurück und die USS ROBERT F KELLER wechselte nach Guam, Nördliche Marianen. Hier lagen Truppentransporter. An Bord dieser Schiffe waren amerikanische Besatzungstruppen. Am 5. September verließen diese Schiffe wieder die amerikanische Marinebasis und der Geleitzerstörer eskortierte sie zur koreanischen Küste. Im Hafen von Jinsen gingen am 8. September die Besatzungstruppen an Land. Die USS ROBERT F KELLER erreichte am 22. September die Buckner Bay, Okinawa. Auch hier warteten Truppentransporter auf ihre Eskorte an die chinesische Küste. Bis zum Jahresende sicherte das Kriegsschiff solche Truppentransporte und pendelte zwischen Okinawa und der chinesischen Küste hin und her. Am 26. Dezember verließ die USS ROBERT F KELLER wieder Okinawa und beteiligte sich an der Operation „Margic Carpet“. Der Geleitzerstörer transportierte Kriegsveteranen in die Vereinigten Staaten zurück. Das Kriegsschiff legte am 15. Januar 1946 im Hafen von San Francisco, Kalifornien an und wechselte dann nach San Diego. In der dortigen Marinebasis wurde der Geleitzerstörer am 24. April außer Dienst gestellt und in die Pazifikreserveflotte versetzt. Im September 1946 erhielt der Geleitzerstörer einen vorübergehenden Status der „Indienststellung“ und wechselte zum 13. Naval District in Puget Sound, Washington. Hier sollte sich das Kriegsschiff am Ausbildungsprogramm der Naval Reserve beteiligen. Im Januar 1950 verließ die USS ROBERT F KELLER wieder Puget Sound und fuhr entlang der US Westküste, durchquerte den Panamakanal und erreichte am 31. März 1950 den Naval District Potomac River. Hier diente ab diesem Tag der Geleitzerstörer als Naval Reserveausbildungsschiff in Washington DC. Am 18. November 1950 erhielt das Kriegsschiff den vollständigen Status der Indienststellung und wieder aktiv in der US Navy. Die USS ROBERT F KELLER sollte Reservisten unter der Beibehaltung der Kriegsbereitschaft für den eventuellen Einsatz in koreanischen Gewässern trainieren. Bis 1955 absolvierte der Geleitzerstörer 39 Kreuzfahrten und half bei der Ausbildung von weit über 3.500 Reserveoffizieren und Mannschaften. Dabei waren hauptsächlich die östlichen Häfen Kanadas, der US Ostküste und der amerikanischen Marinebasen in der Karibik angelaufen worden. Bis 1959 setzte das Kriegsschiff seine Pflichten fort und überquerte dabei auch den Atlantik, um Nord- und Südeuropäische Häfen anzulaufen. Am 21. September 1959 stellte man die USS ROBERT F KELLER außer Dienst und übergab dem Schiff noch im selben Jahr einen vorübergehenden Status der „Indienststellung“. Es wechselte zum 5. Naval District in Baltimore, Maryland, um sich hier am Naval Reserve Training mit zu beteiligen. Am 13. August 1961 wurde rund um Westberlin von der DDR her eine Mauer gebaut. Wegen der sich dadurch entwickelnden Krise stellte man das Kriegsschiff am 2. Oktober 1961 wieder in den Dienst der US Navy. Die Besatzung bestand dabei aus Reservisten. In den dann folgenden Wochen des Jahres 1961 patrouillierte die USS ROBERT F KELLER im Atlantik und in der Karibik. Während einer solchen Patrouillenfahrt kreuzte die USS ROBERT F KELLER am 12. Mai 1962 zusammen mit den Geleitzerstörern USS THADDEUS PARKER ( DE-369 ) und USS ALBERT T HARRIS ( DE-447 ) im Atlantik. Am 1. August 1962 stellte man den Geleitzerstörer erneut außer Dienst und übergab dem Schiff noch im selben Jahr einen vorübergehenden Status der „Indienststellung“. Es wechselte wieder zum 5. Naval District in Baltimore, Maryland, um sich hier am Naval Reserve Training zu beteiligen. Im Januar 1965 wechselte das Kriegsschiff dann in den Hafen der Philadelphia Naval Shipyard in Philadelphia, Pennsylvania und wurde hier in die Atlantikreserveflotte versetzt. Anfang 1972 begann man eine Besichtigung des Kriegsschiffes und es wurde für weitere Dienst als untauglich eingestuft. Daher strich man am 1. Juli 1972 den Namen USS ROBERT F KELLER ( DE-419 ) von der US Navy – Liste. Nach dem Abbau sämtlicher kriegstechnischer Einrichtungen verkaufte man den Schiffskörper am 5. Februar 1974 zum verschrotten.


USS ROBERT F KELLER ( DE-419 )
Commanding Officer

LCDR R. J. Toner  (USNR)         17. Juni 1944 – ?

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