USS HENLEY ( DD-762 )

USS HENLEY ( DD-762 )

Biografie

Robert Henley
* 5. Januar 1783 in Williamsburg, Virginia
† 7. Oktober 1828 auf Sullivans Island, Charleston
war ein Offizier der in der United States Navy während des Quasi-Krieges mit Frankreich, dem Krieg von 1812 gegen Großbritannien und dem Zweiten Barbary Krieg diente
Er war der jüngere Bruder von Captain John Dandridge Henley ( 25. Februar 1781 – 23. Mai 1835 ) der während des Ersten Barbary Krieges und dem Krieg von 1812 diente.

Robert Henley war der Sohn von Leonard Henley und Elizabeth Dandridge Henley sowie der Neffe von Martha Dandridge Custis Washington (2. Juni 1731 – 22. Mai 1802), der Ehefrau von George Washington ( 22. Februar 1732 – 14. Dezember 1799 ). Den Quasi – Krieg mit Frankreich verursachten französische Kaperschiffe die in der Karibik amerikanischen Handelsschiffen auflauerten und eroberten. Daraufhin beauftragte US Präsident John Adams ( 19. Oktober 1735 – 4. Juli 1826 ) die US Navy die Handelsrouten amerikanischer Schiffe zu sichern und französische Kaperschiffe zu bekämpfen. Unter dem Kommando von Captain Thomas Truxtun ( 17. Februar 1755 – 5. Mai 1822 ) war Henley an Bord der 38 Kanonen führenden Fregatte USS CONSTELLATION ( 1797 ). Zusammen mit der Mannschaft eroberte man am 9. Februar 1799 das schnellste Schiff der französischen Marine, die Fregatte L’Insurgente die mit 36 Kanonen bestückt war. Am 8. April 1799 ernannte man Henley zum Midshipman. In der Nacht zum 2. Februar 1800 traf die USS CONSTELLATION auf die 54 Kanonen führende französische Fregatte La Vengeance und es kam zu einem fünfstündigen Seegefecht. Die französische Fregatte konnte zwar nicht erobert werden, aber ihr Kapitän, François Pitot, rettete das Schiff an den Strand von Curacao wo er es auf den Strand laufen ließ damit es nicht untergehen konnte. Während dieses Gefechts verloren 160 französische und 15 amerikanische Seeleute ihr Leben. Robert Henley versetzte man danach zum Geschwader von Commodore Edward Preble ( 15. August 1761 – 25. August 1807 ) das im Mittelmeer operierte. Für eine kurze Zeit war er auch an einer Kreuzfahrt vor Ostindien beteiligt. Am 9. April 1808 übernahm Henley in Baltimore, Maryland das Kommando über das Kanonenboot Nr. 5 ( 1805 ). Mit dem Schiff, und vielen anderen, sollte das Embargogesetz das am 22. Dezember 1807 verabschiedet worden war durchgesetzt werden. Das Embargogesetz löste im März 1809 der Non-Intercourse Act ab. Mit diesen Gesetzen wollte die amerikanische Regierung den Handel mit Frankreich und Großbritannien in deren Häfen unterbinden. Die Folge davon war der Krieg 1812 gegen die Engländer. Bis zum Anfang Juni 1808 hielt Robert Henley das Kommando über das Kanonenboot. In den zweieinhalb Monaten konnte er nur die Schaluppe JOHN UPSHAW als Prise aufbringen. Man übertrug ihm dann das Kommando über zwei Divisionen in denen 15 Kanonenboote zusammengefasst waren, das Kanonenboot Nr. 5 zählte nicht dazu. Mit dieses Booten konnten drei britische Fregatten am 20. Juni 1813 in Hampton Roads gefangen genommen werden. Lieutenant Robert Henley übernahm das Kommando über die neu gebaute Brigg USS EAGLE ( 1814 ) und stellte das Schiff am 6. September 1814 in den Dienst der US Navy. An der Seite mit der Korvette USS SARATOGA ( 1814 ), dem Schoner USS TICONDROGA ( 1814 ) und der Schaluppe USS PREBLE ( 1813 ) sowie weiteren kleinen Booten siegten sie in der Schlacht am Lake Champlain gegen die Briten und eroberten den Schoner HMS CHUBB, was die ehemalige amerikanische Schaluppe USS GROWLER ( 1812 ) war, die Brigg HMS LINNET ( 1813 ) und die Fregatte HMS CONFIANCE ( 1814 ). Im Verlauf der Schlacht wurde die USS EAGLE 39- Mal getroffen wobei 13 Seeleute getötet und 20 verwundet wurden. Robert Henley erhielt vom amerikanischen Kongress den Dank ausgesprochen und eine Congressional Gold Medal für sein tapferes Verhalten während der Schlacht überreicht. Nach dem Ende des Krieges gegen die Engländer übertrug man ihm das Kommando über die Brigg USS HORNET ( 1805 ) mit der er gegen die Piraten in der Karibik vorging. So eroberte er am 29. Oktober 1821 den Piratenschoner MOSCOW aus Santo Domingo. Von 1822 bis 1824 war er Kommandant der Marinewerft in Norfolk, Virginia. Danach wechselte Captain Henley nach Charleston, South Carolina wo er die dortige Marinewerft kommandierte und überwachte. Am 7. Oktober 1828 starb er nach kurzer Krankheit auf Sullivans Island, Charleston. Sein Leichnam überführte man nach Birmingham, Alabama wo er auf dem Oak Hill Friedhof beerdigt wurde.

