USS SAMUEL B ROBERTS ( DE-413 )

USS SAMUEL B ROBERTS ( DE-413 )

Biografie

Samuel Booker Roberts Jr.
* 12. Mai 1921 in San Francisco
† 27. September 1942 in der Schlacht um Guadalcanal
war ein US-amerikanischer Steuermann der US-Marine

Samuel Booker Roberts, Jr. trat am 13. April 1939 in die US Naval Reserve in Portland, Oregon ein und man berief ihn ein Jahr später zum aktiven Dienst ein. Er diente zuerst an Bord des Schlachtschiffes USS CALIFORNIA ( BB-44 ) und wechselte danach an Bord des Transportschiffes USS HEYWOOD ( AP-12 ). Anfang 1942 versetzte man Roberts auf das Versorgungsschiff USS BELLATRIX ( AK-20 ) das Commander William Francis Dietrich am 17. Februar 1942 in den Dienst der US Navy gestellt hatte. Das Schiff war der Task Group Four in der Guadalcanal Assault Force integriert und war am 7. August 1942 am Beginn der Schlacht um Guadalcanal beteiligt. Samuel B. Roberts war als Steuermann für das Transportboot von der USS BELLATRIX verantwortlich. Dieses LCVP, oder auch als Higgins Boot bezeichnet, diente als Fähre zwischen dem Versorgungsschiff und einem dürftigen Brückenkopf bei Lunga Point im Norden der Insel, später als Henderson Field bezeichnet. Freiwillig meldete er sich um dort als Strandmeister einer Landungseinheit diesen Brückenkopf weiter auszubauen und zu befestigen. Über diesen Lunga Point konnten verwundete Marines evakuiert und die gesamten Lieferungen angelandet und transportiert werden. Die Japaner versuchten immer wieder diesen Point zu zerstören. Am frühen Morgen des 27. September 1942 war eine amerikanische Marine-Einheit von Kompaniegröße von japanischen Kräften umzingelt. Es wurden Freiwillige gesucht die dieser Einheit mit LCVP´s zu Hilfe eilten und evakuierten. Roberts war wieder dabei und fuhr sein Higgins Boot. Die Rettungsoperation drohte zu scheitern weil die Boote unter japanischen Beschuss gerieten. Samuel B. Roberts steuerte sofort sein Boot direkt vor die japanischen Linien um deren Beschuss von der Rettungsaktion abzulenken. Diesen Köder schluckten die Japaner und beschossen ausschließlich Roberts Boot ohne es zu treffen. Als die eingeschlossene Einheit evakuiert war und die Boote außer Reichweite für die japanische Artillerie war, sollte Roberts sich aus dem Bereich der japanischen Geschütze ebenfalls zurückziehen. Doch als er im Begriff war dies zu tun traf eine Granate sein Boot und er wurde tödlich verwundet.
Für seinen mutigen Einsatz erhielt Samuel B. Roberts posthum das Navy Cross verliehen.

Die US Navy hat drei Schiffe ihm zu Ehren benannt.
Das erste Schiff war der Geleitzerstörer USS SAMUEL B ROBERTS ( DE-413 ) aus der JOHN C BUTLER – Klasse.
Das zweite Schiff war der Zerstörer USS SAMUEL B ROBERTS ( DD-823 ) aus der GEARING – Klasse. Das dritte Schiff ist die Lenkwaffenfregatte USS SAMUEL B ROBERTS ( FFG-58 ) aus der OLIVER HAZARD PERRY – Klasse.


USS SAMUEL B ROBERTS ( DE-413 )

