USS ABNER READ ( DD-526 )

USS ABNER READ ( DD-769 )

Biografie

Abner Read
* 5. April 1821 in Urbana, Ohio
7. Juli 1863 in Baton Rouge, Louisiana
war ein Offizier in der US Navy der während des amerikanischen Bürgerkrieges diente

Abner Read war der Sohn von Ezra Read und Nancy Read, geborene Clark und hatte drei berühmte Brüder. Sein ältester Bruder Daniel Read ( 24. Juni 1805 – 3. Oktober 1878 ) war von 1866 bis 1876 der Präsident der Universität von Missouri. Sein älterer Bruder Nathaniel Read ( um 1810 – 28. Dezember 1853 ) war vom 5. März 1842 bis zum 5. März 1849 der Oberste Richter im Obersten Gerichtshof vom Bundesstaat Ohio. Der dritte Bruder, Dr. Ezra Read, war ein angesehener Arzt in Terre Haut, Indiana. Seine Tochter Sarah Oakalla Read heiratete am 9. Oktober 1858 den Juristen, Politiker und Diplomaten Bayless W. Hanna ( 14. März 1830 – 2. August 1891 ). Beide hatten sie 14 Kinder wovon sieben im Kindesalter verstarben. Abner Read studierte an der Ohio Universität. Er verließ diese aber Anfang 1839, ein Jahr vor seinem Abschluss. Read ließ sich am 2. März 1839 von der US Navy anwerben und erhielt den Rang eines Midshipman. Nach der Grundausbildung und Vorbereitung auf den Dienst eines US Navy Offiziers, versetzte man ihn auf den Schoner USS ENTERPREISE ( 1831 ) der im Hafen von New York City ankerte. Dort begab er sich am 16. März 1840 an Bord des Schiffes das dann in die südamerikanischen Gewässer segelte. Von dort aus kehrte die USS ENTERPRISE zurück an die Ostküste der USA und operierte vor dem Bundesstaat Delaware. Erst im Frühjahr 1844 kehrte der Schoner nach New York zurück. Midshipman Abner Read ging dort von Bord des Schiffes und begab sich unverzüglich an die Philadelphia Naval School. Nach der bestandenen Prüfung am 2. Juli 1845 ernannte man ihn zum passed Midshipman. Danach kehrte er auf See zurück. Man versetzte ihn an Bord der Brigg USS DOLPHIN ( 1836 ) die an der Atlantikküste Afrikas bis in den Sommer 1847 kreuzte und gegen Sklavenhändler vorging. Nachdem das Schiff am 5. November 1847 wieder in den Hafen von New York eingelaufen war, erhielt Read den Dienstrang eines Master verliehen, aber nicht die Soldgruppe. Read blieb bis Anfang Januar an Bord der Brigg. Erst dann wechselte er am 9. Januar 1848 an Bord der Bark USS FREDONIA ( 1845 ) das ein Versorgungs- und Transportschiff war. Das Ziel der Bark war Veracruz wo die Kriegsschiffe des Karibikgeschwaders unter dem Oberkommando von Commodore Matthew Calbraith Perry ( 10. April 1794 – 4. März 1858 ) lag. Am 9. Februar 1848, eine Woche nach Unterzeichnung des Friedensvertrages von Guadelupe Hidalgo zwischen Mexiko und den USA und der Beendigung des Mexikanisch-Amerikanischen Krieges. Bis zum Juni blieb die USS FREDONIA bei dem Geschwader und versorgte es auf dem Rückweg an die US Ostküste. Am 11. Dezember 1848 legte die Bark wieder in New York ab mit dem Ziel Kalifornien. Dort hatte man kurz vorher Gold entdeckt was die Bedeutung und das Interesse des neuerworbenen Gebietes von Mexiko erhöhte. Die Brigg kreuzte entlang der Ostküste Amerikas, umrundete das Kap Horn und erreichte am 31. Juli 1849 San Francisco. Dort operierte die Bark an der kalifornischen Küste während des stürmischsten Jahres des Goldrausches. Die Heimreise trat die USS FREDONIA am 4. Juli 1850 an und erreichte am 7. Januar 1851 den Hafen von New York. Von dort aus reiste Read in die Philadelphia Navy Yard wo das ehemalige Versuchsschiff USS UNION ( 1841 ) vor Anker lag und nur noch ein Wohnschiff war. Am 12. April 1853 erhielt Master Abner Read zu seinem Dienstgrad auch die Soldgruppe. Seit dem 20. Juli lag die Seitenrad Korvette USS SARANAC ( 1848 ) im Hafen von Philadelphia zur Reparatur. An Bord dieses Schiffes wechselte Read im Herbst. Die Korvette legte am 5. November 1853 ab und fuhr ins Mittelmeer wo sich das Schiff dem dortigen Geschwader anschloss. Master Read aber ging von Bord des Schiffes noch bevor es ins Mittelmeer einfuhr. Read kehrte unverzüglich wieder in die Vereinigten Staaten zurück um seinen Dienst an der Portsmouth Navy Yard anzutreten. Dort beförderte man ihn am 6. Februar 1854 zum Lieutenant. Man befahl Anfang November 1854, dass sich Read in Norfolk, Virginia an Bord der Korvette USS FALMOUTH ( 1827 ) einzufinden habe die dort schon seit dem 4. Februar 1852 lag. Die Korvette legte am 16. Dezember 1854 ab mit dem Ziel Karibik wo das Schiff die Segel Korvette USS ALBANY ( 1846 ) suchen sollte von der man seit dem 29. September 1854 nichts mehr hörte, seit dem sie