USS PRESTON ( DD-327 )

USS PRESTON ( DD-327 )

Biografie

Samuel W. Preston
* 6. April 1840 in Kanada
† 15. Januar 1865 bei der Schlacht um Fort Sumter
war ein Offizier der United States Navy während des Amerikanischen Bürgerkrieges

Samuel W. Preston erhielt am 4. Oktober 1858 vom Staat Illinois seine Bestellung zum Midshipman. Am 9. Mai 1861 graduierte er als Erster seines Ausbildungsjahrganges und wurde am 4. Oktober 1861 zum Acting Master ernannt. Die Beförderung zum Lieutenant erfolgte am 1. August 1862. Von 1861 bis 1863 leistete er seinen Dienst auf verschiedenen Schiffen des südlichen Blockadegeschwaders (South Atlantic Blockading Squadron) vor der Küste der Südstaaten das unter dem Kommando von Konteradmiral Samuel Francis Du Pont ( 27. September 1803 – 23. Juni 1965 ) bis zum 5. Juli 1863 stand. Konteradmiral John Adolphus Bernard Dahlgren ( 13. November 1809 – 12. Juli 1870 ) löste ihn ab. Im Zuge eines von der Lincoln Administration dringend benötigten politischen Erfolges erwartete man 1863 die baldmöglichste Eroberung von Charleston, South Carolina. Deshalb wurde die sogenannte Operations Against the Defenses of Charleston im April 1863 gestartet. Die Unionstruppen beschossen zwar Fort Sumter schwer, konnten aber nicht nach Charleston vorrücken. Daraufhin verhängten sie eine Seeblockade gegen die Stadt und besetzten Folly Island, westlich von Morris Island. Lieutenant Preston war im Juli beim Angriff auf das konföderierte Fort Wagner auf Morris Island beteiligt was aber trotz starkem Artilleriebeschusses von Wasser und von Land aus standhielt. Mitte August griff man Fort Wagner und Fort Sumter erneut an und zerstörte beide Forts systematisch durch Artilleriebeschuss. Am 7. September gaben die Konföderierten Fort Wagner auf. Daraufhin begannen die Unionstruppen eine Landungsoperation gegen Fort Sumter einen Tag später. Bei diesem Angriff am 8. September 1863 wurde Lieutenant Preston von den Streitkräften der Südstaaten gefangengenommen. Diese Landungsoperation der Unionstruppen wurde am 9. September unter dem konföderierten General Beauregard abgewehrt. Preston brachte man in das Libby-Gefängnis in Richmond (Virginia), einem Kriegsgefangenenlager für Offiziere aus der Unionsarmee. Die schlechten Bedingungen dort waren berüchtigt. Die schlimmsten Verhältnisse herrschten dort zwischen Mai 1863 bis Mai 1864 als keine Gefangenen mehr ausgetauscht wurden. Rund 1.000 Gefangene waren in dem dreistöckigen Ziegelbau eingesperrt. Sie litten an schlechtem Essen, mangelnder medizinischer Versorgung und an Platzmangel. Allerdings waren die Offiziere damit gut dran gegenüber den Bedingungen für Unteroffiziere und Mannschaften in anderen Gefangenenlagern. Am 9. Februar 1864 gelang 109 Gefangenen die Flucht durch einen selber gegrabenen Tunnel. Samuel W. Preston war nicht darunter. Bei einem Gefangenenaustausch im Herbst 1864 kam er wieder frei. Zurück bei den Unionstruppen teilte man Preston zum Dienst im Nordatlantik Blockadegeschwader unter dem Kommando von Rear Admiral David Dixon Porter ( 8. Juni 1814 – 13. Februar 1891 ) ein. Preston jetzt zum Flag-Lieutenant ernannt, das heißt das er Adjutant von Rear Admiral Porter war, diente auf dem Flaggschiff USS MINNESOTA ( 1855 ). An der ersten Schlacht am 24. und 25. Dezember 1864 um Fort Fisher mit der anschließenden amphibischen Operation war er beteiligt. Diese Schlacht ging unentschieden aus und die Landungstruppen der Union unter dem Oberbefehl von General Benjamin Franklin Butler ( 5. November 1818 – 11. Januar 1893 ) mussten sich zurück ziehen. Die zweite Schlacht um Fort Fisher mit dem Zugang nach Wilmington, North Carolina begann am 12. Januar 1865. 56 Schiffe der Unionstruppen beschossen mit ihrer Schiffsartillerie das Fort. Drei Tage lang dauerte das Bombardement. Am 13. Januar landeten insgesamt 2.000 Mann von den Schiffen des Blockadegeschwaders am seewärtigen Ende von Fort Fisher. Unter ihnen waren 240 Offiziere, Matrosen und Marines von der USS MINNESOTA die unter dem Sperrfeuer des eigenen Schiffes an Land gingen. Flag-Lieutenant Preston war unter ihnen. Während dieser Landungsoperation und beim bilden eines Brückenkopfes erlitt Preston tödliche Verletzungen denen er am 15. Januar erlag.

