USS STOCKTON ( DD-73 )

USS STOCKTON ( DD-73 )

Biografie

Robert Field Stockton
* 20. August 1795 in Morven, Stockton Street, Princeton, New Jersey
† 7. Oktober 1866 in Princeton, New Jersey
war Commodore bei der US Navy, diente während des Mexikanisch-Amerikanischen Krieges und als Senator von New Jersey

Robert Field Stockton wurde in einer politisch engagierten Familie geboren. Sein Vater Richard Stockton ( 17. April 1764 – 7. März 1828 ) war ein US Senator und Rechtsanwalt, sein Großvater Richter Richard Stockton war Generalstaatsanwalt für New Jersey und einer der Unterzeichner der Unabhängigkeitserklärung. Der junge Stockton wurde im September 1811 kurz nach seinem Geburtstag zum Midshipman bei der US Navy ernannt. Er diente an Land und auf See während des Krieges von 1812. Dort lernte er die ersten Grundkenntnisse über eine Seeschlacht. Noch vor der Beendigung dieses Konfliktes beförderte man ihn zum Lieutenant. Nach dem Krieg befand sich Stockton an Bord von Schiffen die im Mittelmeer, der Karibik und an der Westafrikanischen Küste kreuzten. Stockton war der erste Navy Offizier der offen seine Abneigung gegen den Sklavenhandel zeigte und mehrere Sklavenschiffe aufbrachte. Zusammen mit dem späteren Kolonialagenten Eli Ayers ( 9. Mai 1778 – 25. April 1822 ) der American Colonization Society, gegründet von Robert Finley ( 1772 – 3. Oktober 1817 ), handelte Stockton Ende 1821 einen Vertrag mit sechs Stammesfürsten aus für den Erwerb von Grundstücken in Cape Mesurado. Diese Grundstücke führten zur Gründung des Staates Liberia wohin man befreite Sklaven brachte. Zu diesem Zeitpunkt war Stockton Kommandant des Schoners USS ALLIGATOR ( 1820 ). Im Frühjahr 1822 kehrte Stockton mit der USS ALLIGATOR nach Boston zurück und übergab dort das Kommando über das Schiff an Lieutenant William Howard Allen ( 8. Juli 1790 – 9. November 1822 ). Danach zog sich Stockton von der US Navy zurück. Den Rest der 1820er und bis Mitte der 1830er Jahre widmete er seine volle Aufmerksamkeit seinen Geschäften in New Jersey. In dieser Zeit wurde sein Sohn John Potter Stockton ( 2. August 1826 – 22. Januar 1900 ) geboren der später ebenfalls als Senator für den Bundesstaat New Jersey im Repräsentantenhaus saß. Im Jahre 1838 trat Stockton wieder aktiv in den Marinedienst ein und man beförderte ihn zum Captain. Er diente in europäischen Gewässern, nahm aber im Jahre 1840 wieder seinen Abschied von der US Navy um sich seiner politischen Arbeit vollkommen zu widmen. Er erhielt von US Präsident John Tayler ( 29. März 1790 – 18. Januar 1862 ) 1841 einen Posten im US Marineministerium angeboten das von George Edmung Badger ( 17. April 1795 – 11. Mai 1866 ) geleitet wurde. Doch Stockton lehnte dieses Angebot ab und warb erfolgreich um Unterstützung für den Bau eines modernen Dampfkriegsschiffes mit einer Batterie von sehr schweren Geschützen. Dieses Schiff wurde von dem schwedisch-amerikanischen Erfinder und mechanischen Ingenieur John Ericsson ( 31. Juli 1803 – 8. März 1889 ) entworfen. Es sollte das erste Schiff sein das von einem Propeller angetrieben werden konnte. Am 20. Oktober 1842 erfolgte die Kiellegung in der Philadelphia Navy Yard. Am 5. September 1843 erfolgte der Stapellauf und am 9. September 1843 stellte Captain Stockton das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy. Es erhielt den Namen USS PRINCETON ( 1843 ), benannt nach einem amerikanischen Sieg in der Nähe von Princeton während der Revolution und der Heimatort der prominenten Familie Stockton. An Bord waren zwei 225 Pfund schweren schmiedeeisernen Kanonen. Sie hatten die Namen „Peacemaker“ und „Oregon“. Nach mehreren Probefahrten und Nachbesserungen war die USS PRINCETON am 1. Januar 1844 Einsatzbereit. Um dies zu feiern waren am 28. Februar in Alexandria, Virginia 400 Gäste für eine Demonstrations- und Vergnügungsfahrt geladen. Unter den Gästen war der US Präsident John Tyler, seine Verlobte Julia Gardiner ( 17. Mai 1820 – 10. Juli 1889 ) und das Kabinett des Präsidenten sowie die ehemalige First Lady Dolley