den Hafen von Aspinall, Kolumbien verlassen hatte. Bis zum August 1855 kreuzte die USS FALMOUTH erfolglos in der Karibik. Noch im selben Monat kehrte die Korvette nach New York zurück und Read ging von Bord. Am 13. September 1855 musterte man Lieutenant Abner Read aus der US Navy aus, so wie es vielen Offizieren in der Navy erging da man im US Kongress der Meinung war dadurch Kosten einsparen zu können und die Effizienz der Navy fördere. Die politischen Verhältnisse änderten sich aber einige Jahre innerhalb des Landes abrupt und so holte man 1858 Lieutenant Abner Read wieder in den aktiven Dienst zurück. Am 1. Februar 1855 war von Seiten Paraguays auf das Seitenrad Kanonenboot USS WATER WITCH ( 1851 ) geschossen worden bei dem der Steuermann des Schiffes tödlich getroffen wurde. In den anschließenden Jahren versuchten Diplomaten vergeblich diese Situation friedlich aus dem Weg zu räumen was allerdings fehl schlug. US Präsident James Buchanan, Jr. ( 23. April 1791 – 1. Juni 1868 ) ernannte daraufhin den ehemaligen Kongressabgeordneten von Missouri, James Butler Bowlin ( 16. Januar 1804 – 19. Juli 1874 ) zum amerikanischen Verhandlungsführer. Um Bowlins Glaubwürdigkeit und Kraft für seine Forderungen zu verleihen, wurden von der US Navy Schiffe angefordert. Diese hatte aber nur eine Handvoll Segelschiffe und das Brasilien Geschwader für diese Aufgabe bereitgestellt. Um den Bedürfnissen dieser Expedition aber zu genügen wurden von der US Navy sieben Handelsschiffe mit Dampfantrieb gechartert und umgerüstet. Bowlin begab sich an Bord der Fregatte USS SABINE ( 1855 ). Lieutenant Abner Read versetzte man an Bord des US Navy Versorgungsschiffes USS SUPPLY ( 1846 ) das in New York lag. Es gehörte zum Geschwader von Commodore William Branford Shubrick ( 31. Oktober 1790 – 27. Mai 1874 ). Dieses Geschwader sollte eine US Navy Expedition in Paraguay durchführen. Am 17. Oktober 1858 hob das Geschwader im Hafen von New York City den Anker und alle neunzehn Schiffe fuhren größtenteils unabhängig in Richtung Süden. Im Hafen von Montevideo, Uruguay begann dann das große Warten auf die Nachzügler. Erst am 29. Dezember erreichte der Dampfer USS MV CHAPIN ( 1856 ) den Hafen. Am folgenden Tag fuhr das Geschwader geschlossen in den Rio de la Plata stromaufwärts. Bis Rosario gelangte das Geschwader und dort trennten sich die USS WATER WITCH und der Dampfer USS FULTON ( 1837 ) die weiter Stromaufwärts fuhren bis Asunción. An Bord der beiden Schiffe waren Bowlin und Flag Officer Shubrick. Asunción erreichte man am 25. Januar 1859. Bowlin begab sich an Land und verhandelte zwei Wochen lang mit dem paraguayischen Präsidenten Carlos Antonio López Ynsfrán ( 4. November 1792 – 10. September 1862 ). Das Ergebnis dieser Kanonenbootpolitik war, dass Paraguay sich bei den Vereinigten Staaten für den Vorfall entschuldigte, die Familie des getöteten Steuermanns von der USS WATER WITCH entschädigte und obendrein noch einem Neuen und vorteilhaften Handelsvertrag für die USA unterzeichnete. Die USS SUPPLY wie auch alle anderen Schiffe verließen nach diesem Erfolg die Gewässer von Paraguay und kehrten zu ihren eigentlichen Geschwadern zurück. Das Versorgungsschiff begann seine Kreuzfahrt mit dem Afrika Geschwader um dann später entlang der US Ostküste und im Golf von Mexiko diese zu beenden. Dort erreichte am 7. Dezember 1860 die USS SUPPLY den Hafen von Pensacola, Florida, nur einen Monat und einen Tag nachdem Abraham Lincoln ( 12. Februar 1809 – 15. April 1865 ) zum US Präsidenten gewählt und damit die Krise für einen Bürgerkrieg verschärft worden war. Eine Woche später erreichte das Kanonenboot USS WYANDOTTE ( 1853 ) das Trockendock in der Werft von Pensacola wo es bis zum 9. Januar 1861 wieder flott gemacht wurde. Drei Tage später übernahmen Konföderierte Truppen von Florida den Hafen und verlangten, dass sich die Mannschaft des Kanonenbootes ergeben sollte, was sie nicht tat. Stattdessen schleppte man mit der USS SUPPLY das Kanoneboot aufs offene Meer. Auf der USS SUPPLY waren unterdessen Offiziere von Bord gegangen die mit den südlichen Bundesstaaten sympathisierten. Lieutenant Read wechselte auf die USS WYANDOTTE. Das Kanoneboot blieb vor Fort Pickens liegen um es von See aus zu schützen und die Bewegungen der konföderierten Truppen zu beobachten. Die USS SUPPLY nahm derweil die Ehefrauen und Kinder der Soldaten und US Marines von Fort Pickens an Bord und fuhr nach New York. Durch das Tropische Klima erkrankte Read und man schickte ihn ebenfalls in den Norden