Schiffsbiografie

Die USS SAMUEL B ROBERTS ( DE-413 ) ist das erste Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Steuermann Samuel Booker Roberts, Jr. benannt worden ist.
Der Geleitzerstörer ist das sechsundvierzigste Schiff aus der JOHN C BUTLER – Klasse.
Auf der Brown Shipbuilding Company in Houston, Texas wurde am 6. Dezember 1943 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Samuel B. Roberts, Mutter von Coxwain Samuel Booker Roberts, Jr., taufte am 20. Januar 1944 den Geleitzerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Commander Robert Witcher Copeland ( 9. September 1910 – 25. August 1973 ) stellte am 28. April 1944 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Die Erprobungs- und Ausbildungsfahrt führte die USS SAMUEL B ROBERTS bis zu der amerikanischen Marinebasis auf den Bermudas. Dazu legte das Schiff am 21. Mai in Houston ab. Nach den erfolgreichen Übungen verließ der Geleitzerstörer wieder diese Basis und fuhr zur Boston Navy Yard in Boston, Massachusetts. Hier legte das Schiff am 19. Juni an. Man rüstete die USS SAMUEL B ROBERTS hier vollständig aus. Der erste Einsatz des Schiffes sollte vor der europäischen Küste sein. Kurz nachdem der Geleitzerstörer abgelegt hatte, kreuzte rund 150 Seemeilen vor der Küste von Maine ein Wal die Fahrt des Schiffes. Dieser Wal streifte die Propellerwelle wodurch die Kardanwelle beschädigt wurde. Der Geleitzerstörer musste umkehren. In der Norfolk Naval Shipyard in Norfolk, Virginia wurden die Reparaturen durchgeführt. Außerdem erhielt das Schiff einen neuen Tarnanstrich. Am 22. Juli legte die USS SAMUEL B ROBERTS in Norfolk ab. Fünf Tage später durchquerte das Schiff den Panamakanal und fuhr direkt nach Pearl Harbor, Territorium Hawaii. In diesem Hafen legte der Geleitzerstörer am 10. August an. Hier begannen für den Geleitzerstörer rund um die Hawaiianischen Inseln mehrere Übungen die bis zum 21. August dauerten. Zusammen mit den Geleitzerstörern USS WILLIAM C COLE ( DE-641 ) und USS MELVIN R NAWMAN ( DE-416 ) eskortierte die USS SAMUEL B ROBERTS einen Schiffskonvoi zum Atoll Eniwetok, Marshall Islands. Dazu legten die Schiffe am 21. August ab und erreichten das Atoll am 30. August. Schon am 2. September verließ die USS SAMUEL B ROBERTS zusammen mit der USS MELVIN R NAWMAN wieder dieses Atoll und eskortierte erneut einen Schiffskonvoi. Diesmal nach Pearl Harbor. Dort legten die Schiffe am 10. September an. Für die Mannschaft des Geleitzerstörers begannen nun bis zum 21. September weitere Ausbildungsübungen. An diesem 21. September legte der Geleitzerstörer wieder in Pearl Harbor ab und eskortierte einen Schiffskonvoi nach Eniwetok. Dieses Atoll erreichten sie am 30. September. Von hier aus wechselte die USS SAMUEL B ROBERTS zum Seeadler Harbor auf der Insel Manus, Admiralitätsinseln im südwestlichen Pazifik. In dem dortigen Hafen legte das Schiff am 3. Oktober an. Hier gliederte man den Geleitzerstörer in die Task Undergroup 77.4.3 ein. Von hier aus sollte das Versprechen von Feldmarschall Douglas McArthur ( 26. Januar 1880 – 5. April 1964 ) die Philippinen zurück zu erobern eingelöst werden. Nachdem auf der USS SAMUEL B ROBERTS im Seeadler Harbor die Munitionsvorräte sowie andere Vorräte am 12. Oktober 1944 aufgefrischt waren, legte der Zerstörer mit den Schiffen der TG 77.4 ab, welche von Rear Admiral Thomas Lamison Sprague ( 2. Oktober 1894 – 17. September 1972 ) während der Invasion von Leyte, Philippinen kommandiert wurde. Diese Task Group teilte sich in drei weitere Einheiten. In jeder dieser Einheiten befanden sich mehrere Geleitflugzeugträger sowie Zerstörer und Geleitzerstörer. Die drei Einheiten der Task Group wurden während ihrer Funksprüche als „Die Drei Taffys“ bekannt. Die USS SAMUEL B ROBERTS gehörte zu „Taffy 3“. Diese Task Undergroup 77.4.3 wurde von Rear Admiral Clifton Albert Frederick Sprague ( 8. Januar 1896 – 11. April 1955 ) während der Operation „King II“ befehligt. In der TU befanden sich die Geleitflugzeugträger USS KALININ BAY, USS FANSHAW BAY ( CVE-70 ), USS ST LO ( CVE-63 ), USS WHITE PLAINS ( CVE-66 ), USS KITKUN BAY ( CVE-71 ) und USS GAMBIER BAY ( CVE-73 ), die Zerstörer USS JOHNSTON, USS HEERMANN, USS HOEL, USS SPROSTON ( DD-577 ), USS HALE ( DD-642 ), USS PICKING ( DD-685 ), USS HALLIGAN ( DD-584 ) und USS HARADEN ( DD-585 ) und die Geleitzerstörer USS SAMUEL B ROBERTS, USS DENNIS ( DE-405 ), USS JOHN C BUTLER ( DE-339 ) und USS RAYMOND ( DE-341 ). Die Task Group begann ihre Operation am 18. Oktober 1944 vor Samar, um die Landungen auf Leyte zu decken. Aufgabe dieser drei Task Undergroups war es die Lufthoheit