USS ABBOT ( DD-184 )

USS ABBOT ( DD-184 )

Biografie

Joel Abbott
* 18. Januar 1793 in Westford, Massachusetts
† 14. Dezember 1855 in Hongkong
War ein Offizier in der US Navy und diente während des Krieges von 1812 und befahl ein Geschwader während des Besuches in Japan von Commodore Perry

Zu Beginn des Krieges von 1812 bekleidete Abbot den Rang eines Midshipman. Er diente zunächst auf der Fregatte USS PRESIDENT ( 1800 ) und als nächstes in der Schlacht am Lake Champlain am 11. September 1814 unter dem Kommando von Commodore Thomas Macdonough, Jr. ( 21. Dezember 1783 – 10. November 1825 ). Vor dieser Schlacht sollte er als Spion die britischen Linien überqueren und eine Reihe Spieren von Schiffen zerstören die im Cumberland Head ankerten. Sein gefährliches Zerstörungswerk hatte Erfolg. Dafür ehrte der Kongress den jungen Offizier indem man ihm ein Schwert übergab und zum Lieutenant beförderte. Im Jahre 1818 übergab man Abbot das Kommando über das gefangen genommene Piratenschiff MARIANA. Im Januar 1820 heiratete er Mary Wood. Nach deren Tod heiratete er am 29. November 1825 Laura Wheaton. Beide hatten sie später 10 Kinder zusammen. Der Sohn von Joel Abbot, Walter Abbot, diente im Rang eines Lieutenant Commander in der US Navy während des amerikanischen Bürgerkrieges. Joel Abbot´s Enkel Charles Abbot Wheaton, Jr. war ein Offizier in der US Army und errechte den Rang eines Brigadegenerals. Im Jahre 1838 beförderte man Joel Abbot zum Commander und übertrug ihm das Kommando über die Boston Navy Yard. Im Jahre 1843 übernahm er das Kommando über die Kriegskorvette USS DECATUR ( 1839 ), einem Schiff das zum afrikanischen Geschwader unter Commodore Matthew Calbraith Perry ( 10. April 1794 – 4. März ) 1858 ) gehörte. Am 3. oktober 1850 ernannte man Abbot zum Captain. Im Jahre 1852 erhielt Perry die Aufgabe sich Offiziere auszusuchen die ihn auf einer Expedition nach Japan begleiten sollen. Er wählte unter anderen Captain Joel Abbot aus und übertrug ihm die Befehlsgewalt über die Fregatte USS MACEDONIAN ( 1836 ). Man ernannte Abbot im Jahre 1854 zum Flag Offizier und übergab ihm das Kommando über das Ostindische Geschwader. Joel Abbot verstarb am 14. Dezember 1855 in Hongkong. Seine sterblichen Überreste brachte man in die Vereinigten Staaten zurück und begrub ihn in der Familiengruft der Abbot in Warren, Rhode Island.

Zwei Schiffe sind zu Ehren von Flag Offizier Joel Abbot bei der US Navy benannt worden.
Das erste Schiff war der Zerstörer USS ABBOT ( DD-184 ) aus der WICKES – Klasse.
Das zweite Schiff war der Zerstörer USS ABBOT ( DD-629 ) aus der FLETCHER – Klasse.


USS ABBOT ( DD-184 )