wo er sich erholen sollte. Der amerikanische Bürgerkrieg brach am 12. April 1861 mit dem Beschuss des Unions Fort Sumter in South Carolina durch konföderierte Truppen aus. Im Oktober meldete sich Lieutenant Read wieder zum Dienst. Man übergab ihm das Kommando über den Schraubendampfer USS NEW LONDON ( 1859 ) das in New York lag und zu einem Kanoneboot umgebaut wurde. Am 29. Oktober 1861 stellte Read das Schiff in den Dienst der US Navy. Man versetzte das Schiff zum Golfblockadegeschwader das von Flag Officer William Wister McKean ( 19. September 1800 – 22. April 1865 ) kommandiert wurde. Im Zusammenspiel mit dem Kanonenboot USS R. R. CUYLERS ( 1860 ) begann Read auf der USS NEW LONDON westlich der Mississippimündung Jagd auf alle Schiffe zu machen die den konföderierten Kräften helfen könnten. So wurde schon am 21. November 1861 der Schoner OLIVE aufgebracht der eine Ladung Schnittholz transportierte. Am nächsten Morgen übernahm Read das Dampfschiff ANNA als Prise das aus Pascagoula, Mississippi kam und nach New Orleans, Louisiana wollte. Dieses Schiff hatte Terpentin und Kolophonium geladen. Und so wurden Woche für Woche konföderierte Schiffe aufgebracht. Insgesamt 30 Stück. Am 20. Januar 1862 teilte man das Golfblockadegeschwader in das Östliche und das Westliche. Die USS NEW LONDON kam mit in das Westliche Golfblockadegeschwader das von Flag Officer David Glasgow Farragut ( 5. Juli 1801 – 14. August 1870 ) kommandiert wurde. Lieutenant Abner Read kommandierte dann am 20. Februar eine Bootsexpedition die auf Cat Island im Mississippi landete und 12 kleine Schaluppen und Schoner samt Besatzungen eroberte die im Verdacht waren Lotsenboote für Blockadebrecher zu sein. Am 16. Juli 1862 beförderte man Read zum Lieutenant Commander. Am 18. April 1863 erhielt Read den Befehl ein Kommandounternehmen an der texanischen Küste am Sabine Pass, dem natürlichen Ausgang des Sabine Lake in den Golf von Mexiko durch zuführen. Man landete in einem Boot am dortigen Leuchtturm und geriet in einen Hinterhalt konföderierter Truppen. Nur ein Crewmitglied blieb auf der Flucht zurück zum Boot unverletzt. Abner Read erhielt eine schwere Schussverletzung am Auge. Die Truppe um Read ruderte zurück zur USS NEW LONDON und trotz seiner schmerzhaften Verletzung blieb er im Dienst. Read kommandierte seine Schiffscrew bis sie das Schiff im Hafen von New Orleans, Louisiana Ende Mai festgemacht hatten, wo man es einigen Reparaturen unterzog. Während der Arbeiten an der USS NEW LONDON konnte sich Read von seiner Verletzung erholen. Am 22. Juni 1863 übernahm er aber das Kommando über die Kriegskorvette USS MONONGAHELA ( 1862 ) und löste damit Captain Melancton Smith ( 24. Mai 1810 – 19. Juli 1893 ) ab. Gleichzeitig wurde das Schiff zum temporären Flaggschiff von Rear Admiral Farragut erklärt. Sechs Tage später erhielt Read den Befehl die Stadt Donaldsonville am Mississippi River vor heranrückende konföderierte Truppen zu verteidigen. Diese wurden durch Unionstruppen immer weiter vom Mississippi verdrängt. So bei Vicksburg und bei Port Hudson. Um den Fluss aber nicht komplett zu verlieren bauten die Konföderierten Truppen 12 Meilen südlich von Donaldsonville am Deich eine Feldartillerie auf. Am Morgen des 7. Juli näherten sich die USS MONONGAHELA und die USS NEW LONDON dieser Stellung. Sie patrouillierten in Richtung Süden den Mississippi entlang und man hielt Ausschau nach den zu erwartenden Feinden. Völlig unerwartet eröffneten die Konföderierten das Feuer aus ihren Kanonen und aus ihren Gewehren auf beide Schiffe. Lieutenant Abner Read erhielt durch einen Granatsplitter eine schwere Verwundung im Unterleib und sein rechtes Knie wurde völlig zertrümmert. Die Kanoniere beider Schiffe erwiderten das Feuer und zerstörten die konföderierte Feldartillerie. Nach der Vernichtung des Feindes fuhr die USS MONONGAHELA nach Baton Rouge wo man den schwer verwundeten Read ins Lazarett brachte. Dort verstarb er noch am gleichen Abend.

Zwei Schiffe wurden bei der US Navy zu Ehren von Lieutenant Commander Abner Read benannt.
Das erste Schiff war der Zerstörer USS ABNER READ ( DD-526 ) aus der FLETCHER – Klasse.
Das zweite Schiff war der Zerstörer USS ABNER READ ( DD-769 ) aus der GEARING – Klasse.


USS ABNER READ ( DD-526 )

Schiffsbiografie

Die USS ABNER READ ( DD-526 ) ist das erste Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Lieutenant Commander Abner Read benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das sechsundvierzigste Schiff aus der FLETCHER – Klasse.
