USS HERNDON ( DD-638 )

USS HERNDON ( DD-638 )

Biografie

William Lewis Herndon
* 25. Oktober 1813 in Fredericksburg, Virginia
† 12 September 1857 an Bord des Dampfers SS CENTRAL AMERICA
war ein Offizier in der US Navy sowie ein herausragender Forscher

William Lewis Herndon wurde am 1. November 1828 zum Midshipman ernannt. Nach seiner Dienstzeit an Bord von mehreren Schiffen, ernannte man ihn nach bestandener Prüfung im Jahre 1834 zum passad Midshipman. Er heiratete Frances Elizabeth Hansborough. Ihre einzige gemeinsame Tochter Ellen Lewis Herndon erblickte am 30. August 1837 in Culpeper Court House, Virginia das Licht der Welt. Im Jahre 1841 beförderte man Herndon zum Lieutenant. In all den Jahren bis 1842 war er auf den Gewässern des Pazifik, vor Südamerika, im Mittelmeer und im Golf von Mexiko unterwegs. Ab 1842 diente Hendson im Depot für Seekarten und Instrumente das zum US Naval Observatorium gehörte. An seiner Seite dort diente auch sein Cousin und Schwager Lieutenant Matthew Fontaine Maury ( 14. Januar 1806 – 1. Februar 1873 ). Beide bereiteten ozeanographische Seekarten vor, die zur Durchführung anderer wissenschaftlicher Arbeiten von unschätzbarem Wert für die sichere und präzise Navigation auf den Weltmeeren waren. Bis 1846 blieb Lieutenant Herndon dort. Dann übergab man ihm 1848 das Kommando über die Brigg USS IRIS ( 1847 ). In den letzten Monaten des Mexikanisch-Amerikanischen Krieges kommandierte er das Schiff mit Auszeichnung. Anfang des Jahres 1851 schaffte sein Schwager Maury die Voraussetzungen das eine Expedition ins Tal des Amazonas durchgeführt wird. Mit den Verbindungen die Maury besaß, erhielt Herndon das Kommando über diese Expedition. An ihr waren noch der Lieutenant Lardner Gibbon und weitere sechs Männer beteiligt. Ziel dieser Expedition war es die kommerziellen Ressourcen und Potenziale des Tales zu ermitteln. Am 21. Mai 1851 startete die Expedition mit dem Ziel Lima, Peru. Dort angekommen überquerte die kleine Gruppe die Kordilleren. Dort trennte sich die Gruppe und nahm verschiedene Wege in den Dschungel um so viele Informationen in diesem riesigen Gebiet zu sammeln wie es nur ging. Gibbon erforschte die bolivianischen Nebenflüsse des Amazonas während Herndon weiterhin dem Hauptarm des Amazonas folgte. Nach einer bemerkenswerten und gefährlichen Reise von 4.366 Meilen von der Meereshöhe bis zu einer Höhe von 16.199 Fuß durch die Wildnis, erreichte Herndon am 11. April 1852 die Stadt Pará, Brasilien. Von dort aus kehrten die Expeditionsteilnehmer nach Hause zurück. Am 26. Januar 1853 überreichte Herndon den enzyklopädisch und illustrierten 414-Seiten zählenden Bericht an Marineminister John Pendleton Kennedy ( 25. Oktober 1795 – 18. August 1870 ). Dieser Bericht wurde im Jahre 1854 unter dem Titel „Erkundung des Tales des Amazonas“ veröffentlicht und Weltberühmt. Nach zwei Jahren aktiven Dienst auf den Fregatten USS POTOMAC ( 1822 ) und USS SAN JACINTO ( 1850 ) übertrug man Herndon 1855 das Kommando über den Dampfer SS CENTRAL AMERICA der zur Atlantic Mail Steamship Company gehörte. Das Schiff lag in New York und sollte nach Colón, Panama. US Navy Kapitäne hatten zu dieser Zeit noch die Aufgabe Kommandos über Postdampfer auf Atlantik oder Pazifik Routen zu übernehmen. Die Schiffe wurden von den Unternehmen an die Bundesregierung übertragen und von denen auch gewartet wenn von den kalifornischen Goldfeldern große Mengen an Gold in die Städte der Ostküste, und da speziell nach Philadelphia, gebracht werden mussten. In Colón wurden rund 15 Tonnen Gold geladen, die einen damaligen Wert von 2.000.000 Dollar hatten, 474 Passagiere die von Kalifornien an die Ostküste zurück kehren wollten und 101 Besatzungsmitglieder befanden sich an Bord. Am 7. September 1857 verließ das Schiff nach einem Zwischenstopp die Küste von Kuba. Ein paar Tage später traf die SS CENTRAL AMERICA auf einen dreitägigen Hurrikan vor Cape Hatteras. In diesen drei Tagen nahm der Sturm immer mehr zu. Das Schiff nahm durch mehrere Lecks Wasser auf, so dass die Dampfkessel ausgingen. Ohne Dampf hatte Herndon keine Möglichkeit das Schiff zu manövrieren und auch die Schiffsbilgen liefen nicht um das Wasser aus dem Schiffsrumpf zu bekommen. Er erkannte, dass sein Schiff nun nicht mehr zu retten war und ließ die Flagge des Schiffes verkehrt herum aufziehen was als Notsignal bekannt war. Gegen 2 Uhr erreichte die Brigg WEST INDIAN das in Not geratene Schiff und übernahm Passagiere. Allerdings war der vorhandene Raum auf dem zu Hilfe gekommenen Schiff nicht sehr groß. Deshalb konnten nur Frauen und Kinder überwechseln. Herndon überwachte aufs pedantischste das Übersetzen der Frauen und Kinder in Rettungsbooten. Einer dieser Frauen übergab er seine Uhr damit diese die Uhr an seine Frau schicken könnte, da er nicht gewillt war von Bord zu gehen bis nicht auch die letzte lebende Seele von Bord gegangen war. Die meisten Frauen und Kinder erreichten die WEST INDIAN und gingen dort an Bord. Somit hatte Herndon 152 der 575 Menschen an Bord seines Schiffes gerettet. Die Männer auf der SS CENTRAL AMERICA indes bereiteten sich auf den Untergang des Schiffes vor und rissen sich Holzteile aus dem Schanzkleid die sie zum Schwimmen verwenden wollten, in der Hoffnung den Untergang zu überleben. Einige von diesen Überlebenden wurden von vorbeifahrenden Schiffen gerettet. Die meisten der 423 Menschen aber starben. Die geretteten Überlebenden berichteten, dass Commander Herndon während des Unterganges des Schiffes in voller Uniform neben dem Steuerhaus stand. Mit gezogenem Hut und gesenktem Kopf im Gebet erwartete er den Untergang des Schiffes. Diese Schiffskatastrophe stürzte wegen des hohen Verlustes von so viel Gold die amerikanischen Banken 1857 in eine schwere Finanzkrise.

1859 heiratete Ellen Lewis Herndon, die Tochter von William Lewis Herndon, Chester Alan Arthur ( 5. Oktober 1829 – 18. November 1886 ). Sie erlebte es nicht mehr wie ihr Mann zum 21. US Präsidenten gewählt wurde.


USS HERNDON ( DD-638 )

Schiffsbiografie

Die USS HERNDON ( DD-638 ) ist das zweite Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Commander William Lewis Herndon benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das neunundfünfzigste Schiff aus der GLEAVES – Klasse.
Auf der Norfolk Navy Yard in Norfolk, Virginia am 26. August 1942 der Kiel des Schiffes s40002gelegt. Miss Luca Herndon Crockett ( 1914 – 2002 ), Urgroßnichte von Commander William Lewis Herndon, taufte am 5. Februar 1942 den Zerstörer vor dessen Stapellauf. Commander Granville Alexander Moore ( 1905 – 1983 ) stellte am 20. Dezember 1942 das unter seinem kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Nach der Erprobungs- und Ausbildungsfahrt in der Casco Bay, Maine führte die USS HERNDON entlang der Küste vor Norfolk, Virginia mehrere Patrouillenfahrten durch. Am 18. Februar 1943 verlässt der Zerstörer den Hafen von Norfolk und beginnt seine erste Atlantiküberquerung. Das Schiff eskortiert zusammen mit der USS JEFFERS ( DD-621 ) einen Schiffskonvoi bis nach Casablanca, Französisch – Marokko. Erst am 14. April legt der Zerstörer in Begleitung eines Öltankers in Norfolk wieder an.
Man versetzte dann die USS HERNDON vor die Kanadische Küste, wo das Schiff vor der Naval Station Argentia, Neufundland patrouillierte. Ende Mai kehrte der Zerstörer nach Norfolk zurück und wurde dort für die kommende Aufgabe vorbereitet. Am 8. Juni erreichte die USS HERNDON das Areal von Hampton Roads, Virginia, wo der Verband für den Schiffskonvoi UGF 9 zusammengestellt wurde. Dazu verlegte man die USS HERNDON in die Task Force 65 die von Rear Admiral Alan Goodrich Kirk ( 30. Oktober 1888 – 15. Oktober 1963 ) befehligt wurde. Zur Vorbereitung der Operation „Husky“, der Landung auf Sizilien, legte der Schiffskonvoi UGF 9, bestehend aus 25 Transportschiffen und 21 Kriegsschiffen, am 11. Juni in Hampton Roads ab. Auf den Transportschiffen befanden sich die Männer der 45. Infanteriedivision die unter dem Befehl von Generalmajor Troy Houston Middleton ( 12. Oktober 1889 – 9. Oktober 1976 ) stand. Ziel des Verbandes war der Hafen von Mers-el-Kebir, Algerien, der vor den Toren von Algier liegt. In diesem Verband befanden sich neben der USS HERNDON die Leichten Kreuzer USS PHILADELPHIA ( CL-41 ), USS BOISE ( CL-47 ) und USS BIRMINGHAM ( CL-62 ) sowie die Zerstörer USS JEFFERS, USS MERVINE ( DD-489 ), USS QUICK ( DD-490 ), USS COWIE ( DD-632 ), USS KNIGHT ( DD-633 ), USS DORAN ( DD-634 ), USS DAVISON ( DD-618 ), USS TILLMAN ( DD-641 ), USS EARLE ( DD-635 ), USS NELSON ( DD-623 ), USS MURPHY ( DD-603 ), USS GLENNON ( DD-620 ), USS BEATTY ( DD-621 ), USS MADDOX ( DD-622 ), USS BUTLER ( DD-636 ), USS GHERARDI ( DD-637 ) und USS SHUBRICK ( DD-639 ). Am 25. Juni 1943 erreichten die Schiffe der TF 65 ihren Zielhafen. Bis zum 5. Juli führte die USS HERNDON vor der algerischen Küste U-Boot Patrouillenfahrten durch, gefolgt von Eskortierpflichten und Schulungen und wechselte nach Bizerte, Tunesien. Dort gliederte man die USS HERNDON in die TF 81 ein, die Rear Admiral John Lesslie Hall, Jr. ( 11. April 1891 – 6. März 1978 ) befehligte. Das Kommandoschiff war das amphibische Truppentransportschiff USS SAMUEL CHASE ( APA-26 ). Für die Invasion auf Sizilien, Codename der Operation „Husky“, eskortierten neben der USS HERNDON die Leichten Kreuzer USS BOISE ( CL-47 ) und USS SAVANNAH ( CL-42 ) und die Zerstörer USS JEFFERS, USS GHERARDI ( DD-637 ), USS BUTLER ( DD-636 ), USS MADDOX ( DD-622 ), USS GLENNON ( DD-620 ), USS MURPHY ( DD-603 ), USS McLANAHAN ( DD-615 ), USS NELSON ( DD-623 ), USS COLE ( DD-155 ), USS SHUBRICK ( DD-639 ), USS DALLAS ( DD-199 ) und USS BERNADOU ( DD-153 ) Teile der Konvois NCF 1, TJF 1 und TJM 1 zum Anladepunkt im Sektor „Dime“ nahe Gela, Sizilien. 19.250 Soldaten der 1. US Infanteriedivision, befehligt von Generalmajor Terry de la Mesa Allen, Sr. ( 1. April 1888 – 12. September 1969 ), wurden durch die Transportschiffe befördert. Den Oberbefehl über die amphibische Operation zur Einnahme von Sizilien hatte General Dwight David Eisenhower ( 14. Oktober 1890 – 28. März 1969 ).
Schon zwei Tage nach dem Ablegen von Bizerte vereinigte sich die Task Force 81 mit der Task Force 85 die von Mers-el-Kebir, Algerien kam. Am 9. Juli lag die alliierte Invasionsflotte vor Sizilien. Die TF 85 lag vor Scoglitti, Sizilien im Sektor „Cent“ und die der TF 81 vor Gela. Die feindliche Luftaufklärung sichtete schon am 9. Juli um 16:30 Uhr die anrückende Flotte. Doch wegen eines heraufziehenden Unwetters glaubte man im faschistischen Hauptquartier auf Sizilien nicht an einen Angriff. Doch am folgenden Tag um 2:45 Uhr begann der Angriff der US amerikanischen Einheiten auf Gela. Die USS HERNDON und alle anderen Schiffe der TF 81 unterstützten die Landeoperation mit ihren Schiffsgeschützen. Außerdem sollten sämtliche Kriegsschiffe mit ihren Suchscheinwerfern den Landungstruppen genügend Licht bieten damit diese ungehindert anlanden konnten, jene zusätzlich vor angreifenden feindlichen Flugzeugen schützen und wenn nötig die Task Force 85 während ihrer Anlandung unterstützen. Anfangs gab es eine geringe Gegenwehr. Nach dem Beginn der Kämpfe um Sizilien, begann die USS HERNDON mit U-Boot Patrouillen und unterstützte mit ihren Schiffsgeschützen die amerikanischen Truppen der 7. US Army von General George Smith Patton, Jr. ( 11. November 1885 – 21. Dezember 1945 ) und der Truppen der britischen 8. Armee unter General Bernard Law Montgomery ( 17. November 1887 – 24. März 1976 ). Doch schon am 18. Juli kehrte der Zerstörer nach Bizerte zurück und übernahm dort zusammen mit der USS JEFFERS einen Schiffskonvoi, bestehend aus Frachtschiffen, und eskortierte diesen nach Palermo. Diesen sizilianischen Hafen erreichte der Konvoi am 31. Juli. Gleich am folgenden Tag legten die Zerstörer wieder ab und fuhren nach Mers-el-Kebir. Dort bereitete man die Schiffe auf die Überfahrt nach New York vor. In diesem Hafen legten die USS HERNDON und die USS JEFFERS am 22. August an. Man nahm in der New York Navy Yard mehrere Reparaturen an beiden Schiffen vor. Nach dem Abschluss dieser Arbeiten setzte man die Zerstörer für Konvoifahrten nach Schottland ein. Im Zeitraum vom 5. September 1943 bis zum 22. April 1944 unternahmen so die Zerstörer fünf Fahrten nach Großbritannien. In dieser Zeit wurden Soldaten fast aller Waffengattungen sowie Kriegsmaterial und Kriegsgerät für die Landung in der Normandie transportiert. An der zweiten Eskortierfahrt nahmen neben der USS HERNDON und USS JEFFERS auch die USS MURPHY, vier weitere Zerstörer und zwei Schlachtschiffe teil. Diese Kriegsschiffe eskortierten siebzehn Frachtschiffe. Am Morgen des 21. Oktober 1943 legte der Konvoi UT.4 im Hafen von New York ab. Noch am selben Tag kollidierte die USS MURPHY mit dem Öltanker SS BULKOIL rund 75 Seemeilen von Long Beach Island, New Jersey entfernt.
Am 4. Juni versetzte man die USS HERNDON zu ihrer Force. Innerhalb der Western Naval Task Force, die Kommandant Rear Admiral Alan Goodrich Kirk ( 30. Oktober 1888 – 15. Oktober 1963 ) befehligte, kam der Zerstörer in die Force „A“ im Anlandungsbereich von „Utah Beach“. Diese Force befehligte Rear Admiral Morton Lyndholm Deyo ( 1. Juli 1887 – 10. November 1973 ) und in ihr befanden sich neben der USS HERNDON das amerikanische Schlachtschiff US NEVADA ( BB-36 ), der britische Monitor HMS EREBUS, die amerikanischen Schweren Kreuzer USS TUSCALOOSA ( CA-37 ) und USS QUINCY ( CA-71 ), die britischen Kreuzer HMS BLACK PRINCE ( 81 ), HMS HAWKINS ( D86 ) und HMS ENTERPRISE ( D52 ), das niederländische Kanonenboot HNLMS SOEMBA, die amerikanischen Zerstörer USS FITCH ( DD-462 ), USS FORREST ( DD-461 ) und USS CORRY ( DD-463 ) aus der DESDIV 20 und USS BUTLER, USS SHUBRICK, USS GHERARDI und USS HOBSON ( DD-638 ) aus der DESDIV 34 und die amerikanischen Geleitzerstörer USS BATES ( DE-68 ) und USS RICH ( DE-695 ). Wegen des schlechten Wetters verschob man den Angriffstermin vom 5. Juni um einen Tag nach hinten. Der Beginn des Angriffs der Invasionstruppen auf „Utah Beach“ war auf 06:30 Uhr festgelegt worden. Am Morgen der Invasion folgte die USS HOBSON am Anfang den Minensuchern, die mehrere Kanäle in die bis zu zwei Kilometer tiefen Minenfelder vor der Küste, schlagen sollten. Die USS HERNDON erhielt dabei die Aufgabe von Rear Admiral Don Pardee Moon ( 18. April 1894 – 5. August 1944 ), die deutschen Küstenbatterien noch vor Beginn der Invasion mit ihren Schiffsgeschützen zum Schweigen zu bringen. Trotz heftigsten Gegenfeuers aus deutschen Batterien bombardierte der Zerstörer effektiv die vorgegebenen Ziele. Bis zum 19. Juni blieb die USS HERNDON vor den Stränden der Normandie und unterstützte die anlandenden Soldaten weiterhin und führte U-Boot- Patrouillen sowie die Luftüberwachung vor dem Angriffsabschnitt in der Baie de la Seine, Frankreich durch. Bis zum 11. Juli folgten weitere Überwachungsaufgaben vor der Normandie.
Am 11. Juli verließ die USS HERNDON schließlich die französische Atlantikküste und fuhr in den Mittelmeerraum zurück. Dort versetzte man den Zerstörer in die Luftsicherung der Task Group 88.2 die an der Operation „Dragoon“, dem Angriff auf die Südfranzösische Küste, beteiligt war und vor Malta stationiert war. Die Task Force 88 mit dem Codenamen „Alpha“ befehligte der britische Rear Admiral Sir Thomas Hope Troubridge ( 1. Februar 1895 – 29. September 1949 ). In der TG 88.2 befanden sich die amerikanischen Geleitflugzeugträger USS TULAGI ( CVE-72 ) und USS KASAAN BAY ( CVE-69 ), die britischen Geleitflugzeugträger HMS HUNTER ( D80 ) und HMS STALKER ( D91 ), die britischen Leichten Kreuzer HMS COLOMBO ( D89 ) und HMS CALEDON ( D53 ) und die amerikanischen Zerstörer USS HERNDON, USS BUTLER, USS GHERARDI, USS JEFFERS, USS MURPHY und USS SHUBRICK. Auf den Trägern befanden sich 216 Jagdflugzeuge. Am 12. August legten die Schiffe der TG 88.2 in den Häfen von Malta ab und erreichten drei Tage später die Südfranzösische Küste. Hier begann am 15. August der Kampf um die Südfranzösische Küste. Die TG 88.2 unterstützte dabei die Landungseinheiten zwischen Cannes und Toulon. Bis zum 3. September blieb die USS HERNDON in dieser Task Group und schützte die Geleitflugzeugträger vor feindliche U-Boote und Luftangriffe. Dann fuhr der Zerstörer nach New York zurück, wo er für zwei Wochen mehrere experimentelle Operationen für das Naval Research Laboratory in der Chesapeake Bay durchführte. Gleich im Anschluss daran übernahm die USS HERNDON am 14. Oktober einen Schiffskonvoi und eskortierte diesen ins Mittelmeer. Am 12. November war der Zerstörer wieder an der US Ostküste und führte in der Casco Bay mehrere Kampfübungen durch. Bis Ende Januar 1945 eskortierte das Schiff mehrere Konvois entlang der US Amerikanischen Küste. Dann erhielt die USS HERNDON zusammen mit den Zerstörern USS TILLMAN und USS SATTERLEE ( DD-626 ) die Aufgabe den Schweren Kreuzer USS QUINCY ( CA-71 ) ins Mittelmeer zu begleiten. An Bord des Schweren Kreuzers hatte sich US Präsident Franklin Delano Roosevelt ( 30. Januar 1882 – 12. April 1945 ) samt seinen Begleitern am 23. Januar eingeschifft. Die Zerstörer begleiteten den Schweren Kreuzer bis nach Malta. Dort begann vom 30. Januar bis zum 2. Februar die Konferenz von Malta. Dort tagten die Stabschefs und die Außenminister der USA und Großbritanniens. Am 2. Februar, dem letzten Tag der Konferenz, erreichte der Schiffskonvoi Malta und noch am selben Tag trafen sich der US Präsident und der britische Premierminister Sir Winston Leonard Spencer Churchill ( 30. November 1874 – 24. Januar 1965 ) zu einer Unterredung und Vorbereitung der Konferenz von Jalta. Beide Staatschefs flogen am 3. Februar dorthin und vom 4. bis zum 11. Februar 1945 fand die Konferenz zusammen mit dem sowjetischen Staatschef Josef Wissarionowitsch Stalin ( 18. Dezember 1878 – 5. März 1953 ) statt. Am 6. Februar verließ die USS HERNDON zusammen mit der USS QUINCY, USS TILLMAN und USS SATTERLEE den Hafen von Malta und fuhr innerhalb von zwei Tagen zum Bittersee im Suezkanal. Am 12. Februar schifften sich der US Präsident und seine Begleiter wieder an Bord des Schweren Kreuzers ein. Am folgenden Tag wurde dort Faruk I. ( 11. Februar 1920 – 18. März 1965 ), König von Ägypten und Haile Selassie I, ( 23. Juli 1892 – 27. August 1975 ), Kaiser von Äthiopien empfangen. Am 14. Februar empfing man an Bord des Schweren Kreuzers Abd al-Aziz ibn Saud ( 15. Januar 1876 – 9. November 1953 ), König von Saudi-Arabien zu Verhandlungen. Noch am 14. Februar legten die vier Schiffe wieder ab und fuhren über Alexandria, Ägypten nach Algier, Algerien, wo sie am 18. Februar anlegten. Nach einer weiteren Präsidentenkonferenz dort, legten die vier Schiffe wieder ab und wurden ab dem 21. Februar von dem Schweren Kreuzer USS AUGUSTA ( CA-31 ) über den Atlantik begleitet. Am 27. Februar erreichten die Schiffe den Hafen von Newport News, Virginia.
In Norfolk bereitete man die USS HERNDON nun auf ihren Einsatz im Pazifik vor. Nach dem Abschluss der Ausrüstungsarbeiten und Schulungen, legte der Zerstörer am 21. April 1945 in Norfolk ab. Nach dem durchqueren des Panamakanals erreichte das Schiff den Hafen von San Diego, Kalifornien und fuhr gleich nach dem bunkern von frischem Treibstoff nach Pearl Harbor, Territorium Hawaii, wo der Zerstörer am 15. Mai anlegte. Bis zum 12. Juli wurden nun mehrere Übungen mit Geleitflugzeugträgern durchgeführt. Dann legte die USS HERNDON ab und fuhr zum Atoll Eniwetok, Marshall Islands. Von dort aus eskortierte der Zerstörer mehrere Schiffskonvois bis nach Guam, südliche Marianen und Saipan, nördliche Marianen bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs im Pazifik. Nach der Unterzeichnung der japanischen bedingungslosen Kapitulation am 2. September 1945 auf dem Schlachtschiff USS MISSOURI ( BB-63 ), begann die USS HERNDON an der chinesischen Küste die Friedensbestimmungen durchzusetzen. Dazu legte der Zerstörer am 10. September im Hafen von Dairen, Mandschurei und am 16. September in Tsingtao, China an. Auf der USS HERNDON unterzeichnete Vizeadmiral Kanako, IJN die bedingungslose Kapitulation aller japanischer Kräfte im Bereich von Tsingtao, welche schon am 9. September vollzogen worden war. Der Zerstörer patrouillierte nun den Herbst und den Winter über vor der chinesischen und koreanischen Küste. Dabei beteiligte sich das Schiff auch an der Rückführung von japanischen Soldaten auf japanischen Prisenschiffen und unterstützte an der chinesischen Küste die Bewegungen der chinesischen Nationalistischen Truppen. Am 5. Dezember 1945 verwendete man die USS HERNDON für die Operation „Magic Carpet“, der Rückführung amerikanischer Soldaten an die US Westküste. Dafür legte der Zerstörer als Zwischenstopp in Shanghai, Okinawa, Eniwetok und Pearl Harbor an. Am 27. Dezember erreichte das Schiff San Diego. Nach dem Ausschiffen eines großen Teils der Veteranen legte der Zerstörer wieder ab, durchquerte den Panamakanal und legte am 15. Januar 1946 mit den restlichen Veteranen im Hafen von New York an. Kurz darauf verließ die USS HERNDON wieder New York und erreichte am 28. Januar den Hafen von Charleston, South Carolina. Dort stellte man am 8. Mai 1946 den Zerstörer außer Dienst und versetzte ihn in die Reserveflotte. Im Januar 1947 verlegte man den Zerstörer in die Philadelphia Navy Yard, wo das Schiff eingemottet wurde. Lieutenant ( jg ) Robert M. Mead, USN, übernahm im Juni 1965 die Überführungsfahrt des Zerstörers nach Orange, Texas. Man strich am 1. Juni 1971 den Namen USS HERNDON ( DD-638 ) aus der US Navy – Liste und bereitete das Schiff auf sein weiteres Schicksal vor. Am 24. Mai 1973 verwendete man den Schiffskörper als Seeziel vor der Küste Floridas und versenkte ihn dort.


USS HERNDON ( DD-638 )
Commanding Officer

CDR Granville Alexander Moore        20. Dezember 1942 – 25. November 1944 (erreichter Rang RADM)
CDR Albert Thomas Church Jr.         25. November 1944 – 30. Dezember 1945

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