Schiffsbiografie

Die USS ABBOT ( DD-184 ) ist das erste Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Commodore Joel Abbot benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das einhundertzehnte Schiff aus der WICKES – Klasse.
Auf der Newport News Shipbuilding and Dry Dock Company in Newport News wurde am 5. April 1918 der Kiel des Schiffes gelegt. Miss Louise Abbot, Urenkelin von Commodore Joel Abbot, taufte am 4. Juli 1918 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Commander William Nicholas Richardson, Jr. stellte am 19. Juli 1919 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Nach der Erprobungs- und Ausbildungsfahrt legte die US ABBOT in ihrem Heimathafen Norfolk, Virginia an. Von hier aus operierte der Zerstörer in den folgenden Jahren entlang der US Ostküste, im Golf von Mexiko und in der Karibik. Insbesondere in der Karibik hielt sich das Kriegsschiff hauptsächlich in den Gewässern der Guantanamo Bay, Kuba auf. Die USS ABBOT versetzte man im Jahre 1922 in die Philadelphia Navy Yard in Philadelphia, Pennsylvania. Hier stellte man am 5. Juli 1922 den Zerstörer außer Dienst und versetzte ihn in die Atlantikreserveflotte.
Nach fast 20-jähriger Stilllegung stellte Lieutenant Lewis Robinson Miller am 17. Juni 1940 den unter seinem Kommando stehende Zerstörer in den Dienst der US Navy. Wegen des in Europa ausgebrochenen Zweiten Weltkrieg begann die USS ABBOT entlang der US Ostküste zu patrouillieren. Wegen des Land and Lease Actes war auch die USS ABBOT davon betroffen an die Royal Navy abgegeben zu werden. Am 23. September legte der Zerstörer in Halifax, Nova Scotia, Kanada an und wurde außer Dienst gestellt. Den Namen USS ABBOT ( DD-184 ) strich man endgültig am 8. Januar 1941 von der US Navy – Liste.
Nachdem die Royal Navy den Zerstörer am 23. September 1940 übernommen hatte, sowie sechs weitere Zerstörer, beließ man dem Zerstörer den Namen. Er hieß HMS ABBOT und hatte keine Kennung. Doch dann legte sich die britische Admiralität fest, nicht nur wegen der neugebauten Zerstörer der US Navy die ebenfalls erhalten könnten, dass man die fünfzig ehemaligen amerikanischen Zerstörer als Stadtklasse bezeichnen könnte. Jetzt erhielt das Kriegsschiff am 2. Oktober den Namen HMS CHARLESTOWN ( I21 ) und war der fünfzehnte Town – Class Zerstörer. Die HMS CHARLESTOWN gliederte man in die 17. Zerstörerdivision ein. Noch im September verließ der Zerstörer Halifax und fuhr zu den britischen Inseln. Am 8. Oktober legte das Kriegsschiff in Belfast, Nordirland zusammen mit vier weiteren Zerstörern an. Man brachte die HMS CHARLESTOWN in die HM Dockyard in Devenport um Reparaturen und Modifikationen vorzunehmen. Am 4. November stand der Zerstörer, nach Abschluss der Arbeiten, für den Dienst beim 1. Minengeschwader bereit. Der Zerstörer übernahm bei Kyle of Lochalsh die Eskorte über Minenleger ens eskortierte Schiffskonvois entlang der Westküste Schottlands. Doch schon im Dezember musste sich die HMS CHARLESTOWN erneuten Reparaturen unterziehen, die sich bis in die ersten Tage des Januars 1941 hinzogen. Am 6. Januar war der Zerstörer wieder vor Kyle of Lochalsh im Einsatz. Ab dem 6. Februar beteiligte sich die HMS CHARLESTOWN an der Operation SN7 A. Dabei eskortierte der Zerstörer zusammen mit den britischen Zerstörern HMS BRIGHTON ( I08 ), HMS LANCASTER ( G05 ) und HMS ST ALBANS ( I15 ) die Hilfsminenleger HMS AGAMEMNON, HMS MENESTHEUS, HMS SOUTHERN PRINCE und HMS PORT QUEBEC, welche zusätzlich durch Schiffe der Home Fleet abgedeckt wurden, nach Northern Barrage, wo Minenfelder ausgelegt werden sollten. Doch kaum hatten