über Leyte und dem daran anschließenden Golf zu erringen. Ab dem 20. Oktober begann die Invasion der amerikanischen Soldaten an den Stränden von Leyte. Am Morgen des 23. Oktober entdeckten amerikanische U-Boote im Südchinesischen Meer eine japanische Flotte, welche in Richtung des amerikanischen Brückenkopfes sich zubewegte. Unverzüglich meldeten diese U-Boote die Anwesenheit der feindlichen Flotte. Am 25. Oktober 1944 befanden sich die Schiffe von „Taffy 3“ nordöstlich von Samar und patrouillierten in ihrem vorgegebenen Planquadrat. Die Northern Air Support Group „Taffy 2“ patrouillierte in zentraler Position vor dem Eingang zum Golf von Leyte und „Taffy 1“ deckte die südlichen Ansätze vom Golf. Rear Admiral Clifton Albert Frederick Sprague war in der Annahme, dass die 3. US Flotte unter dem Kommando von Admiral William Frederick Halsey, Jr. ( 30. Oktober 1882 – 16. August 1959 ) im Norden von Samar operierte. Er war völlig überrascht das ein Aussichtsposten gegen 6:45 Uhr Flakfeuer im Norden meldete. Drei Minuten später befand sich die „Taffy 3“ im Kreuzfeuer einer japanischen Flotte die Vizeadmiral Takeo Kurita ( 28. April 1889 – 19. Dezember 1977 ) befehligte. In dieser japanischen Flotte befanden sich 4 Schlachtschiffe, 6 Schwere Kreuzer, 2 Leichte Kreuzer und 11 Zerstörer. Um die kleine Einheit vor der völligen Vernichtung zu bewahren, ordnete Rear Admiral Clifton Albert Frederick Sprague an in südliche Richtung zu fliehen. Rear Admiral Thomas Lamison Sprague befahl umgehend, dass die Flugzeuge der Geleitträger sofort zu starten seien um die feindliche Flotte anzugreifen da diese keine Träger mitführte. Um 7:35 Uhr ließ Lieutenant Commander Robert Witcher Copeland die USS SAMUEL B ROBERTS wenden und fuhr direkt auf den Schweren Kreuzer CHOKAI zu. Um nicht zu zeitig gesehen zu werden, hüllte man den Geleitzerstörer in eine Nebelwand die zweieinhalb Seemeilen weit reichte. Doch da erreichten auch schon die ersten acht Zoll Granaten den Geleitzerstörer. LCDR Copeland ließ das Schiff so nah an den Schweren Kreuzer heranfahren damit dessen Kanonen nicht weit genug nach unten gedreht werden konnten. Viele der abgefeuerten Granaten der CHOKAI trafen aber den Geleitflugzeugträger USS GAMBIER BAY. Nachdem die USS SAMUEL ROBERTS nah genug an dem Schweren Kreuzer war, wurden drei Mark 15 Torpedos abgefeuert. Das Heck des japanischen Kreuzers wurde getroffen und vom Schiff abgerissen. Doch noch über eine weitere Stunde kämpften die Mannschaften beider Schiffe hartnäckig gegeneinander. Über sechshundert fünf Zoll Granaten schossen die Kanoniere des Geleitzerstörers in den Überbau des Schweren Kreuzers und beschossen dessen Mannschaft mit 40 mm und 20 mm Flugabwehrgeschossen. Um 8:51 Uhr landete eine Granate der CHOKAI auf dem hinteren fünf Zoll Geschütz und explodierte. Das Geschütz war dadurch beschädigt, doch deren Mannschaft wollte den Kampf weiter aufnehmen und legte eine neue Granate in den Lauf ein. Beim betätigen der Zündvorrichtung gab es eine Verschluss Explosion die alle Mannschaftsmitglieder innerhalb des Turmes tötete und außerhalb mehrere Besatzungsmitglieder verletzte. Mit dem vorderen fünf Zoll Geschützturm konnte deren Mannschaft die Brücke des heranfahrenden Schweren Kreuzers CHIKUMA in Brand setzen und zerstörten deren Geschützturm Nummer drei. Da schlug eine vierzehn Zoll Granate von dem Schlachtschiff KONGO auf der Steuerbordseite des hinteren Maschinenraums in dem Geleitzerstörer ein. Diese Granate riss ein Loch von 12,2 Meter Länge und 3 Meter Breite.
Kanoniermaat dritter Klasse Paul Henry Carr ( 13. Februar 1924 – 25. Oktober 1944 ) war verantwortlich für das hintere fünf Zoll Geschütz. Während des Kampfes mit dem japanischen Schweren Kreuzer CHOKAI hatte er innerhalb von 35 Minuten 325 Granaten auf das feindliche Schiff abgefeuert bis die eine feindliche Granate das Geschütz beschädigte. Sehr viele Treffer erzielte er auf diesem Schiff, welches später ebenfalls gesunken war.
Um 9:35 Uhr gab Lieutenant Commander Robert Witcher Copeland das Kommando zum Verlassen des Schiffes. Innerhalb der folgenden dreißig Minuten sank die USS SAMUEL B ROBERTS und nahm neunzig Matrosen mit ins nasse Grab. Die 120 Überlebenden der Besatzung mussten in drei Rettungsbooten über fünfzig Stunden ausharren bis sie gerettet wurden.
Der Name USS SAMUEL B ROBERTS ( DE-413 ) wurde am 27. November 1944 von der US Navy – Liste gestrichen.


USS SAMUEL B ROBERTS ( DE-413 )
Commanding Officer

LCDR Robert Witcher Copeland          28 April 1944 – 25 October 1944 (erreichter Rang RADM)

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