Archiv für den Monat: März 2015

USS HODGES ( DE-231 )

USS HODGES ( DE-231 )

Biografie

Flornouy Glen Hodges
* 22. Januar 1919 in Dover, Georgia
† 4. Juni 1942 während der Schlacht um Midway als vermisst gemeldet

Hodges besuchte die University of Georgia und trat am 13. Mai 1940 in die Naval Reserve in Macon, Georgia bei. Er erhielt eine fliegerische Ausbildung an der Naval Reserve Aviation Base in Maimi, Florida undman beförderte ihn zum Luftfahrt Kadetten am 15. August 1940. Nach der weiteren fliegerischen Ausbildung auf der Naval Air Station in Pensacola und Miami erhielt er am 15. April 1941 den Dienstgrad Ensign verleihen und versetzte ihn zu einem Torpedo Geschwader im Pazifik. Am 4. Juni 1942, während der Schlacht um Midway wurde er mit seinem Flugzeug abgeschossen und als vermisst gemeldet. Ensign Hodges bekam posthum das Navy Cross verliehen und am 15. Juni 1942 beförderte man ihn posthum zum Lietenant ( jg. ).


USS HODGES ( DE-231 )

Schiffsbiografie

Die USS HODGS ( DE-231 ) ist das erste Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Ensign Flornouy Glen Hodges benannt worden ist.
Der Geleitzerstörer ist das vierte Schiff der RUDDEROW – Klasse.
Auf der Charleston Navy Yatd in Charleston, South Carolina wurde am 9. September 1943 s40002der Kiel des Schiffes gelegt. Miss Dorothy Jane Hodges, Schwester von Ensign Flornouy Glen Hodges, taufte am 9. Dezember 1943 den Geleitzerstörer vor dessen Stapellauf. Lieutenant Commander Victor B. Staadecker stellte am 27. Mai 1944 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Nach der Erprobungs- und Ausbildungsfahrt die das Schiff bis zu den Bermudas führte, kehrte der Geleitzerstörer nach Charleston zurück. Nach der Endabnahme fuhr die USS HODGES in die Karibik wo das Schiff U-Boot Patrouillen fuhr. Nach weiteren Operationen entlang der Ostküste der USA verlegte man das Schiff in den Pazifik. Dazu legte der Geleitzerstörer am 14. Oktober 1944 im Hafen von New York ab, durchfuhr Anfang November den Panamakanal und erreichte am 20. November Neuguinea. Dort begleitete das Schiff einige Operationen und fuhr am 20. Dezember zu den Philippinen wo es an U-Boot Patrouillen und Konvoibegleitdienst teilnahm. Man verlegte dann die USS HODGRES zur Task Force 78 die unter dem Kommando von Vizeadmiral Edward Daniel Barbey ( 23. Dezember 1889 – 11. März 1969 ) stand. Unter Codenamen „MIKE I.“ sollte die San Fabian Attack Force im Nordwesten der philippinischen Insel Luzon bei Lingayen Gulf landen. Zur Absicherung dieser Landeoperation waren die Zerstörer USS LANG ( DD-399 ), USS RUSSELL ( DD-414 ), USS LUCE ( DD-522 ), USS DYSON ( DD-572 ), USS COGHLAN ( DD-606 ) und USS DASHIELL ( DD-659 ), die Geleitzerstörer USS LOVELACE ( DE-198 ) und USS CHARLES J KIMMEL ( DE-584 ), der Minensucher USS SAUNTER ( AM-295 ) und das amphibische Docklandungsschiff USS WHITE MARSH ( LSD-8 ) anwesend. Am 24. Dezember verließen die Schiffe dieses Verbandes die Insel Manus in Neuguinea und passierten am 5. Januar 1945 die Surigao Straße zwischen den philippinischen Inseln Leyte und Dinagat. Am Morgen des 9. Januar 1945 begann die Landeoperation. Kurz nach 7:00 Uhr kam ein Kamikazepilot mit seiner Maschine direkt auf die USS HODGES zugeflogen. Zum Glück riss diese Maschine nur auf dem Vordermast die Radio Antennen ab. Umgehend ließ man diese Antennen Notreparieren damit der Geleitzerstörer seine Aufgaben zur Luftsicherung weiter durchführen konnte. Das war eine Schlüsselrolle für die Landung der 6. US Infanteriedivision. Ende Februar fuhr die USS HODGES nach Manus wo die Schiffsantennen repariert und der Geleitzerstörer innerhalb weniger Tage wieder voll einsatzfähig war. Danach fuhr das Schiff in die Humboldt Bay, Neuguinea wo es am 15. Februar ankam und einen Konvoi nach Leyte eskortierte. Bis zum 31. März behielt der Geleitzerstörer diese Eskortieraufgaben von Konvois um die Versorgung der alliierten Truppen auf den Philippinen zu gewährleisten. Am 11. April führte die USS HODGES mit ihren Schiffsgeschützen eine Uferbombardierung in der Nähe der Stadt Legaspi, Luzon auf japanische Stellungen durch. In den restlichen Tagen des April und fast den gesamten Monat Mai hindurch wurden in der Manila Bay mit amerikanischen U-Booten Trainingsübungen durchgeführt. Nach weiteren Patrouillen- und Eskortieraufgaben bis zum 26. Juni in der Subic Bay, fuhr die USS HODGES an diesem Tage nach Ulithi. Am 1. Juli erreichte der Geleitzerstörer diese Insel und begann von dort aus in dem Seegebiet bis nach Okinawa zu patrouillieren und eine Luftüberwachung bis zum 18. Dezember 1945 herzustellen. Am 18. Dezember befand sich der Geleitzerstörer vor der philippinischen Insel Samar und fuhr von dort aus nach San Francisco, Kalifornien. Dort legte das Schiff am 9. Januar 1946 an, nachdem es schon die Insel Eniwetok und den Hafen von Pearl Harbor auf diesem Weg besucht hatte. Von San Francisco fuhr die USS HODGES nach San Diego, Kalifornien wo man das Schiff am 22. Juni 1946 außer Dienst stellte und in die Reserveflotte versetzte. Da sich viele Jahre niemand für den Geleitzerstörer weiter interessierte, wurde der Name des Schiffes am 1. Dezember 1972 von der US Navy – Liste gestrichen und am 12. September 1973 der Schiffskörper zum verschrotten verkauft.


USS HODGES ( DE-231 )
Commanding Officer

LCDR Victor B. Staadecker         27. Mai 1944 – 26. September 1944
CDR John A. Gorham          26. September 1944 – 1. Januar 1946
LCDR Thomas Chapin Buell         2. Januar 1946 – 6. März 1946
LCDR John J. Murphy          6. März 1945 – 22. Juni 1946

USS CAPPS ( DD-550 )

USS CAPPS ( DD-550 )

Biografie

Washington Lee Capps
* 31. Januar 1864 in Portsmouth, Virginia
† 31. Mai 1935 in Washington DC
war ein Offizier in der US Navy und diente während des Spanisch-Amerikanischen Krieg und dem Ersten Weltkrieg

Im Jahre 1884 schloss Lee Washington Capps sein Studium an der United States Naval Academy in Annapolis ab un d erhielt den Rang eines Midshipman verliehen. Man versetzte ihn an Bord der Schraubenfregatte USS TENNESSEE ( 1865 ) auf der er die ersten zwei Jahre Dienst auf See ausübte wo man sich üblicherweise entscheiden konnte ob man die Offizierslaufbahn einschlagen möchte. Nachdem Capps im Jahre 1886 zum Ensign befördert wurde, reiste er nach Schottland wo er an der Universität von Glasgow ein Studium der Marinearchitektur begann. Zwei Jahre später kehrte Capps in die Vereinigten Staaten zurück wo man ihn zum Assistenten des Naval Contractors ernannte. Nur für wenige Tage versah er deshalb seinen Dienst im Marineministerium um dann an die Werft von William Cramp and Sons in Philadelphia, Pennsylvania zu wechseln wo er bessere Einblicke in seinem Fachgebiet erhielt. Doch schon im Jahre 1889 versetzte man Capps an die New York Navy Yard von wo er 1892 in das Bureau of Construction and Repair wechselte. Drei Jahre später versetzte man Capps an die Union Iron Works in San Francisco wo er dem leitenden Konstrukteur unterstellt wurde. In San Francisco betreute er persönlich den Bau der Schlachtschiffe USS OREGON ( BB-3 ) und USS WISCONSIN ( BB-9 ) sowie dem Torpedoboot USS FARRAGUT ( TB-11 ) und den Kanonenbooten USS MARIETTA ( PG-15 ) und USS WHEELING ( PG-14 ). Nachdem sich im Jahre 1898 die Ereignisse mit Spanien immer weiter zuspitzten, verlegte man Capps zum asiatischen Geschwader das von Commodore George Dewey ( 26. Dezember 1837 – 16. Januar 1917 ) kommandierte. Er befand sich mit auf dem Flaggschiff des Commodore als die Schlacht in der Manila Bay gegen die spanische Flotte tobte. Nach der Einnahme von Manila, Philippinen und dem Ende des Krieges wurden unter der Aufsicht von Capps drei der versenkten spanischen Kriegsschiffe gehoben und wieder repariert. Kurz darauf kehrte er in die Vereinigten Staaten zurück und verbrachte zwei Jahre im Bureau of Inspection Survey. Danach kehrte Capps wieder an die New York Navy Yard zurück wo er der Leiter der Bau- und Reparaturabteilung war. Im Jahre 1903 ernannte man Capps zum Konstrukteur der US Navy sowie zum Chef aller Büros der Bau- und Reparaturabteilungen in allen Werften der USA. Dafür erhielt er den Rang eines Rear Admiral verliehen. Diese Position behielt er bis 1910 und übergab sie an Rear Admiral David Watson Taylor ( 4. März 1864 – 28. Juli 1940 ). Während seiner Dienstzeit als Chefkonstrukteur der US Navy ließ Capps zahlreiche neue Ideen im Kriegsschiff Design testen und verabschieden. Zu seinen bemerkenswertesten Innovationen war die Entscheidung, die Hauptbatterien auf den Schlachtschiffen auf der gedachten Mittellinie zu montieren wodurch eine komplette Breitseite mit einem Maximum an Feuerkraft verschossen werden kann. Außerdem war Capps einer der führenden Kräfte die die Verbesserung der US Navy und die Einführung neuer Sicherheitsmaßnahmen auf See durchsetzten. Damit wollte man der Wiederholung einer Katastrophe wie den Untergang der RMS TITANIC am 14. April 1912 entgegen wirken. Daneben wurden amerikanische und internationale Gremien zu solch einem Zwecke eingerichtet. Im Ersten Weltkrieg war Admiral Capps ein hochrangiges Mitglied des Navy Compensation Board die die Kosten des erweiterten Schiffsakquisitionsprogramms beaufsichtigten. Nebenbei diente Capps auch als General Manager für die United States Shipping Board Merchant Corporation. Seine schlechte Gesundheit zwang Capps allerdings dazu für einige Zeit sich diesen Aufgaben fern zu halten. Nach dem Krieg kehrte Capps in all seine Positionen zurück, wurde der Senior des Naval War Claims Board und diente noch in weiteren Gremien und Ausschüssen. Man versetzte Rear Admiral Capps am 31. Januar 1928 in den Ruhestand, jedoch blieb er bis zu dem Tage seines Todes am 31. Mai 1935 im aktiven Dienst. Man begrub seinen Leichnam auf dem Arlington Nationalfriedhof.

Zu Ehren von Rear Admiral Washington Lee Capps wurden bei der US Navy zwei Schiffe benannt.
Das erste Schiff war der Zerstörer USS CAPPS ( DD-550 ) aus der FLETCHER – Klasse.
Das zweite Schiff war das Transportschiff USS ADMIRAL W E CAPPS ( AP-121 ) aus der ADMIRAL W S BENSON – Klasse.


USS CAPPS ( DD-550 )

Schiffsbiografie

Die USS CAPPS ist das erste Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Rear Admiral Washington Lee Capps benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das siebenundsechzigste Schiff der FLETCHER – Klasse.
Auf der Gulf Shipbuilding Corporation in Chickasaw, Alabama wurde am 12. Juni 1941 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. C. G. Stokes taufte am 31. Mai 1942 das Schiff vor dem Stapellauf. Lieutenant Commander Bruce Edward Scofield Trippensee stellte am 23. Juni 1943 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy. Man versetzte den Zerstörer zur Atlantikflotte.
Nach der Erprobungs- und Ausbildungsfahrt legte der Zerstörer im Hafen von New York an. Dort erhielt das Schiff neue Instruktionen. Zusammen mit einem Konvoi legte der Zerstörer in New York am 7. September ab. Die USS CAPPS und die Schiffe des Konvois erreichten den Hafen von Scapa Flow, Schottland am 17. September wo sie in die britische Home Fleet eingegliedert wurden. In der gemischten Angriffsflotte von amerikanischen und alliierten Schiffen befand sich auch der Flugzeugträger USS RANGER ( CV-4 ), der Schwere Kreuzer USS TUSCALOOSA ( CA-37 ), die Zerstörer USS CAPPS, USS CORRY und 10 weitere amerikanische und britische Zerstörer, die britischen Schlachtschiffe HMS DUKE of YORK ( 17 ) und HMS ANSON ( 79 ) und der Schwere britische Kreuzer HMS BELFAST( C35 ). Nach einem kurzen Manöver legte die Flotte am 3. Oktober in Scapa Flow ab und es begann die Operation Leader. Die Schiffe überquerten dafür den Polarkreis und griffen den norwegischen Hafen Bodø an, wo man deutsche Frachtschiffe mit Kohle und Eisenerz belud. Die dort an den Piers liegenden Schiffe und die Hafenanlagen wurden zerstört. Alle Schiffe dieser Flotte erreichten danach unversehrt den Hafen von Scapa Flow obwohl sie von deutschen Flugzeugen angegriffen wurden. Nach einer kurzen Ruhepause legte die USS CAPPS und drei andere Zerstörer am 7. Oktober wieder ab und fuhren nach Gibraltar. Dort warteten zwei britische Kriegsschiffe und zwei Flugzeugträger. Die Zerstörer eskortierten diese vier Schiffe nach Scapa Flow womit sich die Home Fleet weiter vergrößerte. Diese gesamte Flotte legte am 29. Oktober wieder ab und eskortierte einen Schiffskonvoi in den sowjetischen Hafen Murmansk. Gleich nach der Übergabe der Frachtschiffe begann die Home Fleet bis zum 8. November eine Jagd auf die deutschen Großkampfschiffe TIRPITZ und SCHARNHORST die sich in Nordskandinavien aufhalten sollten.
Die USS CAPPS verließ am 22. November 1943 den Hafen von Scapa Flow und fuhr nach Boston, Massachusetts wo der Zerstörer am 4. Dezember anlegte. Nachdem man die Ausrüstungsarbeiten für den Zerstörer abgeschlossen hatte, legte das Schiff wieder ab und fuhr in Richtung Süden. Zwanzig Tage nach seiner Ankunft in Boston, legte die USS CAPPS in New Orleans, Louisiana an. Dort wartete ein Truppenkonvoi der nach Pearl Harbor begleitet werden musste. Bis hierhin hatte ihn der Zerstörer USS DAVID W TAYLOR ( DD-551 ) begleitet und blieb auch dabei. Anfang Januar 1944 legten die Schiffe in New Orleans ab, durchquerten den Panamakanal und erreichten am 20. Januar den Hafen von Pearl Harbor. Dort war man gerade dabei einen Konvoi zusammen zu stellen der zu dem Atoll Funafuti begleitet werden musste. Dort löste sich der Zerstörer von dem Konvoi und führte Patrouillenfahrten vor den Gilbert Inseln Tarawa und Makin und bei den Marshall Islands vor dem Kwajalein Atoll durch. Im Februar bekam aber die USS CAPPS Probleme mit ihrem Dampfkessel. Das Schiff kehrte in die San Francisco Naval Shipyard zurück wo dieser Kessel bis zum April repariert wurde. Der Zerstörer erreichte am 23. April das Korallenatoll von Majuro. Dort erhielt das Schiff die Aufgabe U-Boot und Fliegerabwehrpatrouillen bis zum Mai 1944 in diesem Gebiet zu fahren. In diesem Monat übergab man der USS CAPPS einen Konvoi der nach Pearl Harbor begleitet werden sollte. Nachdem der Zerstörer Anfang Juni das Korallenatoll Eniwetok erreicht hatte, versetzte man das Schiff zur Task Force 50 zur Unterstützung der Invasion der Marianen. Die Operation lief unter dem Codenamen „Forager“. Am 14. Juni erreichte der Zerstörer die Schiffe der TF 50 und am folgenden Tag begann die Schlacht um Saipan. Die USS CAPPS und die USS DAVID W TAYLOR hatten dabei die Aufgabe übernommen den Luftraum zu überwachen und U-Boot-Patrouillen zu fahren damit die anderen Schiffe der Task Force sich auf den Angriff konzentrieren konnten. Beide Schiffe patrouillierten vor den Inseln Saipan, Tinian und später Guam. Die Schlacht um Saipan endete am 9. Juli. Die TF 50 blieb aber in ihrem Einsatzgebiet dort und unterstützte nun auch die Schiffe de 5. US Flotte bei den Angriffen auf die anderen Inseln. So begann die Schlacht um Tinian, die wenige Meilen südlich von Saipan liegt, am 24. Juli und endete am 1. August. Die Schlacht um Guam begann am 21. Juli und endete am 10. August. Die USS CAPPS blieb noch in ihrem Einsatzgebiet, da war die Schlacht um Guam schon beendet. Der Zerstörer fuhr dann nach Eniwetok zurück wo er am 15. August anlegte. Kurz darauf versetzte man das Schiff zur 3. US Flotte wo es in die Task Group 30.8 integrierte. In dieser Task Group befanden sich Öltanker und Geleitflugzeugträger die bewacht werden mussten. Kommandiert wurde diese TG von Captain Jasper Terry Acuff ( 29. März 1898 in Fayetteville, Lincoln County, Tennessee – 1. April 1973 ). Die Geleitflugzeugträger der Task Group waren USS BARNES ( CVE-20 ), USS NASSAU ( CVE-16 ), USS NEHENTA BAY ( CVE-74 ), USS SARGENT BAY ( CVE-83 ), USS STEAMER BAY ( CVE-87 ), USS SITKOH BAY ( CVE-86 ) und USS RUDYERD BAY ( CVE-81 ), die Flottenöltanker waren USS MILLICOMA ( AO-73 ), USS SCHUYKILL ( AO-76 ), USS LACKAWANNA ( AO-40 ), USS CIMARRON ( AO-22 ), USS NEOSHO ( AO-48 ) und USS KASKASKIA ( AO-27 ). Begleitet wurden diese Schiffe von den Geleitzerstörern USS KYNE ( DE-744 ), USS LEVY ( DE-162 ), USS PARKS ( DE-165 ), USS WESSON ( DE-184 ), USS MITCHELL ( DE-43 ), USS SWEARER ( DE-186 ), USS ELDEN ( DE-264 ), USS HALLORAN ( DE-305 ), USS STRAUS ( DE-408 ), USS BANGUST ( DE-739 ), USS WATERMAN ( DE-740 ), USS WYMAN ( DE-38 ), USS WEAVER ( DE-741 ) und USS LAMONS ( DE-743 ). Zur Absicherung all dieser Schiffe waren neben der USS CAPPS und der USS DAVID W TAYLOR die Zerstörer USS JOHN D HENLEY ( DD-553 ), USS THATCHER ( DD-514 ), USS HALL ( DD-583 ) und USS PAUL HAMILTON ( DD-590 ) anwesend. Am 26. August 1944 verließen die Zerstörer Eniwetok und begleitete die Flottenöltanker nach Manus. Diese Insel gehört zu den Admiralitätsinseln von Papua Neuguinea und die Schiffe erreichten sie am 31. August. Die Operation „Stalemate II“ begann am 6. September zur Eroberung der Palau Inseln Peleliu und Angaur. Die Öltanker waren in dieses Gebiet beordert worden um die Schiffe der 3. US Flotte zu betanken. Am 3. Oktober war diese Operation beendet und es schloss sich sofort die Operation „King II“ an. Für diese Operation war die TG 30.8 die Seelogistikgruppe, die wieder die Treibstoffversorgung der Schiffe aus der TF 38 zu gewährleisten hatte. Dafür pendelten die Öltanker der Task Group ab dem 4. Oktober von Manus aus zu den einzelnen Task Groups der Task Force 38 um diese mit Treibstoff zu versorgen. Die Zerstörer, Geleitzerstörer und die Geleitflugzeugträger waren dabei zur Sicherung dieser Aktionen mit dabei. So wurden am 9. Oktober die Schiffe der TG 38.1 auf dem Weg nach Okinawa betankt. Am 15. Oktober hatte man für die Schiffe der TG 38.2 das gleiche getan, da wurde diese Aktion rund 350 Seemeilen südlich von Formosa durch geführt. 50 Seemeilen östlich der San Bernardino Straße erhielten am 23. Oktober die restlichen Schiffe der TG 38.2 ihren frischen Treibstoff. Dasselbe geschah am 27. und 31. Oktober für die TG 38.2 und am 27. Oktober für die TG 34.5. Fast die gesamte TG 30.8 war am 3. November 1944 unterwegs um die Schiffe der TG 38.1, TG 38.2 und TG 38.3 die auf dem Weg in den Norden von Luzon waren, mit Treibstoff zu versorgen. Vier Tage später war die TG 38.2 auf dem Weg nach Ulithi und die Öltanker mussten wieder frischen Treibstoff übergeben. Am 16. November wurden die Schiffe der TG 38.1, TG 38.2 und TG 38.4 betankt. Am 18. November folgten weitere Schiffe vor dem Angriff auf die Manila Bay sowie dem Angriff auf den zentralen und südlichen Bereich von Luzon. Genau das gleiche geschah am 21. November wieder für die Schiffe der TG 38.1 und der TG 38.2. Die USS CAPPS und die USS DAVID W TAYLOR wechselten am 22. November zur Task Force 38 und übernahmen dort in der Manila Bay die Luftraumüberwachung für eine Flugzeugträgergruppe. Diese musste sich am 25. November während des Angriffes auf Manila mehreren Kamikazeluftangriffen erwehren. Noch am selben Tag wurden die japanischen Streitkräfte besiegt und die Operation „King II“ beendet. Die USS CAPPS blieb in der Task Force 38. Am 27. November wurde die Insel Ulithi erreicht wo sich die Mannschaften etwas erholen konnten. Die Operation „Love III“ begann am 10. Dezember. Während dieser Operation sollte wieder die philippinische Insel Luzon angegriffen werden. USS CAPPS verließ mit den anderen Schiffen der Task Force an diesem Tage Ulithi. Der Zerstörer war für die Luftraumüberwachung eingeteilt worden. Drei Tage später begannen schwere Luftangriffe und Artilleriebeschuss auf die japanischen Stellungen auf Mindoro und Luzon. Gleichzeitig musste aber die TG 38.1 von den Öltankern der TG 30.8 betankt werden. Auf Mindoro landeten am 15. Dezember amerikanische Truppen. Admiral William Frederick Halsey, Jr. ( 30. Oktober 1882 – 20. August 1959 ), Kommandant der 3. US Flotte, befehligte ab dem 16. Dezember ein allgemeines Betanken der Schiffe des Verbandes. Die Treibstoffübergabe sollte außerhalb der Reichweite japanischer Flugzeuge vonstatten gehen. Und so fuhr die TF 38 von Luzon aus rund 300 Seemeilen nach Osten. Dort sollten sich die Schiffe der Task Group 30.8 aufhalten. In der Task Force befanden sich insgesamt sieben Flugzeugträger, sechs Leichte Flugzeugträger, acht Schlachtschiffe, vier Schwere und elf Leichte Kreuzer sowie fünfzig Zerstörer. Die Treibstofftanks der meisten Zerstörer waren nur noch mit rund 15% Treibstoff gefüllt. Die erste Meldung für einen heraufziehenden Sturm erreichte den Wetterdienst der US Navy am 14. Dezember nachdem ein Pilot etwa 60 Seemeilen südöstlich von Samar eine Tropische Störung meldete. Commander G. F. Kosco, der zuständige meteorologische Offizier der 3. US Flotte, vermutete am 17. Dezember diesen heraufziehenden Sturm etwa 450 Seemeilen weiter östlich des Verbandes. Nachdem an diesem Tag der Kampfverband und der Logistikverband aufeinandertrafen begann man sofort mit der Treibstoffübergabe. Trotz unruhiger See und Windstärke 8 konnten einige Schiffe erfolgreich Treibstoff übernehmen. Doch dann scheiterten weitere Versuche da die Treibstoffschläuche rissen und die Schiffe in der rauer werdenden See zu kollidieren drohten. Kurz nach Mittag wurden alle Betankungsversuche abgebrochen und die Schiffe sollten sich weiter nordwestlich wieder sammeln damit am nächsten Morgen die Betankung fortgeführt werden sollte. In der Nacht zum 18. Dezember behielt die 3. US Flotte ihren Nordwestkurs bei. Dabei gab es keine Anzeichen das die Flotte direkt in den Sturm fuhr. Erst in den Morgenstunden mehrten sich diese. Das Barometer fiel und der Wind steigerte sich auf 30 Knoten. Gegen 10:00 Uhr lag die Windgeschwindigkeit bei 43 Knoten und das Barometer fiel rasant ab. Kurz nach 11:00 Uhr sank die USS SPENCE und die USS HULL. Eine halbe Stunde später die USS MONAGHAN. Insgesamt wurden neun weitere Schiffe schwer und neunzehn Schiffe zum Teil leicht beschädigt. Am Morgen des 21. Dezember fuhren die Schiffe der Task Force 38 zu ihrem Stützpunkt nach Ulithi zurück wo die Schäden durch den Sturm behoben und die Besatzungen sich erholen konnten. Unterwegs wurden sie betankt und erreichten Ulithi am 24. Dezember 1944. Die USS CAPPS erlitt durch den Taifun Cobra keinen Schaden. Man übertrug dem Zerstörer die Aufgabe für den folgenden Monat zwischen Saipan, Guam, Eniwetok und Ulithi den Luftraum zu überwachen, vor feindlichen U-Booten zu warnen und Konvois in diesem Gebiet zu eskortieren. Am 1. Februar 1945 fuhr das Schiff nach Ulithi wo die Schiffsbesatzung in den folgenden vierzehn Tagen mit Underwater demolition teams ( UDT´s ) für die Invasion von Iwo Jima trainierten. Die USS CAPPS legte am 14. Februar in Ulithi ab und erreichte zwei Tage später Iwo Jima. Dort begann der Zerstörer ein intensives Bombardement auf alle in Ufernähr befindlichen japanischen Stellungen. Während dessen landeten die UDT´s Teams an und begannen mit ihren Arbeiten zur Beräumung von Minenfeldern, Stacheldraht- und Panzersperren. Außerdem bereiteten diese Teams den Strand zur Anlandung der amphibischen Schiffe vor. Drei Wochen dauerten diese Arbeiten. In diese Zeit feuerte die USS CAPPS über 2.600 Granaten auf Höhlen und Berghänge der hartnäckig verteidigten Insel. Fast jede Nacht mussten die Flakgeschützmannschaften ihre Arbeit verrichten um Luft- und Bombenangriffe auf das Schiff abzuwehren. Außerdem mussten die anderen Besatzungsmitglieder in jeder Nacht für die am Strand arbeitenden UDT´s Teams ein konstantes Beleuchtungsfeuer halten damit auch jeder eventuelle Überraschungsangriff von Land aus vereitelt werden konnte. Am Morgen des 1. März gegen 2:45 Uhr unterstützte die USS CAPPS den Zerstörer USS TERRY ( DD-513 ), der zur Task Force 54 gehörte, bei einer Suche nach einem japanischen U-Boot in ihrem Bereich. Dabei konnte sich in niedriger Flughöhe ein feindliches Flugzeug unbemerkt von Steuerbord aus anschleichen. Ungefähr 1000 Meter vor der USS TERRY ließ dessen Pilot ein Torpedo ins Wasser und entkam. Durch die hohe Geschwindigkeit des Zerstörers verpasste der Torpedo das Schiff um 50 Meter. Gegen 7:20 Uhr umrundeten beide Zerstörer Kitano Point im Norden von Iwo Jima um auf ihre Position zurück zu kehren. In diesem Moment begann eine feindliche Küstenbatterie auf beide Schiffe zu feuern. Die USS TERRY erhielt dabei einen Volltreffer auf dem Steuerbordhauptdeck. Dadurch fielen der Steuerbordmotor, die Lenksteuerung und die Telefonanlage aus. Die USS CAPPS schleppte das havarierte Schiff in einen Sicherheitsbereich im Süden der Insel wo man sofort mit der Notreparatur begann. Die USS CAPPS kehrte auf ihre Position zum Feuerschutz für die UDT´s zurück. Schon nach wenigen Tagen waren die Arbeiten beendet und die USS CAPPS fuhr nach Ulithi zurück. Dort versetzte man den Zerstörer in die Task Force 54. Innerhalb dieser Task Force war das Schiff mit der Task Undergroup 54.1.2, in der sich acht Geleitflugzeugträger befanden, für die Invasion von Okinawa vorgesehen. Dafür begann am 11. März vor Ulithi ein Trainingsmanöver das zehn Tage später abgeschlossen war. Die TU 52.1.2 begleitete noch am selben Tag die Schlachtschiffe aus der Task Group 54.1 in Richtung Okinawa. Das Zielgebiet erreichten beide TG am nächsten Tag. Am 25. März begann die Invasion auf die Kerama Retto Inseln die rund 20 Seemeilen südwestlich von Okinawa lagen. Schon zwei Tage später lagen die Schiffe vor Okinawa und begannen dort ihren Angriff. Bis zum 28. Mai blieb die USS CAPPS dort, bewachte die Geleitflugzeugträger, fuhr durch vermiete Gewässer südlich der Ryukyu Inseln, rettete abgeschossene Piloten und wehrte Kamikaze Angriffe ab. Obwohl am 3. April in der Nähe der USS CAPPS ein Kamikazeflugzeug explodierte, erlitt das Schiff keinen Schaden und konnte seinen gestellten Aufgaben bis zum Schluss nachkommen. Am 28. Mai versetzte man den Zerstörer wieder zur 3. US Flotte wo er zur Task Group 32.1 gehörte. Dort übernahm das Schiff wieder die Aufgaben der Luftüberwachung und der U-Boot Aufklärung vor Okinawa. Bis Ende Juni blieb die US CAPPS dort. Dann wurde das Schiff zur Überholung an die kalifornische Küste entsandt. In der Werft von San Pedro legte der Zerstörer am 9. Juli 1945 an. Bis in den September zogen sich die Arbeiten an dem Schiff. Man verlegte es nach Long Beach, Kalifornien wo es am 15. Januar 1947 außer Dienst gestellt wurde und man es in die Reserveflotte versetzte.
Am 15. Mai 1957 übergab man den Zerstörer durch das Military Assistance Program an Spanien wo er den Namen SPS LEPANTO ( D21 ) erhielt. Die US Navy strich am 1. Oktober 1972 den Namen USS CAPPS ( DD-550 ) von der US Navy – Liste. Die spanische Marine stellte am 31. Dezember 1985 den Zerstörer außer Dienst und ließ ihn verschrotten.


