Archiv der Kategorie: Hochseeschlepper

USS SEMINOLE ( AT-65 )

USS SEMINOLE ( AT-65 )

Schiffsbiografie

Die USS SEMINOLE ( AT-65 ) ist das dritte Schiff bei der US Navy das zu Ehren des Indianervolkes der Seminolen benannt worden ist.
Der Hochseeschlepper ist das zweite Schiff aus der NAVAJO – Klasse.
Auf der Bethlehem Shipbuilding Corporation in Staten Island, New York wurde am 16. s40002Dezember 1938 der Kiel des Schiffes gelegt. Miss Grace Svenningsen, Tochter des Zimmermannmeisters Torjus Svenningsen ( 3. November 1894 – 1957 ) aus der Staten Island Yard, taufte am 15. September 1939 den Hochseeschlepper. Lieutenant Commander William Galusha Fewel ( 19. August 1899 – 1973 ) stellte am 8. März 1940 das unter seinem Kommando stehende Schiff in den Dienst der US Navy.
Die Erprobungs- und Ausbildungsfahrt führte den Hochseeschlepper entlang der US Amerikanischen Ostküste. Gleich im Anschluss durchquerte das Schiff den Panamakanal und legte in San Diego, Kalifornien dem neuen Heimathafen an. Von dort aus wurden Schleppvorgänge entlang der US Amerikanischen Westküste, von Hawaii, Territorium Hawaii an die US Westküste und bis zum Panamakanal durchgeführt. Auf solch einer Fahrt, der Hochseeschlepper war von Pearl Harbor nach San Diego unterwegs, bekam LCDR Fewel um 13:17 Uhr des 7. Dezembers 1941 die Nachricht, dass die Japaner durch den Angriff auf den Hafen von Pearl Harbor die USA in den Zweiten Weltkrieg gerissen hätten. Umgehend ließ LCDR Fewel beidrehen und umkehren. Die USS SEMINOLE erreichte am 12. Dezember den Hafen von Pearl Harbor. Zusammen mit dem Schwesterschiff USS NAVAJO ( AT-64 ) war der Hochseeschlepper in den ersten Tagen nach dem Angriff der Japaner damit beschäftigt beschädigte Schiffe in die Docks zu bugsieren.
Am 15. Februar 1942 legte die USS SEMINOLE mit dem Küstenpatrouillenboot USCGC TANEY ( WPG-37 ) in Pearl Harbor ab. An Bord der USS SEMINOLE befand sich ein Bergungsteam das den Army Truppentransporter SS PRESIDENT TAYLOR, dieses hatte zwei Kompanien Infanterie und zwei Bataillone Küstenartillerie – insgesamt 1.100 Mann – geladen die zum Schutz der Garnison auf Abariringa Island unterwegs waren. Vom 21. Februar bis zum 24. März versuchte man das auf Grund gelaufene Schiff wieder flott zu bekommen. Der Hochseeschlepper USS SONOMA ( AT-12 ) nahm den Truppentransporter ins Schlepptau, aber das 21.100 BRT große Schiff war nicht zu bewegen. Die Taucher der USS SEMINOLE wurden am 24. März wieder an Bord geholt und der Hochseeschlepper für in den Hafen von Pearl Harbor zurück. Erst die USS NAVAJO und das Vielseitige Hilfsschiff USS ARGONNE ( AG-31 ) gelang es den Truppentransporter wieder flott zu bekommen. Die USS SEMINOLE erreichte am 31. März Pearl Harbor. Dort führte das Schiff im Hafen und im Kanal bis zum 31. Mai Geleitschutz aus. An diesem Tage beorderte man den Hochseeschlepper zur hawaiianischen Insel Lanai. Dort war bei Wahie Point das Patrouillenboot YP-108 auf Grund gelaufen und kam aus eigener Kraft nicht mehr frei. Nach drei Tagen legte der Hochseeschlepper in Pearl Harbor wieder an. Mit dem Beginn der Schlacht um Midway, am 4. Juni 1942, beorderte man die USS SEMINOLE dorthin. Am 10. Juni erreichte das Schiff sein Einsatzgebiet. Dort nahm es den Minensucher USS VIREO ( AM-52 ins Schlepptau und lieferte diesen am 17. Juni im Dock von Pearl Harbor für Reparaturarbeiten ab. Bis Mitte August folgten dann wieder Eskortierfahrten im Hafen und im Kanal. Am 15. August legte der Hochseeschlepper in Pearl Harbor wieder ab. Das Ziel war Suva Harbor, Fiji Inseln. In diesem Hafen legte die USS SEMINOLE am 26. August