Auf der Bethlehem Steel Corporation in San Francisco, Kalifornien wurde am 30. Oktober 1941 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. John W. Gates, Ehefrau von Captain John W. Gates, taufte am 18. August 1942 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Commander Thomas Burrowes ( 17. Oktober 1904 in Brooklyn, New York – 29. Juni 1974 in Silver Spring, Montgomery County, Maryland ) stellte am 5. Februar 1943 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Nach Abschluss der Erprobungs- und Ausbildungsfahrt begann ein Training für die Schiffsbesatzung vor der kalifornischen Kanalinsel San Clemente Island. Hier wurde vom 17. bis zum 27. März 1943 die Landung auf der Aleuteninsel Attu geprobt. Anschließend kontrollierte man den Schiffskörper der USS ABNER READ in San Diego, Kalifornien und nahm noch einige Veränderungen vor. Am 20. April verließ der Zerstörer den Hafen und fuhr nach San Pedro, Kalifornien, wo er einen Tag später anlegte. Hier rüstete man das Kriegsschiff für die Fahrt zu den Aleuten vollständig aus. Man gliederte die USS ABNER READ in die Task Force 51 ein die Rear Admiral Francis Warren Rockwell ( 2. Juli 1886 in South Woodstock, Connecticut – 2. Januar 1979 in Saint Simons Island, Glynn County, Georgia ) während der Operation “Landcrab” befehligte. Innerhalb dieser TF gehörte der Zerstörer zuerst zur Task Group 51.1, die Rear Admiral Howard Fithian Kingman ( 5. Mai 1890 in Hillsboror, North Dakota – 4. Juli 1968 in Los Angeles, kalifornien ) kommandierte. In dieser TG befand sich der Geleitflugzeugträger USS NASSAU ( CVE-16 ), die Schlachtschiffe USS NEVADA ( BB-36 ), USS PENNSYLVANIA ( BB-38 ) und USS IDAHO ( BB-42 ) und die Zerstörer USS ABNER READ, USS AMMEN ( DD-527 ), USS PHELPS ( DD-360 ), USS FARRAGUT ( DD-348 ), USS HULL ( DD-350 ), USS MacDONOUGH ( DD-351 ), USS MEADE ( DD-602 ), USS EDWARDS ( DD-619 ), USS AYLWIN ( DD-355 ) und USS MONAGHAN ( DD-354 ). Am 23. April legten die Schiffe der TF im Hafen von San Pedro ab und erreichten am 1. Mai die Cold Bay, Alaska. Hier erfolgten die letzten Vorbereitungen für die anstehende Operation. Die Schiffe der TF 51 verließen am 4. Mai die Cold Bay und fuhren zu der Insel Attu. Dort sollte am 7. Mai der Angriff gegen die japanischen Aggressoren beginnen. Doch wegen schlechtem Wetter musste der Termin verschoben werden und die Schiffe machen auf Komandorski Island Zwischenstation. Den Angriffstag der Landung auf Attu verschob man nun auf den 11. Mai. Die Schiffe der TG 51.1 suchten am 9. und 10. Mai westlich von Attu nach einem japanischen Schiffsverband der zur Hilfe der auf Attu stationierten Soldaten ausgelaufen war um diese zu evakuieren. Man fand aber keine feindliche Flotte. Der Angriff auf Attu beginnt trotz schwerer See und dichtem Nebel am 11. Mai. Es werden feindliche Küstenbefestigungen in der Holtz Bay und im Chichagov Harbor beschossen um die Landung der Soldaten aus der 7. Infanteriedivision zu unterstützen. Nachdem alle Soldaten die Truppentransporter verlassen hatten und sich an Land befanden, bildete man am 16. Mai die Task Group 51.2, in der sich die USS ABNER READ befand. Der Zerstörer hatte die Aufgabe erhalten die Angriffstransportschiffe USS ZEILIN ( APA-3 ), USS HARRIS ( APA-2 ) und USS J FRANKLIN BELL ( APA-16 ) nach Adak zu eskortieren. Anschließend kehrte der Zerstörer nach Attu zurück und übernahm dort Patrouillenfahrten und war auf der Suche nach japanischen U-Booten. Doch schon am 22. Mai verließ die USS ABNER READ schon wieder Attu und nahm Kurs auf San Diego. Den dortigen Hafen erreichte das Kriegsschiff am 31. Mai. Hier musste der Zerstörer bis zum 14. Juni ins Trockendock. Während der Patrouillenfahrt hatte ein Unterwasserriff ein Leck in den Schiffskörper geschlagen. Am 14. Juni stach die USS ABNER READ wieder in See und fuhr zu den Aleuten. Der Zerstörer erreichte die amerikanische Marinebasis Adak am 22. Juni. Man integrierte das Kriegsschiff in die Task Force 16. Kurz nach der Ankunft erhielt das Kriegsschiff die Aufgabe in den Gewässern rund um die Insel Kiska zu patrouillieren. Für das Bombardement auf japanische Stellungen auf Kiska integrierte man die USS ABNER READ in die Task Group 16.12, die Rear Admiral Robert Melville Griffin ( 23. Mai 1890 – 30. Januar 1976 ) kommandierte. In dieser TG befanden sich die Schlachtschiffe USS NEW MEXIKO ( BB-40 ) und USS MISSISSIPPI ( BB-41 ), der Schwere Kreuzer USS PORTLAND ( CA-33 ) und die Zerstörer USS ABNER READ, USS FARRAGUT, USS MONAGHAN ( DD-354 ) und USS PERRY ( DD-340 ). Der Beschuss der Aleuteninsel erfolgte am 22. Juli. Anschließend nahm die USS ABNER READ ihre Patrouillenfahrten wieder auf. Am 10. August legte der Zerstörer in der Marinebasis Adak an und wurde in die Task Group 16.17 eingegliedert. Die Schiffe der TG waren an diesem Tag in den Hafen eingelaufen. Sie hatten die Truppentransporter mit amerikanischen und kanadischen Soldaten dorthin eskortiert. Diese TG befahl Rear Admiral Howard Fithian Kingman und die Schiffe waren als Sicherungsgruppe eingesetzt. Während der