USS CAPPS ( DD-550 )
Commanding Officer

LCDR Bruce Edward Scofield Trippensee      23. Juni 1943 – Oktober 1944
CDR James M. Wood       Oktober 1944 – 6. November 1945
LT J. W. Robertson        6. November 1945 – Januar 1946
LCDR Joseph Henry Laliberte        Januar 1946 – Juni 1946

Commanding Officers under Spanish Command
Dank an Fabio Peña aus dem spanischen Marineministerium, Gabinete del AJEMA
CdF Jose L. Rodriguez Rodriguez de Torres   15. Mai 1957 – 18. Juli 1959 (erreichter Rang VADM)
CdF Guillermo Carrero Carre      18. Juli 1959 – 28. September 1960
CdF Pedro Aznar Ardois      28. September 1960 – 28. August 1962
CdF Saturnino Suanzes de La Hidalga    28. August 1962 – 21. März 1964 (erreichter Rang ADM)
CdF Carlos Campos Arias      21. März 1964 – 5. Juni 1965
CdF Evaristo Diaz Rodriguez      5. Juni 1965 – 25. Oktober 1967
CdF Jose Manuel Sevilla Gonzalez        25. Oktober 1967 – 5. Oktober 1968
CdF Jose Reinoso Martinez      5. Oktober 1968 – 8. Mai 1970
CdF Jacinto Maria Garau Cabrer      8. Mai 1970 – 25. Juni 1971 (erreichter Rang RADM)
CdF Tomas Gomez Arroyo       25. Juni 1971 – 8. August 1972 (erreichter Rang VADM)
CdF Carlos Lamas Montes       8. August 1972 – 14. Januar 1974
CdF Jose Vallarino Seris-Granier       14. Januar 1974 – 14. Juli 1975
CdF Mariano Herranz Perruca        14. Juli 1975 – 25. Juni 1977
CdF Enrique Sepulveda Arvez        25. Juni 1977 – 19. Dezember 1978
CdF Antonio Lopez-Ceron Fernandez de Alarcon 19. Dezember 1978 – 19. Dezember 1979
(erreichter Rang RADM)
CdF Jaime de Inclan Giraldo     19. Dezember 1979 – 20. Dezember 1980 (erreichter Rang ADM)
CdF Alfonso Moreno Aznar        20. Dezember 1980 – 21. Dezember 1981
CdF Manuel Cerdido Ferrer         21. Dezember 1981 – 7. Juli 1983
CdF Emilio Laencina Macabich     7. Juli 1983 – 14. Dezember 1984 (erreichter Rang VADM)
CdF Carlos Sanchez de Toca Acebal 14. Dezember 1984 – 31. Dezember 1985 (erreichter VADM)

USS DAVID W TAYLOR ( DD-551 )

USS DAVID W TAYLOR ( DD-551 )

Biografie

David Watson Taylor
* 4. März 1864 im Louisa County, Virginia
† 28. Juli 1940 in Washington DC
war ein Offizier in der US Navy, diente im Ersten Weltkrieg als Chefkonstrukteur und als Chef des Büros für Bau und Reparatur in der Navy

David Watson Taylor trat im Jahre 1881 in die United States Naval Academy in Annapolis ein, nachdem er seinem Abschluss am Randolph – Macon College bestanden hatte wo er Mitglied der Phi Kappa Psi war. Seinen Abschluss an der Marineakademie machte Taylor im Jahre 1885 wo er Klassenbester war und einen Stipendium Rekord aufstellte der heute noch ungeschlagen ist. Dieses Stipendium erhielt er noch im selben Jahr in Greenwich, England wo er am Royal Naval College studierte. Im darauffolgenden Jahr 1886 ernannte man Taylor zum Assistenten des Navy Konstrukteurs. Nach dem Abschluss im Jahre 1888 erhielt er die höchsten Auszeichnungen die jemals an diesem College vergeben worden waren. Dies war wieder ein Rekord, denn all die Auszeichnungen die er alleine erhielt hatte bis dahin noch keine einzelne Person erhalten. Im Jahre 1895 war er dann der erste Amerikaner der vom britischen Institut of Naval Architects eine Goldmedaille erhielt. In seiner frühen Laufbahn bei der US Navy diente Taylor an verschiedenen Stationen. So konstruierte er 1898 den ersten Versuchstank für Modelle von Kriegsschiffen die in den Vereinigten Staaten gebaut wurden. Den wohl größten Erfolg in seiner Karriere waren die „Taylor Standard Serien“ von 80 Modellen die er selber schuf. Mit diesen Modellen waren Variationen möglich um Schiffe auf ihren Schlankheitsgrad zu überprüfen, außerdem den Verdrängungsgrad und den prismatischen Koeffizienten. Dieser besteht aus den unterschiedlichen Technischen Schiffsmaßen wie Masse- und Raumangaben, Verdrängung, Tragfähigkeit, Länge und Geschwindigkeit. Da diese Parameter aber nicht die einzigen Variablen im Rumpf Design eines Kriegsschiffes sind, kann man durch die Schiffsmodelle eine vorläufige Schätzung des Schiffswiderstandes für Kriegsschiffe und Handelsschiffe aus der Zeit Taylors ableiten. Durch Taylors theoretische und praktische Arbeiten konnte man in den Modellversuchen planen wie man die tatsächliche Rumpfform eines Schiffes erreichen kann. 1909 übernahm Taylor als Chef das Büro für Construction and Repair von Rear Admiral Philip Hichborn ( 4. Februar 1839 – 1. Mai 1910 ). Nachdem bekannt geworden ist welch Katastrophe die RMS TITANIC am 14. April 1912 ereilte, wurde das Versuchsbecken immer effektiver genutzt um die Probleme bei der Herstellung von Seetüchtigen Schiffen durch eine bessere Rupfkonstruktion zu untersuchen und zu beheben. Man holte Taylor mit in den Bereich des Handelsministeriums wo er eine führende Rolle in der Internationalen Konferenz über Sicherheit auf See übernahm. Wenige Wochen nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs in Europa, am 14. Dezember 1914, erhielt Taylor völlige Handlungsfreiheiten in seinem Ressort und wurde zum Rear Admiral ernannt. Außerdem erhielt er den Titel „Chief Constructor of the Navy“. Im Jahre 1916 erkannte man sein aktives Interesse an der Luftfahrt und die amerikanische Regierung ernannte ihn zum Vertreter seines Landes auf dem National Research Concil. Taylor war danach ab Januar 1917 ein führendes Mitglied in der US ARMY und US Navy im Technical Board für Design und Konstruktion eines Zeppelin Luftschiffes. Während des Weltkrieges allerdings war seine Zeit dafür begrenzt. Er überwachte die Erstellung der neuen Schiffe auf den Werften für den Dienst in der US Navy. Für diese Arbeit verlieh ihm die Navy die Distinguished Service Medal. Außerdem war er an der Entwicklung des neuen NC-Typ Flugbootes beteiligt, das erste Flugzeug das einen Transatlantikflug unternehmen sollte. Nach seinem Rückzug aus dem US Navy Service, konzentrierte sich Taylor mit aller Aufmerksamkeit der Luftfahrt. Dabei spielte er in der Förderung der technischen Entwicklung der Luftfahrt eine entscheidende Rolle. Taylor diente dafür in mehreren Ausschüssen. So dem National Advisory Committee for Aeronautics ( NACA ), dem Vorläufer der National Aeronautics and Space Administration. Dort diente er als Vorsitzender des Unterausschusses für NACA – Luftfahrt Erfindungen und Design. Dieser Unterausschuss wurde im März 1927 initiiert. Noch im selben Jahr wählte man Taylor zum Vorsitzenden für Aerodynamik. Er war da schon lange eine anerkannte Autorität im Schiffsbau und Messtechnik. Taylor spezialisierte sich dabei die Probleme mit dem Design von Flugzeugpropellern und den Schwimmern von Wasserflugzeugen zu lösen. 1931 erhielt Taylor für seine herausragenden Leistungen in der Schiffsarchitektur, die John Fritz Medaille, die höchste Auszeichnung des amerikanischen Ingenieursberufes durch die American Assosiation of Engineerings Socities verliehen. Die Begründung dazu war: „Für die revolutionären Ergebnisse in der anhaltenden Forschung im Rumpf Design zur Verbesserung vieler Arten von Kriegsschiffen und für herausragende Dienste als Chefkonstrukteurs für die US Navy während des Ersten Weltkriegs“. Kurz vor seinem Tod wurde Rear Admiral David Watson Taylor nochmals geehrt, indem man in der Navy Forschungs- und Entwicklung das neue Modell Becken in Carderock, Maryland 1939 nach ihm benannte und auf den Namen David Taylor Modell Becken taufte. Dieses Becken war das Beste seiner Art zu dieser Zeit auf der Welt. Taylor hatte selbst an der Konstruktion mitgearbeitet. Er verstarb am 28. Juli 1940 in Washington DC.


USS DAVID W TAYLOR ( DD-551 )

Schiffsbiografie

Die USS DAVID W TAYLOR ( DD-551 ) ist das erste Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Rear Admiral David Watson Taylor benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das achtundsechzigste Schiff der FLETCHER – Klasse.
Auf der Gulf Shipbuilding Corporation in Chickasaw, Alabama wurde am 12. Juni 1941 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Imogene Taylor Powell, Tochter von Rear Admiral David Watson Taylor, taufte am 4. Juli 1942 das Schiff vor dem Stapellauf. Lieutenant Commander William Harry Johnsen stellte am 18. September 1943 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Nach der Erprobungs- und Ausbildungsfahrt die bis zu den Bermudas durchgeführt wurde, rüstete man den Zerstörer vollständig in Boston, Massachusetts aus. Man versetzte das Schiff nach Charleston, South Carolina wo ein Konvoi von Handelsschiffen wartete der nach Pearl Harbor eskortiert werden musste. Auf diesen Schiffen befanden sich Truppen. Einen Zwischenstopp legte dieser Konvoi in New Orleans, Louisiana ein. Dort erreichte der Zerstörer USS CAPPS ( DD-550 ) den Konvoi und begleitete ihn. Anfang Januar 1944 legten die Schiffe in New Orleans ab, durchquerten den Panamakanal und erreichten am 20. Januar den Hafen von Pearl Harbor. Drei Tage später begleitete die USS DAVID W TAYLOR einen Konvoi zu den Gilbert und Marshall Inseln. Dafür wurde das Schiff zur Luftüberwachung genutzt. Am 29. Februar legte der Zerstörer in Pearl Harbor wieder an. Dort bereitete man das Schiff auf seinen nächsten Einsatz vor. In der Werft lag seit dem 24. Februar der Flugzeugträger USS INTREPID der am 17. Februar durch ein Lufttorpedo seine Ruderanlage nicht mehr nutzen konnte und wurde Notrepariert. Am 16. März konnte der Träger wieder selbständig fahren und die USS DAVID W TAYLOR eskortierte ihn bis nach San Francisco, Kalifornien wo sie am 22. März anlegten. Dort konnte der Träger einer richtigen Reparatur unterzogen werden. Gleich nach der Übergabe der USS INTREPID in der Werft, fuhr der Zerstörer nach Pearl Harbor zurück. Dort legte das Schiff am 28. März an. Nachdem das Schiff wieder vollständig ausgerüstet war, legte es am 1. April wieder ab und fuhr zu den Marshall Inseln. Dort patrouillierte der Zerstörer bis zum 13. Mai 1944 und lag auch kurzzeitig im Hafen der neueroberten Insel Majuro. Von dort aus fuhr die USS DAVID W TAYLOR wieder nach Pearl Harbor und legte dort am 18. Mai an. Bis zum 7. Juni wurden rund um Hawaii Patrouillenfahrten durchgeführt und Trainingsaufgaben absolviert. Dann rüstete man den Zerstörer für seine kommende Feindfahrt bis zum 9. Juni aus. Man versetzte ihn zur 5. US Flotte wo er in die Task Force 50 integriert wurde. Das Schiff sollte an der Operation unter dem Codenamen „Forager“ teilnehmen zur Eroberung der Nördlichen Marianen. Am 15. Juni erreichte der Zerstörer die Schiffe der Task Group 50.17, da hatte die Schlacht um Saipan schon begonnen. In dieser TG befand sich der Leichte Flugzeugträger US MONTEREY ( CVL-26 ), die Geleitflugzeugträger USS COPAHEE ( CVE-12 ) und USS BRETON ( CVE-23 ), die Zerstörer USS DAVID W TAYLOR, USS JOHN D HENLEY ( DD-553 ), USS EVANS ( DD-552 ), USS HALL ( DD-583 ) und USS PAUL HAMILTON ( DD-590 ), die Geleitzerstörer USS LEVY ( DE-162 ), USS OSTERHAUS ( DE-164 ), USS PARKS ( DE-165 ), USS SAMUEL S MILES ( DE-183 ), USS WESSON ( DE-184 ), RIDDLE ( DE-185 ), USS SWEARER ( DE-186 ), USS WILEMAN ( DE-22 ), USS DEEDE ( DE-263 ), USS FAIR ( DE-35 ), USS MANLOVE ( DE-36 ), USS BANGUST ( DE-739 ), USS WATERMAN ( DE-740 ), USS WEAVER ( DE-741 ), USS LAMONS ( DE-743 ), USS HILBERT ( DE-742 ) und USS MITCHELL ( DE-43 ) sowie die Öltanker USS NESHANIC ( AO-71 ), USS SAUGATUCK ( AO-75 ), USS SARANAC ( AO-74 ), USS SEBEC ( AO-87 ), USS ENOREE ( AO-69 ), USS MANATEE ( AO-58 ), USS MARIAS ( AO-57 ), USS TAPPAHANNOCK ( AO-43 ) und vier weitere. Die USS DAVID W TAYLOR hatte mit der USS CAPPS dabei die Aufgabe übernommen den Luftraum zu überwachen und U-Boot-Patrouillen zu fahren damit die anderen Schiffe der Task Force sich auf den Angriff konzentrieren konnten. Beide Schiffe patrouillierten vor den Inseln Saipan, Tinian und später Guam. Kurzzeitig verlegte man die USS DAVID W TAYLOR zur 1. US Flotte. Dort erhielt der Zerstörer in der Task Group 16.7 die Aufgabe am 23. und 24. Juni den Geleitflugzeugträger USS BRETON ( CVE-23 ) und den Öltanker USS CAHABA ( AO-82 ) zu eskortieren. Der Öltanker sollte die Schiffe der Task Group 58.7 betanken. Nach der Erfüllung dieser Aufgabe wechselte die USS DAVID W TAYLOR wieder zurück zur TF 50. Mit dem Geleitzerstörer USS RIDDLE ( DE-185 ) zusammen konnten beide Schiffe das japanische U-Boot I-10 am 4. Juli auf der Position 15° 26’N 147° 48’E versenken. Die Schlacht um Saipan endete am 9. Juli. Die TF 50 blieb aber in ihrem Einsatzgebiet dort und unterstützten nun auch die Schiffe de 5. US Flotte bei den Angriffen auf die anderen Inseln. So begann die Schlacht um Tinian, die wenige Meilen südlich von Saipan liegt, am 24. Juli und endete am 1. August. Die Schlacht um Guam begann am 21. Juli. Noch bevor diese Schlacht beendet war, verließ die USS DAVID W TAYLOR am 4. August ihr Einsatzgebiet und fuhr nach Eniwetok. Dort legte das Schiff am 10. August an und verließ am folgenden Tag die Insel wieder. Der Zerstörer kehrte in sein Einsatzgebiet zurück. Auf dem Weg dorthin erhielt CDR William Harry Johnsen den Befehl wieder nach Eniwetok zurück zu kehren. Man versetzte das Schiff zur 3. US Flotte wo es in die Task Group 30.8 integriert wurde. In dieser Task Group befanden sich Öltanker und Geleitflugzeugträger die bewacht werden mussten. Kommandiert wurde diese TG von Captain Jasper Terry Acuff ( 29. März 1898 in Fayetteville, Lincoln County, Tennessee – 1. April 1973 ). Die Geleitflugzeugträger der Task Group waren USS BARNES ( CVE-20 ), USS NASSAU ( CVE-16 ), USS NEHENTA BAY ( CVE-74 ), USS SARGENT BAY ( CVE-83 ), USS STEAMER BAY ( CVE-87 ), USS SITKOH BAY ( CVE-86 ) und USS RUDYERD BAY ( CVE-81 ), die Flottenöltanker waren USS MILLICOMA ( AO-73 ), USS SCHUYKILL ( AO-76 ), USS LACKAWANNA ( AO-40 ), USS CIMARRON ( AO-22 ), USS NEOSHO ( AO-48 ), USS KASKASKIA ( AO-27 ) und achtzehn weitere. Begleitet wurden diese Schiffe von den Geleitzerstörern USS KYNE ( DE-744 ), USS LEVY ( DE-162 ), USS PARKS ( DE-165 ), USS WESSON ( DE-184 ), USS MITCHELL ( DE-43 ), USS SWEARER ( DE-186 ), USS ELDEN ( DE-264 ), USS HALLORAN ( DE-305 ), USS STRAUS ( DE-408 ), USS BANGUST ( DE-739 ), USS WATERMAN ( DE-740 ), USS WYMAN ( DE-38 ), USS WEAVER ( DE-741 ) und USS LAMONS ( DE-743 ). Zur Absicherung all dieser Schiffe waren neben der USS DAVID W TAYLOR und der USS CAPPS noch die Zerstörer USS JOHN D HENLEY ( DD-553 ), USS THATCHER ( DD-514 ), USS HALL ( DD-583 ) und USS PAUL HAMILTON ( DD-590 ) anwesend. Am 26. August 1944 verließen die Zerstörer Eniwetok und begleiteten die Flottenöltanker nach Manus. Diese Insel gehört zu den Admiralitätsinseln von Papua Neuguinea und die Schiffe erreichten sie am 31. August. Die Operation „Stalemate II“ begann am 6. September zur Eroberung der Palau Inseln Peleliu und Angaur. Die Öltanker waren in dieses Gebiet beordert worden um die Schiffe der 3. US Flotte zu betanken. Am 3. Oktober war diese Operation beendet und es schloss sich sofort die Operation „King II“ an. Für diese Operation war die TG 30.8 die Seelogistikgruppe, die wieder die Treibstoffversorgung der Schiffe aus der TF 38 zu gewährleisten hatte. Dafür pendelten die Öltanker der Task Group ab dem 4. Oktober von Manus aus zu den einzelnen Task Groups der Task Force 38 um diese mit Treibstoff zu versorgen. Die Zerstörer, Geleitzerstörer und die Geleitflugzeugträger waren dabei zur Sicherung dieser Aktionen mit dabei. So wurden am 9. Oktober die Schiffe der TG 38.1 auf dem Weg nach Okinawa betankt. Am 15. Oktober hatte man für die Schiffe der TG 38.2 das gleiche getan, da wurde diese Aktion rund 350 Seemeilen südlich von Formosa durch geführt. 50 Seemeilen östlich der San Bernardino Straße erhielten am 23. Oktober die restlichen Schiffe der TG 38.2 ihren frischen Treibstoff. Dasselbe geschah am 27. und 31. Oktober für die TG 38.2 und am 27. Oktober für die TG 34.5. Fast die gesamte TG 30.8 war am 3. November 1944 unterwegs um die Schiffe der TG 38.1, TG 38.2 und TG 38.3 die auf dem Weg in den Norden von Luzon waren, mit Treibstoff zu versorgen. Vier Tage später war die TG 38.2 auf dem Weg nach Ulithi und die Öltanker mussten wieder frischen Treibstoff übergeben. Am 16. November wurden die Schiffe der TG 38.1, TG 38.2 und TG 38.4 betankt. Am 18. November folgten weitere Schiffe vor dem Angriff auf die Manila Bay sowie dem Angriff auf den zentralen und südlichen Bereich von Luzon. Genau das gleiche geschah am 21. November wieder für die Schiffe der TG 38.1 und der TG 38.2. Die USS DAVID W TAYLOR und die USS CAPPS wechselten am 22. November zur Task Force 38 und übernahmen dort in der Manila Bay die Luftraumüberwachung für eine Flugzeugträgergruppe. Diese musste sich am 25. November während des Angriffes auf Manila sich mehreren Kamikazeangriffen erwehren. Noch am selben Tag wurden die japanischen Streitkräfte besiegt und die Operation „King II“ beendet. Beide Schiffe erreichten am 27. November die Insel Ulithi wo sich die Mannschaften etwas erholen konnten. Die USS DAVID W TAYLOR musste am 30. November wieder ablegen. Den Zerstörer hatte man in die Task Force 94 verlegt die von Vizeadmiral John Howard Hoover ( 15. Mai 1887 – 2. Dezember 1970 ) kommandiert wurde. Die Hauptaufgabe der Task Force bestand darin, rund um Ulithi, westlich der Karolinen und der Marianen Patrouillenfahrten durchzuführen und in diesem Gebiet andere Schiffe zu eskortieren. Am 29. Dezember versetzte man die USS DAVID W TAYLOR zur Task Group 94.9 die von Rear Admiral Allen Edward Smith ( 19. Januar 1892 – 2. Juli 1987 ) befehligt wurde. In dieser TG befanden sich die Schweren Kreuzer USS CHESTER ( CA-27 ), USS PENSACOLA ( CA-24 ) und USS SALT LAKE CITY ( CA-25 ) sowie die Zerstörer USS CUMMINGS ( DD-365 ), USS CASE ( DD-370 ), USS ROE ( DD-418 ), USS CASSIN ( DD-372 ), USS DUNLAP ( DD-384 ) und USS ELLET ( DD-398 ). Diese TG fuhr nach Chichi Jima die zu den Ogasawara Inseln gehörte und begannen dort die japanischen Stellung in Küstennähe mit ihren Schiffsgeschützen zu bombardieren. Bis zum 5. Januar 1945 wurde auch die japanische Insel Haha Jima von der TG 94.9 bombardiert. An diesem Tage ereignete sich unter der USS DAVID W TAYLOR eine Explosion. Das Schiff war auf eine Seemine gelaufen. Der Zerstörer wurde dabei erheblich beschädigt und vier Besatzungsmitglieder fanden den Tot. Durch die disziplinierte Mannschaft und sofort eingeleitete Schadensbegrenzungen schaffte es der Zerstörer aus eigener Kraft bis nach Saipan. Dort legte das Schiff zwei Tage später an. Dort konnte man eine Notreparatur durchführen und das Schiff fuhr nach Pearl Harbor weiter. In dem dortigen Hafen wurde eine weitere Reparatur vorgenommen. Der Zerstörer legte am 7. Februar in Pearl Harbor ab und fuhr nach San Francisco, Kalifornien in die dortige Hunters Point Naval Shipyard. Vom 13. Februar an bis zum 7. Mai lag das Schiff dort im Trockendock. Nach dem Ausdocken fuhr die USS DAVID W TAYLOR nach San Diego, Kalifornien. Dort legte das Schiff am 15. Mai wieder ab. Das erste Ziel waren die Marshall Inseln. Von dort aus sollte der Zerstörer nach Okinawa fahren. Auf dem Weg dorthin lag Emidj Island im Jaluit Atoll. Dort befanden sich noch japanische Truppen. Mit dem Schweren Kreuzer USS NEVADA ( CA-36 ) und einem weiteren Zerstörer wurde die Insel am 18. Juni bombardiert. Bis zum 30. Juni patrouillierte die USS DAVID W TAYLOR noch zwischen den Marshall Inseln. Dann gliederte man den Zerstörer in die Task Force 32 ein, die Vizeadmiral Jesse Bartlett Oldendorf ( 16. Februar 1887 – 27. April 1974 ) befehligte. In dieser befanden sich 3 Schlachtschiffe, die Schweren Kreuzer USS SALT LAKE CITY und USS CHESTER, ein Leichter Kreuzer, 4 Geleitflugzeugträger, 11 Zerstörer und 4 Geleitzerstörer. Die Aufgabe dieser Task Force bestand darin mit den Schiffen der Task Force 39 Seeminen rund um Okinawa aufzuspüren und zu eliminieren. Nach der Kapitulation Japans am 15. August 1945, eskortierte die USS DAVID W TAYLOR am 4. September einen Konvoi mit Besatzungstruppen nach Takasu, Kyushu. Bis zum 31. Oktober sicherte der Zerstörer die Landungen an den japanischen Städten Wakayama in der Kansai Region und Nagoya in der Region Chubu. Am 31. Oktober verließ das Schiff diese Region und fuhr nach San Diego wo es am 17. November anlegte. Dort stellte man den Zerstörer am 17. August 1946 außer Dienst und versetzte ihn in die Reserveflotte.
Am 15. Mai 1951 übergab man den Zerstörer an Spanien. Man stellte das Schiff dort mit dem Namen SPS ALMIRANTE FERRANDIZ ( D22 ) in den Dienst der spanischen Marine. Spanien kaufte den Zerstörer am 1. Oktober 1942 offiziell von der US Navy ab. Noch gleich an diesem Tage strich man in der US Navy den Namen USS DAVID W TAYLOR ( DD-551 ) von der Navy – Liste. Bis zum 17. November 1987 diente das Schiff in der spanischen Marine. Danach stellte man es außer Dienst und verschrottete es.


USS DAVID W TAYLOR ( DD-551 )
Commanding Officer

CDR William Harry Johnsen        18. September 1943 – 23. Februar 1945
CDR Francis O’Conner Fletcher Jr.       23. Februar 1945 – 13. Dezember 1945
LT John Warren Sedwick         13. Dezember 1945 – 17. August 1946
Kommandierender Offizer im spanischen Kommando
Dank an Fabio Peña im spanischen Verteidigungsministerium, Gabinete del AJEMA
CdF Juan Carlos Munoz-Delgado Y Pinto    15. Mai 1957 – 19. August 1959 (erreichter Rang ADM)
CdF Jaime Gomez-Pablos Duarte     19. August 1959 – 19. August 1961 (erreichter Rang VADM)
CdF Jaime Diaz Deus       19. August 1961 – 19. August 1963 (erreichter Rang ADM)
CdF Mauricio Hermida Guerra-Mondragon 19. August 1963 – 19. August 1964 (erreichter VADM)
CdF Luis Martinez-Canavate Ballesteros    19. August 1964 – 19. August 1965 (erreichter RADM)
CdF Manuel Morgado Aguirre     19. August 1965 – 12. August 1966 (erreichter Rang RADM)
CdF Joaquin Contreras Franco      12. August 1966 – 17. Februar 1968 (erreichter Rang ADM)
CdF Alberto de La Guardia Y Oya 17. Februar 1968 – 16. September 1969 (erreichter Rang ADM)
CdF Ignacio Cela Diz       16. September 1969 – 18. März 1971 (erreichter Rang RADM)
CdF Juan Manuel Garcia Moreton    18. März 1971 – 18. September 1972 (erreichter Rang RADM)
CdF Jose Antonio Hevia Moran       18. September 1972 – 21. März 1974
CdF Ramon Barnuevo Marin-Barnuevo       21. März 1974 – 22. September 1975
CdF Manuel Santos Lopez       22. September 1975 – 22. März 1977
CdF Victor Guimera Beltri       22. März 1977 – 22. September 1978
CdF Alberto Alonso Ojea       22. September 1978 – 25. März 1980
CdF Pedro Pemartin de La Rocha      25. März 1980 – 25. September 1981
CdF Miguel Molinero Fernandez 25. September 1981 – 27. September 1982 (erreichter VADM)
CdF Joaquin Boado Gonzalez-Llanos       27. September 1982 – 28. März 1984
CdF Manuel Acedo Manteola       28. März 1984 – 1. Oktober 1985 (erreichter Rang ADM)
CdF Luis Molins Saenz-Diaz        1. Oktober 1985 – 17. November 1987

USS HAROLD J ELLISON ( DD-864 )

USS HAROLD J ELLISON ( DD-864 )

Biografie

Harold John Ellison
* 17. Januar 1917 in Buffalo, New York
† 4. Juni 1942 im Pazifik während der Schlacht um Midway
war ein Marineflieger und Mitglied des Torpedo Squadron 8, die komplett von den Japanern während der Schlacht um Midway abgeschossen wurden

Ellison ernannte man zum Ensign am 20. Oktober 1941 nach seiner bestandenen Flugausbildung. Bald darauf meldete er sich an Bord des Flugzeugträgers USS HORNET ( CV-8 ) bei Squadron 8. In der entscheidenden Schlacht um Midway am 4. Juni 1942 war Ellison mit einem Douglas TBD-1 Devastator Torpedobomber auf Erkundungsflug um mit seinen Kameraden einen Torpedoangriff auf japanische Schiffe zu fliegen. Sie hatten keine Abfangjäger dabei und sie wussten, dass nicht genügend Treibstoff in ihren Tanks war um zur USS HORNET zurück zu kehren. Kein Torpedo fand sein Ziel und alle Geschwader Flugzeuge wurden bei diesem ersten Angriff von den Japanern abgeschossen. Die Torpedo Squadron 3, Torpedo Squadron 6 und die Torpedo Squadron 8 existierten nach diesem Angriff nicht mehr. Durch diesen Angriff lockte die Staffeln der Amerikaner die japanischen Stukas von ihren Flugzeugträgern weg und die nächsten Wellen von US Navy Sturzkampfbombern konnten die japanischen Flugzeugträger angreifen und vernichteten. Durch die Heldentat von Ensign Ellison konnte die Schlacht um Midway von den Amerikanern gewonnen werden.

Ensign Ellison wurde am 5. Juni 1942 als „Tot“ erklärt.
Er erhielt posthum das Navy Cross für seine Tapferkeit bei Midway.

Zwei Schiffe sollten den Namen zu Ehren von Ensign Harold John Ellison bei der US Navy tragen.
Das erste Schiff war der Geleitzerstörer USS HAROLD J ELLISON ( DE-545 ) aus der JOHN C BUTLER – Klasse.
Das zweite Schiff der Zerstörer USS HAROLD J. ELLISON ( DD-864 ) aus der GEARING – Klasse.