Zu Ehren von Captain Robert Henley wurden drei Schiffe bei der US Navy benannt.
Das erste Schiff war der Zerstörer USS HENLEY ( DD-39 ) aus der PAULDING – Klasse.
Das zweite Schiff war der Zerstörer USS HENLEY ( DD-391 ) aus der BAGLEY – Klasse.
Das dritte Schiff war der Zerstörer USS HENLEY ( DD-762 ) aus der ALLEN M SUMNER – Klasse.


USS HENLEY ( DD-762 )

Schiffsbiografie

Die USS HENLEY ( DD-762 ) ist das dritte Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Captain Robert Henley benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das achtundvierzigste Schiff aus der ALLEN M SUMNER – Klasse.
Auf der Bethlehem Steel Company in San Francisco, Kalifornien wurde am 8. Februar 1944 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Virginia R. Murphy Wheaton ( 3. April 1905 in Cheyenne, Laramie County, Wyoming – 18. September 2000 in Santa Barbara, Santa Barbara County, Kalifornien ), Ehefrau von George Sterrett Wheaton ( 22. September 1905 in Oakland, Alameda County, Kalifornien – 18. Oktober 1985 in Stanford, Santa Barbara County, Kalifornien ) und Nachkomme von Captain John Dandridge Henley, taufte am 8. April 1945 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Commander Dwight Lyman Moody stellte am 8. Oktober 1946 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Nach der Erprobungs- und Ausbildungsfahrt wechselte die USS HENLEY in den Atlantik. Dazu durchquerte der Zerstörer den Panamakanal und legte am 19. Februar 1947 im Hafen von Key West, Florida an. Hier erfolgte für die Besatzung des Kriegsschiffes eine Ausbildung am Sonar, die insgesamt fünf Monate dauerte. Anschließend wechselte die USS HENLEY nach Norfolk, Virginia. Von dort aus begann für den Zerstörer ab dem 28. Juli die erste Mittelmeerkreuzfahrt. Diese endete am 1. Dezember. An diesem Tag legte das Kriegsschiff im Hafen von Boston, Massachusetts an. Auf der zweiten Mittelmeerkreuzfahrt im Sommer 1948 patrouillierte die USS HENLEY zusammen mit anderen Kriegsschiffen, die den Vereinten Nationen unterstellt waren, vor der israelisch – arabischen Küste. Dort war seit November 1947 der israelische Unabhängigkeitskrieg zwischen jüdischen und arabischen Milizen nach dem Ende der britischen Mandatsherrschaft ausgebrochen. Dieser wandelte sich im Mai 1948 zu einem offenen Krieg nach der Gründung des Staates Israel, da alle arabischen Staaten dem jüdischen Staat den Krieg erklärten. Dieser Krieg endete im ersten Halbjahr 1949 mit einem Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel, Ägypten, Libanon, Syrien, Irak und Jordanien. Da befand sich die USS HENLEY wieder an der US Ostküste. Hier verbrachte der Zerstörer ein Jahr mit taktischen Trainingsübungen und beteiligte sich an Flottenmanövern. Ende 1949 wechselte das Kriegsschiff dann nach Charleston, South Carolina und wurde hier auf die Einmottung vorbereitet. Dazu wurde am 15. Dezember 1949 das Bordpostamt geschlossen. Am 15. März 1950 stellte man den Zerstörer außer Dienst. Wegen des am 25. Juni 1950 ausgebrochenen Koreakrieges, mehrten sich die Stimmen in den USA, dass wieder mehr Kriegsschiffe in den Dienst gestellt werden sollten. Daher nahm man die USS HENLEY aus der Reserveflotte und rüstete den Zerstörer für seinen neuen Einsatz innerhalb der US Navy aus. Commander George William Bowdey stellte am 23. September 1950 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy. Nach der Erprobungs- und Ausbildungsfahrt wechselte die USS HENLEY im Juli 1951 erneut ins Mittelmeer und beteiligte sich zusammen mit den Schiffen der 6. US Flotte an mehreren Übungen. Doch noch bevor der Zerstörer seine Heimreise an die US Ostküste wieder antrat, machte er eine Kreuzfahrt zu nordeuropäischen Häfen. In diesen Tagen befuhr das Kriegsschiff auch die Seine und stattete Rouen einen Besuch ab. Erst im Februar 1952 erreichte die USS HENLEY wieder Norfolk. Zusammen mit den Schiffen der Zerstörerdivision 221 verließ die USS HENLEY am 25.September 1953 erneut Norfolk und begann eine Weltumfahrung. In den 218 Tagen auf See legte der Zerstörer rund 44.000 Seemeilen zurück. In dieser Zeit durchquerte das Kriegsschiff das Mittelmeer und den Suezkanal, nahm an Dreharbeiten zu dem Film „Die Brücken von Toko-Ri“ vor der koreanischen und japanischen Küste teil, operierte zusammen mit den Schiffen der 7. US Flotte in asiatischen Gewässern und kehrte über den Panamakanal und der Karibik an die US Ostküste zurück. In den folgenden Jahren fiel die USS HENLEY abwechselnd in ein Muster zwischen den Mittelmeerkreuzfahrten, Anti-U-Boot Kriegsübungen und anderen taktischen Übungen vor der US Ostküste und in der Karibik. 1959 versetzte man den Zerstörer in die Task Force 47. Die Schiffe dieser TF sollten eine Inlandseekreuzfahrt zu den Großen Seen durch den fertig gestellten St. Lawrence Seaway durchführen. Vom 26. Juni bis zum 25. Juli 1959 dauerte die Operation „Inland Sea“. In der Task Force 47 befand sich der Führungszerstörer USS WILLIS A. LEE ( DL-4 ), welcher auch das Flaggschiff von Rear Admiral Edmund Battelle Taylor, Sr. ( 4. April 1904 in Chicago, Cook County, illinois – 30. April 1973 in Virginia Beach, Virginia Beach City, Virginia ), Commander der Task Force 47. In der TF befand sich noch der Schwere Kreuzer USS MACON ( CA-132 ), die Zerstörer USS HENLEY, USS AULT (DD-698), USS WALDRON (DD-699), USS HAYNSWORTH (DD-700), USS JOHN W. WEEKS (DD-701), USS PUTNAM (DD-757), USS WILLARD KEITH (DD-775), USS SAMUEL B. ROBERTS (DD-823), USS WARRINGTON (DD-843), USS DU PONT (DD-941), USS JOSEPH P. KENNEDY, Jr. (DD-850), USS CHARLES H. ROAN (DD-853), USS CHARLES R. WARE (DD-865), USS FORREST ROYAL (DD-872) und USS FORREST SHERMAN (DD-931), der Schnelle Truppentransporter USS KLEINSMITH (APD-134), die amphibischen Docklandungsschiffe USS DONNER (LSD-20) und USS SAN MARCOS (LSD-25), die Panzerlandungsschiffe USS TERREBONNE PARISH (LST-1156) und USS SUFFOLK COUNTY (LST-1173), die konventionellen U-Boote USS SABLEFISH (SS-303), USS TORSK (SS-423), USS QUILLBACK (SS-424) und USS CORSAIR (SS-435), das amphibische Angriffstransportschiff USS CAMBRIA (APA-36), das Angriffstransportschiff USS OGLETHORPE (AKA-100) und der Flottenhilfsschlepper USS CATAWBA (ATA-210). Während dieser historischen Reise durchfuhren alle diese Schiffen der US Navy den neu eröffneten St. Lawrence Seeweg und besuchten die Häfen von Chicago, Illinois; Milwaukee, Wisconsin; Detroit, Michigan; Erie, Pennsylvania und Cleveland, Ohio. Für die USS HENLEY folgten dann weitere Einsätze im Mittelmeer. So befand sich der Zerstörer Ende 1961 wieder in diesen Gewässern und beteiligte sich an Operationen der 6. US Flotte. Dabei besuchte das Kriegsschiff zusammen mit den Zerstörern USS DU PONT, USS JOHN W WEEKS, USS WILLARD KEITH und USS AULT, dem Zerstörertender USS TIDEWATER ( AD-31 ) und dem Minensuchboot USS NIMBLE ( MSO-459 ) den Hafen von Athen. Dann im folgenden Jahr musste sich die USS HENLEY in der Boston Navy Yard einer Überholung unterziehen. Während der Kubakrise im Herbst 1962, als die Sowjetunion dort auf kubanischem Boden Atomraketen zu stationieren begann, integrierte man den Zerstörer in die Blockadeflotte ein. Diese Flotte stoppte jedes Schiff, welches nach Kriegsmaterial durchsucht wurde. Nach dem Abzug der sowjetischen Atomraketen kehrte die USS HENLEY zu ihren normalen Bereitschaftsoperationen zu Friedenszeiten zurück. Am 1. Oktober 1964 gliederte man den Zerstörer in die Gruppe I der Naval Reserve Ausbildungsschiffe ein. Diese Gruppe I war der Anti-U-Boot Naval Reserve Ausbildung zugeordnet worden. Nach einer weiteren Überholung, die in der Werft Newport News Shipbuilding & Dry Dock Company in Newport News, Virginia durchgeführt wurde, begann für die Schiffsbesatzung ein Auffrischungstraining in der Guantanamo Bay, Kuba. Anschließend begann am dem 1. Mai 1965 die erste von weiteren zahlreichen Naval Reserve Trainingskreuzfahrten. Diese wurden ab Norfolk begonnen. In den folgenden zwei Jahren führten diese Kreuzfahrten entlang der US Ostküste bis in die Karibik. Dabei war die USS HENLEY eine wertvolle Ausbildungsplattform auf Hoher See für Hunderte von Navy Reservisten. Bis Mitte 1972 setzte der Zerstörer diese wichtige Dienstpflicht weiter fort. An Bord des Kriegsschiffes wurden nun nicht nur Navy Reservisten weiter ausgebildet, sondern auch Offiziere und Mannschaftsmitglieder die auf den Dienst anderer Kriegsschiffe vorbereitet werden mussten. Am 2. Juli 1973 stellte man den Zerstörer außer Dienst und strich den Namen USS HENLEY ( DD-752 ) von der US Navy – Liste. Nach dem Abbau sämtlicher kriegstechnischer Einrichtungen verkaufte man am 24. Juni 1974 den Schiffskörper für 257.122 Dollar an die Union Minerals & Alloy in New York zum verschrotten.


USS HENLEY ( DD-762 )
Commanding Officer

CDR Dwight Lyman Moody       8. Oktober 1946 – März 1948
CDR Bruce Richardson Ware III        März 1948 – September 1949 (errreichter Rang RADM)
CDR Thomas Francis Howe        September 1949 – 15. März 1950
Außerdienststellung        15. März 1950 – 23. September 1950
CDR George William Bowdey         23. September 1950 – Dezember 1951
CDR Markeson Varland          Dezember 1951 – Mai 1954
CDR Raphael Andrew Zoeller          Mai 1954 – August 1956
CDR Daniel Martin Karcher         August 1956 – Februar 1957
CDR Robert K. Sundt          Februar 1957 – 13. November 1958
CDR Grant Bruce Gordon          13. November 1958 – 26. Juli 1960
CDR George Monroe Wrocklage         26. Juli 1960 – Dezember 1961
CDR Herman Jennings Stansell Jr.         Dezember 1961 – April 1963
CDR Allan Edward White         April 1963 – Mai 1964
CDR Edward Everett Sigler Jr.        Mai 1964 – Dezember 1965
CDR James Arnold Nourse          Dezember 1965 – November 1967
CDR William Clarence Nation         November 1967 – Juli 1969
CDR Thomas Michael Vojtek        Juli 1969 – Juni 1971
CDR Raymond Earl Helms Jr.        Juni 1971 – Oktober 1972
CDR Theodore Lloyd Shope           Oktober 1972 – 2. Juli 1973

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