Operation „Cottage“ kommandierte Rear Admiral Francis Warren Rockwell die Task Force 16. In dieser TG 16.17 befanden sich die Schlachtschiffe USS IDAHO und USS TENNESSEE ( BB-43 ), der Schwere Kreuzer USS PORTLAND, der Leichte Kreuzer USS SANTA FE ( CL-60 ) und die Zerstörer USS ABNER READ, USS PHELPS, USS HUTCHINS ( DD-476 ), USS BROWNSON ( DD-518 ), USS BACHE ( DD-470 ) und USS BEALE ( DD-471 ). Zur Vorbereitung der Landung auf Kiska begannen die Schiffe der Task Group 16.6 ab dem 2. August für zwei Tage feindliche Stellungen zu beschießen. Die Mannschaften auf den Schiffen der TG 16.17 bereiteten sich auf Adak auf die Eroberung von Kiska vor. Am 12. August bombardierten die Schiffe der TG 16.6 nochmals feindliche Stellungen auf Kiska. Der Schiffsverband der TG 16.17 legte am 14. August in Adak ab und beteiligte sich zuerst bei der Sicherung von 20 Transportschiffen, 42 Landungsschiffen und Landungsbooten sowie 20 Hilfsfahrzeugen. Insgesamt 29.126 Soldaten der US Army und 5.300 kanadische Soldaten standen für die Eroberung der Insel Kiska bereit. Die Schiffe der TG 16.17 begannen am 15. August mit dem Bombardement auf vermeintliche feindliche Stellungen. Doch die 5.183 Mann starke japanische Garnison von Kiska war schon am 30. Juli innerhalb von 55 Minuten von den Amerikanern unbemerkt evakuiert worden. Das einzige was man von den Japanern auf Kiska entdeckt, sind drei zurückgelassene Mini-U-Boote. Nach und nach verließen einige Schiffe der TG 16.17 die Aleuten und wurden für andere Aufgaben verwendet. Die USS ABNER READ sollte am Abend des 17. August wieder mit den Patrouillenfahrten vor Kiska beginnen. Um 1:50 Uhr des folgenden Tages schüttelte eine Explosion den Zerstörer durch. Das Kriegsschiff war auf eine Treibmine gelaufen, die am Heck des Schiffes ein großes Leck gerissen hatte. 70 Besatzungsmitglieder waren sofort tot oder erstickten wegen des austretenden Rauches oder fielen in die Treibstofftanks und ertranken. 47 Mannschaftsmitglieder erlitten zum Teil schwere Verletzungen. Wenige Minuten später riss das Heck ab und versank in den Fluten. Der Zerstörer trieb manövrierunfähig im Wasser. Gegen 3:00 Uhr erschien der Zerstörer USS BANCTROFT ( DD-598 ) aus der Landing Ship Group und nahm das havarierte Schiff ins Schlepptau. Fünfundfünfzig Minuten später erschien der Hochseeschlepper USS UTE ( AT-76 ) und übernahm die Schleppleine. Die USS ABNER READ wurde nach Adak gezogen, wo ab dem 21. August die ersten provisorischen Reparaturen begannen. Nach einem Monat dieser Reparaturversuche die in den verschiedensten Häfen auf den Aleuten vorgenommen worden waren, stellte man diese Ende September ein. Der Hochseeschlepper USS ORIOLE ( AT-136 ) nahm den Zerstörer wieder ins Schlepptau und brachte ihn in die Puget Sound Naval Shipyard in Bremerton, Washington, wo man am 3. Oktober einlief. Sofort bugsierte man das Kriegsschiff ins Trockendock und ab dem 7. Oktober begannen die umfangreichen Reparaturarbeiten. Diese waren am 21. Dezember abgeschlossen. Sofort nach dem Ausdocken begann eine erneute Erprobungsfahrt entlang der US Westküste, in die auch mehrere Übungen und Ausbildungen für die Besatzung integriert waren. Ein abschließender Befund wurde am 3. Februar 1944 in der Mare Island Naval Shipyard in Vallejo, Kalifornien erstellt. Dieser fiel Positiv aus und der Entschluss stand fest, dass der Zerstörer den kämpfenden Truppen wieder zugeführt werden konnte. Das Kriegsschiff verlegte im selben Monat zur Marinebasis Pearl Harbor, Territorium Hawaii und von dort aus nach Cape Sudest, Neuguinea. Auf der Fahrt entlang der Küste von Neuguinea wurde der Steuerbordpropeller an einem Riff beschädigt. Aus diesem Grund musste die USS ABNER READ umkehren und am 1. März die Milne Bay im Südosten von Neuguinea anlaufen. Die Reparatur des Propellers dauerte fast den gesamten März über. Nach Abschluss der Arbeiten fuhr der Zerstörer nach Cape Sudest. Hier integrierte man das Kriegsschiff in die Task Force 77 die Rear Admiral Daniel Edward Barbey ( 23. Dezember 1889 in Portland, Oregon – 11. März 1969 in Bremerton, Washington ) während der Operation „Reckless“ und „Persecution“ kommandierte. In dieser TF befanden sich neben der USS ABNER READ die Zerstörer USS BEALE, USS MacDONOUGH, USS REID ( DD-369 ), USS JENKINS ( DD-447 ), USS JOHN RODGERS ( DD-574 ), USS HARRISON ( DD-573 ), USS RINGGOLD ( DD-500 ), USS SIGSBEE ( DD-502), USS SCHROEDER ( DD-501 ), USS DASHIELL ( DD-659 ), USS HUTCHINS ( DD-476 ) und sechs weitere Zerstörer, die Geleitzerstörer USS LOVELACE ( DE-198 ), USS MANNING ( DE-199 ) und USS EICHENBERGER ( DE-202 ), die Schnellen Truppentransporter USS BROOKS, USS NOA, USS GILMER und zwei weitere, der Zerstörer und Minensucher USS HAMILTON ( DMS-18 ), das Docklandungsschiff USS GUNSTON HULL ( LSD-5 ), neunzehn Truppentransportschiffe, zweiunddreißig Infanterielandungsfahrzeuge und einundzwanzig Panzerlandungsschiffe. Am 18. April verließen die Schiffe der TF Cape Sudest und fuhren nach Hollandia, Niederländisch-Ostindien. Diese Bucht erreichte die Task Force am 