Sechs Schiffe wurden ihm zu Ehren bei der US Navy benannt.
Das erste Schiff das seinen Namen trug war ein gekaperter britischer Blockadebrecher, den man 1865 nach ihm benannte, der aber kurz darauf wieder verloren ging.
Das zweite Schiff mit seinem Namen war ein gekaperter Blockadebrecher der Südstaaten. Diesem war es auch nicht vergönnt längere Zeit in der US Navy zu dienen.
Das dritte Schiff war der Zerstörer USS PRESTON ( DD-19 ) aus der SMITH – Klasse.
Das vierte Schiff war der Zerstörer USS PRESTON ( DD-327 ) aus der CLEMSON – Klasse.
Das fünfte Schiff war der Zerstörer USS PRESTON ( DD-379 ) aus der MAHAN – Klasse.
Das sechste Schiff war der Zerstörer USS PRESTON ( DD-795 ) aus der FLETCHER – Klasse.


USS PRESTON ( DD-327 )

Schiffsbiografie

Die USS PRESTON ( DD-327 ) ist das vierte Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Flag-Lieutenant Samuel W. Preston benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das einhundertneununddreißigste Schiff aus der CLEMSON – Klasse.
Auf der Bethlehem Shipbuilding Corporation in San Francisco, Kalifornien wurde am 19. Juli 1919 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Addie Worth Bagley Daniels ( 1. Mai 1869 in Raleigh, Wake County, North Carolina – 19. Dezember 1943 in Raleigh, Wake County, North Carolina ), Ehefrau des amerikanischen Marineministers Josephus Daniels ( 18. Mai 1862 in Washington DC – 15. Januar 1948 in Raleigh, Wake County, North Carolina ), war vom 5. März 1913 – 4. März 1921 unter US Präsident Thomas Woodrow Wilson ( 28. Dezember 1856 in Staunton, Virginia – 3. Februar 1924 in Washington DC ) Marineminister, taufte am 7. August 1920 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Commander George Truman Swasey, Jr. ( 5. Februar 1885 in Wahpeton, North Dakota – 4. Juli 1951 im Whatcom County, Washington ) stellte am 13. April 1921 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Nach der Erprobungs- und Ausbildungsfahrt blieb der Flachdeckzerstörer USS PRESTON zeitweilig an der US Westküste im Dienst. Bis zum Dezember 1921 beteiligte sich das Kriegsschiff in den Gewässern von San Diego, Kalifornien an mehreren Übungen. Danach verließ der Zerstörer zusammen mit dem Schwesterschiff USS BRUCE ( DD-329 ) den Pazifik, durchquerte den Panamakanal und schloss sich der Atlantikflotte an. Zusammen mit den Schiffen der Destroyer Force operierte die USS PRESTON in den folgenden Jahren entlang der US Ostküste und fuhr regelmäßig nach Süden in die Karibik für Winterübungen. Im Juni 1925 unterbrach der Zerstörer diesen Zeitplan für eine Tour in die europäischen Gewässer und beteiligte sich zusammen mit den Schiffen einer US Flotte an mehreren Übungen. Auf dieser Kreuzfahrt fuhren die Schiffe zuerst in die Skandinavischen Gewässer und von dort aus ins Mittelmeer. Erst im Juli 1926 kehrte die USS PRESTON an die US Ostküste zurück und legte im Hafen von New York an. Von hier aus nahm der Zerstörer seine regelmäßigen Kreuzfahrten entlang der nordamerikanischen Küste bis in die Karibik wieder auf. Wegen des Londoner Marineabkommens stellte man am 1. Mai 1930 das Kriegsschiff in Philadelphia, Pennsylvania außer Dienst und verlegte es in die Norfolk Navy Yard in Portsmouth, Virginia. Dort wurden an dem Schiffskörper zu Versuchszwecken mehrere Festigkeitsuntersuchungen durchgeführt. Man strich am 6. November 1931 den Namen USS PRESTON ( DD-327 ) von der US Navy – Liste. Den Schiffskörper verkaufte man am 23. August 1932 an die Boston Metals in Baltimore, Maryland zum verschrotten.


USS PRESTON ( DD-327 )
Commanding Officer

CDR George Truman Swasey Jr.        13. April 1921 – 28. März 1922
LCDR Thomas Moran        28. März 1922 – 15. November 1923
LCDR Rufus King       15. November 1923 – 15. Dezember 1924
LCDR Preston Bennett Haines       15. Dezember 1924 – 27. August 1927
LCDR William Garrett Greenman  27. August 1927 – 18. Dezember 1928 (erreichter Rang COMO)
LCDR John Marie Creighton         18. Dezember 1928 – 1. Mai 1930

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