USS HAROLD J. ELLISON ( DD-864 )

Schiffsbiografie

Die USS HAROLD J ELLISON ( DD-864 ) ist das zweite Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Ensign Harold John Ellison den Namen tragen sollte, aber das einzige das nach ihm benannt worden ist.
Der Zerstörer war das zweiundsiebzigste Schiff aus der GEARING – Klasse.
s40002Auf der Bethlehem Steel Corporation in Staten Island, New York legte man am 3. Oktober 1944 den Kiel des Schiffes. Mrs. Audrey Ellison, Witwe von Ensign Harold John Ellison, taufte den Zerstörer am 14. März 1945 vor dem Stapellauf. Commander Jerry Curtis South stellte das unter seinem Kommando stehende Schiff am 23. Juni 1945 in den Dienst der US Navy.
Obwohl die USS HAROLD J ELLISON für die Pazifische Flotte vorgesehen war und sich am Endkampf gegen Japan zu beteiligen sollte, vollendete man die umfassenden Erprobungs- und Ausbildungsfahrten in Ruhe. Am 15. August 1945 war der Zerstörer Einsatzbereit. Der Heimathafen des Schiffes war Norfolk, Virginia. In den folgenden zwei Jahren nahm der Zerstörer an U-Boot Abwehrübungen im Atlantik und in der Karibik teil. Außerdem nahmen auf dem Schiff in den Jahren 1946 und 1947 über 300 Navy Reservisten an Kreuzfahrten teil. In diesen beiden Jahren wurden die Häfen von Trinidad; Kingston, Jamaika; New York; in der Casco Bay, Maine; Guantanamo Bay, Kuba; Hamilton, Bermuda; New Orleans, Louisiana; Charleston, South Carolina; Washington DC und noch weitere angelaufen. Die USS HAROLD J ELLISON legte am 10. November 1947 in Norfolk ab um ab diesem Zeitpunkt regelmäßige Kreuzfahrten im Mittelmeer durchzuführen. Auf dem Weg quer über den Atlantik geriet der Zerstörer am folgenden Tag in einen Sturm. Mit 70 Knoten tobte der Wind. Das Deck und die Aufbauten des Schiffes wurden ständig überspült. Alles an Deck und unter Deck musste festgezurrt werden. Neun Tage lang tobte der Sturm. Mit der Einfahrt in das Mittelmeer bei Gibraltar war die See mit einem Male ganz ruhig. Der Zerstörer schloss sich für die folgenden vier Monate der 6. US Flotte an und führte mehrere Operationen durch um die Interessen der USA in diesem Teil der Welt zu sichern. Dafür besuchte die USS HAROLD J ELLISON unter anderen den marokkanischen Hafen Tanger, die italienischen Häfen Taranto und Neapel, die griechischen Häfen von Athen, Korfu, Leros und Saloniki den Hafen von Malta und den Libyschen Hafen Tripolis. Im März 1948 legte der Zerstörer wieder in seinem Heimathafen an. Dem Schiff übertrug man wieder Aufgaben der Ausbildung von Navy Reservisten. s40004Dabei gehörte dabei es dem Zerstörergeschwader 4 in der Zerstörer Division 42 an. Dann musste die Mannschaft der USS HAROLD J ELLISON selber zeigen was sie konnte. Vor Bloodsworth Island, einer Insel in der Chesapeake Bay, südlich von Dorchester County, Maryland, mussten Schießübungen auf Ziele in Ufernähe durchgeführt werden. Die Mannschaft schloss mit einem „Sehr Gut“ ab. Nach einer Überholung in der Boston Navy Yard fuhr der Zerstörer für eine sechswöchige Ausbildungszeit in die Guantanamo Bay, Kuba. Danach war das Schiff für seinen nächsten Einsatz an die Küste Europas bereit. Zusammen mit dem Schwesterschiff USS GYATT ( DD-712 ) gliederte man die USS HAROLD J ELLISON in den nordeuropäischen militärischen Großverband der US Navy im europäischen Raum ein. Das Kommando über diesen Verband führte Admiral Richard Lansing Connolly ( 26. April 1892 – 1. März 1962 ). Der Titel dieses Kommandos lautete Commander-in-Chief US Naval Forces Eastern Atlantik and Mediterranean ( CINCNELM ). Nachdem noch keine fünf Monate verstrichen waren, hatten beide Zerstörer über 25.000 Meilen zurück gelegt um die Entschlossenheit der Amerikaner den Europäern zu zeigen. Dabei wurden die Häfen von England, Schottland, Irland, Frankreich, Dänemark, Niederlande, Portugal und der Bundesrepublik Deutschland angelaufen. Ein kurzer Aufenthalt musste in Casablanca gemacht werden, da man vergeblich versucht hatte die Piloten eines abgestürzten B-29 Bombers zu bergen.
Der Chief of Naval Operations, Admiral Louis Emil Denfeld ( 13. April 1891 – 28. März 1972 ), verlieh am 1. Juli 1949 dem Schiff den Battle Efficiency Award.
Im Spätsommer und Herbst 1949 wurden wieder Reservisten Ausbildungen durchgeführt. Diesmal waren es Anti-Submarine Übungen. Anfang Dezember beteiligte sich der Zerstörer unter winterlichen Bedingungen mit den Schiffen der 2. US Flotte an einem dreiwöchigen Manöver in der Arktis. Am 6. Januar 1950 befand sich die USS HAROLD J ELLISON wieder in wärmeren Gefilden und begann seine nächste Mittelmeerkreuzfahrt. Dabei besuchte der Zerstörer unter anderen die Häfen von Beirut, Triest und Istanbul. In seinem Heimathafen legte das Schiff am 2. Juni wieder an und begab sich gleich danach in die Portsmouth Naval Shipyard wo es sich einer drei Monate dauernden regulären Überholung unterziehen musste. Nach dem Abschluss dieser Arbeiten fuhr der Zerstörer für Auffrischungskurse wieder in die Guantanamo Bay. Diese dauerten fünf Wochen. Am 10. Januar 1951 legte die USS HAROLD J ELLISON in Norfolk wieder ab für ihre vierte Kreuzfahrt im Mittelmeer und in europäischen Gewässern. Nach zwei Monaten im Mittelmeer begleitete den Zerstörer das Schwesterschiff USS PERRY ( DD-844 ) auf der Kreuzfahrt zu den Häfen von England, Schottland und der Bundesrepublik Deutschland. Geschuldet wegen eines möglichen militärischen Konfliktes in Europa, musste die Mannschaft des Zerstörers in ständiger Alarmbereitschaft sein. Am 17. April forderte die Royal Navy die Hilfe der USS HAROLD J ELLISON und der USS PERRY sowie weiterer Schiffe der NATO an. Ihr U-Boot HMS AFFREY ( P-421 ) hatte am Vortage gegen 16:00 Uhr von seiner Heimatbasis abgelegt. Es sollte eine Kriegsimulierende Übung durchgeführt werden. An Bord des U-Bootes befanden sich nur 50 der 61 Besatzungsmitglieder. Zusätzlich befanden sich aber zur Ausbildung mehrere Offiziere an Bord. Etwa 21:00 Uhr meldete sich der Kommandant des U-Bootes mit seiner Position, dem Kurs und der Geschwindigkeit und meldete die Vorbereitungen zum Tauchen. Um 8:00 Uhr des 17. April erfolgte kein weiterer Bericht. Die Suche nach dem vermissten britischen U-Boot dauerte mehrere Tage und Nächte und blieb Erfolglos. Durch Zufall fand die britische Fregatte HMS Loch Insh ( K433 ) am 14. Juni durch einen Sonarkontakt das in 86 Meter Tiefe liegende U-Boot im Ärmelkanal bei Hurds Deep, nordwestlich von Channel Island.
Die USS HAROLD J ELLISON war schon am 17. Mai 1951 nach Norfolk zurück gekehrt von wo aus das Schiff wieder eine Ausbildung von Reservisten und Kadetten startete. Im Juli lag der Zerstörer wieder in Norfolk. Diesmal aber am Convoy Escort Pier und wurde dort wieder einer Wartung und Instandhaltung unterzogen. Für eine dreiwöchige Midshipman Kreuzfahrt legte das Schiff im August ab. Es besuchte dabei die Häfen von New York; Colon, Panamakanalzone und die Guantanamo Bay. Im September und Oktober nahm der Zerstörer für fünf Wochen an dem Manöver LANTFLEX, einer amphibischen Operation, teil. Die USS HAROLD J ELLISON lag dann im November im Hafen von Vieques, Puerto Rico. Im Dezember machte man das Schiff an einem Tender längsseits fest für Reparaturarbeiten. Im Januar 1952 verlegte man das Schiff in die Task Group 87.1. Der Zerstörer überquerte den Atlantik bis zu den Azoren und wendete sich dann nach Norden wo er am 28. Januar im Hafen von Londonberry, Irland festmachte. Nach dem es von dort aus wieder in See stach, legte es in den englischen Häfen Bristol und Liverpool an. Es folgte dann am 14. Februar der Hafen von Amsterdam. Auf der nordeuropäischen Kreuzfahrt besuchte das Schiff dann noch Kopenhagen, Bremerhaven, Oslo und Brest. Am 14. März fuhr der Zerstörer in Richtung Mittelmeer wo er sich wieder in die 6. US Flotte einreihen sollte. In den letzten Tagen des März passierte das Schiff Gibraltar und besuchte auf seiner Kreuzfahrt Kreta, Istanbul, Athen und Rhodos. Die USS HAROLD J ELLISON kehrte am 24. Mai, nach einer äußerst rauen Überfahrt durch fünf aufeinander folgende Stürme, nach Norfolk zurück. Bis November blieb dann das Schiff in der Werft und erfolgten danach wieder Auffrischungskurse in der Guantanamo Bay. Zu den Weihnachtsfeiertagen machte der Zerstörer wieder in seinem Heimathafen fest um danach vom 6. bis zum 26. Januar 1953 wieder in die kubanischen Gewässer zurück zu kehren. Nach dem Abschluss dieser Übungen legte die USS HAROLD J ELLISON am 28. Januar in Norfolk an. In der Portsmouth Naval Shipyard legte der Zerstörer für Reparaturen am 9. März an. Dort bereitete man das Schiff auch für die kommende Kreuzfahrt nach Europa und in das Mittelmeer vor. Diese Kreuzfahrt begann dann am 24. April. Den ersten Hafen den das Schiff auf dieser Fahrt anlief, war Oran in Algerien. Es folgten der Hafen von Cagliari, Italien, vor dem Hafen von Cannes im Golfe Juan kreuzte das Schiff, legte in den italienischen Häfen Triest, Ancona und Bari an, stattete der griechischen Hauptstadt Athen und der griechischen Hafenstadt Kavala einen Besuch ab, legte im Hafen von Istanbul an und vor der Ausfahrt aus dem Mittelmeer in Gibraltar. Über zwei Monate dauerte diese Kreuzfahrt. Dann fuhr die USS HAROLD J ELLISON nach Nordeuropa. Es legte dort in den Häfen von England, Frankreich, der Bundesrepublik Deutschland, den Niederlande, Dänemark, Norwegen, Schottland und Irland an. Die letzte Anlaufstelle in europäischen Gewässern während dieser Kreuzfahrt war Plymouth. Hier übergab Commander Thomas Richard Ingham ( 30. Oktober 1914 – 13. Januar 1997 ) am 9. Oktober 1953 das Kommando über den Zerstörer an Commander Julian Thompson Burke, Jr. ( 24. April 1918 – 8. August 2011 ). Noch am selben Tag legte das Schiff ab und fuhr nach Hause. In Norfolk angekommen musste sich das Schiff wieder für zwei Monate am Convoy Escort Pier einer Wartung und Instandhaltung unterziehen. Gleich danach legte der Zerstörer wieder ab und fuhr in die Karibik. Dort beteiligte sich das Schiff an dem Manöver SPRINGBOARD. Nach sechs Wochen harter Arbeit, die mit ein paar Tagen Entspannung in den Häfen von Havanna, Kuba; San Juan, Puerto Rico; St. Thomas, Virgin Islands und Kingston, Jamaika erfolgte, fuhr die USS HAROLD J ELLISON in Richtung Heimathafen. Unterwegs nahm der Zerstörer an dem Amerikanisch – Kanadischen Marinemanöver „NEW BROOM“ teil. In Norfolk legte dann der Zerstörer am 20. Februar 1954 an und wurde bis zum 4. Mai für seine erneute Kreuzfahrt in das Mittelmeer vorbereitet. Diesmal lief das Schiff zuerst Gibraltar an. Danach folgten Genua, Barcelona und Neapel. Anfang Juli war die USS HAROLD J ELLISON wieder in Norfolk. Das Schiff beteiligte sich in den folgenden drei Monaten an Flottenmanövern die entlang der Atlantikküste der Vereinigten Staaten durchgeführt wurden. Gleich im Anschluss musste das Schiff in die Norfolk Naval Shipyard zur Überholung. Ende Januar 1955 legte der Zerstörer wieder ab und fuhr in die Karibik. Die Guantanamo Bay erreichte das Schiff am 3. Februar und es begannen in den folgenden sechs Wochen Auffrischungskurse und Tests mit der Besatzung und der Ausrüstung des Zerstörers. In dieser Zeit wurden zur Erholung die Häfen von Kingston und Santiago de Cuba angelaufen. Im März kehrte die USS HAROLD J ELLISON nach Norfolk zurück und der Zerstörer nahm mit den restlichen Schiffen der Division an Anti-U-Boot-, Luftverteidigungs- und Konvoi Eskorten Übungen dran teil in der das Schiff seine Vielseitigkeit und Kapazitäten demonstrierte. Während der Vorbereitungen für eine weitere Mittelmeerkreuzfahrt, übernahm am 6. Juli Lieutenant Commander Maurice Edwin Wall das Kommando über den Zerstörer. Im Mittelmeer wurden dann wieder mehrere Häfen angelaufen. Danach erfolgten wie jedes Jahr Taktische Übungen und Auffrischungskurse in der Guantanamo Bay, Manöver entlang der Ostküste und in europäischen Gewässern. Mit dem Jahr 1956 traten die Spannungen zwischen Israel, Großbritannien und Frankreich auf der einen Seite und Ägypten, die USA und Sowjetunion auf der anderen Seite offen zu Tage. Diese entluden sich in der Suez Krise. Vom 29. Oktober bis zum 7. November 1956 tobten auf der Sinaihalbinsel und in der Suezkanal Zone die Kämpfe bis UNO Truppen dort einmarschierten. Die USS HAROLD J ELLISON wurde Anfang 1957 in das Krisengebiet entsandt um mit den Schiffen der 6. US Flotte zur Stabilisierung im östlichen Mittelmeer beizutragen. Im folgenden Sommer, am 15. Juli 1958, begannen sich pro-westliche und pro-arabische Kräfte im Libanon zu bekämpfen. Der libanesische Präsident Camille Chamoun Nimr ( 3. April 1900 – 7. August 1987 ) bat die USA um militärische Hilfe zur Beilegung dieses Konfliktes. US Präsident Dwight David Eisenhower ( 14. Oktober 1890 – 28. März 1969 ) setzte umgehend die Schiffe der 6. US Flotte in Marsch. Insgesamt 70 Schiffe mit 40.000 Besatzungsmitgliedern unterstützten die Landungskräfte von 14.000 Mann. Diese besetzten den Beiruter International Airport, den Hafen und einige Teile der Stadt. Sie mischten sich aber nicht in die offenen Kämpfe ein. Kommandiert wurde diese Operation „Blue Bat“ von Admiral James Lemuel Holloway, Jr. ( 20. Juni 1898 – 11. Januar 1984 ) dessen Flaggschiff das amphibische Flaggschiff USS TACONIC ( AGC-17 9 war. Die USS HAROLD J ELLISON befand sich von Juli bis September 1958 vor Beirut und schirmte den Flugzeugträger USS SARATOGA ( CV-60 ) und den Schweren Kreuzer USS DES MOINES ( CA-134 ) ab. Am 25. Oktober 1958 zogen sich die amerikanischen Einheiten nach der Beendigung der Kämpfe zurück. Nach einem kurzen Aufenthalt in Norfolk, fuhr die USS HAROLD J ELLISON wieder in europäische Gewässer wo der Zerstörer innerhalb der Atlantikflotte zum Zerstörergeschwader 36 das zur Task Group ALFA gehörte. Bei Anti-U-Boot-Manövern begleitete der Zerstörer mit seinen Schwesterschiffen USS BASILONE ( DD-824 ), USS DAMATO ( DD-871 ), USS ROBERT L WILSON ( DD-847 ), USS HOLDER ( DD-819 ) und USS NEW ( DD-818 ) den Flugzeugträger USS VALLEY FORGE ( CVS-45 ). In den folgenden drei Jahren beteiligte sich die USS HAROLD J ELLISON an wechselnden Operationen entlang der Ostküste und in der Karibik mit der 2. US Flotte und mit der 6. US Flotte im Mittelmeer. Mitte 1961 befand sich das Schiff wieder bei der 6. US Flotte. Doch diesmal musste der Zerstörer im Juli in den Persischen Golf fahren um dort die Entwicklung der Kuwait Krise zu beobachten. Kuwait hatte sich am 19. Juni 1961 zum von Irak unabhängigen Emirat erklärt. Durch ein Militärabkommen mit Großbritannien und der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht konnte Kuwait die Einverleibenden Absichten vom Irak entgegenwirken.
Im Mai 1962 gehörte die USS HAROLD J ELLISON einer Such- und Rettungsflotte an, die die Raumkapsel von Mercury – Atlas 7 bergen sollte. Durch eine Fehlfunktion beim Wiedereintritt der Raumsonde in die Erdatmosphäre landete diese am 24. Mai 1962 nordöstlich von Virgin Island, 250 Seemeilen, rund 402 Kilometer, von ihrem vorausberechneten Zielgebiet, im Wasser. Eine halbe Stunde nach der Wasserung, erreichten die ersten Flugzeuge der USS INTREPID ( CV-11 ) die Raumsonde. Astronaut Malcolm Scott Carpenter ( 1. Mai 1925 – 10. Oktober 2013 ) wartete bereits in einem Rettungsfloß. Nach drei weiteren Stunden nahm ihn ein Hubschrauber an Bord und brachte ihn zum Flugzeugträger. Die FREGATTE mit Lenkwaffen USS FARRAGUT ( DLG-6 ) war das erste Schiff an der Landestelle von der Such- und Rettungsflotte. Sechs Stunden später erreichte diese Position das Bergungsschiff USS JOHN R PIERCE ( DD-753 ). Neben diesen drei Schiffen und der USS HAROLD J ELLISON befanden sich noch die Zerstörer USS BARTON ( DD-722 ), USS ENGLISH ( DD-696 ), USS FRED T BERRY ( DD-858 ), USS HANK ( DD-702 ), USS HUNT ( DD-674 ) , USS MASSEY ( DD-778 ), USS MOALE ( DD-693 ), USS REMEY ( DD-688 ), USS ROBINSON ( DD-562 ), USS SOLEY ( DD-707 ) und USS WREN ( DD-568 ), die Minensucher USS STURDY ( MSO 494 ) und USS SWERVE ( MSO-495 ), der Flugzeugträger USS FORRESTAL ( CVA-59 ), die Fregatte mit Lenkwaffen USS DEWEY ( DLG-14 ), der Zerstörertender USS SHENANDOAH ( AD-26 ), der Öltanker USS ELOKOMIN ( AO-55 ), das Bergungsschiff USS HOIST ( ARS-40 ) und die amphibischen Docklandungsschiffe USS DONNER ( LSD-20 ) und USS SPIEGEL GROVE ( LSD-32 ) in dieser Flotte. Gleich nach der Beendigung dieser Operation fuhr die USS HAROLD J ELLISON in die New York Naval Shipyard wo sich das Schiff einem Fleet Rehabilitation and Modernization 1 ( FRAM – 1 ) – Umbau unterzog. Während der Überholung des Schiffes wurde an Bord die neueste und fortgeschrittenste Elektronik jener Zeit für die Anti-U-Boot-Waffen und Kriegsführung installiert. Diese Arbeiten waren im Januar 1963 abgeschlossen. Man versetzte den Zerstörer in das Zerstörergeschwader 32 der Task Group ALFA. Dort trug das Schiff in den kommenden beiden Jahren wesentlich zur Entwicklung und Bewertung über die Taktik der Anti-U-Boot Kriegsführung bei.
s40005Am 23. März 1965 war die USS HAROLD J. ELLISON an der Bergungsaktion der Raumkapsel von Gemini 3 beteiligt. Die Raumkapsel wasserte etwa 84 km von der berechneten Stelle entfernt im Atlantik mit den Koordinaten 22°26’N/70°51’W. Das war nördlich der Turks und Caicos Islands. Die Gemini 3 war die erste Bemannte Mission während des Gemini Programms. In der Raumkapsel flogen Virgil Ivan Grissom ( 3. April 1926 – 27. Januar 1967 ) und John Watts Young ( * 24. September 1930 ). Der Flugzeugträger USS INTREPID ( CV-11 ) war das Führungsschiff der Suchflotte. Gleichzeitig war der träger auch das Bergungsschiff der Raumkapsel. In der Suchflotte gab es noch folgende Schiffe. Die Zerstörer USS AULT ( DD-698 ), USS BIGELOW ( DD-942 ), USS CONY ( DD-508 ), USS DOUGLAS H. FOX ( DD-779 ), USS HARWOOD ( DD-861 ), USS JOHN PAUL JONES ( DD-932 ), USS MULLINNIX ( DD-944 ), USS RICH ( DD-820 ), USS ROBERT L. WILSON ( DD-847 ), USS ROBERT OWENS ( DD-827 ) und SARSFIELD ( DD-837 ), die Minensucher USS STURDY ( MSO-494 ) und USS SWERVE ( MSO-495 ), die US Coast Guard Schiffe USCGC VIGILANT ( WMEC-617 ) und USCGC DILIGENCE ( WMEC-616 ), der Schwere Lenkwaffenkreuzer USS BOSTON ( CAG-1 ), der Öltanker USS KANKAKEE ( AO-39 ) und der Hochsee-Flottenschlepper USS NIPMUC ( ATF-157 ). Nach der Beendigung dieser Suchoperation fuhr die USS HAROLD J ELLISON wieder nach Norfolk zurück wo das Schiff ab August 1965 für seinen nächsten Einsatz vorbereitet wurde. Diesmal war das Ziel aber der Pazifik. Man verlegte das Schiff zum Zerstörergeschwader 24. Im September 1965 legte der Zerstörer in Norfolk ab und gliederte sich am folgenden Tag bei Newport, Rhode Island in das Zerstörergeschwader ein. Die Fahrt führte dieses Geschwader, es war das erste dieser Art das gemeinschaftlich die Ozeane wechselte, durch den Panamakanal und von dort aus nach San Diego, Kalifornien. Die USS HAROLD J ELLISON kam zwanzig Jahre nach ihrem vorgesehenen Termin für den Pazifik Dienst, am 11. November 1965 in der Yankee Station die im Golf von Tonkin lag, an. Ab Anfang 1966 beteiligte sich der Zerstörer an den Navy Operationen die unter dem Codenamen „Sea Dragon“ liefen. Das Schiff patrouillierte vor der Küste Vietnams, feuerte rund 1.000 Granaten auf Ziele des Vietcongs oder unterstützte mit den Schiffsgeschützen die eigenen Landsleute an Land. s40007Am 8. April 1966 lief der Zerstörer in seinem Heimathafen wieder ein. Es folgten nun wieder die üblichen Routinekreuzfahrten. Im Jahre 1967 versetzte man die USS HAROLD J ELLISON wieder zur Atlantikflotte. Das Schiff fuhr an der brasilianischen Küste entlang, überquerte den Äquator und fuhr an die Westküste Afrikas. Dort legte der Zerstörer zuerst im Hafen der Hauptstadt Mauretaniens, Nouakchott, an. Danach umrundete das Schiff das Kap der Guten Hoffnung und fuhr an der Ostküste Afrikas in Richtung Nahen Osten. Auf diesem Weg besuchte der Zerstörer einen Hafen in Mosambik und den Hafen in Mombasa, Kenia sowie den Hafen in Karachi, Pakistan. Auch in dem eritreischen Hafen Massaua, der Hauptstadt der Region Semienawi Kavih Bahri, legte der Zerstörer an. Dort wurde das Schiff von dem äthiopischen Kaiser Haile Selassie I. ( 23. Juli 1892 – 27. August 1975 ) besucht. Nach der Durchfahrt des Suezkanals befand sich die US HAROLD J ELLISON wieder im Mittelmeer und fuhr zurück in ihren Heimathafen Norfolk. Dort feierte das Schiff am 23. Juni 1970 seinen fünfundzwanzigsten Jahrestag der Indienststellung.
Im März 1971 kehrte der Zerstörer von seinem letzen Einsatz im Nahen Osten an die Ostküste der USA zurück. s40008Die USS HAROLD J ELLISON versetzte man im Juli 1971 zum Zerstörergeschwader 36 das zur Naval Reserve Force gehörte. Die Hauptaufgabe dieser Einheit bestand darin die Ausbildung von Navy Reservisten aus allen Regionen der USA durch zu führen. So legte der Zerstörer am 6. März 1972 im s40009Hafen von New York an. Dort bereiteten sich die Reservisten auf die Kreuzfahrt in die Guantanamo Bay vor. Bis zum Juni lag der Zerstörer dort vor Anker. Am 6. Juli 1972 schloss man das Bordpostamt des Zerstörers. Im August stattete die USS HAROLD J ELLISON dann im Winter Harbor, Maine dem alljährlichen Lobster Festival einen Besuch ab. Von dort aus führte die Kreuzfahrt über den Atlantik nach Europa. Auch wenn auf dem Zerstörer nur eine Kernbesatzung von Reservisten aufgefüllt worden ist, so bemerkte man den Unterschied nicht zu anderen Schiffen der US Navy die ausschließlich Navy Angehörige an Bord hatten. Im Dezember 1972 folgte eine gründliche INSURV Inspektion an, der sich für das Schiff eine sechsmonatige Überholung im neuen Heimathafen Portsmouth, Virginia anschloss. Gleich nach dem Ausdocken absolvierte die USS HAROLD J ELLISON einen Musterlehrgang in der Karibik. Dort wurden mit der Unterstützung der Schiffsgeschütze einige Manöver und Übungen durchgeführt. Zwischen diesen Übungen fanden die Besatzungsmitglieder in den Häfen von Port-au-Prince, San Juan und auf den Bermudas Ruhe und Entspannung. Das Jahr 1974 brachte den Zerstörer wieder ins Rampenlicht der Weltöffentlichkeit. Zusammen mit zwei weiteren Schiffen begleitete die USS HAROLD J ELLISON von Norfolk aus den Flugzeugträger US INDEPENDENCE ( CVA-62 ) ins Mittelmeer. Dazu legten die vier Schiffe am 19. Juli 1974 ab. Während der Mittelmeerkreuzfahrt gehörte der Zerstörer wieder der 6. US Flotte an und unternahm zahlreiche Hafenbesuche. Noch im selben Jahr kehrte das Schiff nach Norfolk zurück und wurde dort am 30. November dem Zerstörergeschwader 30 unterstellt. Mit der Versetzung musste der Zerstörer nach Philadelphia, Pennsylvania, dem neuen Heimathafen, wechseln. Damit waren die Einsätze in Übersee beendet und nur noch Reservetrainings Missionen angesagt. Trotzdem hatte die USS HAROLD J ELLISON immer einen vollen Terminkalender. Tausende Meilen pro Jahr kreuzte der Zerstörer entlang der Ostküste. Zu den nun anstehenden Aufgaben vertrat das Schiff die US Navy bei lokalen Festivals und beschattete sowjetische Kriegsschiffe in der Karibik.
Das Schiff blieb voll funktionsfähig und war immer noch in der Lage eine Geschwindigkeit von 33 Knoten zu erreichen.
s40010Am 1. Oktober 1983 stellte man in Philadelphia die USS HAROLD J ELLISON bei der US Navy außer Dienst und strich den Namen des Schiffes noch am selben Tag von der Navy – Liste. Man verkaufte den Zerstörer am gleichen Tag an Pakistan. Dort erhielt das Schiff den Namen PNS Shah Jahan ( D-164 ). Nachdem man dort den Zerstörer in Pakistan 1994 außer Dienst gestellt hatte, wurde er als Ersatzteilspender für Schwesterschiffe ausgeschlachtete und noch im selben Jahr als Seeziel versenkt.


USS HAROLD J. ELLISON ( DD-864 )
Commanding Officer

CDR Jerry Curtis South      23. Juni 1945 – August 1946
CDR Thomas Pinckney Lowndes         August 1946 – Oktober 1947
CDR Harmon Vedder Briner         Oktober 1947 – August 1948
CDR John L. Maloney         August 1948 – Dezember 1950
CDR Harvey R. Nylund          Dezember 1950 – Januar 1952
CDR Raymond John Koshliek         Januar 1952 – Dezember 1952
CDR Thomas Richard Ingham           Dezember 1952 – 9. Oktober 1953
CDR Julian Thompson Burke Jr.          9. Oktober 1953 – 6. Juli 1955 (erreichter Rang RADM)
CDR Maurice Edwin Wall           6. Juli 1955 – 5. Juli 1957
CDR Marshall Francis Flynn        5. Juli 1957 – 30. Juli 1959
CDR Thomas Edward Bass III          30. Juli 1959 – Februar 1961 (erreichter Rang RADM)
CDR Hilmon E. Walters Jr.         Februar 1961 – Februar 1962
CDR Richard A. Zyvoloski           Februar 1962 – Februar 1964
CDR Samuel D. Seay          Februar 1964 – Dezember 1964
CDR Joseph P. Werle Jr.         Dezember 1964 – September 1966
CAPT Michael Francis Durkin         September 1966 – Mai 1968
CDR Irvine Keith Heyward IV          Mai 1968 – 12. Dezember 1969
CDR Ralph Oliver Davis          12. Dezember 1969 – 25. März 1971
CDR James Edward Young           25. März 1971 – März 1972
CDR Billy J. White          März 1972 – 9. Juni 1973
CDR William Kennedy Myers Jr.         9. Juni 1973 – 23. Mai 1975
CDR James Borden Eller          23. Mai 1975 – 31. März 1977
CDR Wayne Carl Synstad           31. März 1977 – 27. Juni 1980
CAPT James C. Toland          27. Juni 1980 – 17. September 1982
CDR George W. Yeend Jr.        17. September 1982 – 1. Oktober 1983


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USS HAROLD J ELLISON ( DE-545 )

USS HAROLD J ELLISON ( DE-545 )

Biografie

Harold John Ellison
* 17. Januar 1917 in Buffalo, New York
† 4. Juni 1942 im Pazifik während der Schlacht um Midway
war ein Marineflieger und Mitglied des Torpedo Squadron 8, die komplett von den Japanern während der Schlacht um Midway abgeschossen wurden

Ellison ernannte man zum Ensign am 20. Oktober 1941 nach seiner bestandenen Flugausbildung. Bald darauf meldete er sich an Bord des Flugzeugträgers USS HORNET ( CV-8 ) bei Squadron 8. In der entscheidenden Schlacht um Midway am 4. Juni 1942 war Ellison mit einem Douglas TBD-1 Devastator Torpedobomber auf Erkundungsflug um mit seinen Kameraden einen Torpedoangriff auf japanische Schiffe zu fliegen. Sie hatten keine Abfangjäger dabei und sie wussten, dass nicht genügend Treibstoff in ihren Tanks war um zur USS HORNET zurück zu kehren. Kein Torpedo fand sein Ziel und alle Geschwader Flugzeuge wurden bei diesem ersten Angriff von den Japanern abgeschossen. Die Torpedo Squadron 3, Torpedo Squadron 6 und die Torpedo Squadron 8 existierten nach diesem Angriff nicht mehr. Durch diesen Angriff lockte die Staffeln der Amerikaner die japanischen Stukas von ihren Flugzeugträgern weg und die nächsten Wellen von US Navy Sturzkampfbombern konnten die japanischen Flugzeugträger angreifen und vernichteten. Durch die Heldentat von Ensign Ellison konnte die Schlacht um Midway von den Amerikanern gewonnen werden.