an. Gleich am folgenden Tag legte das Schiff wieder ab und fuhr zu den Tonga Inseln weiter. Man vertäute am 29. August den Hochseeschlepper im Hafen von Tongatapu. Dort übernahm das Schiff bis zum 8. Oktober Geleitschutz im Hafen und in der Hafenausfahrt. An diesem 8. Oktober legte die US SEMINOLE dort wieder ab und fuhr in Richtung Tulagi, Ostsalomonen. Unterwegs erhielt LCDR Fewel die Aufgabe den Minensucher USS VIREO zu finden und dieses Schiff samt einem Lastkahn nach Tulagi zu schleppen. Der Minensucher war mit dem Angriffsfrachtschiff USS ALCHIBA ( AKA-6 ), dem Frachtschiff USS BELLATRIX ( AK-20 ), dem Kanonenboot USS JAMESTOWN ( PG-55 ) und der beiden Zerstörer USS NICHOLAS ( DD-449 ) und USS MEREDITH ( DD-434 ) samt Lastkähnen nach Guadalcanal unterwegs um die dortigen Truppen mit Nachschub zu versorgen. Durch ein anfliegenden Flugzeugverband, trennten sich die USS MEREDITH und USS VIREO von den übrigen Schiffen und suchten ihr Heil in einer anderen Route. Am Morgen des 14. Oktober erblickte ein japanisches Patrouillenflugzeug beide Schiffe. Damit man schnellst möglichst sich aus diesem Gebiet entfernen konnte, nahm die USS MEREDITH alle 68 Besatzungsmitglieder der USS VIREO an Bord. Während der Vorbereitungen um den Schleppkahn des Minensuchers zu versenken damit dieser nicht in die Hände der Japaner fiel, griffen 38 Bomber von dem japanischen Flugzeugträger ZUIKAKU den südlich von San Christobal liegenden Zerstörer an. Zehn Minuten nach Kampfbeginn sank das Schiff. Von der Besatzung hatten bis dahin nur acht Offiziere und 73 Mannschaftsdienstgrade den Angriff überlebt. Am 14. Oktober werden die USS MEREDITH und die USS VIREO ( AM-52 ), jedes Schiff zog einen Lastkahn zusätzlich, von einer japanischen Flugzeugstaffel südlich von San Cristobal angegriffen. Die USS MEREDITH beginnt durch die Treffer von vierzehn Bomben und sieben Torpedos zu sinken. Die USS GWIN ( DD-433 ) und USS GRAYSON ( DD-435 ) erreichen drei Tage später die Stelle in der die Überlebenden im Wasser trieben und retten diese. Der Schlepper USS SEMINOLE ( AT-65 ) nahm den Minensucher ins Schlepptau und gemeinsam brachten die drei Schiffe das dringend benötigte Flugbenzin erst einmal nach Tulagi. Dort legte die USS SEMINOLE am 18. Oktober an. Auf zwei Lastkähnen werden Haubitzen, Munition, Benzin und Truppen für Guadalcanal verladen. Am Morgen des 25. Oktober erreichte die USS SEMINOLE zusammen mit der Patrouillenyacht YP-284 eine dreieinhalb Seemeilen entfernte Laguna von Lunga Point und das Entladen beginnt umgehend. Von Nordwesten erschienen die drei japanischen Zerstörer AKATSUKI, IKAZUCHI und SHIRATSUYU. Sofort ließ LCDR Fewel ablegen und nach Osten fahren in der Hoffnung dem feindlichen Feuer zu entgehen. Die drei japanischen Zerstörer waren eigentlich in diese Gewässer gekommen, da sie die beiden Schnellen Minensucher USS TREVER ( DMS-16 ) und USS ZANE ( DMS-14 ) entdeckt hatten. Doch diese konnten den feindlichen Schiffen entkommen. Dafür änderten die drei japanischen Zerstörer ihren Kurs und wendeten sich
gegen die weit aus kleineren Schiffe. Gegen 11:15 Uhr eröffneten sie das Feuer. Gleich die erste Granate schlug auf der USS SEMINOLE ein. Die beiden folgenden Salven schlugen auf der Patrouillenyacht YP-284 ein und das Schiff versank augenblicklich. Fünf Minuten später versank die USS SEMINOLE in den Fluten etwa 1000 Meter vor der Küste zwischen Lengo Point und Lunga Point im Osten. Dadurch das der Hochseeschlepper Holzwände besaß, durchschlugen die Granaten nur die Schiffswände ohne zu explodieren. Dadurch verlor man nur ein Besatzungsmitglied.