Payne Todd Madison ( 20. Mai 1768 – 12. Juli 1849 ). Zum Vergnügen der Gäste wurden auch beide in England gebauten Kanonen einmal abgefeuert. Doch die Gäste wollten dieses Vergnügen noch einmal genießen. Beim Abfeuern der Kanone „Peacemaker“ gab es eine Verpuffung und die Kanone explodierte. Dabei wurde der Sklave und Kammerdiener von US Präsident Tyler, David Gardiner ( 29. Mai 1784 – 28. Februar 1844 ) Vater von Julia Gardiner, Marineminister Thomas Walker Gilmer ( 6. April 1802 – 28. Februar 1844 ), der Chef des Bureau of Construction and Equipment Commodore Beverly Kennon, der eben aus Den Haag Heimgekehrte amerikanische Botschafter Virgil Maxy ( 5. Mai 1785 – 28. Februar 1844 ) und der Staatssekretär Abel Parker Upshur ( 17. Juni 1790 – 28. Februar 1844 ) sofort getötet. Etwa zwanzig weitere Personen, unter ihnen auch Captain Stockton, wurden zum Teil schwer verletzt. Stockton wurde nach dieser Katastrophe vor Gericht gestellt. Man befand dort, dass er sich keines Fehlverhaltens schuldig gemacht hatte und sprach ihn frei. US Präsident Tyler schickte Stockton mit der USS PRINCETON an die Küste von Texas um sich dort mit dem Golfgeschwader zu vereinigen. Das Geschwader sollte an der texanischen Küste kreuzen während Texas selber von der US Army am 19. Februar 1845 annektiert wurde und somit der mexikanischen Marine keinen Anlass gab Truppen anlanden zu können. James Knox Polk ( 2. November 1795 – 15. Juni 1849 ), der Neue am 4. März 1845 gewählte US Präsident, empfing Stockton in Washington DC und ließ sich von der Annektierung berichten. Am 25. April 1846 brach dann der Mexikanisch-Amerikanische Krieg aus. Polk entsandte den zum Commodore beförderten Stockton an die Westküste Amerikas wo er das Kommando über das Pazifikgeschwader von Commodore John Drake Sloat ( 6. Juli 1781 – 28. November 1867 ) in Monterey, Kalifornien übernahm. Stockton ließ seinen Kommandeurswimpel auf der Fregatte USS CONGRESS ( 1841 ) aufziehen und begann mit seinen See- und Landoperationen entlang der kalifornischen Küste. Mit den Einheiten von General Stephen Watts Kearny ( 30. August 1794 – 31. Oktober 1848 ) und John Charles Frémont ( 21. Januar 1813 – 13. Juli 1890 ) wurden die mexikanischen Truppen in Alta California geschlagen. Abfang Januar 1847 konnte durch die Schlacht von Rio San Gabriel und der Schlacht von La Mesa die Kontrolle über Los Angeles zurückerobert werden. Einen Friedensvertrag von Cahuenga zwischen den Spanischen Milizen und den Amerikanischen Truppen wurde am 13. Januar geschlossen und in Alta California endeten die Kämpfe. Das Gebiet von Kalifornien wurde damit formell für die USA annektiert und 1848 mit dem Friedensvertrag mit Mexiko bestätigt. Stockton, der nunmehrige US Militär Gouverneur von Kalifornien, übergab dieses Amt an General Kearny weiter nachdem dieser mit seinen frischen Truppen aus New York unter dem Kommando von Colonel Jonathan Drake Stevenson ( 1. Januar 1800 – 14. Februar 1894 ) in Kalifornien eingetroffen war. Stockton selber kehrte an die Ostküste zurück wo er im Mai 1850 aus dem aktiven Dienst bei der US Navy zurücktrat. Er nahm seine geschäftlichen und politischen Aktivitäten wieder auf. Den Demokraten Robert Feld Stockton wählte man im Jahre 1851 für den Bundesstaat New Jersey in den US Senat. Eine seiner ersten Amtshandlungen im Senat war, einen Gesetzentwurf vorzulegen worin die Prügelstrafe innerhalb der US Navy abgeschafft werden sollte. Am 10. Januar 1853 trat Stockton sein Amt als Präsident in der Delaware Raritan Company an. Dieses Amt hatte er bis 1866 inne. Stockton nahm im Februar 1861 an der Friedenskonferenz in Washington DC teil, bei der es 100 Politiker aus dem ganzen Land es nicht verhindern konnten den bevorstehenden amerikanischen Bürgerkrieg abzuwenden. Im Jahre 1863 übertrug man ihm das Kommando über die New Jersey Militz nachdem konföderierte Truppen in Pennsylvania eingedrungen waren. Commodore Robert Field Stockton starb am 7. Oktober 1866 in Princeton. Sein Leichnam wurde auf dem Priceton Friedhof beerdigt.