Ensign Ellison wurde am 5. Juni 1942 für „Tot“ erklärt.
Er erhielt posthum das Navy Cross für seine Tapferkeit bei Midway.

Zwei Schiffe sollten den Namen zu Ehren von Ensign Harold John Ellison bei der US Navy tragen.
Das erste Schiff war der Geleitzerstörer USS HAROLD J ELLISON ( DE-545 ) aus der JOHN C BUTLER – Klasse.
Das zweite Schiff mit seinem Namen war der Zerstörer USS HAROLD J. ELLISON ( DD-864 ) aus der GEARING – Klasse.


USS HAROLD J ELLISON ( DE-545 )

Schiffsbiografie

Der Geleitzerstörer USS HAROLD J ELLISON ist das erste Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Ensign Harold John Ellison, einem Marineflieger, benannt werden sollte.
Das Schiff wurde in der Boston Navy Yard in Boston, Massachusetts auf Kiel gelegt. Noch in dieser Bauphase wurde am 10. Juni 1944, noch vor der Taufe und dem Stapellauf, der Bau des Schiffes abgebrochen und nicht weitergeführt. Der unvollständige Schiffsrumpf wurde verschrottet.

USS BAILEY ( DD-492 )

USS BAILEY ( DD-492 )

Biografie

Theodorus Bailey
* 12. April 1805 in Chateaugay, New York im äußersten Nordosten von Franklin County nahe der Grenze zu Quebec
† 14. Februar 1877 in Washington DC
war ein Offizier in der US Navy und diente während des Amerikanischen Bürgerkrieges

Theodorus Bailey erhielt seine frühe Ausbildung in Plattsburgh. Im Alter von zwölf Jahren meldete er sich Anfang 1818 bei der US Navy. Man ernannte Bailey zum Midshipman. Seinen ersten Dienst auf See versah er zwischen 1819 und 1821 auf der Fregatte USS CYANE ( 1806 ). In dieser Zeit kreuzte die Fregatte vor der afrikanischen Westküste zum Schutz der liberianischen Kolonie ehemaliger Sklaven die erst kurz zuvor von den Vereinigten Staaten hergestellt worden war. Auf der Rückfahrt an die amerikanische Küste wurden in der Karibik Piratenschiffe gejagt. Gleich nach der Ankunft im Hafen von New York City, versetzte man Bailey auf das dort liegende Linienschiff USS FRANKLIN ( 1815 ). Dieses Schiff war bis 1824 das Flaggschiff der Pacific Station. Danach wechselte Midshipman Bailey auf den Schoner USS SHARK ( 1821 ) auf dem er bis 1826 blieb und zum Schutz vor Piraten in der Karibik kreuzte. Gleich nach dem Jahrswechsel zum Jahre 1827 wechselte Bailey auf ein Wohnschiff der US Navy das im Hafen von New York lag und versah dort seine Pflichten. Am 3. März 1827 ernannte man ihn zum Lieutenant. Anschließend versetzte man ihn zuerst auf die in der Norfolk Naval Shipyard neugebauten Schaluppe USS NATCHEZ ( 1827 ). Das Schiff verließ am 26. Juli 1827 unter dem Kommando von Commander George Budd Hampton Roads, Virginia, Die Aufgabe des Schiffes war die Wiederauflebung der Piraterie in der Karibik zu unterbinden. Nach einem Ausbruch von Gelbfieber unter der Mannschaft musste das Schiff am 24. November 1828 nach New York City zurück kehren. Das Kommando über die Schaluppe übernahm nun Commander William Branford Shubrick ( 31. Oktober 1790 – 27. Mai 1874 ). Am 9. Juli 1829 verließ das Schiff wieder New York und lief die Karibik an. Dort patrouillierte die Schaluppe von den Inseln bis zum Anfang der Atlantikküste von Nord- und Südamerika. In der Norfolk Navy Yard machte man die USS NANTCHEZ am 24. August 1831 fest und stellte sie außer Dienst. Man versetzte nun Lieutenant Bailey auf den Schoner USS GRAMPUS ( 1821 ). Zwei Jahre später, im Juni 1833, begab er sich an Bord der Korvette USS VINCENNES ( 1826 ). Mit diesem Schiff wurde eine dreijährige Kreuzfahrt rund um die Welt durchgeführt auf de Suche nach Schiffbrüchigen und gestrandeten amerikanischen Seeleuten. Fast auf den Tag genau erreichte im Juni 1836 die USS VINCENNES wieder die Ostküste. Im Hafen von New York legte die Korvette an und Bailey ging von Bord. Man hatte ihn an Bord des Linienschiffes USS OHIO ( 1820 ) versetzt. Lieutenant Theodorus Bailey an Bord des Schiffes bis man es 1838 in der New York Navy Yard für seine kommenden Kreuzfahrten umbaute. Er blieb gleich dort in der Werft an Land für die kommenden zwei Jahre. Man versetzte ihn danach an Bord der Fregatte USS CONSTELLATION ( 1797 ) wo er bis 1844 blieb. In dieser Zeit war das Schiff auf einer Kreuzfahrt mit dem Ostindischen Geschwader. Zum zweiten Male nahm Bailey an einer Weltumsegelung teil. Nach der Rückkehr ging er von Bord und verbrachte bis 1846 in New York mit der Rekrutierung von neuen Seeleuten für die US Navy zu. Kurz nachdem am 25. April 1846 der Amerikanisch-Mexikanischen Krieg offen ausgebrochen war, erhielt Bailey sein erstes Kommando. Es war die Schaluppe USS LEXINGTON ( 1825 ). In New York ließ er das Schiff mit weiteren Kanonen ausstatten und ließ danach Segel setzen. Die Fahrt des Schiffes ging in Richtung Süden entlang der amerikanischen Ostküste. Bailey umsegelte das Kap Horn und erreichte an der amerikanischen Pazifikküste zuerst La Paz, Chile. Gegen Ende des Jahres 1846 erreichte er die Kalifornische Küste. Während des Konfliktes transportierte Bailey mit der USS LEXINGTON amerikanische Truppen und übernahm das Kommando über die Blockade vor dem Hafen San Blas, Nayarit in Niederkalifornien. Am 12. Januar 1847 landete Bailey mit seinem Schiff dort und eroberte mehrere feindliche Kanonen. Der Amerikanisch-Mexikanische Krieg endete am 2. Februar 1848 und Bailey blieb mit der USS LEXINGTON an der Westküste zum Schutz Kaliforniens. Im Oktober des gleichen Jahres ging er von Bord des Schiffes und bat um Beurlaubung vom Dienst. Ihn hatte der Goldrausch erfasst. Fünf Jahre erhielt er kein neues Kommando zugesprochen. Allerdings beförderte man ihn am 6. März 1849 zum Commander. Schließlich übertrug man ihm 1853 das Kommando über die Korvette ST. MARIEN ( 1844 ). Das Schiff lag zur Überholung in der Philadelphia Navy Yard. Nach dem Abschluss segelte Bailey mit dem Schiff wieder in den Pazifik und kreuzte im östlichen und südlichen Pazifik. Am 15. Dezember 1855 legte die USS ST. MARIEN im Hafen von Panama City an. Dort ernannte man Bailey zum Captain. Ein Jahr später, am 16. Dezember 1856 an der gleichen Stelle, übernahm Commander Charles Henry Davis ( 16. Januar 1807 – 18. Februar 1877 ) das Kommando über die Korvette. Captain Bailey verbrachte die vier kommenden Jahre bis zum Amerikanischen Bürgerkrieg an Land wobei er gegenüber der US Navy keine besonderen Pflichten hatte und auch kein Kommando führte. Mit dem Ausbruch des Amerikanischen Bürgerkrieges am 12. April 1961 bemühte sich Bailey bei der US Navy um ein Kommando. Dies erhielt er. Es war die Dampffregatte USS COLORADO ( 1856 ) die in der Boston Navy Yard lag. Bailey stellte er das Schiff am 3. Juni wieder in den Dienst der US Navy und benötigte zwei Wochen um das Schiff wieder Seetüchtig zu machen und es für den bevorstehenden Kampf zu rüsten. Am 18. Juni legte die Dampffregatte ab. Am 9. Juli errechte das Schiff Key West und Fort Pickens auf Santa Rosa Island am 15. Juli. Am folgenden Tag wurde das Schiff zum Flaggschiff von Commodore William Mervine ( 14. März 1791 – 15. September 1868 ) ernannt der das Golfblockadegeschwader seit dem 6. Mai 1861 befehligte. Bailey patrouillierte mit der USS COLORADO in den Gewässern von Florida Panhandle, dem nordwestlichen Teil dieses Konföderierten Bundesstaates bis Mitte November. In dieser Zeit wurde durch Lieutenant J. H. Russell der Schoner JUDA aufgebracht der zu einem Piratenschiff ausgerüstet worden war. Mit einer geladenen Kanone ließ er auf die Geschützbatterie der Pensacola Navy Yard schießen. Ein Geschütz wurde dabei getroffen und die Bedienung getötet. Danach begann Bailey vor dem Mississippi Delta eine Blockadestation aufzubauen. Obwohl er technisch noch das Kommando über die Dampffregatte bis Anfang Mai 1862 führte, zog man ihn dennoch zum Ausführen anderer Aufgaben heran. Seit dem 20. Januar war das Golfblockadegeschwader in das Ost- und das Westblockadegeschwader geteilt worden. Das Westblockadegeschwader befehligte Commodore David Glasgow Farragut ( 5. Juli 1801 – 14. August 1870 ). Farragut beorderte Bailey zu sich und übergab ihm eine Kanonenboot Division. In dieser Division befanden sich die Kanonenboote USS CAYUGA ( 1861 ), USS KATAHDIN ( 1861 ), USS KINEO ( 1861 ) und USS WASSIHICKON ( 1861 ) sowie der Schraubendampfer USS PENSACOLA ( 1859 ), die Seitenradfregatte USS MISSISSIPPI ( 1841 ), die Korvette USS ONEIDA ( 1861 ) und der Dampfer USS VARUNA ( 1861 ). Die Schlacht um New Orleans begann am 18. April 1862 vor Fort Jackson und Fort St. Philip auf dem Mississippi River. Am 24. April konnten die Schiffe der Union an den beiden Forts vorbeifahren und erreichten am folgenden Nachmittag New Orleans. Commodore Farragut verlangte die Übergabe der Stadt, aber der Bürgermeister und die Stadtverwaltung wollten diese unangenehme Pflicht dem konföderierten General Mansfield Lovell ( 20. Oktober 1822 – 1. Juni 1884 ) übertragen. Doch dieser hatte seine Truppen schon aus der Stadt evakuiert und konnte und wollte nicht eingreifen. Nach drei Tagen ergebnisloser Verhandlungen schickte Commodore Farragut Captain Bailey mit einer Abteilung Seeleuten und Marinesoldaten. Diese Abteilung lief zum Custom House, riss die konföderierte Flagge herab und setzte die Unionsflagge. Damit war die Stadt offiziell wieder der Union zugehörig. Am 1. Mai 1862 übergab Captain Bailey offiziell das Kommando über die USS COLORADO ab und kehrte mit Depeschen in den Norden zurück. Dort beförderte man ihn am 16. Juli 1862 zum Commodore und übergab ihm den Sommer über das Kommando über die Navy Station in Sackets Harbor, Jefferson County, New York. Im November 1862 übertrug man dann Bailey das Kommando über das Östliche Golfblockadegeschwader. Am 9. Dezember 1862 löste er Commodore James Lawrence Lardner ( 20. November 1802 – 12. April 1881 ) ab. Bis zum 6. August 1864 behielt Bailey dieses Kommando. Durch einen Anfall von Gelbfieber musste er es an Captain Theodore Phinney Greene ( 4. Juli 1809 – 30. August 1887 ) abgeben. Nach seiner Genesung übertrug man Bailey das Kommando über die Portsmouth Naval Yard. In dieser Zeit beförderte man ihn am 25. Juli 1866 zum Rear Admiral. Obwohl er sich am 10. Oktober 1866 in seinen wohlverdienten Ruhestand zurück ziehen konnte, blieb Bailey bis zum Sommer 1867 weiterhin der Kommandant der Marinewerft.
Rear Admiral Theodorus Bailey war ein Mitglied der New Yorker Komturei der Military Order of the Loyal Legion of the United States.
Er verstarb am 10. Februar 1877 in Washington DC.

Drei Schiffe sind zu Ehren von Rear Admiral Theodorus Bailey bei der US Navy benannt worden.
Das erste Schiff war das Torpedoboot USS BAILEY ( TB-21 ).
Das zweite Schiff war der Zerstörer USS BAILEY ( DD-269 ) aus der CLEMSON – Klasse.
Das dritte Schiff war die USS BAILEY ( DD-492 ) aus der BENHAM – Klasse.


USS BAILEY ( DD-492 )

Schiffsbiografie

Die USS BAILEY ( DD-492 ) ist das dritte Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Rear Admiral Theodorus Bailey benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das zehnte Schiff in der BENHAM – Klasse.
Auf der Bethlehem Shipbuilding Corporation in Staten Island, New York wurde am 29. Januar 1941 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Maria de Peyster Charles, Enkelin von Rear Admiral Theodorus Bailey, taufte am 19. Dezember 1941 das Schiff vor dem Stapellauf. Lieutenant Commander Franklin D. Karns, Jr. stellte am 11. Mai 1942 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy. Die Erprobungsfahrt dauerte vom 21. bis zum 24. Mai und wurde im Long Island Sound durchgeführt. Gleich danach fuhr das Schiff nach New Port, Rhode Island wo man es mit Torpedos ausgerüstete. Schon am 28. Mai befand sich die USS BAILEY wieder im Hafen der Brooklyn Navy Yard. Vier Tage blieb der Zerstörer dort liegen. Am 2. Juni legte das Schiff zur Ausbildungsfahrt ab. Diese führte das Schiff über den Long Island Sound, Newport, Rhode Island und dem Cape Code Kanal zur Casco Bay, Maine wo es am folgenden Tag anlegte. Die Ausbildung endete am 6. Juni und der Zerstörer sollte in seinen Heimathafen zurück fahren. Am Cow Island Ledge lief das Schiff auf Grund. Nach einer Vorprüfung stellte es sich heraus, dass das Schiff dadurch erhebliche Schäden davongetragen hatte. Die Steuerbordwelle und Schraube war unwirksam. Man schleppte den Zerstörer am 9. Juni zuerst in die Charleston Navy Yard und von dort aus ins Trockendock in Boston. Dort stellte man fest, dass die Steuerbordwelle verbogen, die Steuerbordschraube verdreht und angeschlagen und die Halterung der Steuerbordwelle am Rumpf abgerissen war. Am 4. Juli musste LCDR Franklin D. Karns, Jr. von Bord und das Kommando über den Zerstörer übernahm LCDR John Conner Atkeson. Bis zum 19. Juli wurde alle Schäden durch die Grundberührung repariert und das Schiff konnte für die weitere Ausbildung zur Casco Bay zurück kehren. Die Ausbildung dauerte bis zum 10. August. In der Nacht vom 3. zum 4. August suchte die USS BAILEY mit anderen Zerstörern erfolglos ein feindliches U-Boot in der Nähe von Martinicus Rock, Maine. Mit amerikanischen U-Booten wurde dann vom 11. bis zum 14. August in New London, Connecticut geübt. Nach einer weiteren Rumpfüberprüfung in der Brooklyn Navy Yard vom 15. August bis zum 3. September, erteilte man die Verfügbarkeit des Zerstörers. Der Zerstörer wurde von Commander Ralph S. Riggs ( 1895 – 1981 ) zu seinem Flaggschiff vom Zerstörergeschwader 14 ausersehen und bezog mit seinem Personal am 18. August die für ihn vorgesehenen Räumlichkeiten. Am 3. September legte die USS BAILEY ab und erreichte am 7. September Cristobal am Panamakanal. Am folgenden Tag durchquerte der Zerstörer den Panamakanal und legte für zwei Tage in Balboa an. Danach ging die Fahrt nach San Diego weiter wo das Schiff am 16. September anlegte. Nach wenigen Tagen der Ruhe legte das Schiff wieder ab und erreichte am 22. September 1942 den Hafen von San Francisco, Kalifornien und am 28. September in den Aleuten den Hafen von Dutch Harbor, Kodiak, Alaska. Dort kommandierte zu Übungszwecke für die kommenden Angriffs- und Landeoperationen auf Amchitka Rear Admiral Robert Alfred Theobald ( 25. Januar 1884 – 13. Mai 1957 ) innerhalb der Task Force 8 die Kreuzer USS DETROIT ( CL-8 ) und USS RALEIGH ( CL-7 ) und die Zerstörer USS BAILEY, USS BANCROFT ( DD-598 ), USS CALDWELL ( DD-605 ) und USS COGLHAN ( DD-606 ). Vor dem Beginn des Angriffs erhielt diese Task Group die Nummerierung 8.6 und Rear Admiral Charles Horatio McMorris ( 31. August 1890 – 11. Februar 1954 ) kommandierte sie. Am 12. Januar 1943 startete die Landung auf der Aleuteninsel Amchitka. Dazu landeten die amerikanischen Einheiten in Constantine Harbor. Zusätzlich zu den Schiffen dieser Gruppe wurden noch der Schwere Kreuzer USS INDIANAPOLIS ( CA-35 ) und der Zerstörer USS WORDEN ( DD-352 ) hinzugefügt. Dieser Zerstörer lief an diesem Tage auf Grund und musste verlassen werden. Die USS BANCROFT erreichte erst am folgenden Tag diese Insel und unterstützte die Schiffe der Task Group 8.6. Nach der Rückkehr in Dutch Harbor wurde die TG 8.6 verteilt. Die USS BAILEY verlegte man zur TG 16.6 die ebenfalls Rear Admiral McMorris befehligte. In dieser TG befanden sich noch der Schwere Kreuzer USS SALT LAKE CITY ( CA-25 ), der Leichte Kreuzer USS RICHMOND ( CL-9 ). Die USS BAILEY war das Flaggschiff für die DesRon 14 die Captain R. S. Riggs befehligte. In dieser DesRon 14 befanden sich noch die Zerstörer USS COGHLAN, USS DALE ( DD-353 ) und USS MONAGHAN ( DD-354 ). Am 22. März verließ diese TG den schützenden Hafen von Dutch Harbor. Drei Tage später musste die USS BAILEY und die USS COGHLAN von der USS SALT LAKE CITY betankt werden und kehrten danach auf ihre ihnen zugewiesenen Ausgangsstellungen zurück. Am folgenden Tag begann die Schlacht bei den Komandorski Inseln. Zu diesem Zeitpunkt war LCDR John Conner Atkeson, Sr. ( 11. September 1905 – 17. Januar 1989 ) der Befehlshaber der USS BAILEY. Die Schiffe der TG 16.6 stießen auf eine japanische Flotte die von Vizeadmiral Boshiro Hosogaya ( 24. Juni 1888 – 8. Februar 1964 ) kommandiert wurde und die Insel Attu verstärken sollte. In dieser Flotte befanden sich die Schweren Kreuzer MAYA und NACHI, die Leichten Kreuzer TAMA und ABUKUMA sowie zwei Zerstörer. Vier Stunden lang tobte die Schlacht. Die NACHI startete vier Typ 93 „Long Lance“ Torpedos welche aber kein amerikanisches Schiff trafen. Dafür erzielte de USS BAILEY mehrere Treffer auf diesem Schweren Kreuzer in deren Folge vierzehn japanische Besatzungsmitglieder getötet wurden. Aber auch die USS BAILEY kam nicht ohne Treffer davon. Das Schiff musste drei direkte Treffer von 8 Zoll Granaten hinnehmen. Dabei wurden auf dem Zerstörer fünf Männer getötet, sechs zum Teil schwer verwundet und dem Schiff großer Schaden zugefügt. Aber diese japanische Flotte drehte bei und fuhr in ihre Ausgangsstellungen zurück. Der Zerstörer Bailey und dessen Mannschaft wurden nach diesem errungenen Sieg mit dem Navy Unit Commendation ausgezeichnet. Der Zerstörer kehrte aus eigener Kraft nach Dutch Harbor zurück wo er am 28. März anlegte und provisorische Reparaturen vorgenommen werden konnten. Danach legte das Schiff am 2. April wieder ab und erreichte am 8. April 1943 die Mare Island Navy Yard wo die Reparaturen komplett ausgeführt werden konnten. Ende September waren diese Reparaturen abgeschlossen und am 16. Oktober 1943 legte der Zerstörer im Hafen von Pearl Habor an. Man verlegte die USS BAILEY zur 5. US Flotte wo das Schiff in die Task Undergroup 53.4.1 eingegliedert wurde. Diese TG waren Feuerunterstützungs- Radarposten- und Patrouillenschiffe. Kommandiert wurde diese TG 53.4 von Rear Admiral Howard Fithian Kingman ( 5. Mai 1890 – 4. Juli 1968 ). In der TU 53.4.1 befanden sich neben der USS BAILEY das Schlachtschiff USS TENNESSEE ( BB-43 ) und der Zerstörer USS FRAZIER ( DD-607 ). Am 21. Oktober 1943 verließ die TG 53.4 Pearl Harbor. Damit begann für die Südliche Angriffsgruppe die Operation „GALVANIC“, einem Angriff auf die Gilbert Inseln. Das erste Ziel dieser Task Group war aber Wellington, Neuseeland. Man übernahm von hier aus die Eskorte von mehreren Truppentransportschiffen und eskortierten diese bis zum Havannah Harbor, Efate, New Hebrides. Am 7. November befanden sich die Schiffe der TG 53.4, vor dieser Insel und begannen den Angriff auf die Gilbert Insel Tarawa zu üben. Am 13. November verließen die Feuerunterstützungsgruppen den Havannah Harbor von Efate und fuhren Nordwärts. Mit dem Bombardement auf japanische Stellungen auf Tarawa begannen sie ab dem 19. November. Am darauffolgenden Tag begann die Landeoperation auf dieser Insel. Die TG 53.4 wechselte während die Landeoperation auf Tarawa zur nördlichen Insel Makin und begann dort mit ihrem Bombardement. Bis zum 7. Dezember blieb die TG im Bereich der Gilbert Inseln und unterstützte die Landeoperationen auf den Inseln. Dann kehrte die TG, außer die USS BAILEY, nach Pearl Harbor zurück. Der Zerstörer eskortierte zusammen mit der USS AYLWIN ( DD-355 ) das Schlachtschiff USS MARYLAND ( BB-43 ) aus der TU 53.4.2 auf der Fahrt nach Osten. Alle drei Kriegsschiffe unterstützten mit ihren Schiffsgeschützen die Landeoperation auf die Inselgruppe von Apamama. Einen Tag nach der Ankunft der TG 53.4 erreichten sie ebenfalls Pearl Harbor. In Pearl Harbor gruppierte man die 5. US Flotte um und die USS BAILEY versetzte man in die TG 52.8 wo sie zur Task Undergroup 52.8.2 gehörte und eine Feuerunterstützungsgruppe war. Diese TU befehligte Rear Admiral Robert Carlisle Giffen ( 29. Juni 1886 – 10. Dezember 1962 ). In der TU befanden sich neben der USS BAILEY die Schlachtschiffe USS PENNSYLVANIA ( BB-38 ) und USS IDAHO ( BB-42 ), die Schweren Kreuzer USS MINNEAPOLIS ( CA-36 ) und USS NEW ORLEANS ( CA-32 ) und die Zerstörer USS FRAZIER, USS HALL ( DD-583 ) und USS MEADE ( DD-602 ). Die gesamte Task Force 52 gehörte zur südlichen Angriffsgruppe auf die Marshall Inseln. Die Operation lief unter dem Namen „FLINTLOCK“. Am 22. Januar 1944 verließ die TF 52 den Hafen von Pearl Harbor und die TG 52.8 erreichte am 29. Januar das Atoll Maloelap. Gleich nach der Ankunft vor diesem Atoll begannen auch die Schiffe der TG die japanischen Stellungen auf diesem Atoll zu bombardieren. Am 31. Januar wendeten sie sich zur Insel Makin die sich schon seit dem 23. November 1943 in amerikanischer Hand befand und zu einem Versorgungsstützpunkt für die US Navy ausgebaut worden war. Von dort kehrte die TG am 7. Februar zu den Marshall Inseln zurück. Vor dem Majuro Atoll löste sich die TG 52.8 am 11. Februar nach dessen Einnahme auf. Die USS BAILEY kehrte nach Pearl Habor zurück. Man versetzte die USS BAILEY dort in die TG 52.17, wiederum einer Feuerunterstützungsgruppe, die von Rear Admiral Jesse Bartlett Oldendorf ( 16. Februar 1887 – 27. April 1974 ) befehligt wurde und die nördliche Angriffsgruppe bei den Marshall Inseln war. Die Operation lief unter dem Namen „FOAGER“. Der Zerstörer gehörte in dieser TG zur TU 52.17.2 die Commander P. H. Fitzgerald kommandierte. In dieser TU befanden sich noch die Zerstörer USS ROBINSON ( DD-562 ) und die USS ALBERT W GRANT ( DD-649 ). Zusammen mit den Schiffen der TG 52.11 verließen die Schiffe der TG 52.17 am 31. Mai 1944 den Hafen von Pearl Harbor. Am 8. Juni erreichte die TG 52.17 die Insel Kwajalein. Zwei Tage später verließen die Schiffe der TG diese Insel wieder und wendeten sich Saipan zu. Drei Tage später begannen diese ihr Bombardement auf die japanischen Stellungen der Insel. Bis zum 28. Juni 1944 blieb die TG 52.17 vor Saipan und unterstützte die Landeoperation. An diesem Tage zogen sich die Schiffe der TG 52.10, 52.17 und 52.4 nach Eniwetok zurück. Am 24. Juli befanden sich die Schiffe der TG 52.17 vor der Insel Tinian und begannen mit ihren Schiffsgeschützen die Landeoperation der 4. Marine Infanterie Regiment zu unterstützen. Schon vier Tages später befanden sich die Schiffe der TG 52.17 mit den Schiffen der TG 52.10 vor der Insel Guam und begannen dort ihr Bombardement. Am 2. August lösten sich die Schiffe der TG 52.17.1 aus dieser Angriffsgruppe heraus und verließen das Kampfgebiet. Sieben Tage später folgten die restlichen Schiffe der TG 52.17 nach Eniwetok. Dort versetzte man viele Schiffe der 5. US Flotte in die 3. US Flotte. So auch die USS BAILEY. Der Zerstörer fiel unter das Kommando von Rear Admiral Fort. Unter diesem Kommando befanden sich noch die Zerstörer USS GRIDLEY ( DD-380 ), USS BEALE ( DD-471 ), USS LEUTZE ( DD-481 ), USS BUCHANAN ( DD-484 ), USS HAZELWOOD ( DD-531 ), USS STEVENSON ( DD-645 ), USS BENNION ( DD-662 ), USS STOCKTON ( DD-646 ) und USS FRANKS ( DD-554 ) und waren zur Feuerunterstützung- Eskortier- und Patrouillenfahrten vorgesehen. Die Task Force 32 war die westliche Angriffsgruppe und sollte unter dem Codenamen „STALEMATE II.“ den Angriff und die Landung von Peleliu und Angaur führen. Die USS BAILEY lag vom 23. bis zum 29. August im Hafen von Port Purvis, Tulagi. Am 29. August begannen die Bombardements auf Cape Esperance und am 12. September die Angriffe von See aus auf Peleliu. Drei Tage später begann die Landeoperation auf der Insel Peleliu und nach zwei weiteren Tagen auf der Insel Angaur. Die USS BAILEY patrouillierte am 1. Oktober 1944 vor den Palau Inseln. Da geriet das Schiff in schweren Beschuss. Der Schaden war umfangreich und neun Besatzungsmitglieder wurden dabei getötet und 16 zum Teil schwer verletzt. Nach einer Notreparatur fuhr der Zerstörer zur Mare Island Navy Yard wo er am 25. Oktober anlegte. Die Reparaturen zogen sich bis Anfang Dezember 1944 hin. Am 24. Dezember legte die USS BAILEY im Hafen von Pearl Harbor wieder an. Das Schiff versetzte man zur 7. US Flotte. Von Pearl Harbor aus fuhr der Zerstörer zur Subic Bay auf der philippinischen Insel Luzon. Dort integrierte man das Schiff in die Feuerunterstützungsgruppe ( FSG ) der Task Group 78.1. Diese Feuerunterstützungsgruppe befehligte Rear Admiral Russell Stanley Berkey ( 4. August 1893 – 30. September 1985 ). In dieser Gruppe befanden sich zwei Leichte Kreuzer und neben der USS ABBOT ( DD-629 ) noch vier weitere Zerstörer. Diese FSG verließ am 4. März die Subic Bay und fuhr nach Zamboanga an der Südspitze der philippinischen Insel Mindanao. Vier Tage später begann die FSG mit ihrem Bombardement dort und nach weiteren zwei Tagen begann die Landeoperation unter dem Codenamen „VICTOR IV.“. Am 11. März patrouillierte die FSG vor Basilan Island, südlich von Zamboanga und am folgenden Tag kehrte sie zur Subic Bay zurück. Dort langte am 16. März ein Konvoi aus Leyte mit Verstärkung an. Gleich am nächsten Tag legte die FSG dort an. Die USS BAILEY nahm am 1. Mai 1945 an der Operation „OBOE I.“ dran teil. Dort landete man auf der Philippinischen Insel Tarakan. An der Landeoperation in der Macajalar Bay am 10. Mai war die USS BAILEY ebenfalls beteiligt. Am 10. Juni erfolgte die Landeoperation „OBOE II.“ in der Brunei Bay, Borneo. Daran war der Zerstörer ebenfalls beteiligt. Von August bis November 1945 war die USS BAILEY an der Ausbildung von Navy Angehörigen in den fernöstlichen Gewässern unterwegs. Auf der Rückfahrt an die Ostküste der USA machte der Zerstörer unter anderen in Pearl Harbor Halt, durchquerte den Panamakanal und errichte am 11. Dezember 1945 den Hafen von Boston, Massachusetts. In Charleston, South Carolina stellte man das Schiff am 2. Mai 1946 außer Dienst und versetzte es in die Reserveflotte. Aus der Navy – Liste strich man das Schiff am 1. Juni 1968 und versenkte es am 4. November 1969 während eines Zielschießens vor der Küste Floridas.