diese Schiffe den Hafen von Kyle of Lochalsh verlassen, lief die HMS MENESTHEUS auf eine britische Seemine und musste durch die HMS AGAMEMNON in den Hafen zurückgeschleppt werden. Die anderen Schiffe des Unternehmens fahren weiter und beginnen am 17. Februar mit den Minenlegearbeiten. Diese ziehen sich den gesamten März hindurch. Die HMS CHARLESTOWN muss aber im April in die Werft von Hebburn of Tyne, wo mehrere Reparaturen ausgeführt werden mussten. Im Juli befand sich der Zerstörer wieder im Einsatz und lag in Clyde. Am 30. Juli kam es zu einer Übung westlich von Scapa Flow. Daran war das Schlachtschiff HMS PRINCE of WALES ( 53 ) und die Zerstörer HMS CHARLESTOWN, HMS ORIBI ( G66 ) und HMS CASTLETON ( I32 ) beteiligt. Im August kehrte der Zerstörer zum Geschwader in Kyle of Lochalsh zurück und beteiligt sich an der Operation SN70A. Während dieser Operation eskortierte ein Zerstörergeschwader, zu dem auch die HMS CHARLESTOWN gehörte, die Hilfsminenleger HMS SOUTHERN PRINCE, HMS PORT QUEBEC und den Minenlegerkreuzer HMS ADVANCURE ( M23 ) nach Island. Dort wurden Minenfelder ausgelegt. Im September und Oktober erfolgten weitere Eskortierdienste für die HMS CHARLESTOWN. Ab dem 9. November eskortierte der Zerstörer die Hilfsminenleger HMS MENESTHEUS und HMS PORT QUEBEC während der Operation SN83B zwischen Northern Barrage und dem Faeroes Gap. Schon am 20. November lag die HMS CHARLESTOWN in einer kommerziellen Werft in Grimsby und sollte sich Umrüstarbeiten unterziehen. Diese dauerten bis in den Januar 1942. Nach Abschluss der Arbeiten legte der Zerstörer von seinem Kai ab und kollidierte mit dem Handelsschiff SS MARPLE. Die dadurch entstandenen Schäden waren erst im Februar beseitigt. Ab dem 21. Februar stieß die HMS CHARLESTOWN wieder zu seinem Geschwader und wurde bei Kyle of Lochalsh eingesetzt. So übernahm am 14. März der Zerstörer im Nordwesten die Verteidigung für einen Schiffskonvoi. Ab dem 30. März beginnt dann die Operation SN87. Hier eskortiert die HMS CHARLESTOWN zusammen mit den Zerstörern HMS LANCASTER und HMS WELLS ( I95 ) und dem Leichten Kreuzer HMS CHARYBDIS ( 88 ) die Hilfsminenleger HMS MENESTHEUS, HMS AGAMEMNON, HMS PORT QUEBEC und HMS SOUTHERN PRINCE für Minenlegeeinsätze nördlich von Faeroes Gap und Northern Barrage. Am 13. April beteiligte sich die HMS CHARLESTOWN an einer Anti-U-Boot Übung vor Tobermory. Daran war das U-Boot HMS P 511, der Zerstörer HMS CHARLESTON und der Trawler HMS DRANGEY ( F195 ) beteiligt. Am folgenden Tag kam es zu einer weiteren Übung bei Tobermory. Daran war das U-Boot HMS P 511, der Zerstörer HMS CHARLESTOWN und der Trawler HMS STROMA ( T150 ) beteiligt. Ab dem 18. April wechseln die Sicherungsschiffe für die Hilfsminenleger. Die HMS CHARLESTOWN bleibt mit der HMS WELLS. Neu hinzu kommen die Zerstörer HMS SARDONYX ( H26 ) und HMS SALADIN ( H54 ) und der Kreuzer HMS KENYA ( 14 ) und beteiligen sich an der Operation SN88. Dann erfolgte ab dem 8. Mai die Operation SN3 A. Die Hilfsminenleger blieben vor Ort bei der Faeroes Bank. Dazu kamen zur Sicherung noch die Zerstörer HMS BRIGHTON, HMS WELLS und HMS CASTLETON ( I23 ). Im Juni und Juli waren Einsätze der HMS CHARLESTOWN zur Sicherung von Schiffskonvois im Nordwesten Schottlands dringend notwendig geworden. Ab dem 21. August waren dann wieder alle Schiffe von der Operation SN3 A in Northern Barrage versammelt. Für die jetzt neubeginnende Operation SN73, zum Auslegen von Seeminen, kamen zur Sicherung noch der Leichte Kreuzer HMS AURORA ( 12 ) und die Zerstörer HMS BRIGHTON, HMS CASTLETON und HMS NEWARK ( G08 ) hinzu. Ab dem 2. September wechseln die Schiffe für die Minenlegeoperation SN89 in die Dänemarkstraße. Zur Sicherung sind neben der HMS CHARLESTON der Kreuzer HMS JAMAICA ( 44 ) und die Zerstörer HMS BRIGHTON, HMS LANCASTER und HMS NEWARK. Ab dem 15. September beginnt vor Faeroes Gap die Operation SN65 A. Auch hier waren wieder alle Minenleger wie während der Operation SN3 A beteiligt. Neben der HMS CHARLESTOWN sichern die Zerstörer HMS LANCASTER, HMS WELLS und HMS PUTERIDGE diese Aktion. Im Oktober erfolgte dann im Nordwesten Schottlands die Operation SN3 E. Auch hier waren die Minenleger beteiligt sowie die Zerstörer HMS CHARLESOWN, HMS WELLS und HMS LEDBURY. Im November geht die HMS CHARLESTOWN in die Werft bei Newport, Wales. Diese kann der Zerstörer erst im Januar 1943 verlassen, wird dabei aber im Hafen beschädigt und muss zur Reparatur nach Cardiff. Gleich nach dem Abschluss der Reparaturarbeiten verwendete man den Zerstörer bei einer Anti-U-Boot Übung, die vor Tobermory abgehalten wurde. An dieser Übung war das holländische U-Boot HNMS O10, der britischen Zerstörer HMS Charlestown und die Flussfregatte HMS ITCHEN ( K227 ) beteiligt. Am nächsten Tag folgte gleich eine weitere. Auch hier waren alle drei Kriegsschiffe wieder beteiligt. Die HMS CHARLESTOWN fuhr dann im März zu den Orkney und Shetland Islands. Hier übernahm das Kriegsschiff von April bis Juli den Sicherungsdienst für Schiffskonvois. In dieser Zeit, am 12. Mai, war das Kriegsschiff an einer weiteren Übung bei Scapa Flow integriert. Daran nahm das britische U-Boot HMS ULTIMATUM ( P34 ), die britischen Zerstörer HMS CHARLESTON, HMS TUMULT ( T-11 ) und HMS CHIDDINGFOLD ( L-31 ) und der polnische Geleitzerstörer ORP SLAZAK ( L26 ) teil. Im August musste sich die HMS CHARLESTOWN in der Werft von Belfast weiteren Reparaturarbeiten unterziehen. Unterdessen wurde das 1. Minengeschwader aufgelöst. Im Oktober wechselte der Zerstörer von Belfast nach Rosyth. Hier gliederte man die HMS CHARLESTOWN in die Rosyth Escort Force ein. Jetzt eskortierte das Kriegsschiff Schiffskonvois entlang der britischen Ostküste. Am 10. Dezember 1944 kam es vor Harwich, England zu einer Kollision zwischen dem Zerstörer und dem Minensucher HMS FLORIZEL ( J404 ). Auf Grund des fortgeschrittenen Alters der HMS CHARLESTOWN, der Kiel wurde vor sechsundzwanzigeinhalb Jahren gelegt, und dass man dringend erfahrene Besatzungen auf neueren Kriegsschiffen benötigte, lehnte die Admiralität der Royal Navy es rundweg ab den Zerstörer reparieren zu lassen. Daher stellte man am 15. Januar 1945 das Kriegsschiff außer Dienst, gab es aber nicht an die US Navy zurück. Am 4. März 1947 verkaufte man den Schiffskörper an BISCO und sollte bei T Young in Sunderland demontiert werden. Am 3. Dezember 1948 erreichte der Schiffskörper im Schlepptau die Werft in Tyne und man begann mit dem verschrotten.


USS ABBOT ( DD-184 )
Commanding Officer

LCDR William Nicholas Richardson Jr.        19. Juli 1919 – 7. Juli 1920
CDR Stephen Doherty        7. Juli 1920 – 4. November 1920
LT George Turner Howard         4. November 1920 – 5. Juli 1922
Außerdienststellung        5. Juli 1922 – 17. Juni 1940
LT Lewis Robinson Miller        17. Juni 1940 – 23. September 1940

Unter Britischem Kommando

LCDR Thomas Johnston, DSC, RN          23. September 1940 — 3. März 1942
LCDR Norman Robins Murch, RN         3. März 1942 – 1. Februar 1943
LT William Frank Broughton Webb, DSC, RN         1. Februar 1943 – 23. September 1943
LCDR Alfred Francis Colenso Gray, RNR         23. September 1943 – 15. Januar 1945

 

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