Insgesamt vier Schiffe bei der US Navy wurden zu Ehren von Commodore Robert Field Stockton benannt, wovon aber nur drei gebaut und in Dienst gestellt werden konnten.
Das erste Schiff war das Torpedoboot USS STOCKTON ( TB-32 ).
Das zweite Schiff war der Zerstörer USS STOCKTON ( DD-73 ) aus der CALDWELL – Klasse.
Das dritte Schiff war der Zerstörer USS STOCKTON ( DD-504 ) dessen Bauvertag aber am 10. Februar 1941 annulliert und auf die Kennung DD-646 überragen wurde.
Das vierte Schiff war der Zerstörer USS STOCKTON ( DD-646 ) aus der GLEAVES – Klasse.


USS STOCKTON ( DD-73 )

Schiffsbiografie

Die USS STOCKTON ( DD-73 ) ist das zweite Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Commodore Robert Field Stockton benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das fünfte Schiff aus der CALDWELL – Klasse.
Auf der William Cramp & Sons Shipbuilding Company in Philadelphia, Pennsylvania wurde am 16. Oktober 1916 der Kiel des Schiffes gelegt. Miss Ellen Emilie De Martelly taufte am 17. Juli 1917 den Zerstöre vor dessen Stapellauf. Lieutenant Commander Harry Alexander Baldridge ( 22. Februar 1880 – 9. Januar 1952 ) stellte am 26. November 1917 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Die USS STOCKTON verbrachte das letzte Jahr des Ersten Weltkrieges mit Eskortierfahrten und U-Boot Patrouillen vor Queenstown, Irland. In dieser Zeit hatte der Zerstörer die Gelegenheit ein feindliches U-Boot zu versenken. Zusammen mit dem Zerstörer USS ERICSSON ( DD-56 ) eskortierte die USS STOCKTON am 30. März 1918 das Truppentransportschiff St. Paul auf dem Weg von Queenstown nach Liverpool. Da sichtete man auf der USS ERICSSON ein deutsches U-Boot und feuerte auf dieses mit den Kanonen. Das untergetauchte feindliche Schiff ließ einen Torpedo in die Richtung der USS STOCKTON abfeuern. Der Zerstörer konnte nur knapp dem „Aal“ ausweichen. Beide Zerstörer begannen nun nach einem Muster mehrere Wasserbomben abzuwerfen. Doch das deutsche U-Boot konnte all diesen Explosionen unbeschadet ausweichen und entkam. Später in der Nacht zum 31. März kollidierte die USS STOCKTON mit dem Doppelschrauben Frachtschiff TSS SLIEVE BLOOM in der Nähe von dem Leuchtturm South Stack bei Holy Island. Am Zerstörer wurde dabei der Bug stark beschädigt. Allerdings konnte man zusammen mit der USS ERICSSON die Besatzung und die Passagiere des Frachtschiffes retten bevor dieses in den Fluten versank. Mit dem Frachtschiff gingen 370 Rinder, 12 Pferde, allgemeine Waren und Schienenfahrzeuge verloren. Die Passagiere wurden bei Holyhead an Land gebracht. Die USS STOCKTON musste ins Dock in Liverpool für Reparaturarbeiten.
Der Zerstörer kehrte 1919 an die Ostküste der Vereinigten Staaten zurück und beteiligte sich in den folgenden drei Jahren an Übungen und Manövern der Atlantikflotte.
Am 26. Juni 1922 stellte man die USS STOCKTON in Philadelphia außer Dienst und versetzte das Schiff in die Reserveflotte.
Lieutenant Lewis Robinson Miller stellte am 16. August 1940 die unter seinem Kommando stehende USS STOCKTON wieder in den Dienst der US Navy. Nach dem Abschluss der Endausrüstung fuhr der Zerstörer nach Halifax, Neufundland, Kanada. Dort wurde das Schiff am 23. Oktober 1940 wieder außer Dienst gestellt und im Zuge des Zerstörer für Marinebasen Abkommens an Großbritannien übergeben.
Den Namen USS STOCKTON strich man am 8. Januar 1941 von der US Navy – Liste.

Die Royal Navy übernahm am 23. Oktober 1940 den Zerstörer und übergab ihm den Namen HMS LUDLOW ( G57 ). Commander Guy Bourchier Dayer ( 2. Januar 1903 – 1985 ) stellte am 24. Oktober 1940 den Zerstörer in den Dienst der Royal Navy.

Die HMS LUDLOW diente in der ROYAL Navy bis zur Außerdienststellung im Juni 1945.
Nach der Stilllegung ließ man den Zerstörer am 15. Juli 1945 am Yellow Beach in Fidra, Dirleton, East Lothian, Schottland stranden. Die Royal Air Force probt dort an diesem Tage mit den neu eingeführten Raketen. Schon die erste Salve traf den Schiffskörper unterhalb der Wasserlinie, so dass er sank. Der ehemalige Zerstörer liegt vor dem Yellow Beach sechs Meter unter dem Wasserspiegel.


USS STOCKTON ( DD-73 )
Commanding Officer

LCDR Harry Alexander Baldridge       26. November 1917 – 16. Dezember 1919 (erreichter Rang RADM)
LTJG William John Strachan         16. Dezember 1919 – 18. November 1920
LCDR Ewart Gladstone Haas        18. November 1920 – 12. März 1920
LCDR John Jacob Saxer         12. März 1920 – 6. Januar 1921
LT Thomas Tillman Hassell         6. Januar 1921 – 26. Juni 1922
Außerdienststellung         26. Juni 1922 – 16. August 1940
LT Lewis Robinson Miller             16. August 1940 – 23. Oktober 1940

HMS LUDLOW ( G57 )
Commanding Officer Royal Navy

Cdr Guy Bourchier Sayer       24. Oktober 1940 – 30. August 1941 (erreichter Rang VADM)

Lt. George Blackler         12. November 1941 – August 1942
Lt. John Trevor Kay          August 1942 – 29. März 1943
Lt. the Marquess of Graham (RNVR)         29. März 1943 – Juni 1945

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