USS BAILEY ( DD-492 )
Commanding Officer

LCDR Franklin D. Karns Jr.          11. Mai 1942 – 4. Juli 1942
LCDR John Conner Atkeson          4. Juli 1942 – 3. Juni 1943 (erreichter Rang RADM)
CDR Malcolm Townsend Munger          3. Juni 1943 – 5. Dezember 1944
CDR Arthur Ferdinand Johnson           5. Dezember 1944 – ?

USS BAILEY ( DD-269 )

USS BAILEY ( DD-269 )

Biografie

Theodorus Bailey
* 12. April 1805 in Chateaugay, New York im äußersten Nordosten von Franklin County nahe der Grenze zu Quebec
† 14. Februar 1877 in Washington DC
war ein Offizier in der US Navy und diente während des Amerikanischen Bürgerkrieges

Theodorus Bailey erhielt seine frühe Ausbildung in Plattsburgh. Im Alter von zwölf Jahren meldete er sich Anfang 1818 bei der US Navy. Man ernannte Bailey zum Midshipman. Seinen ersten Dienst auf See versah er zwischen 1819 und 1821 auf der Fregatte USS CYANE ( 1806 ). In dieser Zeit kreuzte die Fregatte vor der afrikanischen Westküste zum Schutz der liberianischen Kolonie ehemaliger Sklaven die erst kurz zuvor von den Vereinigten Staaten hergestellt worden war. Auf der Rückfahrt an die amerikanische Küste wurden in der Karibik Piratenschiffe gejagt. Gleich nach der Ankunft im Hafen von New York City, versetzte man Bailey auf das dort liegende Linienschiff USS FRANKLIN ( 1815 ). Dieses Schiff war bis 1824 das Flaggschiff der Pacific Station. Danach wechselte Midshipman Bailey auf den Schoner USS SHARK ( 1821 ) auf dem er bis 1826 blieb und zum Schutz vor Piraten in der Karibik kreuzte. Gleich nach dem Jahrswechsel zum Jahre 1827 wechselte Bailey auf ein Wohnschiff der US Navy das im Hafen von New York lag und versah dort seine Pflichten. Am 3. März 1827 ernannte man ihn zum Lieutenant. Anschließend versetzte man ihn zuerst auf die in der Norfolk Naval Shipyard neugebauten Schaluppe USS NATCHEZ ( 1827 ). Das Schiff verließ am 26. Juli 1827 unter dem Kommando von Commander George Budd Hampton Roads, Virginia, Die Aufgabe des Schiffes war die Wiederauflebung der Piraterie in der Karibik zu unterbinden. Nach einem Ausbruch von Gelbfieber unter der Mannschaft musste das Schiff am 24. November 1828 nach New York City zurück kehren. Das Kommando über die Schaluppe übernahm nun Commander William Branford Shubrick ( 31. Oktober 1790 – 27. Mai 1874 ). Am 9. Juli 1829 verließ das Schiff wieder New York und lief die Karibik an. Dort patrouillierte die Schaluppe von den Inseln bis zum Anfang der Atlantikküste von Nord- und Südamerika. In der Norfolk Navy Yard machte man die USS NANTCHEZ am 24. August 1831 fest und stellte sie außer Dienst. Man versetzte nun Lieutenant Bailey auf den Schoner USS GRAMPUS ( 1821 ). Zwei Jahre später, im Juni 1833, begab er sich an Bord der Korvette USS VINCENNES ( 1826 ). Mit diesem Schiff wurde eine dreijährige Kreuzfahrt rund um die Welt durchgeführt auf de Suche nach Schiffbrüchigen und gestrandeten amerikanischen Seeleuten. Fast auf den Tag genau erreichte im Juni 1836 die USS VINCENNES wieder die Ostküste. Im Hafen von New York legte die Korvette an und Bailey ging von Bord. Man hatte ihn an Bord des Linienschiffes USS OHIO ( 1820 ) versetzt. Lieutenant Theodorus Bailey an Bord des Schiffes bis man es 1838 in der New York Navy Yard für seine kommenden Kreuzfahrten umbaute. Er blieb gleich dort in der Werft an Land für die kommenden zwei Jahre. Man versetzte ihn danach an Bord der Fregatte USS CONSTELLATION ( 1797 ) wo er bis 1844 blieb. In dieser Zeit war das Schiff auf einer Kreuzfahrt mit dem Ostindischen Geschwader. Zum zweiten Male nahm Bailey an einer Weltumsegelung teil. Nach der Rückkehr ging er von Bord und verbrachte bis 1846 in New York mit der Rekrutierung von neuen Seeleuten für die US Navy zu. Kurz nachdem am 25. April 1846 der Amerikanisch-Mexikanischen Krieg offen ausgebrochen war, erhielt Bailey sein erstes Kommando. Es war die Schaluppe USS LEXINGTON ( 1825 ). In New York ließ er das Schiff mit weiteren Kanonen ausstatten und ließ danach Segel setzen. Die Fahrt des Schiffes ging in Richtung Süden entlang der amerikanischen Ostküste. Bailey umsegelte das Kap Horn und erreichte an der amerikanischen Pazifikküste zuerst La Paz, Chile. Gegen Ende des Jahres 1846 erreichte er die Kalifornische Küste. Während des Konfliktes transportierte Bailey mit der USS LEXINGTON amerikanische Truppen und übernahm das Kommando über die Blockade vor dem Hafen San Blas, Nayarit in Niederkalifornien. Am 12. Januar 1847 landete Bailey mit seinem Schiff dort und eroberte mehrere feindliche Kanonen. Der Amerikanisch-Mexikanische Krieg endete am 2. Februar 1848 und Bailey blieb mit der USS LEXINGTON an der Westküste zum Schutz Kaliforniens. Im Oktober des gleichen Jahres ging er von Bord des Schiffes und bat um Beurlaubung vom Dienst. Ihn hatte der Goldrausch erfasst. Fünf Jahre erhielt er kein neues Kommando zugesprochen. Allerdings beförderte man ihn am 6. März 1849 zum Commander. Schließlich übertrug man ihm 1853 das Kommando über die Korvette ST. MARIEN ( 1844 ). Das Schiff lag zur Überholung in der Philadelphia Navy Yard. Nach dem Abschluss segelte Bailey mit dem Schiff wieder in den Pazifik und kreuzte im östlichen und südlichen Pazifik. Am 15. Dezember 1855 legte die USS ST. MARIEN im Hafen von Panama City an. Dort ernannte man Bailey zum Captain. Ein Jahr später, am 16. Dezember 1856 an der gleichen Stelle, übernahm Commander Charles Henry Davis ( 16. Januar 1807 – 18. Februar 1877 ) das Kommando über die Korvette. Captain Bailey verbrachte die vier kommenden Jahre bis zum Amerikanischen Bürgerkrieg an Land wobei er gegenüber der US Navy keine besonderen Pflichten hatte und auch kein Kommando führte. Mit dem Ausbruch des Amerikanischen Bürgerkrieges am 12. April 1961 bemühte sich Bailey bei der US Navy um ein Kommando. Dies erhielt er. Es war die Dampffregatte USS COLORADO ( 1856 ) die in der Boston Navy Yard lag. Bailey stellte er das Schiff am 3. Juni wieder in den Dienst der US Navy und benötigte zwei Wochen um das Schiff wieder Seetüchtig zu machen und es für den bevorstehenden Kampf zu rüsten. Am 18. Juni legte die Dampffregatte ab. Am 9. Juli errechte das Schiff Key West und Fort Pickens auf Santa Rosa Island am 15. Juli. Am folgenden Tag wurde das Schiff zum Flaggschiff von Commodore William Mervine ( 14. März 1791 – 15. September 1868 ) ernannt der das Golfblockadegeschwader seit dem 6. Mai 1861 befehligte. Bailey patrouillierte mit der USS COLORADO in den Gewässern von Florida Panhandle, dem nordwestlichen Teil dieses Konföderierten Bundesstaates bis Mitte November. In dieser Zeit wurde durch Lieutenant J. H. Russell der Schoner JUDA aufgebracht der zu einem Piratenschiff ausgerüstet worden war. Mit einer geladenen Kanone ließ er auf die Geschützbatterie der Pensacola Navy Yard schießen. Ein Geschütz wurde dabei getroffen und die Bedienung getötet. Danach begann Bailey vor dem Mississippi Delta eine Blockadestation aufzubauen. Obwohl er technisch noch das Kommando über die Dampffregatte bis Anfang Mai 1862 führte, zog man ihn dennoch zum Ausführen anderer Aufgaben heran. Seit dem 20. Januar war das Golfblockadegeschwader in das Ost- und das Westblockadegeschwader geteilt worden. Das Westblockadegeschwader befehligte Commodore David Glasgow Farragut ( 5. Juli 1801 – 14. August 1870 ). Farragut beorderte Bailey zu sich und übergab ihm eine Kanonenboot Division. In dieser Division befanden sich die Kanonenboote USS CAYUGA ( 1861 ), USS KATAHDIN ( 1861 ), USS KINEO ( 1861 ) und USS WASSIHICKON ( 1861 ) sowie der Schraubendampfer USS PENSACOLA ( 1859 ), die Seitenradfregatte USS MISSISSIPPI ( 1841 ), die Korvette USS ONEIDA ( 1861 ) und der Dampfer USS VARUNA ( 1861 ). Die Schlacht um New Orleans begann am 18. April 1862 vor Fort Jackson und Fort St. Philip auf dem Mississippi River. Am 24. April konnten die Schiffe der Union an den beiden Forts vorbeifahren und erreichten am folgenden Nachmittag New Orleans. Commodore Farragut verlangte die Übergabe der Stadt, aber der Bürgermeister und die Stadtverwaltung wollten diese unangenehme Pflicht dem konföderierten General Mansfield Lovell ( 20. Oktober 1822 – 1. Juni 1884 ) übertragen. Doch dieser hatte seine Truppen schon aus der Stadt evakuiert und konnte und wollte nicht eingreifen. Nach drei Tagen ergebnisloser Verhandlungen schickte Commodore Farragut Captain Bailey mit einer Abteilung Seeleuten und Marinesoldaten. Diese Abteilung lief zum Custom House, riss die konföderierte Flagge herab und setzte die Unionsflagge. Damit war die Stadt offiziell wieder der Union zugehörig. Am 1. Mai 1862 übergab Captain Bailey offiziell das Kommando über die USS COLORADO ab und kehrte mit Depeschen in den Norden zurück. Dort beförderte man ihn am 16. Juli 1862 zum Commodore und übergab ihm den Sommer über das Kommando über die Navy Station in Sackets Harbor, Jefferson County, New York. Im November 1862 übertrug man dann Bailey das Kommando über das Östliche Golfblockadegeschwader. Am 9. Dezember 1862 löste er Commodore James Lawrence Lardner ( 20. November 1802 – 12. April 1881 ) ab. Bis zum 6. August 1864 behielt Bailey dieses Kommando. Durch einen Anfall von Gelbfieber musste er es an Captain Theodore Phinney Greene ( 4. Juli 1809 – 30. August 1887 ) abgeben. Nach seiner Genesung übertrug man Bailey das Kommando über die Portsmouth Naval Yard. In dieser Zeit beförderte man ihn am 25. Juli 1866 zum Rear Admiral. Obwohl er sich am 10. Oktober 1866 in seinen wohlverdienten Ruhestand zurück ziehen konnte, blieb Bailey bis zum Sommer 1867 weiterhin der Kommandant der Marinewerft.
Rear Admiral Theodorus Bailey war ein Mitglied der New Yorker Komturei der Military Order of the Loyal Legion of the United States.
Er verstarb am 10. Februar 1877 in Washington DC.

Drei Schiffe sind zu Ehren von Rear Admiral Theodorus Bailey bei der US Navy benannt worden.
Das erste Schiff war das Torpedoboot USS BAILEY ( TB-21 ).
Das zweite Schiff war der Zerstörer USS BAILEY ( DD-269 ) aus der CLEMSON – Klasse.
Das dritte Schiff war die USS BAILEY ( DD-492 ) aus der BENHAM – Klasse.


USS BAILEY ( DD-269 )

Schiffsbiografie

Die USS BAILEY ( DD-269 ) ist das zweite Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Rear Admiral Theodorus Bailey benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das achtundsiebzigste Schiff der CLEMSON – Klasse.
Auf der Bethlehem Shipbuilding Corporation in Squantum, Massachusetts wurde am 3. Juni 1918 der Kiel des Schiffes gelegt. Miss Rosalie Fellows Bailey ( 7. August 1908 – 6. Juni 1991 ), Urenkelin von Rear Admiral Theodorus Bailey, taufte am 5. Februar 1919 den Zerstörer vor dem Stapellauf. Commander Alexander Sharp, Jr. ( 13. August 1885 – 20. Juni 1975 ) stellte am 27. Juni 1919 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Den Zerstörer versetzte man zur Pazifikflotte und sein Heimathafen war San Diego, Kalifornien. Zwischen Oktober 1919 und Juni 1922 erfolgten Routineübungen entlang der Westküste. Ausgenommen davon war eine kurze Zeit im Jahre 1920. Da gab es zwischen den USA und Mexiko Spannungen. Die USS BAILEY erhielt dazu den Auftrag an der Westküste Mexikos zu patrouillieren. Aus den aktiven Dienst stellte man den Zerstörer am 15. Juni 1922 und versetzte ihn zur Pazifikreserveflotte die in San Diego lag. Die erneute Indienststellung für das Schiff erfolgte am 30. September 1939. Man gliederte den Zerstörer in das Zerstörer Division 72 ein, die im Atlantik Geschwader diente. Die USS BAILEY nahm bis zum November 1940 an Operationen entlang der Ostküste teil. Am 26. November 1940 stellte man das Schiff in Halifax, Nova Scotia außer Dienst und übergab es Großbritannien. Noch am selben Tag wurde das Schiff dort in den Dienst gestellt und erhielt den Namen HMS READING ( G71 ). Von der Navy – Liste strich man den Schiffsnamen USS BAILEY ( DD-269 ) am 8. Januar 1941. Der Zerstörer legte am 17. Dezember 1940 in Plymouth, England an. In der Naval Base in Devonport modifizierte man das Schiff. Zwischen März und Juli 1941 begleitete der Zerstörer Konvois im Atlantik von Liverpool aus. Im Juli 1941 verlegte man das Schiff zur Neufundland Eskortiergruppe. Dort blieb die HMS READING bis zum Mai 1942. In dieser Rolle eskortierte der Zerstörer das Schlachtschiff HMS PRINCE of WALES ( 1902 ) nach Neufundland. An Bord befand sich Premierminister Sir Winston Leonard Spencer Churchill ( 30. November 1874 – 24. Januar 1965 ), der an der Atlantik Konferenz mit US Präsident Franklin Delano Roosevelt ( 30. Januar 1882 – 12. April 1945 ) teilnahm. Die HMS READING patrouillierte mit anderen Schiffen der Royal Navy und der US Navy vor der Placentia Bay. Nach dieser Konferenz nahm die HMS READING zeitweise ihre Konvoipflichten wieder auf. Zwischen Mai und Oktober 1942 unterzog sich der Zerstörer einer Überholung auf einer Londoner Werft. Alle Waffen wurden auf dem Schiff demontiert und als Zielschiff für Flugzeuge der Royal Air Force umgebaut Vor der Air Station in Fern, Schottland blieb das Schiff bis Juli 1945 für diese Aufgabe bereitgestellt. Danach schleppte man den Schiffskörper nach Rosyth zum verschrotten.


USS BAILEY ( DD-269 )
Commanding Officer

CDR Alexander Sharp         27. Juni 1919 – ?
LCDR Benjamin Vaughan McCandlish       Oktober 1919 – Februar 1920 (erreichter Rang COMO)

USS BANCROFT ( DD-256 )

USS BANCROFT ( DD-256 )

Biografie

George Bancroft
* 3. Oktober 1800 in Worcester, Massachusetts
† 17. Januar 1891 in Washington DC
war ein amerikanischer Historiker und Staatsmann

Die Familie von George Bancroft lebte schon seit 1632 in der Massachusetts Bay. Sein Vater, Aaron Bancroft ( 10. November 1755 – 19. August 1839 ), war ein amerikanischer Geistlicher und diente als Minuteman in den Schlachten von Lexington und Bunker Hill während des Unabhängigkeitskrieges. Er war ein führender unitarischer Geistlicher und ein Biograph von George Washington. Seine Mutter hieß Lucretia Chandler Bancroft ( 1765 – 1839 ).
George Bancroft begann seine schulische Ausbildung an der Philips Exeter Academy. Im Alter von dreizehn Jahre trat er in das Harvard College ein. Mit siebzehn schloss er dort sein Studium ab. 1817 bekam er das Angebot in Deutschland weiter zu studieren. An den Universitäten von Heidelberg, Göttingen und Berlin nahm George Bancroft seine Studien auf. So studierte er in Göttingen den Philosophen und Mathematiker Plato ( 428/427 oder 424/423 – 348/347 vor Christus ) bei Professor Arnold Hermann Ludwig Heeren ( 25. Oktober 1760 – 6. März 1842 ); Geschichte bei Professor Gottlieb Jakob Planck ( 15. November 1751 – 31. August 1833 ) und bei Professor Heeren; Arabisch, Hebräisch, das Neue Testament sowie griechische Sprache, Schrift und Interpretation bei Professor Albert Eichhorn, Naturwissenschaften bei Professor Johann Friedrich Blumenbach (11. Mai 1752 – 22. Januar 1840; deutsche Literatur bei dem deutschen Philologen Professor Georg Friedrich Benecke ( 10. Juni 1762 – 21. August 1844 ); Klassische Literatur bei dem deutschen Philologen Georg Ludolf Dissen ( 17. Dezember 1784 – 21. September 1837 ). Seinen Unterricht in französischer und italienischer Literatur erhielt George Bancroft bei Christian Karl Josias Bunsen ( 25. August 1791 – 28. November 1860 ) und Artaud, beide Studenten an der Universität in Göttingen die sich mit dem Unterricht ihr Studium finanzierten. Im Jahre 1820 promovierte George Bancroft an der Universität Göttingen. Nach den Ende des Studiums in Deutschland, suchte er jeden großen Denker der Buchstaben, Wissenschaften und Kunst auf. Er bereiste innerhalb von zwei Jahren so Deutschland, Frankreich, die Schweiz und Italien. Dort stattete George Bancroft unter anderen dem Dichter Johann Wolfgang von Goethe ( 28. August 1749 – 22. März 1832 ), dem preußischen Philosophen Friedrich Wilhelm Christian Karl Ferdinand von Humboldt ( 22. Juni 1767 – 8. April 1835 ), dem Theologen Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher ( 21. November 1768 – 12. Februar 1834 ), dem Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel 27. August 1770 – 14. November 1831 ), dem englischen Dichter George Gordon Noel, 6. Lord Byron ( 22. Januar 1788 – 19. April 1824 ), dem deutsch-dänischen Staatsmann und Historiker Barthold Georg Niebuhr ( 27. August 176 – 2. Januar 1831 ), dem deutschen Diplomaten und Gelehrten Christian Karl Josias Freiherr von Bunsen ( 25. August 1791 – 28. November 1860 ), dem Jurist und Historiker Friedrich Carl von Savigny ( 21. Februar 1779 – 25. Oktober 1861 ), dem deutschen Biografen Karl August Varnhagen von Ense ( 21. Februar 1785 – 10. Oktober 1858 ), dem französischen Philosophen Victor Cousin ( 28. November 1792 – 14. Januar 1867 ), dem schweizerisch-französischen Schriftsteller Henri-Benjamin Constant de Rebeque ( 25. Oktober 1767 – 8. Dezember 1830 ) und dem italienischen Dichter Alessandro Franc Tommaso Manzoni ( 7. März 1785 – 22. Mai 1873 ) einen Besuch ab.
Nachdem George Bancroft 1822 nach Amerika zurück gekehrt war, wollte sein Vater das er eine Arbeit als Prediger aufnahm. Während der junge Mann mehrere Predigten geschrieben hatte schien es so das er die Liebe zur Literatur gefunden hätte. Allerdings mit dem Beruf eines Predigers war er nicht zufrieden. So nahm Bancroft eine Anstellung als Lehrer an der Universität in Harvard an wo er die griechische Sprache lehrte. Doch auch damit war er nicht zufrieden. Seinen Antrag einen Teil des deutschen Bildungssystems einzuführen hatte man schlichtweg abgelehnt. Bancroft hatte wenig Geduld mit dem schmalen Lehrplan in Harvard und er konnte es nicht verwinden, dass seine Erfahrungen die er in Europa gemacht hatte, ins lächerlich gezogen wurden. Auch sein kleiner Gedichtband mit Übersetzungen von Originalstücken den er 1823 veröffentlichte brachte ihm keinen Ruhm ein. Noch im selben Jahr gründete Bancroft daher mit Joseph Green Cogswell ( 27. September 1786 – 26. November1871 ) die Round Hill School für Knaben in Northampton,Massachusetts. Dies war die erste ernsthafte Anstrengung in den Vereinigten Staaten der Elite des Landes eine anspruchsvolle Ausbildungsstätte zu bieten. In dieser Schule wurden bevorzugt deutsche Lehrer eingestellt die eine Studienordnung nach deutschem Vorbild vertraten. Darunter waren auch der radikale Demokrat und Schriftsteller Karl Theodor Christian Friedrich Follen ( 4. September 1796 – 13. Januar 1840 ) der Deutsch lehrte und Karl Beck ( 19. August 1798 – 19. März 1866 ) der Latein lehrte und den ersten Fitnessraum innerhalb einer Schule etablierte. Trotz der anspruchsvollen und strengen Ordnung in der Round Hill School konnte Bancroft häufig in der Literaturzeitschrift „North American Review“ und der „American Quarterly“ seine Beiträge veröffentlicht werden. Er schaffte es in seiner knapp bemessenen Zeit eine Übersetzung von Heerens Werk „Die Politik des antiken Griechenlands“ zu schreiben. 1826 veröffentlichte Bancroft eine Rede in der er sich für ein allgemeines Wahlrecht und der Gründung eines Staates der zum Wohle des Volkes und mit ganzer Kraft des Volkes getragen wird. Am 21. März 1827 heiratete er Sarah Hopkins Dwight ( 22. Januar 1803 – 26. Juni 1837 ). Sie entstammte aus einer reichen Familie in Springfield, Massachusetts. Ihre Eltern waren Jonathan Dwight, Jr. ( 28. Dezember 1772 – 29. März 1840 ) und Sarah Hopkins Shepherd ( 23. Juni 1774 – 24. Dezember 1848 ). George und Sarah hatten zusammen vier Kinder. Das waren Sarah Dwight Bancroft ( 18. August 1831 – 11. Januar 1832 ), Louisa Bancroft ( 20. Januar 1833 – 9. August 1850 ), John Chandler Bancroft ( 24. April 1835 – 1901 ) und George Dwight Bancroft ( 16. Februar – ? ). Ohne sein Wissen wählte man George Bancroft 1830 in den Senat von Massachusetts. Er weigerte sich vehement seinen dortigen Platz einzunehmen. Auch im folgenden Jahr wollte man ihn für die Wahl in den Senat aufstellen, aber auch diesmal war er dagegen. Mittlerweile hatte sich Bancroft aus dem Vorstand der Round Hill School zurück gezogen und überließ Joseph Green Cogswell den alleinigen Vorsitz. George Bancroft arbeitete mit großer Leidenschaft an der „Geschichte der Vereinigten Staaten“. Er war an den führenden deutschen Universitäten ausgebildet und ein vollendeter Historiker und Gelehrter geworden. Der erste Band von der „Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika“ begann mit der Entdeckung des amerikanischen Kontinents, der Entstehung der Neuen Nation bis zum Jahre 1789. Dieser erste Band wurde 1834 veröffentlicht. In ihm zeigt sich, dass George Bancroft diesen im Geiste der romantischen Epoche geschrieben hat. Er stellte sich mit seinen Schlussfolgerungen auf die Seite des aufkommenden Nationalismus, der republikanischen Werte und der Patrioten. In den folgenden vier Jahrzehnten ( 1834 – 1874 ) erschienen weitere Bände die seinen guten Ruf als Geschichtswissenschaftler weiter festigen sollten. Dabei überarbeitete er ständig in zahlreichen weiteren Ausgaben diese Geschichtsbände. Noch vor der Geburt ihres dritten Kindes, zog George mit seiner Familie im darauffolgenden Jahr zu seinen Schwiegereltern nach Springfield. Dort beendete er auch seinen zweiten Geschichtsband. Zusammen mit dem amerikanischen Geistlichen und Historiker John Gorham Palfrey ( 2. Mai 1796 – 26. April 1881 ) schrieb Bancroft die umfassende Geschichte des kolonialen Amerikas. Vom 20. bis zum 22 Mai 1835 nahm George Bancroft in der Fourth Presbyterian Church in Baltimore am Democratic National Convention der Demokratischen Partei teil. Dort ließ er sich zum Kandidaten für das Amt des Gouverneurs von Massachusetts aufstellen. Seine Chancen die Nominierung für die Wahl zu gewinnen waren dafür aber gleich Null. Etwas Gutes hatte es aber dennoch. Er lernte dort den Präsidentschaftskandidaten der Demokratischen Partei, Martin Van Buren ( 5. Dezember 1782 – 24. Juli 1862 ), kennen. Beide freundeten sich an. Zwei Jahre später, am 4. März 1937, übertrug Van Buren seinem Freund George Bancroft den Posten des Oberzolldirektors im Hafen von Boston. Noch im gleichen Jahr erlitt George Bancroft einen schweren Schicksalsschlag. Seine Frau Sarah verstarb am 26. Juni 1937. Ein Jahr später heiratete Bancroft die Witwe Elizabeth Davis Bliss ( 1803 – 15. März 1886 ). Mit in die Ehe brachte sie einen Sohn, Alexander Bliss ( 19. Dezember 1827 – 30. April 1896 ). George und Elizabeth hatten eine gemeinsame Tochter. Sie hieß Susan Jackson Bancroft ( 30. Mai 1839 – 27. Oktober 1845 ). Um zum einen den Tod von Sarah zu verkraften, stellte Bancroft im Boston Custom House Orestes Augustus Brownson ( 16. September 1803 – 17. April 1876 ) und später am 17. Januar 1839 wegen der Schwangerschaft von Elizabeth Nathaniel Hawthorne ( 4. Juli 1804 – 19. Mai 1864 ) ein. Die beiden Männer erhielten ein Jahresgehalt von 1.500 Dollar und ihre Aufgabe bestand darin das Gewicht und die Maße der eingeführten Produkte zu kontrollieren. Im Jahre 1844 kandidierte Bancroft bei den Demokraten wieder für das Amt des Gouverneurs von Massachusetts. In seinen Wahlreden forderte er die Annexion von Texas als Erweiterung des Raumes und der Freiheit für die USA. Außerdem war er einer der wenigen Demokraten der für die Sklaverei eintrat. Seine Parteianhänger stellten ihn trotzdem für die Wahl auf. Doch auch diesmal sollte Bancroft sein Ziel verfehlen. George Nixon Briggs ( 12. April 1796 – 1. September 1861 ) von der Whigs Partei wurde am 13. November 1843 zum neuen Gouverneur des Staates gewählt. Der Demokrat James Knox Polk ( 2. November 1795 – 15. Juni 1849 ) wurde am 4. März 1845 in sein Amt als 11. US Präsident eingeführt. Er holte George Bancroft in sein Kabinett und übergab ihm am 11. März 1845 das Ressource des Marineministers. Sofort legte Bancroft im Kongress einen Entschluss vor um eine Marineakademie zu etablieren. Darüber debattiert man im Kongress und die Mitglieder einigten sich darüber diesen Entschluss abzulehnen und auch keine Gelder für ähnliche Anliegen frei zu geben. George Bancroft studierte daraufhin die amerikanische Gesetzgebung um die Befugnisse des Marineministers in Bezug auf die Gründung einer Akademie zu ermitteln. Das Ergebnis war für ihn elementar. Laut Gesetz hatte er das Recht eine Akademie für die US Navy zu gründen, konnte selbständig festlegen wie die Ausbildung der Seekadetten von statten ging, den Lehrplan der Lehrkräfte selbst festlegen, die Zeit die die Seekadetten auf See zu verbringen hatten bis zum Ablegen der Prüfung durfte er bestimmen und auch per Gesetz festlegen das Seekadetten und Lehrkräfte unter einem Dach an Land zu leben hatten. Das einzige was George Bancroft nicht bestimmen konnte, waren zusätzliche finanzielle Mittel vom Kongress. Der amerikanische Kriegsminister William Learned Marcy ( 12. Dezember 1786 – 4. Juli 1857 ) willigte in den Vorschlag von George Bancroft ein und überließ ihm einen ehemaligen Militärposten. Am 10. Oktober 1845 gründete Bancroft auf dem ehemaligen Gelände des Fort Severn der US Army das am Severn River in der Nähe von Annapolis, Maryland lag, die neue United States Naval Academy. 56 Kadetten und sieben Professoren waren bei der Eröffnung der Akademie anwesend. Die Mitglieder des Kongresses kamen einige Wochen später in Annapolis zur Begutachtung des neuen Militärgeländes zusammen. Dort fanden sie bequeme Räumlichkeiten vor, in denen die Seekadetten die nicht auf See waren, nicht den Gefahren des Müßiggang und des Stadtlebens ausgesetzt waren und sich voll und ganz dem regulären Studiums widmen konnten. Nach dieser Besichtigung des Schulbetriebes gewährte der Kongress genügend finanzielle Mittel um die Gebäude zu sanieren. Auch für das United States Naval Observatory in Washington DC konnte George Bancroft neue Mittel beschaffen um in diesem Depot Seekarten erarbeiten zu lassen. Die Hauptfunktion bestand aber darin Navigationsinstrumente zu restaurieren, reparieren und neu kalibrieren. Am 9. September 1846 ernannte US Präsident James Knox Polk seinen Marineminister George Bancroft zum amerikanischen Botschafter in Großbritannien. Vom Amt des Marineministers löste ihn John Young Mason ( 18. April 1799 – 3. Oktober 1859 ) noch am selben Tag ab. In London angekommen löste George Bancroft den am 18. August schon abgereisten Louis McLane ( 28. Mai 1786 – 7. Oktober 1857 ) ab. Seine Akkreditierung in London erhielt Bancroft am 12. November 1846. Hauptgrund dieses Wechsels in der amerikanischen Botschaft in London war der Oregon Grenzstreit zwischen Großbritannien und den USA den man per Vertrag am 15. Juni 1846 beigelegt hatte. Nachdem Zachary Taylor ( 24. November 1784 – 9. Juli 1850 ) am 4. März 1849 sein Amt als 12. US Präsidenten antrat, wurde das Amt des Botschafters in Großbritannien für Bancroft nicht verlängert. Man hatte am 20. August Abbott Lawrence ( 16. Dezember 1792 – 18. August 1855 ) zum neuen Botschafter ernannt. Bancroft verließ am 31. August 1849 London. Er kehrte in die Vereinigten Staaten zurück und wohnte in New York City. Er zog sich aus dem politischen Leben zurück und schrieb weiter an seiner „Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika“ und beendete dieses Werk. Dieses Geschichtsbuch ist in den USA zu einem Standartwerk der amerikanischen Geschichtsschreibung geworden. In New York City war Bancroft 1851 ein Gründungsmitglied der American Geographical Society. Mit ihm zusammen waren bei dieser Gründung 31 New Yorker anwesend. Es waren wohlhabende Philanthropen, Historiker, Verleger und Redakteure wie George Folsom ( 23. Mai 1802 – 27. März 1869 ), Henry Grinnell ( 18. Februar 1799 – 30. Juni 1874 ), Henry Varnum Poor ( 8. Dezember 1812 – 4. Januar 1905 ), Hiram Barney ( 30. Mai 1811 – 18. Mai 1895 ), Alexander Isaac Cotheal ( 5. November 1804 – 25. Februar 1894 ), Henry Evelyn Pierrepont ( 8. August 1808 – 28. März 1888 ), Simeon De Witt Bloodgood ( 1799 – 1866 ), John Romeyn Brodhead ( 2. Januar 1814 – 6. Mai 1873 ), Reverend Joshua Leavitt ( 8. September 1794 – 16. Januar 1873 ) und Archibald Russell. George Bancroft war vom 21. Februar 1852 bis zum 7. Dezember 1854 der erste Präsident der American Geographical Society und 1863 nahm man ihn als volles Mitglied in die Amerikanische Akademie der Künste und Wissenschaften auf. Im Namen dieser Akademie war Bancroft seit 1845 ein korrespondierendes Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften in Berlin.
In Anlehnung an seinem Geschichtsbuch schrieb er die „History of the formation of the constitution of the United States“. Dieses Werk erschien 1882. Dadurch wurde George Bancroft der bedeutendste Interpret der amerikanischen Geschichte im neunzehnten Jahrhundert. Durch ihn wurde die Kontroverse über die Interpretation der Amerikanischen Revolution und der Loslösung vom Mutterland beendet. Man sah nun die Revolution als unaufhaltsamen Triumphzug der Demokratie. Dazu beigetragen hatte auch eine Rede.
Im April1864 bat Bancroft den US Präsidenten Abraham Lincoln ( 12. Februar 1809 – 15. April 1865 ) für sein Geschichtswerk um die Handschriftlichen Aufzeichnungen von dessen Gettysburg Rede die er am 19. November 1863 anlässlich der Einweihung des Soldatenfriedhofes auf dem Schlachtfeld von Gettysburg gehalten hatte. Abraham Lincoln selbst fertigte fünf Kopien seiner Rede an. Bekommen haben diese neben George Bancroft die beiden Privatsekretäre von Abraham Lincoln, John Milton Hay ( 8. Oktober 1838 – 1. Juli 1905 ) und John George Nicolay ( 26. Februar 1832 – 26. September 1901 ), Lincolns Vorredner Edward Everett ( 11. April 1794 – 15. Januar 1965 ) und Colonel Alexander Bliss. Die Rede lautete:
„Vor 87 Jahren gründeten unsere Väter auf diesem Kontinent eine neue Nation, in Freiheit gezeugt und dem Grundsatz geweiht, dass alle Menschen gleich geschaffen sind.
Nun stehen wir in einem großen Bürgerkrieg, der eine Probe dafür ist, ob diese oder jede andere so gezeugte und solchen Grundsätzen geweihte Nation dauerhaft Bestand haben kann. Wir haben uns auf einem großen Schlachtfeld dieses Krieges versammelt. Wir sind gekommen, um einen Teil dieses Feldes jenen als letzte Ruhestätte zu weihen, die hier ihr Leben gaben, damit diese Nation leben möge. Es ist nur recht und billig, dass wir dies tun.
Doch in einem höheren Sinne können wir diesen Boden nicht weihen, können wir ihn nicht segnen, können wir ihn nicht heiligen. Die tapferen Männer, Lebende wie Tote, die hier kämpften, haben ihn weit mehr geweiht, als dass unsere schwachen Kräfte dem etwas hinzufügen oder etwas davon wegnehmen könnten. Die Welt wird wenig Notiz davon nehmen, noch sich lange an das erinnern, was wir hier sagen, aber sie kann niemals vergessen, was jene hier taten. Es ist vielmehr an uns, den Lebenden, das unvollendete Werk weiterzuführen, das diejenigen, die hier kämpften, so weit und so edelmütig vorangebracht haben. Es ist vielmehr an uns, der großen Aufgabe geweiht zu werden, die noch vor uns liegt – auf dass uns die edlen Toten mit wachsender Hingabe erfüllen für die Sache, der sie das höchste Maß an Hingabe erwiesen haben – auf dass wir hier feierlich beschließen, dass diese Toten nicht vergebens gestorben sein sollen – auf dass diese Nation, unter Gott, eine Wiedergeburt der Freiheit erleben soll – und auf dass die Regierung des Volkes, durch das Volk und für das Volk, nicht von der Erde verschwinden möge.“
Nach dem Tode von Abraham Lincoln wurde George Bancroft vom Kongress gebeten zum Gedenken auf diesen großen Amerikaner eine Rede zu schreiben. Am 12. Februar 1866 wurde diese Gedenkrede unter dem Titel „Das Leben und der Charakter von Abraham Lincoln“ den Abgeordneten des Kongresses durch Solomon Foot ( 19. November 1802 – 28. März 1866 ), Vorsitzender des Senats, und Elihu Benjamin Washburne ( 23. September 1816 – 23. Oktober 1887 ), Vorsitzender der Kongressabgeordneten, vorgelesen. Diese Gedenkrede wurde später in einer abgedruckten Ausgabe veröffentlicht. US Präsident Andrew Johnson ( 29. Dezember 1808 – 31. Juli 1875 ) entsandte Bancroft als amerikanischen Botschafter ins preußische Berlin da der dortige Botschafter, Joseph Ambert Wright ( 17. April 1810 – 11. Mai 1867 ) unerwartet verstorben war. Die Akkreditierung von Bancroft erfolgte am 28. August 1867. Während der Verhandlungen mit dem preußischen König Wilhelm I. ( 22. März 1797 – 9. März 1888 ) um die erste internationale Anerkennung de Ausbürgerung zeigte Bancroft große Vielseitigkeit und Können. Diese Einbürgerungsverträge wurden ihm zu Ehren „Bancroft Verträge“ genannt. In seiner Botschafterzeit in Berlin konnte Bancroft auch die Gründung des Deutschen Reiches 1871 nach dem Deutsch-Französischen Krieg miterleben. Am 30. Juni 1874 enthob der 18. US Präsident Ulysses Simpson Grant ( 27. April 1822 – 23. Juli 1885 ) Bancroft von seinem Amt und entsandte dafür John Chandler Bancroft Davis ( 22. Dezember 1822 – 27. Dezember 1907 ) nach Berlin. George Bancroft kehrte nach Washington DC zurück und lebte in den Sommermonaten bei Rose Cliff in der Nähe von Newport, Rhode Island. Er zog sich endgültig in sein Privatleben zurück. Am 17. Januar 1891 verstarb George Bancroft in Washington DC. Man begrub den Leichnam von George Bancroft in seinem Geburtsort Worcester, Massachusetts.