22. April. Vorher waren die Schiffe der TG 77.1 bei Aitape, Neuguinea abgeschwenkt. Die Landeoperation bei Hollandia war ein voller Erfolg und schon sechs Tage später waren alle feindlichen Stellungen besetzt. Durch die schnelle Besetzung und dem geringen Widerstand der den anlandenden Soldaten entgegenschlug, gliederte man noch am 22. April die Task Force 77 um. Man versetzte die USS ABNER READ in die Task Force 75 die Rear Admiral Russell Stanley Berkey ( 4. August 1893 in Goshen, Indiana – 17. Juni 1985 ) während der Operation „Reckless & Persecution“ kommandierte. In dieser TG befanden sich die Leichten Kreuzer USS PHOENIX ( CL-46 ), USS NASHVILLE ( CL-43 ) und USS BOISE ( CL-47 ) und die Zerstörer USS ABNER READ, USS BEALE, USS BACHE, USS HUTCHINS USS DALY ( DD-519 ) und USS BUSH ( DD-529 ). Diese neun Kriegsschiffe eskortierten die Schiffe der TG 77.3, befehligt von Captain Alfred G. Nobel, bis nach Wakde, Neuguinea in die Humboldt Bay. Dort bombardierte die USS ABNER READ und die Schiffe der TF 75 japanische Küstenbefestigungen. Dort wurden ebenfalls die japanischen Verteidiger überrascht und schnell aus ihren Verteidigungsanlagen vertrieben, so dass schon am 29. und 30. April feindliche Stellungen und den Flugplätzen auf Wakde und Sarmi Island beschossen wurden. Nun waren starke japanische Verbände auf Neuguinea ohne Nachschubmöglichkeiten ostwärts abgeschnitten. Gleich im Anschluss daran begannen die Schiffe der TF 75 in diesen Gewässern zu patrouillieren um das Anlanden japanischer Schiffe zu verhindern, sicherten Versorgungsschiffe und übernahmen die Luft- und Sonarüberwachung bis kurz vor Mitte Mai. Außerdem wurden am 12. Mai japanische Stellungen auf der Insel Wewak beschossen, die amerikanische Torpedoboote ihrerseits beschossen hatten. Diese Torpedoboote waren ausgeschwärmt, um den japanischen Lastkahnverkehr zur Versorgung der japanischen Truppen zu zerstören. Die USS ABNER READ blieb bei der TF 75 in den folgenden Tagen. In dieser TF befanden sich die Leichten Kreuzer USS BOISE, USS NASHVILLE und USS PHOENIX, die Zerstörer USS ABNER READ, USS BEALE, USS DALY, USS HUTCHINS, USS ROE ( DD-418 ), USS WILKES ( DD-441 ), USS BALCH ( DD-363 ), USS MORRIS ( DD-417 ), USS TRATHEN ( DD-530 ), USS WELLES ( DD-628 ) und USS STEVENSON ( DD-645 ), die Geleitzerstörer USS EICHENBERGER, USS MANNING, USS WHITHURST ( DE-634 ), USS NEUENDORF ( DE-200 ), USS JAMES E CRAIG ( DE-201 ) und sowie der Schnelle Truppentransporter USS KILTY ( APD-15 ). Die Schiffe der TF 75 waren zur Sicherung der eigentlichen Invasionsschiffe während der Operation „Straightline“ vorgesehen. Am 15. Mai verließen die Schiffe den Hafen von Manus Island und erreichten zwei Tage später das Seegebiet um Wakde. Bis zum 25. Mai blieb die USS ABNER READ mit den anderen Schiffen dort zur Unterstützung bis die Insel von den 7.000 amerikanischen Soldaten der 163. RCT der 41. Infanteriedivision eingenommen worden war. Die USS ABNER READ versetzte man dann am 25. Mai in die Task Group 77.5 und war zur Unterstützung der Schiffe der Task Group 77.3 abgestellt. Gleich nachdem große Teile der Soldaten der 41 Infanteriedivision auf Wakde nicht mehr benötigt wurden, nahmen diese ihren Platz auf den Schnellen Truppentransportern USS KILTY, USS WARD, USS SCHLEY ( APD-14 ), USS HERBERT ( APD-22 ) und USS CROSBY ( APD-17 ) von der TG 77.3 wieder ein. Zusammen mit den Sicherungsschiffen aus der Task Force 74 und 75 legten diese ab und verließen die Humboldt Bay. Sie wechselten zur indonesischen Insel Biak, wo die Operation „Horliek“ beginnen sollte. Die Invasion dieser Insel begann am 27. Mai und wurde von Rear Admiral William Morrow Fechteler ( 6. März 1896 in San Rafael, Kalifornien – 4. Juli 1967 im Bethesda Naval Hospital in Bethesda, Maryland ) kommandiert. Die Infanteriesoldaten befehligte Major General Horace H. Fuller ( 10. August 1886 – 18. September 1966 ). Zum Entsatz der japanischen Verteidiger auf der Insel wird ein japanischer Flottenverband losgeschickt. Dieser wird aber durch amerikanische Luftaufklärung am 3. Juni gesichtet und kehrte daraufhin um. Ein zweiter Versuch startete kurz danach. Die japanischen Zerstörer SHIKNAMI, URANAMI und SHIGURE sollen 600 Mann auf Lastkähnen nach Biak bringen. Gesichert wurden die drei Schiffe durch die Zerstörer HARUSAME, SHIRATSUYU und SAMIDARE sowie der Kreuzer AOBA und KINU von Vogelkop, Neuguinea aus. Die amerikanische Luftaufklärung erfasste den japanischen Verband und man entsandte am 4. Juni unter dem Kommando von Rear Admiral Victor Alexander Charles Crutchley ( 2. November 1893 in Chelsea, London, England – 24. Januar 1986 in Nettlecombe, Dorset, England ) den alliierten Verband der aus dem australischen Schweren Kreuzer HMAS AUSTRALIA ( D84 ), den amerikanischen Leichten Kreuzern USS PHOENIX und USS BOISE sowie den amerikanischen Zerstörern USS ABNER READ,USS HUTCHINS, USS BEALE, USS DALY, USS AMMEN, USS WELLES, USS MULLANY, USS TRATHEN, USS FLETCHER ( DD-445 ), USS RADFORD ( DD-446 ), USS JENKINS, ( DD-471 ), USS BACHE ( DD-470 ) und USS LA VALETTE ( DD-448 ) und die australischen Zerstörer HMAS ARUNTA ( I30 ) und HMAS WARRAMUNGA ( I44 ) bestand. Am Abend des 4. Juni griffen japanische Bomber die alliierten Schiffe an. Die Amerikanischen wie auch die Australischen Schiffe fuhren da in Richtung Vogelkop. B-25 Bomber der US Air Force unterstützen die sich entwickelnden Kämpfe und versenkten in den ersten Minuten des 8. Juni den japanischen Zerstörer HARUSAME und beschädigen die SHIRATSUYU und SHIKINAME. Daraufhin kappte man die Leinen der Lastkähne und der japanische Verband kehrte wieder um und flüchtete. Die amerikanischen Zerstörer versuchten den feindlichen Verband einzuholen. Während der sich nun entwickelnden Kämpfe wird die SHIGURE beschädigt, kann aber entkommen. Die Jagd der amerikanischen Zerstörer wurde daraufhin um 2:30 Uhr abgebrochen und kehrten ins Kampfgebiet bei Biak in der Humboldt Bay zurück. Man zog dann für ein Nachtbombardement vom 18. zum 19. Juni mehrere Schiffe zusammen, unter diesen befand sich auch die USS ABNER READ, und beschossen erneut japanische Stellungen und einen Flugplatz auf Wewak. Anschließend kehrten die Schiffe nach Biak zurück. Dort gruppiert man die Task Force 75 für die Operation „Tabletennis“ um. So befinden sich in dieser jetzt die Leichten Kreuzer USS BOISE und USS PHOENIX und die Zerstörer und die Zerstörer USS ABNER READ,USS HUTCHINS, USS LA VALETTE, USS JENKINS, USS FLETCHER, USS BEALE, USS DALY, USS AMMEN, USS ROE, USS WELLES, USS WILKES, USS REID ( DD-369 ), USS STEVENSON ( DD-645 ), USS MUSTIN ( DD-413 ), USS RUSSELL ( DD-414 ), USS MORRIS ( DD-560 ), USS GRAYSON ( DD-435 ) und USS SWANSON ( DD-443 ). Die Schiffe dieser TF unterstützten zusammen mit der TF 74 die Schiffe der Task Force 77, der US VII. Amphibischen Force, Kommandant Rear Admiral William Morrow Fechteler, die am 2. Juli 1944 7.100 Mann des 168. Infanterieregiments auf der Insel Noemfoor, Neuguinea landen sollte. Zur Vorbereitung dieser Anlandung beschossen die Schiffe japanische Stellungen. Bis Mitte Juli blieb die USS ABNER READ zur Unterstützung der amerikanischen Truppen vor der Insel und wechselte dann zum Seeadler Harbor von Manus Island. Hier ging man zu einem Zerstörertender längsseits. Zum einen sollte die Schiffsbesatzung sich etwas von den Strapazen der letzten Wochen erholen und zum anderen war man mit Reparaturen beschäftigt. Am 8. August legte der Zerstörer im Seeadler Harbor wieder ab und fuhr nach Sydney, Australien. Man untersuchte hier den Schiffskörper und nahm weitere kleine Reparaturen vor. Doch schon am 22. August verließ die USS ABNER READ und fuhr zurück ins Kampfgebiet. Vor der Küste von Neuguinea beteiligte sich der Zerstörer an mehreren Flottenübungen. Anschließend legte das Kriegsschiff zusammen mit dem Zerstörer USS HUTCHINS am 30. August im Hafen in der Milne Bay an und bunkerte frischen Treibstoff. Noch am selben Tag verließ das Kriegsschiff wieder diese amerikanische Marinebasis und fuhr zum Seeadler Harbor weiter. Diesen erreichten beide Zerstörer am 1. September. Hier füllten sie die Bunker mit Versorgungs-, Munitions- und Treibstoffen auf. Gleich danach kehrte die USS ABNER READ in die Humboldt Bay zurück. Dort bereitete man den Zerstörer auf die Operation „Trade Wind“ zur Eroberung von Morotai, Molukken, einem wichtigen Sprungbrett zu den Philippinen, vor. Dazu verlegte man das Schiff in die Task Group 75.1. In dieser TG befanden sich die Leichten Kreuzer USS PHOENIX, USS BOISE und USS NASHVILLE sowie die Zerstörer USS ABNER READ USS HUTCHINS, USS BEALE, USS BACHE, USS DALY und USS BUSH. Diese Kampfgruppe war zusammen mit den Schiffen der TG 75.2 zur Beschießung der Landezone und japanischer Küstenbefestigungen vorgesehen die am 12. September erfolgte. Gleich danach fuhr die USS ABNER READ den Schiffen der Task Force 77 entgegen und übernahm dort die Sicherung der Landungsschiffe. Am 10. September hatten diese Schiffe der TF 77 von ihren Stützpunkten in Aitape, Wakde und Hollandia abgelegt und erreichten fünf Tage später mit den Truppen der 31. Infanteriedivision und dem 126. RCT das Anlandungsgebiet. Dieser Landungsverband bestand aus zwei Gruppen, der „White“ Group unter dem Befehl von Rear Admiral Daniel Edward Barbey als Oberkommandierender des Unternehmens auf dem Amphibischen Kommandoschiff USS WASATCH ( AGC-9 ) und der „Red“ Group unter dem Befehl von Rear Admiral William Morrow Fechteler an Bord des Zerstörers USS HUGHES ( DD-410 ). Zur Landungsflotte gehören die beiden australischen amphibischen Truppentransporter HMAS KANIMBLA ( C78 ) und HMAS MANOORA ( F48 ), die amerikanischen Schnellen Truppentransporter USS KILTY, USS HERBERT, USS CROSBY, USS WARD und USS SCHLEY ( APD-14 ), 45 Panzerlandungsschiffe, 24 Infanterielandungsfahrzeuge, 20 Panzerlandungsboote und dem Docklandungsschiffes USS CARTER HALL ( LSD-3 ). Gesichert wurden diese Schiffe durch die Zerstörer USS ABNER READ, USS HUTCHINS, USS HUGHES, USS DALY, USS TAYLOR ( DD-468 ), USS FLETCHER ( DD-445 ), USS NICHOLAS ( DD-449 ), USS HOPEWELL ( DD-681 ), USS JENKINS, USS STEVENS ( DD-479 ), USS