USS SEMINOLE ( AT-65 )
Commanding Officer

LCDR William Galusha Fewel          8. März 1940 – 25. Oktober 1942

USS NAVAJO ( AT-64 )

USS NAVAJO ( AT-64 )

Schiffsbiografie

Der Hochseeschlepper USS NAVAJO ( AT-64 ) ist das bis dahin zweite Schiff bei der US Navy das zu Ehren der Navajo Indianer benannt worden ist.
Das erste Schiff war der Hochseeschlepper NAVAJO ( AT-52 ) aus der gleichnamigen Klasse.

Für die USS NAVAJO wurde am 12. Dezember 1938 auf der Bethlehem Shipbuilding Corporation in Staten Island, New York der Kiel gelegt. Miss Olive Rasmussen taufte am 17. August 1939 das Schiff vor seinem Stapellauf. Lieutenant Commander Myron Edgar Thomas, seinem Befehl unterstand das Schiff, stellte es am 26. Januar 1940 in den Dienst der US Navy. Nach der Erprobungs- und Ausbildungsfahrt sowie eine kurze Kreuzfahrt entlang der Ostküste, bereitete man die USS NAVAJO im April 1940 in der Naval Shipyard in Brooklyn, Nes40004w York auf ihre Fahrt zu seinem neuen Heimathafen San Diego, Kalifornien vor. Diesen erreichte der Hochseeschlepper im Juni 1940 und trat seinen Dienst für die Pazifikflotte an. Bis zum japanischen Angriff auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 war das Schiff mit Abschlepp- und Bergungsarbeiten im zentralen und östlichen Pazifik beschäftigt. Nach dem Angriff auf Pearl Harbor sollte der Hochseeschlepper im Bereich um die hawaiianischen Inseln verbleiben. Doch Ende Dezember 1941 erhielt die USS NAVAJO die Aufgabe gestellt Nachschub und Verstärkung auf das 1.300 ha große und unbewohnte Johnston Atoll zu bringen das zum 14. Naval District gehört und rund 750 Meilen südwestlich von Hawaii liegt. Bis zum Frühjahr 1942 blieb der Hochseeschlepper dann in den Gewässern rund um die hawaiianische Insel Oahu stationiert. Anfang April 1942 erhielt die USS NAVAJO den Auftrag umgehend nach Abariringa Island zu fahren wo der Truppentransporter SS PRESIDENT TAYLOR auf Grund gelaufen war und nicht mehr aus eigener Kraft freikam. Am 12. April traf der Hochseeschlepper und das Vielseitige Hilfsschiff USS ARGONNE ( AG-31 ) dort ein. Nach der Bergung lief die USS NAVAJO wieder nach Pearl Harbor zurück. Dort erhielt das Schiff schon seinen nächsten Auftrag. Es sollte in das Kampfgebiet bei den Salomon Inseln. Am 12. Juli traf der Hochseeschlepper dort ein, kurz nach der Landung der Marines auf Guadalcanal. Der Hochseeschlepper unterstützte die Aktivitäten der regulären Kampfeinheiten auf den Salomon Inseln Espiritu Santo, Nouméa, Tongatapu und Suva sowie unter Kampfbedingungen bei Tulagi, Guadalcanal und Rennell mit Reparatur- und Bergungsarbeiten. Während dieser Operationen war der Hochseeschlepper von Ende November bis Anfang Dezember 1942 auch einmal in Sydney, Australien. Für die Bergungsarbeiten zwischen dem 8. August 1942 und dem 3. Februar 1943 verlieh man der USS NAVAJO einen Schlachtstern, eine einzigartige Ehre für einen Hochseeschlepper.
Gründe dafür gab es mehrere. So befand sich die USS NAVAJO am 8. August im Segond – Kanal vor dem Hafen von Espiritu Santo. Die Taucher des Hochseeschleppers bargen, an dem am 4. August in 18 Meter Tiefe gesunkenen Zerstörer USS TUCKER ( DD-374 ), Waffen, Turbinen, Anker und Ketten. Ein weiterer Grund war unter anderem die Schlacht bei Rennell Island. Die Schiffe der Task Force 18 wurden am 29. und 30. Januar 1943 durch mehrere Flugzeugstaffeln angegriffen. Dabei erhielt der Schwere Kreuzer USS CHICAGO ( CA-29 ) zwei Treffer durch Torpedoeinschläge. Antriebslos nahm der Schwere Kreuzer USS LOUISVILLE ( CA-28 ) das havarierte Schiff ins Schlepptau. Mit nur vier Knoten Geschwindigkeit näherten sie sich Espiritu Santo, Vanuatu. Eskortiert wurden sie von den Zerstörern USS LA VALETTE ( DD-448 ), USS WALLER ( DD-466 ) und USS EDWARDS ( DD-619 ). Die USS NAVAJO erhielt den Auftrag diesem Konvoi entgegenzufahren und die USS CHICAGO abzuschleppen. Zusammen mit dem Zerstörer USS SANDS ( DD-243 ) verließ der Hochseeschlepper Espiritu Santo. Kaum hatten beide Schiffe den Konvoi erreicht, da gab es einen erneuten Luftangriff japanischer Torpedobomber. Neun Flugzeuge griffen den Verband an. Sieben davon konnten abgeschossen werden noch bevor sie ihre Torpedos ausklinken und ins Ziel bringen konnten. Ein japanischer Pilot konnte seinen Torpedo ins Ziel der USS CHICAGO bringen. Der Schwere Kreuzer sank und war nicht mehr zu retten. Man kappte das Schlepptau zur USS NAVAJO und begann mit den Rettungsmaßnahmen der Mannschaftsmitglieder der USS CHICAGO. Die USS WALLER, USS EDWARDS und USS SANDS übernahmen die 1.049 Überlebenden. In diesem Augenblick traf die USS LA VALETTE ebenfalls ein Torpedo. Der neunte japanische Pilot hatte seine Chance erkannt und sofort zugeschlagen. Die USS LA VALETTE wurde nur beschädigt, konnte aber aus eigener Kraft nicht weiterfahren. Die USS NAVAJO nahm nun den Zerstörer ins Schlepptau und manövrierte ihn nach Espiritu Santo. Dort trafen sie am 3. Februar ein.

Im Frühjahr 1943 kehrte die USS NAVAJO nach San Diego zurück wo sich das Schiff einer Überholung unterzog. Im Juli waren diese Arbeiten abgeschlossen und das Schiff kehrte in den Südpazifik zurück. Die Fahrt führte den Hochseeschlepper über Pago Pago nach Bora Bora, wo das Schiff am 21. August ankam.
Dort lag der Tanker USS PASIG ( AO-89 ) auf Grund. Nachdem die Bergungs- und Reparaturarbeiten am Ende des Monats abgeschlossen waren, fuhr die USS NAVAJO mit der USS PASIG im Schlepptau nach Pago Pago. Dort stellte man fest, dass der Tanker nicht mehr seinen Aufgaben gerecht werden könnte. Der Hochseeschlepper er hielt nun die Aufgabe von Pago Pago aus den Benzinlastkahn YOG-42 zur Versorgung nach Espiritu Santo zu schleppen. Auf dem Weg dorthin wurde die USS NAVAJO von dem japanischen U-Boot HIJMS I-39 torpediert. Nach der Explosion des Torpedos kränkte der Hochseeschlepper innerhalb von Sekunden nach Steuerbord. Nachdem das Schanzkleid von Steuerbord unter Wasser stand, gab es eine weitere aber noch heftigere Explosion. Die auf dem Hochseeschlepper gelagerten Wasserbomben hatten sich gelöst, waren nach Steuerbord gerollt und explodierten. Ungefähr zwei Minuten später versank der Hochseeschlepper in den Fluten. 17 Mannschaftsmitglieder gingen mit dem Schiff unter.


USS NAVAJO ( AT-64 )
Commanding Officer

LCDR Myron Edgar Thomas           26. Januar 1940 – Juni 1941
LCDR Hugh Buchanan McLean          Juni 1941 – April 1942
LCDR Joseph Alphonse Ouellet          April 1942 – 1. Dezember 1942
LT ( jg ) Frank Rigley             1. Dezember 1942 – 12. September 1943