Vier Schiffe wurden bei der US Navy zu Ehren George Bancroft benannt.
Das erste Schiff war das Kanonenboot USS BANCROFT ( 1892 ).
Das zweite Schiff war der Zerstörer USS BANCROFT ( DD-256 ) aus der CLEMSON – Klasse.
Das dritte Schiff war der Zerstörer USS BANCROFT ( DD-598 ) aus der BENSON – Klasse.
Das vierte Schiff war das U-Boot USS GEORGE BANCROFT ( SSBN-643 ) aus der BENJAMIN FRANKLIN – Klasse.


USS BANCROFT ( DD-256 )

Schiffsbiografie

Die USS BANCROFT ( DD-256 ) ist das zweite Schiff bei der US Navy das zu Ehren von George Bancroft benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das fünfundsechzigste Schiff der CLEMSON – Klasse.
Auf der Bethlehem Shipbuilding Corporation in Quincy, Massachusetts wurde am 4. November 1918 der Kiel des Schiffes gelegt. Miss Mary W. Bancroft, Urenkelin von George Bancroft, taufte am 21. März 1919 das Schiff vor dem Stapellauf. Lieutenant Commander Harvey Shadle Haislip ( 12. Juli 1889 – 3. September 1978 ) stellte am 30. Juni 1919 den unter seinem Kommando stehenden Zerstörer in den Dienst der US Navy.
Bis zum 26. November 1919 beteiligte sich der Zerstörer aktiv innerhalb der Atlantikflotte an Flottenmanövern. Danach wurde es im Hafen von Philadelphia festgemacht und versetzte man das Schiff in die Reserve. Bis zum 11. Juli 1922 lag die USS BANCROFT dort und man stellte das Schiff außer Dienst.
s40004Am 18. Dezember 1939 stellte man den Zerstörer wegen des begonnenen Zweiten Weltkrieges in Europa wieder in den Dienst und versetzte das Schiff zur Atlantikflotte. Nachdem man die USS BANCROFT wieder komplett ausgerüstet hatte, nahm das Schiff am 13. Februar 1940 seinen Dienst in der US Navy wieder auf. Der Zerstörer operierte entlang der Ostküste und wurde am 24. September 1940 in Halifax, Nova Scotia, Kanada wieder außer Dienst gestellt. Man übergab das Schiff im Rahmen des Destroyer-Land Bases Exchange an die Royal Canadian Navy die das Schiff noch am selben Tag in ihren Dienst stellte. Ihm wurde der Name HMCS ST. FRANCIS ( I93 ) verliehen. Die US Navy strich den Namen des Schiffes am 8. Januar 1941 von der Navy – Liste.
Die HMCS ST. FRANCIS legte am 15. Januar 1941 in Halifax ab und fuhr nach Glasgow, Schottland in den River Clyde. Am dortigen Hafen legte der Zerstörer am 26. Januar an. Der Konvoi SL 73 war am 20. Mai 1941 westlich von Irland unterwegs. Da torpedierte gegen 00:13 Uhr das italienische U-Boot OTARIA den Frachter SS STARCROSE. Dies geschah auf der Position 51° 45’N – 20° 45’ W. Die HMCS ST. FRANCIS eilte dem torpedierten Frachter zu Hilfe. Alle fünfzig Besatzungsmitglieder, inklusive der Kapitän, wurden gerettet. Danach versenkte der Zerstörer mit einem Torpedo den Frachter. Ende Juni eskortierte der Zerstörer einen Truppenkonvoi in den Nahen Osten und im Juli 1941 versetzte man das Schiff zu der neugebildeten Neufundland Escort Force. Ab dem 14. Oktober eskortierte der Zerstörer den Konvoi SC 49, die erste Fahrt von Neufundland nach Irland. Insgesamt zwanzig Konvois begleitete das Schiff bis zum 9. Oktober 1943. Im November kehrte die HMCS ST. FRANCIS nach Halifax zurück und wurde dort festgemacht. Ab Januar 1944 verwendete man das Schiff für Ausbildungsaufgaben. Dazu war es in Didby, im Südwesten von Nova Scotia. Am 1. April 1945 stellte man den Zerstörer außer Dienst. Man verkaufte das Schiff an die Boston Iron & Metal Company in Baltimore, Maryland. Während des Abschleppens nach Philadelphia kollidierte der Zerstörer am 14. Juli 1945 mit dem Frachtschiff SS WINDING GULF vor Sargonnet Point, Rhode Island. Infolge des Zusammenstoßes sank der Zerstörer.


USS BANCROFT ( DD-256 )
Commanding Officer

LCDR Harvey Shadle Haislip             30. Juni 1919 – ?

USS BANCROFT ( DD-598 )

USS BANCROFT ( DD-598 )

Biografie

George Bancroft
* 3. Oktober 1800 in Worcester, Massachusetts
† 17. Januar 1891 in Washington DC
war ein amerikanischer Historiker und Staatsmann

Die Familie von George Bancroft lebte schon seit 1632 in der Massachusetts Bay. Sein Vater, Aaron Bancroft ( 10. November 1755 – 19. August 1839 ), war ein amerikanischer Geistlicher und diente als Minuteman in den Schlachten von Lexington und Bunker Hill während des Unabhängigkeitskrieges. Er war ein führender unitarischer Geistlicher und ein Biograph von George Washington. Seine Mutter hieß Lucretia Chandler Bancroft ( 1765 – 1839 ).
George Bancroft begann seine schulische Ausbildung an der Philips Exeter Academy. Im Alter von dreizehn Jahre trat er in das Harvard College ein. Mit siebzehn schloss er dort sein Studium ab. 1817 bekam er das Angebot in Deutschland weiter zu studieren. An den Universitäten von Heidelberg, Göttingen und Berlin nahm George Bancroft seine Studien auf. So studierte er in Göttingen den Philosophen und Mathematiker Plato ( 428/427 oder 424/423 – 348/347 vor Christus ) bei Professor Arnold Hermann Ludwig Heeren ( 25. Oktober 1760 – 6. März 1842 ); Geschichte bei Professor Gottlieb Jakob Planck ( 15. November 1751 – 31. August 1833 ) und bei Professor Heeren; Arabisch, Hebräisch, das Neue Testament sowie griechische Sprache, Schrift und Interpretation bei Professor Albert Eichhorn, Naturwissenschaften bei Professor Johann Friedrich Blumenbach (11. Mai 1752 – 22. Januar 1840; deutsche Literatur bei dem deutschen Philologen Professor Georg Friedrich Benecke ( 10. Juni 1762 – 21. August 1844 ); Klassische Literatur bei dem deutschen Philologen Georg Ludolf Dissen ( 17. Dezember 1784 – 21. September 1837 ). Seinen Unterricht in französischer und italienischer Literatur erhielt George Bancroft bei Christian Karl Josias Bunsen ( 25. August 1791 – 28. November 1860 ) und Artaud, beide Studenten an der Universität in Göttingen die sich mit dem Unterricht ihr Studium finanzierten. Im Jahre 1820 promovierte George Bancroft an der Universität Göttingen. Nach den Ende des Studiums in Deutschland, suchte er jeden großen Denker der Buchstaben, Wissenschaften und Kunst auf. Er bereiste innerhalb von zwei Jahren so Deutschland, Frankreich, die Schweiz und Italien. Dort stattete George Bancroft unter anderen dem Dichter Johann Wolfgang von Goethe ( 28. August 1749 – 22. März 1832 ), dem preußischen Philosophen Friedrich Wilhelm Christian Karl Ferdinand von Humboldt ( 22. Juni 1767 – 8. April 1835 ), dem Theologen Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher ( 21. November 1768 – 12. Februar 1834 ), dem Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel 27. August 1770 – 14. November 1831 ), dem englischen Dichter George Gordon Noel, 6. Lord Byron ( 22. Januar 1788 – 19. April 1824 ), dem deutsch-dänischen Staatsmann und Historiker Barthold Georg Niebuhr ( 27. August 176 – 2. Januar 1831 ), dem deutschen Diplomaten und Gelehrten Christian Karl Josias Freiherr von Bunsen ( 25. August 1791 – 28. November 1860 ), dem Jurist und Historiker Friedrich Carl von Savigny ( 21. Februar 1779 – 25. Oktober 1861 ), dem deutschen Biografen Karl August Varnhagen von Ense ( 21. Februar 1785 – 10. Oktober 1858 ), dem französischen Philosophen Victor Cousin ( 28. November 1792 – 14. Januar 1867 ), dem schweizerisch-französischen Schriftsteller Henri-Benjamin Constant de Rebeque ( 25. Oktober 1767 – 8. Dezember 1830 ) und dem italienischen Dichter Alessandro Franc Tommaso Manzoni ( 7. März 1785 – 22. Mai 1873 ) einen Besuch ab.
Nachdem George Bancroft 1822 nach Amerika zurück gekehrt war, wollte sein Vater das er eine Arbeit als Prediger aufnahm. Während der junge Mann mehrere Predigten geschrieben hatte schien es so das er die Liebe zur Literatur gefunden hätte. Allerdings mit dem Beruf eines Predigers war er nicht zufrieden. So nahm Bancroft eine Anstellung als Lehrer an der Universität in Harvard an wo er die griechische Sprache lehrte. Doch auch damit war er nicht zufrieden. Seinen Antrag einen Teil des deutschen Bildungssystems einzuführen hatte man schlichtweg abgelehnt. Bancroft hatte wenig Geduld mit dem schmalen Lehrplan in Harvard und er konnte es nicht verwinden, dass seine Erfahrungen die er in Europa gemacht hatte, ins lächerlich gezogen wurden. Auch sein kleiner Gedichtband mit Übersetzungen von Originalstücken den er 1823 veröffentlichte brachte ihm keinen Ruhm ein. Noch im selben Jahr gründete Bancroft daher mit Joseph Green Cogswell ( 27. September 1786 – 26. November1871 ) die Round Hill School für Knaben in Northampton,Massachusetts. Dies war die erste ernsthafte Anstrengung in den Vereinigten Staaten der Elite des Landes eine anspruchsvolle Ausbildungsstätte zu bieten. In dieser Schule wurden bevorzugt deutsche Lehrer eingestellt die eine Studienordnung nach deutschem Vorbild vertraten. Darunter waren auch der radikale Demokrat und Schriftsteller Karl Theodor Christian Friedrich Follen ( 4. September 1796 – 13. Januar 1840 ) der Deutsch lehrte und Karl Beck ( 19. August 1798 – 19. März 1866 ) der Latein lehrte und den ersten Fitnessraum innerhalb einer Schule etablierte. Trotz der anspruchsvollen und strengen Ordnung in der Round Hill School konnte Bancroft häufig in der Literaturzeitschrift „North American Review“ und der „American Quarterly“ seine Beiträge veröffentlicht werden. Er schaffte es in seiner knapp bemessenen Zeit eine Übersetzung von Heerens Werk „Die Politik des antiken Griechenlands“ zu schreiben. 1826 veröffentlichte Bancroft eine Rede in der er sich für ein allgemeines Wahlrecht und der Gründung eines Staates der zum Wohle des Volkes und mit ganzer Kraft des Volkes getragen wird. Am 21. März 1827 heiratete er Sarah Hopkins Dwight ( 22. Januar 1803 – 26. Juni 1837 ). Sie entstammte aus einer reichen Familie in Springfield, Massachusetts. Ihre Eltern waren Jonathan Dwight, Jr. ( 28. Dezember 1772 – 29. März 1840 ) und Sarah Hopkins Shepherd ( 23. Juni 1774 – 24. Dezember 1848 ). George und Sarah hatten zusammen vier Kinder. Das waren Sarah Dwight Bancroft ( 18. August 1831 – 11. Januar 1832 ), Louisa Bancroft ( 20. Januar 1833 – 9. August 1850 ), John Chandler Bancroft ( 24. April 1835 – 1901 ) und George Dwight Bancroft ( 16. Februar – ? ). Ohne sein Wissen wählte man George Bancroft 1830 in den Senat von Massachusetts. Er weigerte sich vehement seinen dortigen Platz einzunehmen. Auch im folgenden Jahr wollte man ihn für die Wahl in den Senat aufstellen, aber auch diesmal war er dagegen. Mittlerweile hatte sich Bancroft aus dem Vorstand der Round Hill School zurück gezogen und überließ Joseph Green Cogswell den alleinigen Vorsitz. George Bancroft arbeitete mit großer Leidenschaft an der „Geschichte der Vereinigten Staaten“. Er war an den führenden deutschen Universitäten ausgebildet und ein vollendeter Historiker und Gelehrter geworden. Der erste Band von der „Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika“ begann mit der Entdeckung des amerikanischen Kontinents, der Entstehung der Neuen Nation bis zum Jahre 1789. Dieser erste Band wurde 1834 veröffentlicht. In ihm zeigt sich, dass George Bancroft diesen im Geiste der romantischen Epoche geschrieben hat. Er stellte sich mit seinen Schlussfolgerungen auf die Seite des aufkommenden Nationalismus, der republikanischen Werte und der Patrioten. In den folgenden vier Jahrzehnten ( 1834 – 1874 ) erschienen weitere Bände die seinen guten Ruf als Geschichtswissenschaftler weiter festigen sollten. Dabei überarbeitete er ständig in zahlreichen weiteren Ausgaben diese Geschichtsbände. Noch vor der Geburt ihres dritten Kindes, zog George mit seiner Familie im darauffolgenden Jahr zu seinen Schwiegereltern nach Springfield. Dort beendete er auch seinen zweiten Geschichtsband. Zusammen mit dem amerikanischen Geistlichen und Historiker John Gorham Palfrey ( 2. Mai 1796 – 26. April 1881 ) schrieb Bancroft die umfassende Geschichte des kolonialen Amerikas. Vom 20. bis zum 22 Mai 1835 nahm George Bancroft in der Fourth Presbyterian Church in Baltimore am Democratic National Convention der Demokratischen Partei teil. Dort ließ er sich zum Kandidaten für das Amt des Gouverneurs von Massachusetts aufstellen. Seine Chancen die Nominierung für die Wahl zu gewinnen waren dafür aber gleich Null. Etwas Gutes hatte es aber dennoch. Er lernte dort den Präsidentschaftskandidaten der Demokratischen Partei, Martin Van Buren ( 5. Dezember 1782 – 24. Juli 1862 ), kennen. Beide freundeten sich an. Zwei Jahre später, am 4. März 1937, übertrug Van Buren seinem Freund George Bancroft den Posten des Oberzolldirektors im Hafen von Boston. Noch im gleichen Jahr erlitt George Bancroft einen schweren Schicksalsschlag. Seine Frau Sarah verstarb am 26. Juni 1937. Ein Jahr später heiratete Bancroft die Witwe Elizabeth Davis Bliss ( 1803 – 15. März 1886 ). Mit in die Ehe brachte sie einen Sohn, Alexander Bliss ( 19. Dezember 1827 – 30. April 1896 ). George und Elizabeth hatten eine gemeinsame Tochter. Sie hieß Susan Jackson Bancroft ( 30. Mai 1839 – 27. Oktober 1845 ). Um zum einen den Tod von Sarah zu verkraften, stellte Bancroft im Boston Custom House Orestes Augustus Brownson ( 16. September 1803 – 17. April 1876 ) und später am 17. Januar 1839 wegen der Schwangerschaft von Elizabeth Nathaniel Hawthorne ( 4. Juli 1804 – 19. Mai 1864 ) ein. Die beiden Männer erhielten ein Jahresgehalt von 1.500 Dollar und ihre Aufgabe bestand darin das Gewicht und die Maße der eingeführten Produkte zu kontrollieren. Im Jahre 1844 kandidierte Bancroft bei den Demokraten wieder für das Amt des Gouverneurs von Massachusetts. In seinen Wahlreden forderte er die Annexion von Texas als Erweiterung des Raumes und der Freiheit für die USA. Außerdem war er einer der wenigen Demokraten der für die Sklaverei eintrat. Seine Parteianhänger stellten ihn trotzdem für die Wahl auf. Doch auch diesmal sollte Bancroft sein Ziel verfehlen. George Nixon Briggs ( 12. April 1796 – 1. September 1861 ) von der Whigs Partei wurde am 13. November 1843 zum neuen Gouverneur des Staates gewählt. Der Demokrat James Knox Polk ( 2. November 1795 – 15. Juni 1849 ) wurde am 4. März 1845 in sein Amt als 11. US Präsident eingeführt. Er holte George Bancroft in sein Kabinett und übergab ihm am 11. März 1845 das Ressource des Marineministers. Sofort legte Bancroft im Kongress einen Entschluss vor um eine Marineakademie zu etablieren. Darüber debattiert man im Kongress und die Mitglieder einigten sich darüber diesen Entschluss abzulehnen und auch keine Gelder für ähnliche Anliegen frei zu geben. George Bancroft studierte daraufhin die amerikanische Gesetzgebung um die Befugnisse des Marineministers in Bezug auf die Gründung einer Akademie zu ermitteln. Das Ergebnis war für ihn elementar. Laut Gesetz hatte er das Recht eine Akademie für die US Navy zu gründen, konnte selbständig festlegen wie die Ausbildung der Seekadetten von statten ging, den Lehrplan der Lehrkräfte selbst festlegen, die Zeit die die Seekadetten auf See zu verbringen hatten bis zum Ablegen der Prüfung durfte er bestimmen und auch per Gesetz festlegen das Seekadetten und Lehrkräfte unter einem Dach an Land zu leben hatten. Das einzige was George Bancroft nicht bestimmen konnte, waren zusätzliche finanzielle Mittel vom Kongress. Der amerikanische Kriegsminister William Learned Marcy ( 12. Dezember 1786 – 4. Juli 1857 ) willigte in den Vorschlag von George Bancroft ein und überließ ihm einen ehemaligen Militärposten. Am 10. Oktober 1845 gründete Bancroft auf dem ehemaligen Gelände des Fort Severn der US Army das am Severn River in der Nähe von Annapolis, Maryland lag, die neue United States Naval Academy. 56 Kadetten und sieben Professoren waren bei der Eröffnung der Akademie anwesend. Die Mitglieder des Kongresses kamen einige Wochen später in Annapolis zur Begutachtung des neuen Militärgeländes zusammen. Dort fanden sie bequeme Räumlichkeiten vor, in denen die Seekadetten die nicht auf See waren, nicht den Gefahren des Müßiggang und des Stadtlebens ausgesetzt waren und sich voll und ganz dem regulären Studiums widmen konnten. Nach dieser Besichtigung des Schulbetriebes gewährte der Kongress genügend finanzielle Mittel um die Gebäude zu sanieren. Auch für das United States Naval Observatory in Washington DC konnte George Bancroft neue Mittel beschaffen um in diesem Depot Seekarten erarbeiten zu lassen. Die Hauptfunktion bestand aber darin Navigationsinstrumente zu restaurieren, reparieren und neu kalibrieren. Am 9. September 1846 ernannte US Präsident James Knox Polk seinen Marineminister George Bancroft zum amerikanischen Botschafter in Großbritannien. Vom Amt des Marineministers löste ihn John Young Mason ( 18. April 1799 – 3. Oktober 1859 ) noch am selben Tag ab. In London angekommen löste George Bancroft den am 18. August schon abgereisten Louis McLane ( 28. Mai 1786 – 7. Oktober 1857 ) ab. Seine Akkreditierung in London erhielt Bancroft am 12. November 1846. Hauptgrund dieses Wechsels in der amerikanischen Botschaft in London war der Oregon Grenzstreit zwischen Großbritannien und den USA den man per Vertrag am 15. Juni 1846 beigelegt hatte. Nachdem Zachary Taylor ( 24. November 1784 – 9. Juli 1850 ) am 4. März 1849 sein Amt als 12. US Präsidenten antrat, wurde das Amt des Botschafters in Großbritannien für Bancroft nicht verlängert. Man hatte am 20. August Abbott Lawrence ( 16. Dezember 1792 – 18. August 1855 ) zum neuen Botschafter ernannt. Bancroft verließ am 31. August 1849 London. Er kehrte in die Vereinigten Staaten zurück und wohnte in New York City. Er zog sich aus dem politischen Leben zurück und schrieb weiter an seiner „Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika“ und beendete dieses Werk. Dieses Geschichtsbuch ist in den USA zu einem Standartwerk der amerikanischen Geschichtsschreibung geworden. In New York City war Bancroft 1851 ein Gründungsmitglied der American Geographical Society. Mit ihm zusammen waren bei dieser Gründung 31 New Yorker anwesend. Es waren wohlhabende Philanthropen, Historiker, Verleger und Redakteure wie George Folsom ( 23. Mai 1802 – 27. März 1869 ), Henry Grinnell ( 18. Februar 1799 – 30. Juni 1874 ), Henry Varnum Poor ( 8. Dezember 1812 – 4. Januar 1905 ), Hiram Barney ( 30. Mai 1811 – 18. Mai 1895 ), Alexander Isaac Cotheal ( 5. November 1804 – 25. Februar 1894 ), Henry Evelyn Pierrepont ( 8. August 1808 – 28. März 1888 ), Simeon De Witt Bloodgood ( 1799 – 1866 ), John Romeyn Brodhead ( 2. Januar 1814 – 6. Mai 1873 ), Reverend Joshua Leavitt ( 8. September 1794 – 16. Januar 1873 ) und Archibald Russell. George Bancroft war vom 21. Februar 1852 bis zum 7. Dezember 1854 der erste Präsident der American Geographical Society und 1863 nahm man ihn als volles Mitglied in die Amerikanische Akademie der Künste und Wissenschaften auf. Im Namen dieser Akademie war Bancroft seit 1845 ein korrespondierendes Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften in Berlin.
In Anlehnung an seinem Geschichtsbuch schrieb er die „History of the formation of the constitution of the United States“. Dieses Werk erschien 1882. Dadurch wurde George Bancroft der bedeutendste Interpret der amerikanischen Geschichte im neunzehnten Jahrhundert. Durch ihn wurde die Kontroverse über die Interpretation der Amerikanischen Revolution und der Loslösung vom Mutterland beendet. Man sah nun die Revolution als unaufhaltsamen Triumphzug der Demokratie. Dazu beigetragen hatte auch eine Rede.
Im April1864 bat Bancroft den US Präsidenten Abraham Lincoln ( 12. Februar 1809 – 15. April 1865 ) für sein Geschichtswerk um die Handschriftlichen Aufzeichnungen von dessen Gettysburg Rede die er am 19. November 1863 anlässlich der Einweihung des Soldatenfriedhofes auf dem Schlachtfeld von Gettysburg gehalten hatte. Abraham Lincoln selbst fertigte fünf Kopien seiner Rede an. Bekommen haben diese neben George Bancroft die beiden Privatsekretäre von Abraham Lincoln, John Milton Hay ( 8. Oktober 1838 – 1. Juli 1905 ) und John George Nicolay ( 26. Februar 1832 – 26. September 1901 ), Lincolns Vorredner Edward Everett ( 11. April 1794 – 15. Januar 1965 ) und Colonel Alexander Bliss. Die Rede lautete:
„Vor 87 Jahren gründeten unsere Väter auf diesem Kontinent eine neue Nation, in Freiheit gezeugt und dem Grundsatz geweiht, dass alle Menschen gleich geschaffen sind.
Nun stehen wir in einem großen Bürgerkrieg, der eine Probe dafür ist, ob diese oder jede andere so gezeugte und solchen Grundsätzen geweihte Nation dauerhaft Bestand haben kann. Wir haben uns auf einem großen Schlachtfeld dieses Krieges versammelt. Wir sind gekommen, um einen Teil dieses Feldes jenen als letzte Ruhestätte zu weihen, die hier ihr Leben gaben, damit diese Nation leben möge. Es ist nur recht und billig, dass wir dies tun.
Doch in einem höheren Sinne können wir diesen Boden nicht weihen, können wir ihn nicht segnen, können wir ihn nicht heiligen. Die tapferen Männer, Lebende wie Tote, die hier kämpften, haben ihn weit mehr geweiht, als dass unsere schwachen Kräfte dem etwas hinzufügen oder etwas davon wegnehmen könnten. Die Welt wird wenig Notiz davon nehmen, noch sich lange an das erinnern, was wir hier sagen, aber sie kann niemals vergessen, was jene hier taten. Es ist vielmehr an uns, den Lebenden, das unvollendete Werk weiterzuführen, das diejenigen, die hier kämpften, so weit und so edelmütig vorangebracht haben. Es ist vielmehr an uns, der großen Aufgabe geweiht zu werden, die noch vor uns liegt – auf dass uns die edlen Toten mit wachsender Hingabe erfüllen für die Sache, der sie das höchste Maß an Hingabe erwiesen haben – auf dass wir hier feierlich beschließen, dass diese Toten nicht vergebens gestorben sein sollen – auf dass diese Nation, unter Gott, eine Wiedergeburt der Freiheit erleben soll – und auf dass die Regierung des Volkes, durch das Volk und für das Volk, nicht von der Erde verschwinden möge.“
Nach dem Tode von Abraham Lincoln wurde George Bancroft vom Kongress gebeten zum Gedenken auf diesen großen Amerikaner eine Rede zu schreiben. Am 12. Februar 1866 wurde diese Gedenkrede unter dem Titel „Das Leben und der Charakter von Abraham Lincoln“ den Abgeordneten des Kongresses durch Solomon Foot ( 19. November 1802 – 28. März 1866 ), Vorsitzender des Senats, und Elihu Benjamin Washburne ( 23. September 1816 – 23. Oktober 1887 ), Vorsitzender der Kongressabgeordneten, vorgelesen. Diese Gedenkrede wurde später in einer abgedruckten Ausgabe veröffentlicht. US Präsident Andrew Johnson ( 29. Dezember 1808 – 31. Juli 1875 ) entsandte Bancroft als amerikanischen Botschafter ins preußische Berlin da der dortige Botschafter, Joseph Ambert Wright ( 17. April 1810 – 11. Mai 1867 ) unerwartet verstorben war. Die Akkreditierung von Bancroft erfolgte am 28. August 1867. Während der Verhandlungen mit dem preußischen König Wilhelm I. ( 22. März 1797 – 9. März 1888 ) um die erste internationale Anerkennung de Ausbürgerung zeigte Bancroft große Vielseitigkeit und Können. Diese Einbürgerungsverträge wurden ihm zu Ehren „Bancroft Verträge“ genannt. In seiner Botschafterzeit in Berlin konnte Bancroft auch die Gründung des Deutschen Reiches 1871 nach dem Deutsch-Französischen Krieg miterleben. Am 30. Juni 1874 enthob der 18. US Präsident Ulysses Simpson Grant ( 27. April 1822 – 23. Juli 1885 ) Bancroft von seinem Amt und entsandte dafür John Chandler Bancroft Davis ( 22. Dezember 1822 – 27. Dezember 1907 ) nach Berlin. George Bancroft kehrte nach Washington DC zurück und lebte in den Sommermonaten bei Rose Cliff in der Nähe von Newport, Rhode Island. Er zog sich endgültig in sein Privatleben zurück. Am 17. Januar 1891 verstarb George Bancroft in Washington DC. Man begrub den Leichnam von George Bancroft in seinem Geburtsort Worcester, Massachusetts.

Vier Schiffe wurden bei der US Navy zu Ehren George Bancroft benannt.
Das erste Schiff war das Kanonenboot USS BANCROFT ( 1892 ).
Das zweite Schiff war der Zerstörer USS BANCROFT ( DD-256 ) aus der CLEMSON – Klasse.
Das dritte Schiff war der Zerstörer USS BANCROFT ( DD-598 ) aus der BENSON – Klasse.
Das vierte Schiff war das U-Boot USS GEORGE BANCROFT ( SSBN-643 ) aus der BENJAMIN FRANKLIN – Klasse.


USS BANCROFT ( DD-598 )

Schiffsbiografie

Die USS BANCROFT ( DD-598 ) ist das dritte Schiff bei der US Navy das zu Ehren von George Bancroft benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das elfte Schiff der BENSON – Klasse.
Auf der Bethlehem Steel Company in Quincy, Massachusetts wurde am 1. Mai 1941 der Kiel des Schiffes gelegt. Mrs. Hester Bancroft Berry, Urenkelin von George Bancroft, taufte am 31. Dezember 1941 das Schiff vor dem Stapellauf. Lieutenant Commander John Leslie Melgaard stellte am 30. April 1942 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Nach der Erprobungs- und Ausbildungsfahrt bei den Bermudas, durchquerte der Zerstörer den Panamakanal und fuhr bis San Diego. Nach wenigen Tagen der Ruhe legte das Schiff wieder ab und erreichte am 17. September 1942 in den Aleuten den Hafen von Dutch Harbor, Alaska. Am 12. Januar 1943 startete die Landung auf der Aleuteninsel Amchitka. Die USS BANCROFT erreichte erst am folgenden Tag diese Insel und unterstützte die Schiffe der Task Group 8.6. Diese TG kommandierte Rear Admiral Charles Horatio McMorris ( 31. August 1890 – 11. Februar 1954 ). Von Amchitka aus fuhr die TG zur Insel Attu. In dieser TG befanden sich die Kreuzer USS INDIANAPOLIS ( CA-35 ) und USS RICHMOND ( CL-9 ) sowie neben der USS BANCROFT die Zerstörer USS GILLESPIE ( DD-609 ), USS COGHLAN ( DD-606 ) und USS CALDWELL ( DD-605 ). Am 13. Februar befanden sich die Schiffe westlich von Attu und warteten ob sich nicht doch noch japanische Flugzeugträger in diesem Gebiet aufhielten. Am 18. Februar begann man mit dem Bombardement der japanischen Stellungen. Danach wurden Patrouillen vor den Inseln durchgeführt. Dabei konnte am folgenden Tag das japanische Munitionsschiff Akagane Maru versenkt werden. Fast komplett wechselten dann die Schiffe der TG 8.6 zur TG 16.6. Zusätzlich zu dieser Task Group kamen die Kreuzer USS DETROIT ( CL-8 ) und USS SATA FE ( CL-60 ) und die Zerstörer USS EDWARDS ( DD-619 ), USS FRAZIER ( DD-607 ) und USS GANSEVOORT ( DD-608 ). Bis zum 25. April führten die Schiffe Routinepatrouillen von Dutch Harbor bis Attu aus. Am 26. April beschossen die Schiffe der TG die Holtz Bay und den Chichagof Harbor auf Attu. Auch in den folgenden Tagen blieb die TG vor Attu liegen und überwachte die Anlandungen amerikanischer Soldaten ab dem 11. Mai. Danach begannen die Schiffe mit den Vorbereitungen um Kiska einzunehmen. Der Angriffstermin war für den 15. August festgelegt worden. An diesem Tage begannen alle Kriegsschiffe mit ihren Schiffsgeschützen die ihnen vorgegebenen Ziele zu beschießen. Allein die Japaner waren nicht mehr vor Ort. Am 28. Juli hatten sie ihre Truppen erfolgreich ohne Wissen der Amerikaner von der Insel evakuiert. Die USS BANCROFT fuhr gleich darauf nach Pearl Harbor wo sich die Flotte der Task Force 50 begann zu formieren. Diese kommandierte Rear Admiral Charles Alan Pownall ( 4. Oktober 1887 – 19. Juli 1975 ). In dieser TF waren zu diesem Zeitpunkt die Flugzeugträger USS LEXINGTON ( CV-16 ), USS PRINCETON ( CVL-23 ) und USS BELLEAU WOOD ( CVL-24 ), die Kreuzer USS SANTA FE, USS BIRMINGHAM ( CL-62 ) und USS MOBILE ( CL-63 ) und die Zerstörer USS CALDWELL, USS COGHLAN, USS STEVENS ( DD-479 ). USS HAZELWOOD ( DD-531 ), USS BRADFORD ( DD-545 ), USS JOHN RODGERS ( DD-574 ), USS HARRISON ( DD-573 ), USS RINGGOLD ( DD-500 ) und USS DASHIELL ( DD-659 ). Die Task Force verließ am 11. September Pearl Harbor und am 18. September begannen die Schiffe und die Flugzeuge der Träger für zwei Tage die japanischen Stellungen auf den Inseln Makin und Tarawa von den Gilbert Inseln zu bombardieren. Am 26. September legte die TF 50 wieder in Pearl Harbor an. Die Mannschaft der USS BANCROFT nahm eiligst neue Munitionsvorräte und Treibstoff an Bord und legte am 29. September wieder ab. Der Zerstörer begleitete den Flugzeugträger USS YORKTOWN ( CV-10 ). Die Operation galt Wake Island das rund zweieinhalbtausend Kilometer nördlich der Marshall Inseln liegt. Vom 5. zum 6. Oktober 1943 wurden die japanischen Stellungen auf dieser Insel bombardiert. Bis zum 28. Dezember 1941 war Wake Island im amerikanischen Besitz. Danach überrannten die japanischen Okkupanten förmlich die Verteidiger. Während des Bombardements vom 5. Oktober 1943 glaubte Captain Shigemats Sakaibara ( 28. Dezember 1898 – 18. Juni 1947 ), Kommandant der Insel, dass die Amerikaner mit einer Invasionsflotte angerückt wären um die Insel zurück zu erobern. Umgehend ließ er alle amerikanischen Gefangenen und Zivilisten zusammentreiben und erschießen. Am Abend des 6. Oktober zog die amerikanische Flotte wieder ab. Die USS BANCROFT legte am 11. Oktober wieder im Hafen von Pearl Harbor an. Die USS BANCROFT wurde seit dem 12. Juli 1943 von Commander Raymond Maurer Pitts kommandiert. Er erhielt für die Landungsoperation „GALVANIC“ zusätzlich das Kommando über die Task Group 54.4 – Tarawa LST Group One übertragen. In dieser TG befanden sich mehrere amphibische Panzerlandungsschiffe die von dem Zerstörer nach Tarawa begleitet wurden. Am 20. November begann die Landungsoperation und die Einnahme der Gilbert Islands. Bis zum 6. Dezember blieb die USS BANCROFT dort. Danach fuhr der Zerstörer nach Pearl Harbor zurück. Dort versetzte man ihn in die Task Group 52.9, der Southern Carrier Group die von Rear Admiral Ralph Eugene Davison kommandiert wurde. In dieser Task Group befanden sich die Flugzeugträger USS MANILA BAY ( CVE-61 ), USS CORAL SEA ( CV-43 ) und USS CORREGIDOR ( CVE-58 ) sowie die Zerstörer USS COGHLAN, USS CALDWELL und USS HALLIGAN ( DD-584 ). Am 12. Januar 1944 begann vor Pearl Harbor ein Manöver an dem die Schiffe der TG 52.9 teilnahmen. Diese Übung dauerte bis zum 17. Januar. Unter dem Codenamen „FLINTLOCK“ begann die Landeoperation auf Kwajalein am 31. Januar 1944. Die USS BANCROFT und die anderen Zerstörer patrouillierten in ihrem vorgegebenen Planquadrat und überwachten mit ihrem Radar und Sonar die Luft vor feindlichen Flugzeugen und das Wasser vor feindlichen U-Booten. Schon am 5. Februar konnten sich die sieben Schiffe in die Lagune von Kwajalein zurück ziehen wo sie ungestört betankt und die Munitionsvorräte ergänzt werden konnten. Bis zum 16. Februar blieb die USS BANCROFT. Dann versetzte man das Schiff zur Task Group 50.10 die von Rear Admiral Willis Augustus Lee, Jr. ( 11. Mai 1888 – 25. August 1945 ) kommandiert wurde. In dieser TG befanden sich der Flugzeugträger USS LEXINGTON, die Schlachtschiffe USS IOWA ( BB-61 und USS NEW JERSEY ( BB-62 ) sowie die Zerstörer USS MEADE ( DD-602 ), USS DEWEY ( DD-349 ), USS HULL ( DD-350 ), USS PHELPS ( DD-360 ) und zwei weitere. Diese TG bombardierte japanische Stellungen am 17. und 18. März 1944 auf dem Mili Atoll das zu den Marshall Inseln gehört. Danach versetzte man die USS BANCROFT zur Task Force 58 wo der Zerstörer keiner Task Group angehörte und nur spezielle Aufgaben übertragen bekam. Unter dem Codenamen „DESCRATE I“ begann am 28. März der Angriff auf die Palau Inseln. Es waren keine Landungstruppen während dieses Angriffs anwesend. Die Hauptaufgabe der Task Force war es die japanische Basis so sehr zu schwächen das sie nicht in der Lage wäre in die Kämpfe um Neuguinea einzugreifen. Eine Vielzahl von japanischen Kriegs- und Hilfsschiffen wurden in der dreitägigen Schlacht versenkt. Am 1. April lagen die Schiffe vor den Inseln Yap und Ulithi die ebenfalls angegriffen wurden. Danach zogen sich die amerikanischen Einheiten zurück und erreichten am 6. April 1944 wieder ihre Ausgangsstellung in Majuro. Dort bereitete man sich auf die bevorstehenden Kämpfe vor. Am 13. April verließ die Task Force wieder Majuro und erreichte sechs Tage später seine Angriffsstellung nördlich der Admiralitätsinseln. Am 21. April begann der Angriff der unter dem Codenamen RECKLESS“ bezeichnet wurde. Die USS BANCROFT patrouillierte zur Absicherung der einzelnen Task Group noch auf offener See. Bis zum 24. April unterstützte das Schiff so die Landungen auf Hollandia. Danach erhielten die Task Groups unterschiedliche Aufgaben innerhalb der Marshall Inseln die unter dem Codenamen „PERSECUTION“ liefen. Innerhalb dieser Operation wurde ab dem 29. April die Insel Truk, am 30. April Palau und Satawan und am 1. Mai Ponape angegriffen. Die USS BANCROFT war an dem Angriff auf Satawan beteiligt. Bis zum 14. April erreichten die Schiffe der Task Force 58 wieder die Insel Majuro. Dort gliederte man diese Angriffsformation um. Unter dem Kommando von Rear Admiral Alfred Eugene Montgomery ( 12. Juni 1891 – 15. Dezember 1961 ) wurde die Task Group 58.6 gegründet. In dieser TG waren neben der USS BANCROFT die Flugzeugträger USS WASP ( CV-7 ), USS ESSEX ( CV-9 ) und USS SAN JACINTO ( CVL-30 ) sowie die Kreuzer USS CANBERRA ( CA-70 ), USS BALTIMORE ( CA-68 ), USS BOSTON ( CA-69 ), USS RENO ( CL-96 ) und USS SAN DIEGO ( CL-53 ) und die Zerstörer USS BRADFORD ( DD-545 ), USS BROWN ( DD-546 ), USS COWELL ( DD-547 ), USS THE SULLIVANS ( DD-537 ), USS STEPHEN POTTER ( DD-538 ), USS TINGEY ( DD-539 ), USS MILLER ( DD-535 ), USS OWEN ( DD-536 ), USS MARSHALL ( DD-676 ), USS HUNT ( DD-674 ), USS LEWIS HANCOCK ( DD-675 ) und die USS HICKOX ( DD-673 ). Am 15. Mai verließ diese TG Majuro und am 18. Mai erreichte der Verband Marcus Island, eine japanische Koralleninsel die zu Japan gehörte und 1848 km östlich von Tokyo sich befand. Vom 19. bis zum 23. Mai wurde die 1,51 km² große Insel bombardiert und sämtliche japanische Schiffe zum Rückzug gezwungen. Am 31. Mai kehrte der Verband nach Majuro zurück. Die USS BANCROFT setzte man nicht mehr gezielt in eine Task Group für die kommenden Kämpfe ein. Der Zerstörer erhielt die Aufgabe in den folgenden Kämpfen Patrouillenfahrten durchzuführen. So war das Schiff nur bedingt bei den Angriffen auf Saipan, der Marshallinsel Maleolap, bei den Philippinischen und den Borneo Operationen beteiligt. In dieser Zeit eskortierte der Zerstörer vom 27. Februar bis zum 1. März, zusammen mit dem Schwesterschiff USS ROBINSON ( DD-562 ), das amphibische Flaggschiff USS ROCKY MOUNT ( AGC-3 ) von Leyte zur Mangarin Bay die zur Insel Mindoro, Philippinen gehörte. Noch am selben Tag versetzte man die USS BANCROFT in die Task Group 78.1, der Landing Force, die Rear Admiral Forrest Beton Royal kommandierte. Diese Landing Force transportierte die Soldaten der 41. Infanteriedivision, die an der Südspitze der Halbinsel Zamboanga Peninsula, einem westlichen Ausläufer der Insel Mindanao, angelandet werden sollten. In dieser TG 78.1 befanden sich die Zerstörer USS BANCROFT, USS ROBINSON, USS McCALLA ( DD-488 ), USS PHILIP ( DD-498 ), USS BRAINE ( DD-630 ), USS FLETCHER ( DD-445 ), USS NICHOLAS ( DD-449 ), USS O´BANNON ( DD-450 ) und USS TAYLOR ( DD-468 ), der Geleitzerstörer USS RUDDEROW ( DE-224 ), die Schnellen Truppentransporter USS NEWMAN ( APD-59 ), USS KEPHART ( APD-61 ), USS COFER ( APD-62 ) und USS LLOYD ( APD-63 ), das Amphibische Flaggschiff USS ROCKY MOUNT ( AGC-3 ), die Panzerlandungsschiffe USS LST-591 und USS LST-626 und die Infanterie-Landungsfahrzeuge USS LCI-710 und USS LCI-779. Am 10. März begann am frühen Morgen der Angriff auf die Stadt Zamboanga während der Operation „Victor IV“ mit den Schiffen der Fire Support Group. Diese Schiffe bombardierten drei Tage lang feindliche Stellungen. Am 31. Juli 1945 kollidierte die USS BANCROFT mit dem Tanker USS CARONDELET ( IX-136 ) in der Sulu Sea zwischen den Inseln Palawan und Mindanao. Der Zerstörer sollte diesen Tanker eskortieren. Nach der Kollision musste die USS BANCROFT zurück in die Werft wo der Schaden bis September behoben werden konnte.
Zwischen September und November 1945 begleitete die USS BANCROFT mehrere Konvois zwischen den philippinischen Inseln, Okinawa und Japan. Danach fuhr der Zerstörer nach Osten. Am 9. Dezember 1945 legte das Schiff im Hafen von Norfolk, Virginia an. Da man für den Zerstörer keine Verwendung mehr hatte, verlegte man ihn nach Charleston, South Carolina wo er am 1. Februar 1946 außer Dienst gestellt wurde und in die Atlantikreserveflotte versetzt wurde.
Am 1. Juni 1971 strich man den Namen des Zerstörers aus der Navy – Liste und am 16. März 1973 verkaufte man den Schiffskörper für die Verschrottung.


USS BANCROFT ( DD-598 )
Commanding Officer

LCDR John Leslie Melgaard           30. April 1942 – 12. Juli 1943 (erreichter Rang RADM)
CDR Ray Maurer Pitts          12. Juli 1943 – 30. September 1944
LT Gordon Haskell Smith            30. September 1944 – Oktober 1944 (vorübergehend)
LCDR Charles Ellsworth Pond             Oktober 1944 – 1. Februar 1946

USS COWELL ( DD-547 )

USS COWELL ( DD-547 )

Biografie

John G. Cowell
* 18. September 1785 in Marblehead, Massachusetts
† 18. April 1814 in Valparaiso, Chile
war ein Offizier in der US Navy und diente während des Krieges von 1812

Cowell trat am 21. Januar 1809 im Rang eines Master in die US Navy ein. Er diente auf der 36 Kanonen führenden Fregatte USS ESSEX ( 1799 ). Das Schiff stand unter dem Kommando von Captain David Porter ( 1. Februar 1780 – 3. März 1843 ). Auf dem Weg zum Kap Horn, kreuzte das Schiff entlang der Küste Brasiliens und erreichte den Pazifik im Januar 1813. Die britische Walfangflotte im Südpazifik dezimierte die USS ESSEX indem die britischen Schiffe aufgebracht und versenkt wurden. Die Mannschaften setzte man sicher an Land. Wegen schwerer Stürme suchte Porter am 14. März im Hafen von Valparaiso, Chile einen Ankerplatz. Außerdem hatte man auf dem Weg dorthin die britischen Walfanschiffe ELIZABETH und NEREYDA aufgebracht und wollte deren Mannschaften an Land setzen. Mittlerweile hatte Porter den jungen Cowell zum Acting Lieutenant ernannt und übergab ihm Aufgaben beim Aufbringen der britischen Schiffe. In den folgenden fünf Monaten nahm die Mannschaft der USS ESSEX dreizehn britische Walfangschiffe gefangen. Danach wollte Captain Porter für sechs Wochen in neutralen Gewässern seiner Mannschaft etwas Ruhe gönnen und segelte wieder nach Valparaiso. Dort lauerten schon die britische Fregatte HMS PHOEBE ( 1795 ) unter dem Kommando von Captain Sir James Hillyar ( 29. Oktober 1769 – 10. Juli 1843 ) und die britische Korvette HMS CHERUB ( 1806 ). In diesen sechs Wochen belauerten sich die Kapitäne der drei Schiffe. Am 28. März 1814 wollte Captain Porter unbedingt das offene Meer erreichen da er annahm, dass die Briten Verstärkung schicken würden. Umgehend griffen die britischen Schiffe an. Nördlich von Valparaiso kam es zur Schlacht die Zweieinhalb Stunden dauerte. Nach der ersten britischen Salve verlor die USS ESSEX schon den Hauptmast. Die Kanonen auf der USS ESSEX waren nicht für lange Distanzen ausgelegt. Damit hatte die Mannschaft auf der amerikanischen Fregatte kaum eine Chance zu entkommen. Schon bei der ersten Salve wurde John G. Cowell ein Bein weggeschossen. Trotz das er schwer verwundet war, trieb er die Mannschaft an gegen den Übermächtigen Gegner nicht aufzugeben. Doch immer wieder brach auf der USS ESSEX Feuer aus. Die amerikanische Mannschaft war nicht mehr zu einer Gegenwehr in der Lage. Porter schickte fünfzig Mann Besatzung, darunter viele Verwundete, ins Wasser damit diese an Land schwimmen konnten. Nur die Hälfte von ihnen erreichte das rettende Ufer. Unter ihnen Cowell. Insgesamt verloren von den 154 Mann Besatzung 58 ihr Leben und 31 wurden nicht mehr gefunden. Porter ergab sich daraufhin und die Brietn brachten ihn und den Rest der Mannschaft an Land. Cowell verstarb dort am 18. April an seinen schweren Verletzungen. Die Menschen in Valparaiso ehrten Cowell, indem sie ihn in einer Grabstätte in ihrer Hauptkirche begruben. Das war eine außergewöhnliche Ehre für einen Ausländer.

Drei Schiffe wurden zu Ehren von Acting Lieutenant John G. Cowell bei der US Navy benannt.
Das erste Schiff war der Zerstörer USS COWELL ( DD-139 ) aus der WICKES – Klasse, der allerdings noch vor der Kiellegung in USS WARD ( DD-139 ) umbenannt wurde um den Commander James Harmon Ward ( 25. September 1806 – 27. Juni 1861 ) zu Ehren.
Das zweite Schiff war der Zerstörer USS COWELL ( DD-167 ) aus der WICKES – Klasse.
Das dritte Schiff war der Zerstörer USS COWELL ( DD-547 ) aus der FLETCHER – Klasse.


USS COWELL ( DD-547 )

Schiffsbiografie

Die USS COWELL ist das zweite Schiff bei der US Navy das zu Ehren von Master John G. Cowell benannt worden ist.
Der Zerstörer ist das sechsundsechzigste Schiff der FLETCHER – Klasse.
Am 7. September 1942 wurde auf der Bethlehem Shipbuilding Corporation in San Pedro, Kalifornien der Kiel des Zerstörers gelegt. Mrs. Claude O. Kell, Ehefrau von Captain Claude O. Kell, taufte am 21. Februar 1943 das Schiff vor dem Stapellauf. Lieutenant Commander Thomas Henry Copeman stellte am 10. Juli 1943 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy. Mrs. R. Hepburne taufte am 18. März 1943 das Schiff vor dem Stapellauf. Commander Charles William Parker stellte am 23. August 1943 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Nach der Erprobungs- und Ausbildungsfahrt legte die USS COWELL am 28. Oktober 1943 in San Pedro ab und erreichte am 2. November den Hafen von Pearl Harbor. Schon am 10. November legte die USS COWELL zusammen mit der USS COTTEN ( DD-669 ) in Pearl Harbor wieder ab und begleitete die beiden Geleitflugzeugträger USS BARNES ( CVE-20 ) und USS NASSAU ( CVE-16 ). Am 18. November vereinigten sich die vier Schiffe mit den Schiffen der Task Group 53.6., die von Espiritu Santo, New Hebrides aus zu den Gilbert Inseln um Tarawa unterwegs waren. Die USS COWELL integrierte man mit den Zerstörern USS COTTEN, USS FARRAGUT ( DD-348 ), USS AYLWIN ( DD-355 ) und USS MONAGHAN ( DD-354 ) der TU 53.6.2. Diese beschützten mehrere Geleitflugzeugträger welche während der Operation „Galvanic“ japanische Stellungen auf der Insel Tarawa angreifen sollten. Zwei Tage später begann der D-Day und der Angriff auf das Atoll Tarawa in den Gilbert Inseln. Man verlegte den Zerstörer noch im November in die Task Force 50 ( TF 50 ). Diese befehligte Rear Admiral Charles Alan Pownall ( 4. Oktober 1887 – 19. Juli 1975 ). In dieser TF 50 gehörte der Zerstörer in die Task Group 50.4 ( TG 50.4 ). In dieser TG befanden sich neben der USS COWELL noch die USS BRADFORD ( DD-545 ) und USS BOYD ( DD-544 ). Diese drei Schiffe gehörten zur DESDIV 92 in der DESRON 46. Weitere Schiffe in der TG 50.4 waren das Flaggschiff der DESDIV 91 in der DESRON 46, die USS IZARD ( DD-589 ), die USS BELL ( DD- 587 ), USS CHARRETTE ( DD-581 ) und USS BURNS ( DD-588 ). In der TG 50.4 befanden sich außerdem noch der Flugzeugträger USS SARATOGA ( CV-3 ) und der Leichte Flugzeugträger USS PRINCETON ( CVL-23 ). Die TG 50.4 befehligte Rear Admiral Frederick Carl Sherman ( 27. Mai 1888 – 27. Juli 1957 ). Diese Task Group beteiligte sich ebenfalls an der Operation „Galvanic“, nur war ihr Kampfgebiet im Norden der Gilbert Inseln. Ab dem 27. bis zum 28. November attackierten japanische Kriegsschiffe die TG 50.4 ohne nennenswerten Erfolg. Allerdings musste die USS SARATOGA zur Überholung das Kampfgebiet für einige Monate verlassen. Die Schiffe der TG 50.4 patrouillierten bei Nauru um eventuelle japanische Versorgungsschiffe abzufangen. Die TG 50.4 fuhr danach am 15. Dezember zur Erholung für die Besatzungen nach Espiritu Santo. Allerdings kamen die Besatzungen dort nicht so recht zur Ruhe. Es wurde mit der Flotte die Eroberung der Marshall Inseln geprobt. Am 21. Dezember legte die TG 50.4 in Espiritu Santo wieder ab. Das Ziel war die Insel New Irland im Bismarck Archipel der zu Neuguinea gehört. Man wandelte am 25. Dezember 1943 diese Task Group in die Task Group 37.2 um. Zu dieser gehörten noch der Flugzeugträger USS BUNKER HILL ( CV-17 ), der Leichte Flugzeugträger USS MONTEREY ( CVL-26 ) und das Schlachtschiff USS WASHINGTON ( BB-46 ). Noch am selben Tag begann der Angriff auf die japanischen Stellungen und Schiffe im Hafen der Stadt Kavieng auf New Irland. Dort konnten mehrere Transportschiffe versenkt werden. Am Neujahrstag, den 1. Januar 1944, kam es zu einem Feuergefecht mit dem Leichten Kreuzer NOSHIRO der beschädigt wurde und drei Tage später konnte man den Zerstörern FUMIZUKI und SACUKI schwere Schäden zufügen. Die TG 37.2 musste sich dann zurückziehen und erreichte am 7. Januar wieder Espiritu Santo. Von dort aus fuhr die TG nach Efate, einer Insel in der Inselgruppe von Vanuatu, und ankerte am 18. Januar im Havannah Harbor. Dies war aber nur eine Zwischenstation. Zwei Tage später ankerte die TG an der von den Amerikanern besetzten Insel Ellice Island. Dort wandelte man die TG 37.2 in TG 58.3 um, die zur TF 58 gehörte und am 6. Januar zusammengestellt worden war. Die USS COWELL blieb in der DESDIV 92, DESRON 46. Zu dieser Task Group gehörten der Flugzeugträger USS BUNKER HILL, die Leichten Flugzeugträger USS MONTEREY und USS COWPENS ( CVL-25 ), die Schlachtschiffe USS IOWA ( BB-61 ) und USS NEW JERSEY ( BB-62 ), der Schwere Kreuzer USS WICHITA ( CA-45 ) und die Zerstörer USS WILSON ( DD-408 ), die USS IZARD, USS CHARRETTE, USS BURNS, USS BRADFORD und USS BROWN. Das Kommando über die Task Group 58.3 führte wieder Rear Admiral Frederick Carl Sherman. Pearl Harbor verließ die TG am 16. Januar. Am 29. Januar begann der Angriff und die Invasion von der Insel Kwajalein, Marshall Island und dauerte bis zum 3. Februar 1944. Diese Operation lief unter den Codenamen „FLINTLOCK“ und „CATCHPOLE“. Danach erfolgte unter dem Codenamen „HAILSTONE“ am 17. und 18. Februar der Angriff auf die Insel Truk. Dazu begannen am 12. Februar die Task Group 58.1, 58.2 und 58.3 sich in Formation von Kwajalein abzuwenden. Admiral Raymond Ames Spruance ( 3. Juli 1886 – 13. Dezember 1969 ), Kommandeur der 5. US Flotte, forderte von Rear Admiral Marc Andrew Mitcher ( 26. Januar 1887 – 3. Februar 1947 ), Kommandeur der Task Force 58, die Insel Truk einzunehmen um die Invasion von Eniwetok abzusichern. Auf diesem Atoll befand sich eine Basis für die Kaiserlich Japanische Marine und ein Luftwaffenstützpunkt. Außerdem war das Atoll eine bedeutende Quelle zur Unterstützung für japanische Garnisonen auf den Inseln und Atollen im gesamten zentralen und südlichen Pazifik. Am 15. Februar erreichte die Task Force ihre Ausgangsstellungen vor der Insel die südlich der Insel Eniwetok liegt. Innerhalb von zwei Tagen wurde auf Truk die Schlüsselbasis für die japanische logistische und operative Unterstützung zerstört. Insgesamt versenkten die Flugzeuge und Schiffe der Task Force 58 von der japanischen Flotte die Kreuzer AGANO, KATORI und NAKA, die Zerstörer OITE, FUMIZUKI, MAIKAZE und TACHIKAZE, die Hilfskreuzer AKAGI MARU, AIKOKU MARU und KIYOSUMI MARU, die U-Boot Tender HEIAN MARU und RIO DE JANEIRO MARU, die kleinen Kriegs- und Handelsschiffe GOSEI MARU, HANAKAWA MARU, HOKUYO MARU, AMAGISAN MARU und KENSHO MARU, MATSUTANI MARU, MOMOKAWA MARU, REIYO MARU, SAN FRANCISCO MARU, SEIKO MARU, TAIHO MARU, ZUKAI MARU, UNKAI MARU und YAMAGIRI MARU, das Frachtschiff und Flugzeugfähre FUDZIKAWA MARU, die Öltanker FUJISAN MARU, HOYO MARU, SHINKOKU MARU und TONAN MARU, der Wassertanker NIPPO MARU, das Transportschiff YAMAKISAN MARU, die Truppentransporter NAGANO MARU, YUBAI MARU und TAIKICHI MARU sowie die Patrouillenboote GYORAITEI, GJORAITEI und PC-29. Auch 270 Flugzeuge fielen diesem Angriff zum Opfer. Am 21. und 22. Februar erreichte die Task Force 58 das Majuro Atoll bei den Marshall Inseln innerhalb der Marianen Inselkette. Dort ruhten sich die Schiffsbesatzungen für die kommenden Kämpfe aus und einige Umstrukturierungen innerhalb der Task Force wurden vorgenommen. Die USS COWELL blieb aber in der Formation. Nur die USS BRADFORD aus der DESDIV 92 verließ diese. Am 22. März verließ die Task Force Majuro und erreichte am 28. März die Gewässer vor den Palau Inseln. Die Operation lief unter dem Codenamen „DESECRATE I.“. Einen Tag später waren alle Schiffe der Task Force auf ihren Ausgangsstellungen und am 30. März begann der Angriff. Es waren keine Landungstruppen während dieses Angriffs anwesend. Die Hauptaufgabe der Task Force war es die japanische Basis so sehr zu schwächen das sie nicht in der Lage wäre in die Kämpfe um Neuguinea einzugreifen. Eine Vielzahl von japanischen Kriegs- und Hilfsschiffen wurden in der dreitägigen Schlacht versenkt. Danach zogen sich die amerikanischen Einheiten zurück und erreichten am 6. April 1944 wieder ihre Ausgangsstellung in Majuro. Dort bereitete man sich auf die bevorstehenden Kämpfe vor. Am 13. April verließ die Task Force wieder Majuro und erreichte sechs Tage später seine Angriffsstellungen nördlich der Admiralitätsinseln. Am 21. April begann der Angriff der unter dem Codenamen „RECKLESS“ bezeichnet wurde. Die USS BROWN war mit den Schiffen der Task Group 58.1 für den Angriff auf die Inseln Wakde und Sawar an diesem Tag zuständig. Innerhalb dieser TG 58.1 befanden sich während dieses Angriffes der Flugzeugträger USS HORNET ( CV-8 ), die Leichten Flugzeugträger USS BELLEAU WOOD ( CVL-24 ), USS BATAAN ( CVL-29 ) und USS COWPENS sowie das Schlachtschiff USS NEW JERSEY, die Leichten Kreuzer USS SAN JUAN ( CL-54 ), USS SANTA FE ( CL-60 ), USS MOBILE ( CL-63 ) und USS OAKLAND ( CL-95 ). Von der DESDIV 92 waren noch die USS BOYD und USS BRADFORD dabei. Außerdem gehörten zu diesem Kampfverband noch die Zerstörer USS GRIDLEY ( DD-380 ), USS CRAVEN ( DD-382 ), USS McCALL ( DD-400 ) und USS MAURY ( DD-401 ). Das Kommando über die TG 58.1 führte Rear Admiral Joseph James Clark ( 12. November 1893 – 13. Juli 1971 ). In den folgenden Tagen griffen die Schiffe und Flugzeuge dieser Task Group auch die Inseln rund um Wakde an und zerstörten die japanische Infrastruktur. Am 30. April 1944 löste man die USS BROWN und USS BOYD sowie sechs weitere Zerstörer aus der Task Group. Mit neun Kreuzern, unter ihnen die USS LOUIVILLE ( CA-28 ), USS PORTLAND ( CA-33 ) und USS CANBERRA ( CA-70 ), griffen die Schiffe im Verband das Atoll Satawan, Karolinen an und bombardierten dort mit ihren Schiffsgeschützen japanische Stellungen. Ab dem 4. Mai nahm die USS COWELL am Angriff auf Eniwetok teil. Am 11. Mai zog sich die Task Group 58.1 von Eniwetok wieder zurück und am 14. Mai erreichten die Schiffe der Task Group die von den Amerikanern eben erst eingenommene Insel Majuro, Marshall Islands. Für die Mannschaft der USS COWELL blieb nicht viel Zeit zum Ausruhen. Mit den Schiffen der neu zusammen gestellten Task Group 58.6 unter dem Kommando von Rear Admiral Alfred Eugene Montgomery ( 12. Juni 1891 – 15. Dezember 1961 ), legte der Zerstörer am folgenden Tag wieder ab. In dieser TG befanden sich die Flugzeugträger USS WASP ( CV-18 ) und USS ESSEX ( CV-9 ) und USS SAN JACINTO ( CVL-30 ) sowie die Kreuzer USS CANBERRA, USS BALTIMORE ( CA-68 ), USS BOSTON ( CA-69 ), USS RENO ( CL-96 ) und USS SAN DIEGO ( CL-53 ). Zur Absicherung befanden sich neben der USS COWELL die Zerstörer USS BRADFORD, USS BROWN, USS THE SULLIVANS, USS STEPHEN POTTER, USS TINGEY, USS MILLER ( DD-535 ), USS OWEN ( DD-536 ), USS MARSHALL ( DD-676 ), USS HUNT ( DD-674 ), USS LEWIS HANCOCK ( DD-675 ) und die USS HICKOX ( DD-673 ). Am 18. Mai erreichte der Verband Marcus Island, eine japanische Koralleninsel die zu Japan gehörte und 1848 km östlich von Tokyo sich befand. Vom 19. bis zum 23. Mai wurde die 1,51 km² große Insel bombardiert und sämtliche japanische Schiffe zum Rückzug gezwungen. Am 31. Mai kehrte der Verband nach Majuro zurück. Nach der Rückkehr gliederte man die USS COWELL wieder in die Task Group 58.1 und der DESDIV 92 wieder ein. Die Task Force verließ am 6. Juni 1944 Majuro. Die bevorstehende Operation lief unter dem Codenamen „FORAGER“. Am 11. Juni bezogen die einzelnen Task Group ihre Ausgangsstellungen. Die USS COWELL mit der TG 58.1 und die TG 58.2 lagen vor Guam, die TG 58.3 vor Saipan und Tinian, die TG 58.4 sollte sämtliche Verstärkungen von See aus unterbinden. Am folgenden Morgen begannen die Kampfhandlungen. Die Schiffe der TG 58.1 versenkten am 13. Juni vor Guam die japanischen Transportschiffe SHINRIKI MARU, SEKIZEN MARU, MYOGAWA MARU, SHIGEI MARU und SUWA MARU. Einen Tag später wurden die Schiffe der TG 58.1 und TG 58.4 rund 130 Meilen nordöstlich von Saipan mit frischem Brennstoff versorgt. Danach fuhr die TG 58.1 nach Cichi Jima um die dort befindliche Marinebasis, Radio- und Wetterstation anzugreifen wo auch die vielfältigsten Kanonenboote mit 1.200 Mann Besatzung sich befanden. Die Zerstörung der Insel sollte die Kommunikation zwischen dem Mutterland Japan und den einzelnen Inseln der Philippinen stören. Zusammen mit der TG 58.4 erschien für die Japaner die TG 58.1 völlig unerwartet vor Iwo Jima wo mehrere japanische Patrouillenboote und Versorgungsschiffe versenkt wurden. Am 18. Juni 1944 vereinigten sich beide Task Group wieder mit den übrigen Schiffen der Task Force und am folgenden Tag begann die Schlacht in der Philippine Sea. Am 21. Juni 1944 verließ die USS COWELL mit den Zerstörern der DESDIV 92 den Verband der Task Group 58.1 um Flugzeugbesatzungen zu retten die mit ihren Maschinen Notwassern mussten oder mit ihren Fallschirmen sich aus ihren brennenden Maschinen retten konnten. Schon am folgenden Tag befanden sich die vier Zerstörer wieder im Verband und unterstützten mit ihren Geschützen den Angriff auf Pagan Island. Am 23. Juni verlagerte sich der Angriff der Amerikaner von Pagan Island nach Ciji Jima und am folgenden Tag noch Iwo Jima. Die Task Group 58.1 zog man am 25. Juni aus den Kämpfen ab. Der Verband fuhr nach Eniwetok wo er zwei Tage später ankam. Doch eine große Erholungsphase gab es auch jetzt nicht. Schon am 30. Juni legten die Schiffe der TG 58.1 und TG 58.2 wieder ab mit dem Ziel der Inseln Iwo Jima, Cichi Jima und Haha Jima. Drei Tage später waren die beiden Task Group wieder vor Ort und begannen mit dem Bombardement auf die Inseln und versenkten mehrere japanische Patrouillenboote, Minenleger und Versorgungsschiffe. Am 6. Juli zog man diese Gruppen wieder ab damit sie die Angriffe vor Guam intensivierten. Schon am folgenden Tag erreichte die TG 58.1 ihre Ausgangsstellungen und begannen mit dem Angriff. Die Invasion von Guam begann am 12. Juli 1944. Am Abend begleitete die USS COWELL den Leichten Flugzeugträger USS BATAAN ( CVL-29 ) nach Eniwetok. Der Träger fuhr nach Pearl Harbor weiter und der Zerstörer musste sich in Eniwetok einer Überholung unterziehen. Bis zum 15. August blieb die USS COWELL im Dock. Nach einigen Probefahrten kehrte der Zerstörer am 28. August zu seinem Verband zurück der seit dem 26. August zur 3. US Flotte versetzt worden war. Die USS COWELL gehörte dort mit den Zerstörern der DESRON 46 und Teilen der DESRON 50 zur TG 38.1 in der Task Force 38. Diese TG wurde von Vizeadmiral John Sidney McCain, Sr. ( 9. August 1884 – 6. September 1945 ) befehligt. In ihr befanden sich neben der USS COWELL, die Zerstörer der DESRON 46 und 50, die Flugzeugträger USS WASP, USS HORNET, USS HANCOCK, USS YORKTOWN, USS COWPENS und USS MONTEREY, die Kreuzer USS CHESTER, USS SALT LAKE CITY, USS PENSACOLA, USS WICHITA, USS CANBERRA, USS BOSTON, USS HOUSTON, USS SAN DIEGO und USS OAKLAND, sowie die Zerstörer USS TINGEY, USS MILLER, aus der DESRON 4 die USS DUNLAP, USS FANNING, USS CASE, USS CUMMINGS, USS CASSIN und USS DOWNES, aus der DESRON 12 die USS McCALLA, USS FARENHOLT, USS WOODWORTH und USS GRAYSON. Am 12. September 1944 griff die TG 38.1 in das Kampfgeschehen der Operation „King II“ ein. Die TG 38.1, 38.2 und 38.3 setzten zum Angriff auf die Inseln Cebu und Negro in der Visyas Inselgruppe der Philippinen an. Die TG 38.1 unterstützte amphibische Einheiten am 15. September bei der Einnahme der indonesischen Insel Morotai. Schon am 20. September 1944 bereitete sich die TF 38 auf die Einnahme von Luzon, der Hauptinsel der Philippinen vor. Am darauffolgenden Tag begann der Kampf. In der Bucht von Manila wurden der japanische Zerstörer SACUKI, die Tanker OKIKAWA MARU, KYOKUTO MARU, SUNOSAKI MARU, HORAI MARU und NIYO MARU sowie die Transportschiffe NORWAY MARU, YOZAN MARU, CHINA MARU, TSUKUBUSAN MARU, HIOKI MARU, RISSHUN MARU und RIZAN MARU versenkt. Weitere japanische Kriegs- und Transportschiffe wurden in der Subic Bay und im Norden von Luzon versenkt. Die TG 38.1 kehrte am 29. September zur Insel Manus, Admiralitätsinseln zurück wo die Schiffe mit Munition und Verpflegung aufgefüllt wurden. Schon am 2. Oktober stach die Task Group aber wieder in See und verließ geschlossen zwei Tage später den Seeadler Harbor von Manus. Das Ziel war Okinawa. Der Angriff der gesamten Task Force begann dort am 10. Oktober 1944. Die TG 38.1 griff am 11. Oktober den Norden von Luzon und am 12. Oktober Formosa an. Die Aufgabe bestand darin sämtliche japanischen Kriegs- Versorgungs- und Truppentransportschiffe und die Landgestützten Flugzeuge zu vernichten. Von der TG 38.1 trennte man am 14. Oktober die USS COWELL und verlegte sie zur Task Group 30.3.1. Die Schiffe dieser TG sollten die Betankung der Task Force 38 bewachen. Am 20. Oktober 1944 kehrte die USS COWELL zur TG 38.1 zurück. Zwei Tage dauerten da schon die Kämpfe in der Manila Bay. Dort wurden die japanischen Transportschiffe BELGIUM MARU, JOGU MARU, TOSHIKAWA MARU, KURUGANE MARU und TSUKUBASAN MARU versenkt. Schwer beschädigt wurde das Transportschiff URADO MARU und der Tanker ONDO. Noch am selben Tag lösen sich die beiden Task Groups von ihrem Gegner und fuhren nach Leyte wo die amerikanischen Schiffe die Landung der US Marines und der US Army unterstützten. Die Schiffe der TG 38.1 fuhren am 22. Oktober nach Ulithi für eine kurze Ruhepause. Den dortigen Hafen erreichten die Schiffe erst am 28. Oktober nach weiteren Kämpfen. Am 2. November 1944 legte die TG aber wieder ab für die erneuten Kämpfe um die Philippinen. In dem folgenden Monat unterstützte die USS CHARRETTE mit der TG 38.1 die Schlacht um Leyte und im Lingayen Gulf. So begleiteten japanische Zerstörer während der Operation „TA-3“ mehrere Truppentransporter von Manila aus nach Leyte. Durch die TG 38.1, 38.3 und 38.4 sowie Landgestützte Flugzeuge wurde dieser Konvois gestoppt und zum Teil vernichtet. Die drei TG patrouillierten in der Camote Sea und in der Ormoc Bay wo sich die beiden Flotten zum ersten Mal am 11. November 1944 trafen. Von den japanischen Zerstörern die auch Truppen transportierten wurden die HAMANAMI, NAGANAMII, SHIMAKAZE II und die WAKACUKI versenkt. Zwei Tage später fuhren die drei Task Forces an die Zentral- und Südküste von Luzon und Cavite. In der Manila Bay wurden vier japanische Schiffe, im Hafen von Manila wurden elf Transportschiffe und vor Cavite insgesamt sechs japanische Schiffe versenkt. Einen Tag später verließ die TG 38.3 den Verband. Die TG 38.1 blieb vor Luzon und unterstützte dort die Angriffsbemühungen der Alliierten. So wurden vor Manila sechs weitere japanische Versorgungsschiffe versenkt. Vor der Küste von Luzon in Richtung Süden nach Corregidor folgte ein weiteres Transportschiff und in der Mindoro Straße attackierten die beiden Task Groups einen japanischen Konvoi aus dem zwei Versorgungsschiffe und vier Patrouillenboote versenkt wurden. Am 20. November verlegte man die Zerstörer USS BROWN, USS BOYD und USS COWELL aus dem DESDIV 92 der DESRON 46 zur TG 38.2. Mit diesem Verband wurde am 25. November weiter Luzon und der japanische Truppentransportkonvoi „TA-5“angegriffen. Dieser Konvoi wurde noch vernichtet bevor die Operation „King II“ endete und die Schiffe der TF 38 nach Ulithi zurück fuhren. Diese Insel erreichte die TG am 27. November. Von dort aus wurden bis zum 26. Dezember rund um die Insel Patrouillenfahrten durchgeführt und für die kommenden Kämpfe trainiert. Doch die USS COWELL entsandte man am 28. Dezember in die San Francisco Naval Shipyard zur Überholung. Dort kam der Zerstörer im Januar an und blieb bis zum März 1945. Man integrierte den Zerstörer in die 5. US Flotte. Zuerst war der Zerstörer in der Task Group 51.2, der Demonstration Group „Charlie“, die Rear Admiral Jerauld Wright ( 4. Juni 1898 – 27. April 1995 ) kommandierte. In diesem Verband befanden sich das Flaggschiff USS ANCON ( AGC-4 ), die Schnellen Truppentransporter USS CHASE ( APD-54 ) und USS RINGNESS ( APD-100 ) und die Zerstörer USS BROWN, USS VAN VALKENBURGH ( DD-656 ), USS AMMEN ( DD-527 ), USS LITTLE ( DD-803 ) und USS HUGH W HADLEY ( DD-774 ). Vom 16. bis zum 21. März trainierte dieser Verband vor Saipan. Am 27. März verließen die Schiffe Saipan und beteiligten sich ab dem 1. April an dem Ablenkungsmanöver vor der Südküste Okinawas. Der Hauptangriff erfolgte auf der Westseite der Insel. Zwei Tage lang beschoss diese Task Group mit den Schiffen der TG 51.19 die japanischen Befestigungen. Am 4. April zog sich die TG 51.2 wieder zurück und fuhr nach Saipan. Für die USS COWELL bestand nun den Auftrag als Radarposten vor Okinawa die Kampfverbände vor anrückenden feindlichen Schiffen und Flugzeugen zu warnen. 40 Seemeilen westlich von Kerama Retto, Okinawa stürzten sich zwei Kamikazepiloten mit ihren Maschinen auf den Zerstörer. Ein japanisches Flugzeug konnte schon von weitem abgeschossen werden. Das andere schlug in der Nähe des Schiffes auf das Wasser auf. Eine Flut von Benzin brennenden Trümmern regneten danach auf die USS COWELL. Auf dem Radarposten 9 ( RP 9 ) befand sich die USS BACHE ( DD-470 ) die dort am 3. Mai ebenfalls von Kamikazepiloten angegriffen worden war. So geschah es auch am 13. Mai. Das Schiff war Ziel mehrerer japanischer Flugzeuge und ein Pilot schaffte es seine Maschine auf dem Hauptdeck aufschlagen zu lassen. Nach der Explosion der mitgeführten Bombe war der Zerstörer Seeuntüchtig, 41 Besatzungsmitglieder getötet, 16 wurden vermisst und 32 verletzt. Die USS COWELL befand sich in der Nähe und hatte an dem Kampf teilgenommen. Der Zerstörer ging längsseits zur USS BACHE und half bei der Brandbekämpfung und bei der medizinischen Betreuung der Verletzten. Der Zerstörer schleppte das havarierte Schiff bis nach Kerama Retto zur ersten Instandsetzung ab. Die USS COWELL kehrte danach wieder auf ihren Radarposten zurück. 20 Seemeilen nördlich von Kume Shima, Okinawa wurde der Zerstörer selber zur Zielscheibe. Eine japanisches Flugzeug wurde durch das Flakfeuer eines amerikanischen Schiffes abgeschossen und explodierte direkt über dem Zerstörer in der Luft. Allerlei Granatsplitter und Flugzeugteile landeten auf dem Deck des Schiffes und verursachten kleinere Brände. Am 20. Juni 1945 zog man die US COWELL von dem Radarposten ab und verlegte das Schiff zur Tak Group 32.15. Mit dem Schweren Kreuzer USS SA FRANCISCO patrouillierte der Zerstörer in der Manila Bay, Natoma Bay und Sargent Bay bis in die Richtung der Marianen. Am 3. Juli verließ die USS SAN FRANCISCO das Gebiet wieder und die USS COWELL führte ihre Patrouillenfahrten alleine weiter. In der Buckner Bay ankerte am 22. Juli das Angriffstransportschiff USS MARATHON ( APA-200 ). Da ereignete sich an dem Schiff eine gewaltige Explosion. Die USS COWELL eilte sofort zu Hilfe für die Brandbekämpfung und der Schadensbegutachtung. Später sollte es sich herausstellen, dass diese Explosion ein Kamikaze – U-Boot verursacht hatte.
Seinen Patrouillendienst vor Okinawa stellte der Zerstörer am 20. September ein und fuhr zu der japanischen Stadt Matsuyama wo das Schiff die amerikanischen Besatzungstruppen unterstützte. Am 31. Oktober 1945 fuhr die USS COWELL über Nagoya nach San Diego, wo der Zerstörer am 17. November ankam. Man stellte das Schiff am 22. Juli 1946 außer Dienst und versetzte es in die Reserveflotte.
s40004Commander Roger Warde Paine, Jr. ( 13. August 1917 – 16. November 2008 ) stellte am 21. September 1951 das unter seinem Kommando stehende Schiff wieder in den Dienst der US Navy. Man versetzte den Zerstörer zur Atlantikflotte. Nach einiger Erprobungs- und Ausbildungsfahrt legte der Zerstörer zusammen mit den Schwesterschiffen USS HAZELWOOD ( DD-531 ), USS HEERMANN ( DD-532 ), USS CASSIN YOUNG ( DD-793 ) und USS WADLEIGH ( DD-689 ) am 4. Januar 1952 in San Diego ab, durchquerte am 14. Januar den Panamakanal und legte am 19. Januar im neuen Heimathafen Norfolk, Virginia an. Der Zerstörer nahm hier an Flottenübungen und Schulungen teil und legte am 7. Januar 1953 in Norfolk wieder ab. Das Ziel war der Ferne Osten wo noch der Koreakrieg tobte. Dazu durchfuhr der Zerstörer den Panamakanal, legte kurz in San Diego und Pearl Harbor an um sich in seinem neuen Einsatzgebiet zu melden. Dort gliederte man den Zerstörer in die Task Force 77 der 7. US Flotte ein. Zusammen mit britischen Kriegsschiffen patrouillierte die USS COWELL entlang der Westküste um die dort bestehende Schiffsblockade durchzusetzen. Der Zerstörer begleitete dann am 25. März 1953 das Schlachtschiff USS MISSOURI ( BB-63 ) zu einem Bombardement der koreanischen Ostküste im Bereich von Kojo, einer Stadt die in der Nähe der Demarkationslinie liegt. Der Kapitän der USS MISSOURI, Captain Warner R. Edsall verstarb am folgenden Tag durch einen Herzinfarkt. Daraufhin fuhr das Schlachtschiff umgehend nach Sasebo, Japan. Die USS COWELL verlegte man daraufhin zur TG 95.2. Zusammen mit den Schiffen dieser Task Group wurde unter anderem eine Bombardierung des Ufers im Hafen von Wonsan durchgeführt, Minen geräumt und entlang der Küste patrouilliert. Der Zerstörer verließ bald darauf diese Task Group und fuhr ebenfalls nach Sasebo. Am 26. Juni 1953 verließ das Schiff endgültig Japan und begann den Rest der Kreuzfahrt rund um die Welt zu beenden. Dafür legte der Zerstörer zuerst in Manila an, durchfuhr später den Indischen Ozean, den Suezkanal und das Mittelmeer und erreichte am 22. August 1953 wieder seinen Heimathafen Norfolk. Vom 4. September bis zum 23. November beteiligte sich die USS COWELL an Hunter-Killer Übungen gegen U-Boote vor der Ostküste und in der Karibik. Danach operierte das Schiff vom 4. Januar bis zum 11. März 1954 im Atlantik und im Mittelmeer wo ebenfalls die gleichen Übungen angesetzt waren. Am 7. Januar 1955 legte der Zerstörer wieder einmal in Norfolk ab und fuhr wieder in den Pazifik. In Long Beach, Kalifornien legte das Schiff am 28. Januar an und schloss sich dort wieder der Pazifikflotte an. Während einer Kreuzfahrt im westlichen Pazifik 1955 testete man von der USS COWELL aus eine neue Generation von Lenkflugkörpern auf dem Weg nach Pearl Harbor. Danach diente das Schiff als Begleitung und Schutz für den Flugzeugträger USS ESSEX der sich auf Taiwan Patrouille befand. Mit der TF 77 wurden dann wieder Hunter-Killer Übungen durchgeführt. Ähnliche alljährliche Pflichten erwarteten die USS COWELL auch im Fernen Osten bis 1960. So lag das Schiff 1959 im Hafen von Yokosuka, Japan. Mitanwesend waren die Zerstörer USS OWEN ( DD-536 ), USS TWINING ( DD-540 ) und USS PRITCHETT ( DD-561 ). Wenn der Zerstörer nicht im Einsatz war, lag er im Hafen von Long Beach. Dort führte man auf dem Schiff Übungen und Schulungen durch. Während seines Einsatzes in der 7. US Flotte im Pazifik, kam es vor das mehrere Zerstörer längsseits zu ihrem Flaggschiff vom 3. Geschwader anlegen mussten. So geschehen auch 1962. An dem Flaggschiff, das Reparaturschiff USS AJAX ( AR-6 ), waren neben der USS COWELL die USS ERNEST G. SMALL ( DD-838 ), USS RUPERTUS ( DD-851 ), USS TRATHEN ( DD-530 ) und die USS BLACK fest gemacht worden.
Am 17. August 1971 stellte man die USS COWELL außer Dienst und strich den Namen noch am selben Tag aus der Navy – Liste. Den Zerstörer verkaufte man am gleichen Tag an Argentinien. Das Schiff erhielt den Namen ARA ALMIRANTE STORNI ( D-24 ) verliehen.
Im Oktober 1975 beauftragte die britische Regierung Edward Arthur Alexander Shackleton, Lord Shackleton ( 15. Juli 1911 – 22. September 1994 ), Sohn des britischen Polarforschers Sir Ernest Henry Shackleton ( 15. Februar 1874 – 5. Januar 1922 ), von den Falkland Inseln eine Wirtschaftlichkeitsprüfung durchzuführen. Dazu fuhr er mit dem ozeanographischen Forschungsschiff RRS SHACKLETON dorthin. Die argentinische Regierung reagierte wütend und verweigerte die Erlaubnis vor den Falkland Inseln weiter zu forschen. Man entsandte die ARA ALMIRANTE STORNI um das Forschungsschiffes aus den Gewässern zu vertreiben. Dazu verschoss der Zerstörer mehrere Granaten die gezielt vor den Bug der RRS SHACKLETON einschlugen. Das war ein erster Ausläufer des kommenden Falkland Konfliktes 1982.
Die ARA ALMIRANTE STORNI wurde 1982 außer Dienst gestellt und verschrottet.


USS COWELL ( DD-547 )
Commanding Officer

CDR Charles William Parker          23. August 1943 – 8. März 1945 (erreichter Rang RADM)
CDR Charles Luther Wertz          8. März 1945 – April 1946
CDR Simon Everett Ramey           April 1946 – Juni 1946
CDR George T. McDonald Jr.      Juni 1946 – 22. Juli 1946

Außerdienststellung           22. Juli 1946 – 21. September 1951

CDR Roger Warde Paine Jr.         21. September 1951 – Juni 1953 (erreichter Rang RADM)
CDR Charles Augustine Burch        Juni 1953 – März 1955
CDR William James Hurst            März 1955 – August 1957
CDR Robert Byron Ricks          August 1957 – Juli 1959
CDR Jack Hardin Pennington         Juli 1959 – Juni 1961
CDR Richard Michael Palkovic         Juni 1961 – Juli 1963
CDR Robert Maurice Berry         Juli 1963 – Januar 1965
CDR Richard Guy Colquhoun           Januar 1965 – Dezember 1966
CDR Alvin Brand          Dezember 1966 – Januar 1969
CDR Ronald P. Good         Januar 1969 – Juli 1970
LCDR Arnold Alan Evans            Juli 1970 – 17. August 1971


 

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