HOBBY ( DD-610 ), USS MUSTIN ( DD-413 ), USS RUSSELL ( DD-414 ), USS MORRIS ( DD-417 ), USS ANDERSON ( DD-411 ), USS JOHN RODGERS ( DD-574 ), USS HARRISON ( DD-573 ), USS McKEE ( DD-575 ), USS MURRAY ( DD-576 ), USS RINGGOLD ( DD-500 ), USS SCHROEDER ( DD-501 ), USS SIGSBEE ( DD-502 ) und USS DASHIELL ( DD-659 ), 4 Fregatten, 6 Patrouillenboote, 2 Hochseeschlepper und 4 Minensucher. Die Landung auf Morotai begann am 15. September. Die USS HUTCHINS unterstützte mit ihren Schiffsgeschützen diese Landung und bombardierte Landebahnen eines japanischen Flugplatzes sowie Küstenbefestigungen. Bis zum 29. September blieb der Zerstörer vor Morotai und sicherte die Gewässer vor feindlichen Über- und Unterwasserangriffen. Danach fuhr das Schiff wieder zum Seeadler Harbor. Hier legte der Zerstörer sich längsseits zu einem Zerstörertender und erfuhr kleinere Reparaturen. Anschließend wurden die Bunker mit Munition und Treibstoff gefüllt und das Kriegsschiff legte wieder ab. Ziel war die kleine Insel Ponam in den Admiralitätsinseln, die nördlich von Manus Island liegt. Dort wurden am 7. Oktober mehrere Zielübungen mit den Schiffsgeschützen durchgeführt. Dies war unter anderem eine Vorbereitung auf die kommenden Kämpfe um die Inseln der Philippinen. Anschließend kehrte die USS ABNER READ zum Seeadler Harbor zurück. Hier gliederte man den Zerstörer in die Task Force 77 ein, die Vizeadmiral Thomas Cassin Kinkaid ( 3. April 1888 in Hanover, New Hampshire – 17. November 1972 in Bethesda, Maryland ) während der Operation „King II“ kommandierte. In dieser TF befand sich die USS ABNER READ in der Task Group 77.1 und hatte die Aufgabe zusammen mit in dieser Gruppe befindlichen Motor Torpedoboote die Landungsschiffe auf der Fahrt nach Leyte zu sichern. In der TG befand sich das Amphibische Kommandoschiff USS WASATCH, auf dem sich Vizeadmiral Kinkaid befand, die Zerstörer USS ABNER READ, USS AMMEN, USS MULLANY ( DD-528 ) und USS BUSH ( DD-529 ) und die Motor Torpedoboote USS PT-39, USS PT-130, USS PT-131, USS PT-137, USS PT-151, USS PT-152, USS PT-323, USS PT-489, USS PT-490, USS PT-492, USS PT-493 und USS PT-495. Am Morgen des 17. Oktober stachen die Schiffe in See und fuhren zu der philippinischen Insel Leyte. Dort trafen sie am 20. Oktober in der San Pedro Bay, Leyte ein und sicherten die Landeoperation ab. In den folgenden Tagen patrouillierten diese Schiffe vor den Brückenköpfen im Golf von Leyte und sicherten die Landeoperation ab, währenddessen in den philippinischen Gewässern innerhalb von vier Tagen drei Seeschlachten um die Vorherrschaft der Philippinen geschlagen wurden. Am 1. November griffen japanische Flugzeugverbände jetzt massiv die im Leyte Golf patrouillierenden Schiffe an. Dabei stürzte sich ein Kamikazepilot auf die USS CLAXTON ( DD-571 ). Das Flugzeug schlug an Steuerbord unmittelbar neben dem Zerstörer auf dem Wasser auf und explodierte. Durch diese Explosion wurde in den Schiffsrumpf ein 3 x 1,5 Meter großes Loch gerissen. Fünf Besatzungsmitglieder fanden dabei den Tod und dreiundzwanzig wurden verletzt. Die Schotts in dem überfluteten Raum mussten verschlossen werden um das Schiff zu sichern. Die USS ABNER READ war in der Nähe während dieses Kamikazeangriffs und eilte dem Schwesterschiff zu Hilfe. Dabei ließ man während des noch herrschenden Luftangriffs die japanischen Flugzeuge außer acht. Um 13:41 Uhr stürzte sich eine Aichi D3A auf die USS ABNER READ. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Zerstörer rund 22 Seemeilen südöstlich von Dulag, Leyte. Die noch im Sturzflug ausgeklinkte Bombe schlug im hinteren Maschinenraum ein und explodierte. In diesem Augenblick schlug auch schon die Maschine auf dem Hauptdeck des Schiffes auf und setzte das Heck in Brand. Da durch den Verlust der hinteren Maschinenräume auch die Löschwasseranlage nicht funktionierte, konnte der Brand nicht gelöscht werden. Um 13:52 Uhr gab es innerhalb des Schiffes eine ungeheure Explosion durch die in den Bunkern liegende Munition. Dadurch kränkte der Zerstörer um zehn Grad nach Steuerbord und das Heck begann zu sinken. Commander Arthur Montgomery Purdy ( 14. April 1913 in Greenwich, Fairfiledl County, Connecticut – 30. November 1992 in Hartford, Connecticut ), Kommandant der USS ABNER READ, gab gegen 14:00 Uhr den Befehl das Schiff zu verlassen. Fünfzehn Minuten später rollte der Zerstörer über die Steuerbordseite und versank mit dem Heck zuerst im Wasser. Die selber angeschlagene USS CLAXTON eilte zu Hilfe und nahm 187 Überlebende an Bord. Auch andere Schiffe eilten den Überlebenden zu Hilfe und retteten diese aus dem Wasser. Von den 336 Besatzungsmitgliedern der USS ABNER READ kamen durch diesen Kamikazeangriff 22 Besatzungsmitglieder ums Leben.


USS ABNER READ ( DD-526 )
Commanding Officer

CDR Thomas Burrowes         5. Februar 1943 – 14. Oktober 1943 (erreichter Rang RADM)
CDR Thomas Boyd Hutchins III        14. Oktober 1943 – 1. Oktober 1944
CDR Arthur Montgomery Purdy          1. Oktober 1944 – 1. November 1944

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert